Fanfic: When you fell all alone (Teil 1)

Schlafzimmer und brachte keinen Ton raus,


als er sich die Situation, die in diesem Raum herrschte, betrachtete. Die ganze Familie hatte sich


kniend um das Bett ihrer erkrankten Mutter versammelt. Es gab nicht ein Gesicht, welches nicht von


Tränen bedeckt wurde. Der Mutter ging es aber sichtlich am schlechtesten von allen. Sie lag einfach


nur regungslos in ihrem Ehebett und hatte einen Waschlappen auf der Stirn liegen. Es sah wirklich nicht


gut um die Frau aus, die mit Schmerz verzogenem Gesicht da vor ihm lag. Am liebsten hätte er sofort


wieder kehrt gemacht und sich mit großen Schritten dem Ausgang entgegen bewegt, doch er stand nur wie


angewurzelt da und machte keine Regung. Erst als er Akane, die an dem Bett ihrer Mutter saß und


bitterlich weinte, erkannte, konnte er einfach nicht mehr einfach nur so im Raum rumstehen. Er wollte


ihr so gern Trost spenden, doch hatte er nicht den leisesten Gedanken, wie er das tun sollte. Da Akane


nicht einmal seine Präsenz gemerkt hatte, ging er langsam auf sie zu und legte seine freie Hand, die er


noch hatte, auf ihre Schulter. Das verzweifelte Mädchen drehte sich für einen Kurzen Augenblick zu dem


Jungen hinter sich, nahm dann aber kurze Zeit später ihre alte Körperhaltung ein. Auch wenn es nur


ein kurzer Augenblick war, in dem er Akane direkt ins Gesicht blicken konnte, so schockte ihn dieser


doch sehr. Er wusste, nie würde er diesen Gesichtsausdruck vergessen, der so viel Hilflosigkeit, Trauer


sowie Verzweiflung widerspiegelte. Er hätte nie erwartet sie jemals so zu sehen. War sie doch sonst


immer stark, unabhängig, stolz und nie aus der Ruhe zu bringen, doch nun? Ranma musste erkennen, dass


auch Akane nicht das war, was sie allen immer vormachte. Der Junge legte die Blumen, die er extra noch


vor seinem Besuch gekauft hatte, auf den Nachttisch und setzte sich direkt neben seine Klassenkameradin.


Und plötzlich sagte niemand mehr etwas. Alle schauten nur total verwundert zu Ranma, welcher seinen


Blick immer noch auf den Boden gerichtet hielt. „Frau Tendo, mein Vater schickt mich zu Ihnen, ich


soll ihnen gute Besserungswünsche von meinem Vater ausrichten. Außerdem habe ich ihnen einen schönen


Blumenstrauß mitgebracht. Ich hoffe er gefällt Ihnen.“ Während Ranma dies zu der Frau vor sich sagte,


merkte er nicht, wie seine Stimme Wort für Wort trauriger klang. Auch die gerührten Gesichter um ihn


herum entgangen ihm, war sein blick doch immer noch starr auf den Boden gerichtet. Ranma ertrug das


alles immer weniger. Er richtete sich langsam wieder auf und ging zielstrebig auf die Tür des Zimmer


zu. Doch bevor er diese durchquerte blieb er stehen. „Frau Tendo, geben Sie den Kampf nicht auf. Sie


haben so viel, wofür es sich lohnt zu kämpfen!“ Waren seine letzten Worte bevor er entgültig aus dem


Zimmer und kurze Zeit später auch aus dem Haus der Familie Tendo verschwand.




Betrübt ging Ranma wieder zu sich nach Hause und erzählte seinem immer noch ununterbrochen weinenden


Vater, was sich im Hause Tendo derzeit abspielte. Doch brachte ihm das nicht den erhofften Trost,


viel mehr spitzte sich die Lage im Hause Saotome immer mehr zu.




Auch am nächsten Tag gingen Ranma diese schrecklichen Bilder nicht aus dem Kopf. Die ganze Zeit wollten


Fragen wie „Ob Frau Tendo inzwischen wohl auf dem Weg der Besserung ist?“ oder „ob es Akane wohl


inzwischen wieder besser geht?“ von seinem sowieso schon überforderten Gehirn beantwortet werden.


Doch er fand keine Antworten auf seine zahlreichen Fragen.




Auf halben Weg kam Shampoo von hinten auf Ranma zugerannt und hakte sich mit ihrem Arm gleich bei ihn


ein. „weißt du schon das Neuste?“ Fragte sie den abwesenden Jungen an ihrer Seite. Ohne auf eine Antwort


zu warten, vollendete sie ihre Gedanken. „Akanes Mutter ist heute Nacht gestorben“ Doch Ranma sagte kein


Wort. Shampoo konnte nicht einmal erkennen, was sein Gesichtsausdruck nun sagen würde. Denn Ranma hatte


seit Anbeginn des Tages seinen Blick nicht einmal vom Boden entfernt. Shampoo verstand seine merkwürdige


Haltung nicht, hatte er etwa Mitgefühl für diese Akane. Doch bevor sie diese Frage weiterleiten konnte


musste sie feststellen, dass sich ihre Begleitung mit einem Handgriff von ihr gelöst hatte. Einen kurzen


Augenblick später war er bereits aus ihrer Sichtweite und ging ziellos durch die Straßen Japans.




Das konnte einfach nicht war sein, dachte sich Ranma immer wieder aufs Neue. Doch war Shampoo im


Normalfall immer zuverlässig, was solche Informationen anbelangte. Es tat ihm so unsagbar Leid, dass


Akane das alles nun durchmachen musste. Er kannte das Gefühl schließlich selber, welches sich in


einem breit macht, wenn man seine Mutter verliert. Nachdem die Sonne bereits untergegangen war und


die Kälte deutlich zu nahm, trieb es ihn dann doch nach Hause. Doch das was ihn dort erwartete war


mindestens genau so schlimm wie die Kälte draußen. Denn sein letzte Hoffnung, dass es doch bloß


ein Irrtum war, löste sich kurze Zeit, nachdem er das Haus betreten hatte, in Luft auf. Ranma blickte


in das Gesicht seines Vaters und wusste noch im gleichen Augenblick, dass seine Hoffung vergeblich war.




So vergingen die Tage, Wochen und Monate, in denen sich Akane immer weiter von ihren letzten Freundinnen und




Familienmitgliedern entfernte, bis sie sich schließlich vollkommen in ihre eigene Welt zurückgezogen hatte.


Nach einem halben Jahr gaben auch Akanes übrig gebliebene Freundinnen die Hoffnung auf, dass sie sich von


ihrem Schock bzw. ihrem Schmerz erholen würde. Und so blieb ihr schlussendlich nur noch ihre Familie, die


eine Genesung immer noch für möglich hielt. Ranma, der die ersten drei Monate selber mit sich zu kämpfen


hatte, verpasste deshalb den Zeitpunkt, an dem er ihr noch hätte helfen können. Doch nachdem er


sich endlich wieder gefasst hatte, erkannte er, dass auch er nichts mehr für sie tun konnte. Er mochte diesen


Anblick einfach nicht, wie es ihre Freundinnen immer wieder ohne Erfolg versuchten, an Akane ranzukommen.


Ranma machte sich Tag für Tag mehr Vorwürfe. Doch nach einem dreiviertel Jahr löste er sich schweren


Herzens von allem, was jemals etwas mit Akane zu tun hatte. Alle Gedanken wurden mit ihr wurden verdrängt


und Gegenstände, die ihn nur in erntferntester Weise an sie erinnerten, wurden entsorgt. Und so gelang


ihm das Kunststück, Akane, soweit es ihm halt möglich war, aus seinen Gedanken auszusperren. Da Akane


einige Zeit zuvor endgültig die ärztliche Erlaubnis bekam, für ein halbes Jahr


den Schulunterricht zu schwänzen, brauchte Ranma sich auch nicht den Kopf darüber zerbrechen, wie er


ihr am besten hätte aus dem Weg gehen können. Nach zehn Monaten hatte schließlich auch Ranma seine


alten Gewohnheiten wieder aufgenommen und war endlich wieder in der Lage, ein normales Leben wie vor


dem Vorfall mit Akanes Mutter zu leben. Doch nachdem es im Dezember erneut begann zu Schneien und es


dementsprechend immer kälter wurde, kamen ihm diese Erinnerung, die nun schon fast ein ganzes Jahr


alt waren, nach und nach wieder ins Gedächtnis zurück. Damit er aber nicht immerzu an sie denken musste,


was besonders in den Abendstunden der Fall war, entschloss er sich dazu, abends joggen zu gehen.




Da Ranma Abend für Abend einen anderen Weg nahm, auf dem er joggte, kam er nach dem achten Abend an


einem zugefrorenen See entlag. Nur aus reinen Zufall sah er, dass sich jemand auf diesem befand. Da er


zu diesem Zeitpunkt sowieso gerade vollkommen außer Atem war, rastete er und beobachtete die Person,


die von der Dunkelheit der Nacht umhüllt wurde und nur auszumachen war, weil der Mond die vollständige


Finsternis verhinderte. Obwohl Ranma nicht eindeutig erkennen konnte, wer da auf dem Eis seine Runden


lief, so hatte diese Person etwas sehr vertrautes. Er beobachtet noch eine ganze Weile das


Geschehen auf dem gefrorenen See, machte sich dann aber auf den Heimweg. Am nächsten Abend Führte es


ihn erneut an diesen See. Auch dieses Mal war er nicht der einzige, der diesen Platz aufgesucht hatte.


Da an diesem Abend der sternenklare Himmel von einem Vollmond geschmückt wurde, war es Ranma endlich


möglich, die Person auf dem Eis genauer zu identifizieren. Er erkannte schnell, dass es sich auf dem See


um ein Mädchen handelte. Plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Gleichzeitig machte sich


ein Gefühl in ihm breit, welches ihm nur zu bekannt war. Doch es mischte sich noch ein weiteres Gefühl


dazu, welches er aber nicht deuten konnte. Und so kam es, dass der Junge Abend für Abend an der selben


Stelle rastete.






-----Rückblick Ende-----






Und nun nach genau einem Jahr stand er hier und musste mit ansehen, wie sehr Akane an ihren Erinnerungen


litt. Er wäre nur zu gerne zu ihr gegangen, um sie endlich mal anzusprechen, doch ahnte er, wie sie


sich verhalten würde, was ihm so viel Angst machte. Plötzlich wurde Ranma durch einen lauten Schrei


aus seiner Gedankenwelt gerissen. Vergeblich suchte er von seinem derzeitigen Standpunkt aus nach Akane,


doch es war weder etwas zu sehen noch zuhören. Ohne zu zögern rannte er auf den See und musste darauf


geschockt feststellen, dass Akane durchs Eis gebrochen war.
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