Who the hell ate all the meat?
Kapitel 1: Ruffy??!
Die Sonne schien, ein leichter Wind wehte und das unendlich weite blaue Meer schien ruhig. Friedliche Stimmung herrschte auf einer Karavelle, deren Galionsfigur Richtung Kurs schaute.
Die einzelnen Crewmitglieder der Strohhutbande gingen ihren Interessen nach und freuten sich über den noch so ruhigen Nachmittag auf der Grand Line. Sie hatten an diesem Tag noch kein einziges Piraten- oder Marineschiff gekreuzt und waren keinem Seemonster begegnet.
Ja, diesen Tag konnte man wirklich als angenehm bezeichnen.
Noch, jedenfalls.
Ein leises Grummeln kam von Ruffy, der schmollend auf seinem Lieblingsplatz, der Galionsfigur, saß und mit funkelnden Augen gen Horizont starrte.
Wieso war eigentlich immer er der angeschmierte? Vorsichtig strich er sich mit seiner Hand über den Hinterkopf, auf dem eine dicke Beule prangte. Na schön, vielleicht war er etwas zu weit gegangen, als er auch noch das Steak von Nami stibitzen wollte, nach dem er schon Lysop und Chopper beklaut hatte. Zu Zoro’s Anteil war er ja leider nicht gekommen, da dieser es hastig und schützend in sich reingestopft hatte.
Gut, eigentlich hätte er wissen sollen, was graut wenn er sich an Nami’s Sachen vergreift, die eh von Natur aus geizig ist. Aber Herr Gott noch mal, lieber würde er es auffuttern, als dann zu sehen zu müssen wie es Nami am Ende schlimmsten Falls noch wegwirft. Was zwar nie passieren würde…aber trotzdem.
Trotzig verzog Ruffy sein Gesicht, als er Zoro hörte.
„Ey Ruffy! Beweg dich und helf dem Blondschopf Geschirr abwaschen!“ Ein lautes Fluchen kam aus der Kombüse. „Das war eigentlich dein Teil! Du nutzt auch wirklich jede Möglichkeit um Arbeit auszuweichen, Spinatschädel!“, brüllte Sanji. „Wie hast du mich genannt?!“ „Spinatschädel, du Idiot.“ „Na warte…“
„Ich wasch ab, wenn ich von Sanji noch ein Steak bekomme!“, mischte sich Ruffy ein, der sich neugierig auf seinem Platz umgedreht hatte, jedoch keine Anstalten machte, zwischen die Rauferei der Beiden zu gehen.
„Halt du dich da raus, Fresssack!!!“ „Uhh, das war ja mal synchro-…“
Ein lauter Knall durchbrach die friedliche Stille. Das Schiff wurde durch die Explosion ruckartig zum völligen Stillstand gebracht und dessen Insassen wurden heftig durchgeschüttelt.
Eine dicke Rauchwolke qualmte aus allen Öffnungen der Küche und vernebelte die frische Seeluft.
Unter lautem Husten eilten Lysop, Nami und Chopper aus der Kombüse ins Freie. Zoro und Sanji hatten sich schnell wieder aufgerichtet und hielten sich zum Schutz gegen den Rauch einen Arm oder die Hand vor die Nase.
„Scheiße! Verdammt was war denn das?!“, kam es von Zoro.
„Lysop ich bring dich um!“ Nami hatte ihn bereits schon am Kragen gepackt. Er stand unter Schock. Während Nami sich daran machte den Langnasigen eins über die Rübe zu ziehen, begann Chopper Sanji und Zoro über das Geschehene aufzuklären.
„Lysop und ich haben zusammen an einer neuen verbesserten Bombe gebastelt. Na ja, zum Glück war es nur eine Rauchbombe, sonst wärn wir jetzt hin. Jedenfalls ging beim Zusammenbau der Mischung und des Materials was schief und dann…buff.“
„Verdammt noch mal, wie oft hab ich euch schon gesagt, dass ihr das nicht in meiner Küche machen sollt! Von mir aus könnt ihr so viele Bomben in Zoro’s Hängematte basteln wie ihr wollt, aber nicht in meiner Küche, in der ich euch gierigen Fresssäcken Essen servieren soll!“ Das wütende „Hey!“ von Zoro ignorierte der junge Koch gekonnt, während er Chopper weiter eine Standpauke gab und Nami immer noch dabei war Lysop umzubringen.
Also irgendwie fühlte sich Zoro ausgeschlossen.
Langsam wandte er seinen Blick von der zankenden Menge ab. Da erblickte er Nico Robin, die seelenruhig auf einem Stuhl saß und eins ihrer Bücher verschlang, gekonnt dabei den Eindruck vermittelte, als wäre nichts passiert. Doch er schüttelte nur den Kopf und sparte sich einen Kommentar. Es war schließlich bis jetzt ja eigentlich alles so wie immer.
Irgendetwas erweckte seine Aufmerksamkeit. Neugierig drehte er sich nach dem Objekt um, dass er in seinem Augenwinkel entdeckt hatte.
Ein Strohhut flog langsam und gemächlich über das Schiff. Ruffy’s Strohhut. Wenn es weiter nichts war…
Nicht weiter beachtend setzte sich Zoro hin, lehnte sich zurück und schloss genussvoll die Augen, um ein weiteres erholsames Nickerchen zu führen.
Aber…irgendetwas beschäftigte ihn. Da stimmte etwas nicht.
Leicht öffnete er wieder seine Augen und verfolgte den Hut, der vom Wind zu den Orangenbäumen getragen wurde und an einem Ast hängen blieb.
Und dann…viel der Groschen.
Zoro blinzelte einmal, zweimal und dreimal. Ein ganz übles Gefühl machte sich in seiner Magengegend breit. Sein Blick wanderte zur Galionsfigur, doch da saß kein Käpt’n.
Blanke Panik breitete sich in dem Grünhaarigen aus. Und dann fing er lauthals an zu schreien.
„RUFFY IST WEG! SEIN HUT! MANN ÜBER BORD!!!!“
Die Anderen hielten überrascht in ihrer Tätigkeit inne. Alle Blicke waren sofort auf Ruffy’s Platz gerichtet, aber kein Ruffy starrte zurück.
Schlag auf Schlag übertrug sich Zoro’s Panik. Er und Sanji machten sich bereit ins Wasser zu springen, während Chopper den Hut holen ging und die Übrigen nach ihrem Käpt ‘n Ausschau hielten.
…..
Immer tiefer und tiefer und tiefer sank Ruffy. Panisch presste er sich die Hände vor den Mund und die Nase. Wieso zog ihn denn niemand nach oben? Lange würde er nicht mehr durchhalten!
Angstvoll kniff er die Augen zusammen, als er merkte wie ihm die Luft ausging. Ihm wurde schwindelig und er konnte nicht mehr ausmachen wo oben und wo unten war.
Leicht öffnete er die Augen, um wieder enttäuscht zu werden. Es war immer noch niemand gekommen, um ihn zu holen. Langsam wurde ihm schwarz vor Augen.
Aber plötzlich lies ihn ein Schmerz oberhalb der linken Brust aufkeuchen und das letzte bisschen Luft aus der Lunge entweichen.
Gerade noch so, sah er wie etwas schwarzes Kleines an seinem Gesicht vorbei schwamm.
Und gleich darauf fühlte er endlich wie ihn starke Arme fassten und nach oben zogen. Doch bevor er die Oberfläche erreichte wurde alles schwarz um ihn.
…..
An Deck warteten schon alle ganz aufgescheucht. Sogar Robin war aufgestanden und schaute misstrauisch und suchend über das blaue Wasser.
Lysop schrie laut auf, als Sanji und Zoro auftauchten und zwischen ihnen in schlaffer Position Ruffy lag.
Schnell schafften sie ihn wieder an Bord. Sie legten ihn auf den sonnengewärmten Holzboden des Schiffes und versammelten sich um ihren Käpt’n, der nicht bei Bewusstsein war. Noch nie hatten die Crewmitglieder Ruffy so bleich gesehen. Ein ungutes Gefühl machte sich breit.
Chopper hatte sich bereits über ihn gebeugt und untersuchte ihn. Es dauerte nur wenige Sekunden, bis er ein Resultat hatte.
„Oh nein…“
Mit angsterfülltem Blick drehte er sich kurz zu seinen Freunden um.
„Er atmet nicht mehr!!“