Das Glück liegt in Hierakonpolis

Aufmerksamkeit“, erklärte sich Dartz und lächelte so charmant er konnte.
„Verstehe…“, Shimon sah sich zu Akunadin um, der sich nachdenklich das Kinn rieb.
„Ihr seid natürlich unser Gast, König. Doch im Moment können wir Euch nur ein paar Diener zur Verfügung stellen, da unser Prinz sehr bald aufbrechen muss. Auch wir müssen uns auf den Weg machen… Wobei... Shimon, du bleibst doch sicher hier, oder?“
„Ja, das hatte ich vor. Ich werde die Zeremonie für morgen vorbereiten, während Ihr in Hierakonpolis unseren Prinzen weiht und unsere Königin aussucht“, bejahte Shimon zögerlich.
Atemu verkrampfte sich innerlich, jetzt suchten also noch mehr eine Frau, die er heiraten musste? Also durfte er nicht mal alleine bestimmen?
„Eine Frau? Demnach habt Ihr es bis jetzt vermieden euch zu binden“, schlussfolgerte Dartz interessiert: „Ich gebe euch einen Rat, sucht Euch eine starke Frau aus.“
„Das lasst meine Sorge sein, wen ich mir nehme, geht Euch, selbst als Handelspartner oder Verbündete von Ägypten nichts an“, stellte Atemu strenger als notwenig klar, da ihm das seltsame Funkeln in den Augen von Dartz nicht gefiel.

„Komischer König… Ich würde ihn eher für eine Ausgeburt von Sobek halten…“, sagte Seth, der sich eben auf sein Pferd schwang. Er hatte mit Mahado an der Audienz teilgenommen, aber da sie noch nicht hoch offiziell in ihre Ämter berufen worden waren, durften sie nichts sagen. Erst morgen, nachdem der Krönung waren sie im Rat des Pharaos Atemu, solange waren es Akunadin und Shimon die alten Hohepriester und Wesire, die im Namen von Atemu sprachen.
„Wenn Sobek solche Kreaturen gebärt, dann muss er uns schon sehr grollen“, Mahado zog die Zügel an und klopfte seinem Pferd auf den Hals. Es musste eine Stunde vor dem höchsten Sonnenstand sein. Zeit aufzubrechen und in den Tempel zu kommen. Die Mittagsruhe in Hierakonpolis würde sicher sehr kurz sein, aber dafür waren die anderen dort. Shada, Karim, Isis und Mana, sowie andere Priester, Novizen, Tempeldiener und Tempeltänzerinnen, die zumindest schon mal die Kapellen und Schreine soweit gereinigt haben sollten.
Atemu schwang sich auf den Rücken seines Schimmels und sah zur Sonne: „Wer auch immer dieser Dartz ist, er wird warten müssen bis die Krönung vorüber ist. Dann werden wir uns mit der Frage beschäftigen wer er denn ist.“ Sein Pferd trabte langsam durch das Tor der Residenz, gefolgt von seinen beiden Freunden.
„Wenn Ihr erlaubt, werde ich mich um ihn kümmern, mein Prinz. Mein Ring hat auf ihn reagiert, wenn auch nur sehr schwach. Aber er sandte Schwingungen aus, die Euch gefährlich werden könnten“, wandte Mahado ein.
„Und das sagst du uns erst jetzt?“, zischte Seth wütend: „Wir hätten ihn gleich umbringen können, aber nein, du bist in der Lage solche wichtigen Dinge sofort zu sagen!“
„Seth…“, Atemu sah sich zu ihm um: „Ist schon gut.“
„Nein, das ist es nicht! Es ist seine Pflicht für Eure Sicherheit zu sorgen“, regte sich Seth auf und trat seinem Pferd in die Seite, so dass es zu galoppieren begann.
Sie hatten eben die Tore von Theben durchquert und würden den Nil aufwärts reiten, bis sie am anderen Ufer die Anlagen von Hierakonpolis sehen würden. Eine Fähre würde sie dann über den Nil bringen und dann waren sie auch schon fast an dem Ort, an den sie sollten.
Mahado richtete seinen Blick in Seths Rücken: „Ich bin mir meiner Pflichten durchaus bewusst, Hohepriester Seth! Wollt Ihr mein Pflichtbewusstsein in Frage stellen?“
„Ja das tue ich!“, erwiderte Seh gegen den Wind und sah sich zu dem Magier um.
„Es ist okay. Wenn er wirklich ein König ist, dann können wir ihn auch nicht so einfach angreifen. Ich will meine Regierungszeit nicht mit einem Krieg beginnen“, fiel Atemu in das Gezanke der beiden ein: „Aber ich bin mir deiner Fürsorge durchaus bewusst, lieber Vetter.“
„Wie du meinst…“, knurrte Seth widerwillig, da er Mahado noch einiges zu sagen hätte. Er vergriff sich auch absichtlich etwas im Ton, um seinen Unmut zum Ausdruck zu bringen.
„In Hierakonpolis wird unserem Prinzen schon nichts passieren. Fast alle seine Ratsmitglieder haben sich schon versammelt. Es wäre Selbstmord ihn dort anzugreifen, egal wer dieser König Dartz auch ist“, musste Mahado noch loswerden.
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