Shadow Play
anschließend seinen Kopf auf meinen Schoß.
Ich sah ihn ein wenig verwirrt an, kam dann aber zu dem Schluss, dass das wohl aufmunternd gemeint war.
Ich wusste selbst nicht wieso, aber ich hatte keine Angst vor Michael. Im Gegenteil.
Jetzt, wo er wieder da war, fühlte ich mich gleich viel sicherer.
Schließlich fielen Michael die Augen zu, er schien das Bewusstsein verloren zu haben und nach einem Moment begann sein Körper sich wieder zu verändern, und schließlich lag Michael wieder so neben mir, wie ich ihn kannte.
Ich sah zu ihm hinab, er war noch blasser als sonst und dass er voller Blut war sah man auch erst jetzt wirklich deutlich.
Er sah wirklich nicht gut aus, sein Atem ging stoßhaft.
Ich zog ihm vorsichtig den Umhang aus, um sehen zu können wie stark er verletzt war.
Auch sein Hemd zog ich ihm vorsichtig aus, erschrocken sah ich, dass sein ganzes Oberkörper voller tiefer Kratzer und Biss spuren war.
Ich wusch die Wunden vorsichtig mit Wasser aus.
Als ich sie gerade verbinden wollte, hielt Michael plötzlich mein Handgelenk fest.
Ich hatte gar nicht bemerkt, dass er aufgewacht war. Michael sah mich einen Moment an, dann ließ er mein Handgelenk wieder los und ließ sich zurückfallen.
Er atmete ein paar Mal tief durch, ehe er sich wieder aufsetzte, mir die Verbände abnahm und sich selbst verband. Ich sah ihm dabei zu, es sah ziemlich routiniert aus, es schien fast so als würde er das öfter machen.
„Danke…“ murmelte ich, zweifelsohne hatte er mir vorhin schon wieder das Leben gerettet. Ich fragte mich, wie oft er das noch vorhatte.
Michael sah kurz vom Verband auf und mich an.
Seine Mundwinkel zuckten kurz und es bildete sich ein winziges Lächeln auf seinen Lippen, doch dann wandte er sich wieder ab ohne etwas zu sagen und verband weiter seine Wunden.
Ich sah zu der Leiche des Mannes, ich hatte gar nicht bemerkt, dass er sich wieder verändert hatte, aber nun war er wieder in menschlicher Gestalt, allerdings trug er keine Kleidung, da die ja zerrissen war als er sich verwandelt hatte.
Ich wandte den Blick wieder ab und sah Michel an. Dieser verband schweigend weiter seine Wunden, die noch immer ein wenig bluteten und ziemlich schmerzhaft aussahen, doch Michael ließ sich nichts anmerken.
Nach einem Moment stand ich auf und ging zu Nox.
Ich nahm ihm den Sattel ab, und ging zu einer Wand um ihn dort abzulegen.
Mir entfuhr ein erschrockener Schrei, als dort ein Schädel lag, und ich hätte beinahe den Sattel fallen lassen. Scheinbar war das hier wirklich mal eine Art Gefängnis gewesen.
„Warum fürchtest du dich ausgerechnet vor den Toten? Gerade sie sind es, die dir nichts zuleide tun.“ Meinte Michael. Seine Stimme war sanft und angenehm wie sonst auch. Man hörte keinen Schmerz heraus. Ich drehte mich zu ihm um und sah ihn an, doch er schien keine Antwort zu erwarten, denn er hatte sich gerade seiner Wade zugewandt und verband sie. Ich zuckte mit den Schultern und legte den Sattel an eine andere Wand.
Dann nahm ich Nox auch sein Zaumzeug ab und legte es zum Sattel.
Ich setzte mich wieder zu Michael, dieser war gerade damit fertig sich zu verbinden, er wusch sich noch das Blut von den Händen, dann zog er wieder sein Hemd an und auch seinen Umhang legte er sich wieder um.
Ich sah ihn einen Moment schweigend an, dann wanderte mein Blick kurz wieder zu dem Mann, oder besser gesagt zu dessen Leiche. Michael folgte meinem Blick.
„Du bist kein gewöhnlicher Werwolf, oder?“ Fragte ich nach einem Moment, und sah Michael an.
Dessen Miene war ernst, er schwieg, musterte mich durchdringendem Blick.
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So, das wars dann auch schon wieder mit Kapitel 6...
Ich hoffe es hat euch gefallen!
Ärger wegen Nox werd ich ja wohl nicht zu erwarten haben, schließlich lebt er ja noch... oder? *Zu Asti schiel*
Gut... also kapitel 7 wird nicht so lang sein wie dieses hier, etwa die Hälfte nehme ich an...
Wie immer gilt: Wer so lieb ist und mir einen Kommi hinterlässt, dem sage ich bescheid wenns weitergeht^^
Lg, eure Lod