Fanfic: Verliebt in Domino - Oder auch nicht

man so was wohl kaufen kann? Bestimmt nicht auf den Touristen-Basaren. No Way. So was hätte ich dort schon längst entdeckt!

„Kann ich Ihnen helfen?“ Große violette Kulleraugen blicken zu mir auf. Der schafft es doch glatt, noch kleiner zu sein als ich. Wow. Aber er ist sehr höflich, das muss ich ihm schon lassen.

„Ich suche die Karte Ritual der schwarzen Pyramide.“ Mal schauen, wie er reagiert.

Er nickt und geht zum Verkaufstisch. Ich hinterher. Das war ein Großteil meines mühsam ersparten Geldes. Da geht es hin, aber was tut man nicht alles für sein Deck? Nach dem geschäftlichen Teil atme ich noch mal tief durch.

„Da gäbe es noch was.“ Mit einem mal klinge ich gar nicht mehr so selbstsicher.

„Ja?“

„Eine Frage persönlicher Natur“, höre ich Jonouchi von hinten sagen. Das war jetzt aber gar nicht sarkastisch, ne? Er gesellt sich zu uns, die Arme hinter seinem Kopf verschränkt.

Ich schaue ihn über den Rand meiner Brille an und muss gegen meinen Willen schmunzeln. Er erinnert mich an meinen kleinen Bruder, Jamie.

„Mein Großvater, Professor Seamus Muldoon, hat mir diese Adresse gegeben. Hier wohnt wohl ein Freund von ihm.“

„Na so was, Du bist also die kleine Mac!“ Ich drehe mich hastig um.

Vor mir steht der seltsamste alte Herr, den ich je gesehen habe (von meinem Großvater mal abgesehen). Eine Ähnlichkeit mit Yuugi, ist definitiv nicht von der Hand zu weisen. Zum Glück bewahrheitet sich meine Befürchtung nicht.

„Du bist ja älter, als ich dachte. Als Seamus mir von seiner kleinen Mac erzählt hat, da dachte ich eher an eine Gastschülerin, als an eine Geschäftsfrau.“

Da wird mir bewusst, dass ich immer noch meinen sandfarbenen Hosenanzug trage.

„Möchten Sie mit uns Tee trinken?“, mischte sich Yuugi nun ein.

„Gerne. Aber nenn mich Mac. Das machen alle.“ Mann, sind die aber nett hier.

„Du spielst also auch, ja?“ Jonouchi grinst mich an. Der ist mir ja schon mal sehr sympathisch; auch wenn er am Anfang total verpeilt war.

Ich nicke.

„Warum geht ihr drei nicht nach oben? Ich komme gleich nach.“ Mutou-san deutet mit dem Kopf nach hinten.

Yuugi nickt und geht vor. Jonouchi und ich hinterher.

Und nun sitze ich, mit zwei neuen Freunden in Yuugis Zimmer. Wir trinken Tee, essen Kekse und unterhalten uns.

„Was arbeitest Du eigentlich genau?“, Jonouchi kaut noch auf dem Rest Keks herum, den er im Mund hat.

„In einer großen Firma als Sekretärin.“ Vorsichtshalber erwähne ich nicht wo genau ich arbeite und wessen Sekretärin ich bin. Wer weis, wie die reagieren und darauf anlegen will ich es nicht.

„Na ja, solange Du nicht für Kaiba schuften musst...“ Das ist gar nicht gut. Ich sehe Jonouchi etwas verwirrt an.

„W-Warum?“ Ich versuche, meine Fassung zu bewahren.

„Vergiss es einfach...“ Er dreht sich um und starrt die Wand an.

„Die beiden sind sozusagen Lieblingsfeinde!“, lacht Yuugi.

„Lass das, Alter!“, faucht es aus der Ecke.

„Ach, komm schon, Jou-kun. Hab Dich nicht so.“ Ich piekse ihm in die Seite. Irgendwie erinnert mich die Situation an zu Hause.

„Nenn mich nicht so!“ Und er gibt ein Knurren von sich.

„Ich darf das, ich bin älter als Du.“ Erneut piekse ich ihn. Ui, das macht Spaß.

Sein wütendes Gesicht, als er sich zu mir umdreht ist einfach nur, wie soll ich sagen ... Sweet! Um dieses Un-Wort zu benutzen, das in meiner Berufsschule so beliebt war.

Yuugi und ich, fangen an zu lachen.

„Ach, lasst mich doch!“ Und die beleidigte Leberwurst dreht sich wieder um.

So verbringen wir den Rest des Abends. Gegen Zehn verabschiede ich mich, damit ich meine Bahn nicht verpasse.


Zu Hause angekommen bemerke ich als erstes einen Umschlag, der an der Tür zu meinem Loft klebt.

Oha. Ist das etwa die Hausordnung? Ob es in Japan auch die berühmte Kehrwoche gibt? Dieses Unding habe ich schon in Deutschland nicht ausstehen können. Sean und ich mussten immer abwechselnd für unsere alte Nachbarin, Frau Katze, mit übernehmen. Jamie hatte ihr den Namen gegeben, weil sie mit 15 Katzen zusammenlebte und nachts noch rausging, um Straßentiger zu füttern.

Oh, wie nett! Eine Nachricht von Beths Onkel!

Willkommen, Mac! Danke!

Schön, dass Du den Weg bis nach oben geschafft hast. Woher er das nur weis?
Wie war Dein erster Arbeitstag? Ich hoffe Du kommst gut mit Deinem Chef zurecht. Stressig. Mal so, mal so.
Gefällt Dir das Loft? Und wie! Ich liebe es!
Ich hoffe Du hast Dich über den Whirlpool auf der Terrasse gefreut, er ist ganz neu. Ja, und den benutze ich jetzt gleich! Entspannung, ich komme!

Zwischenzeitlich schließe ich auf und ziehe die Schuhe aus.

Ich denke, ich komme Dich mal besuchen, wenn Du zu Ende eingerichtet hast. Warum nicht?
Zu gerne würde ich wissen, was Du aus der kahlen „Bude“ gemacht hast. Sie werden sich wundern!

Noch einmal Willkommen und viel Glück auf der Arbeit. Danke und werd ich brauchen.
Lass den Kopf nicht hängen, er ist nur sehr beschäftigt. Werde ich schon nicht – HÄ? Was will er mir damit sagen?

Keine Unterschrift. War klar. Egal, jetzt ausziehen und im Pool entspannen! Juchhu!

Nach dem entspannenden Bad, liege ich auf meinem Bett, und lese mein Buch zu Ende.

Müde reibe ich mir über die Augen, gähne und lege mich auf die Seite. Brille runter, Buch weg und Licht aus. Es wird Zeit.

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*Smoke on the water… *

Oh. Mein. Gott! Was ist nun schon wieder kaputt? Vielleicht ist ja etwas zu Hause passiert! Halbwach rolle ich in meinem nagelneuen Wasserbett herum und angle beunruhigt nach meinem Handy.

„Hallo?“, gähne ich.

„Ich habe Ihnen einige Unterlagen geschickt, die Sie bis morgen ins Japanische übersetzen müssen. Bringen Sie sie mit.“ Diese Stimme – und schon bin ich hellwach.

„B-Bitte?“, flüstere ich heiser und sehe auf meinen Radiowecker. 3 Uhr in der Früh. Ist der Mann noch ganz bei Trost? Was fällt dem ein, mich zu dieser unchristlichen Zeit aus dem Bett zu klingeln? Und wo zum Honk hat er meine Privatnummer her? Schläft der eigentlich nie?

„Die Unterlagen, Maeve. Übersetzen und mitbringen.“ Und aufgelegt.

Ich bin entsetzt. DAS ist also die berühmte Heimarbeit. So etwas kann sich auch nur der erlauben, dessen Name Seto Kaiba lautet.

Murrend klettere ich aus meinem mollig warmen Bett. Ich kann immer noch nicht glauben, dass ich das tatsächlich mache...



A/N: Mal eine Frage an die Allgemeinheit. Sind alle noch IC, oder hab ich was verbockt??

R&R, please.
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