Fanfic: Max in Love

Kapitel: Diagnose Liebe

Sie rennt so schnell sie kann, sie muss sich beeilen. Warum sie rennt weiß sie nicht mehr und auch ihr Ziel hat sie vergessen. Sie rennt einfach ohne zu überlegen. Sie muss es nicht wissen, sie muss nur laufen so schnell sie kann. Als wäre ein schreckliches Monster hinter ihr her, so schnell muss sie sein, sonst passiert etwas schreckliches. Das spürt sie genau!
Da ist jemand. Jemand läuft vor ihr. Verfolgt sie ihn oder laufen sie zusammen? Sie weiß es nicht. Sie spürt nur, dass sie nicht stehen bleiben darf. Sie muss bei ihm bleiben!
Bei ihm? Ja, sie glaubte einen Jungen zu erkennen.
Er bleibt stehen, sie holt ihn ein, es ist dunkel und plötzlich dreht sich alles.

„Max....“ langsam öffnete Leena ihre Augen und blickte an die Zimmerdecke. Sie war immer noch im Krankenhaus und immer noch durfte sie nicht aufstehen. Nicki schien noch nicht wach zu sein, also beschloss Leena einfach liegen zu bleiben bis ihre Freundin aufwachte. Was blieb ihr auch anderes über? Sie durfte ja noch nicht aufstehen.
Eine Zeitlang rührte sich in dem Zimmer der Mädchen gar nichts, dann klopfte es kurz an der Tür und eine Schwester kam unaufgefordert herein, gefolgt von einem der vielen Ärzte dieser Klinik.
„Guten Morgen die Damen“ sagte er in ruhigem Ton. Es war ein älterer Herr mit leicht grauen Haaren. Erfahren und gutmütig wirkte er auf seine Patienten beruhigend. Seine silberne Brille verlieh ihm eine gewisse Eleganz. Die Mädchen mochten ihn,er wirkte nie so gestresst wie seine Kollegen immer.
„Haben Sie gut geschlafen?“ fragte er nun und als er das Kopfnicken seiner Patientinnen wahrnahm, fügte er nun an Leena gewandt hinzu: „Ich möchte heute noch ein paar Aufnahmen von ihrem Kopf machen. Wenn es so ist wie wir uns das wünschen, dürfen sie aufstehen und in ein paar Tagen nach Hause.“ Die Angesprochene war sichtlich erleichtert und wurde nun von der Schwester samt Bett aus dem Zimmer geschoben.
Der Professor unterhielt sich noch kurz mit Nicole, bevor er der Schwester aus dem Zimmer folgte.
Er war sich sicher beide Mädchen bald entlassen zu können.

Nach einer halbe Stunde wurde Leena´s Bett wieder ins Zimmer gebracht, aber wo war Leena?
Nicole lächelte, denn sie wusste was dies bedeutete. Ihrer Freundin ging es gut. Sie konnte das Bett verlassen. Endlich konnten die Mädchen zusammen in das kleine Café im Krankenhaus gehen.
Darauf hatten sie sich schon lange gefreut. Immerhin hatte Leena schon zwei Wochen Bettruhe hinter sich und so was kann auch mit Besuch sehr langweilig werden. Besuch... immerhin wurde Leena viel besucht. Fast jeden Tag kam einer ihrer Freunde. Nicole überlegte ob sie auch die Eltern ihrer Freundin gesehen hatte und wunderte sich sehr über deren Abwesenheit. Waren sie nicht an dem Wohl ihrer Tochter interessiert? Sie konnte sich noch gut daran erinnern wie es war als ihre Eltern noch lebten. Wie sie zu viert im großen Garten saßen, zwischen den vielen Blumen die ihre Mutter liebevoll Kinder der Sonne nannte. Wie ihr Vater zusammen mit ihr und ihrer älteren Schwester verstecken spielte. Nicole beschloss ihre Schwester zu fragen, ob sie nicht zusammen den Garten wieder mit Blumen beleben sollten. Nach dem Tod ihrer Eltern hatte sich niemand um den Garten gekümmert. Nur der Hausmeister kam einmal im Monat zum Rasenmähen.

„Na toll! Das wird meiner Mutter gar nicht gefallen! Ich höre schon wie sie explodiert...“ Sie beendete ihren Satz mit einem Seufzer und sah den Professor hilfesuchend an. „Es tut mir leid Miss Floyd, aber ihre Schulter sollte noch geschont werden. Sie heilt langsamer als erwartet. Beybladen geht noch gerade so in Ordnung, so lange sie es nicht übertreiben. Aber Geigen und ihren Cheerleader-Sport kann ich ihnen bei bestem Willen nicht erlauben!“ entgegnete ihr der Arzt.
„Und was ist mit einem Hindernislauf durch den Wald?“ fragte sie nun frustriert. „Kein schwimmen, klettern, rudern und Bewegungen die Ihre Schulter zu sehr in Anspruch nehmen! Am besten gebe ich Ihnen eine Befreiung vom Sportunterricht mit. Und eine Liste für Ihre Frau Mutter.“ sagte er nun eindringlich und Leena verstand, dass sie besser auf ihn hören sollte.

Auf dem Weg ins Zimmer dachte Leena darüber nach, wie sie ihrer Mutter erklärte, dass sie für die nächsten drei Monate keine Violine spielen durfte. Sie würde sehr wütend werden, soviel war sicher. Leena erblickte am Ende des Ganges eine Gruppe Jugendlicher, die auf den Weg in ihr Zimmer waren. Woher sie das so genau wusste? Sie hörte es! Hilary und Tyson stritten sich lautstark darüber, ob es angebracht ist Hamburger mit in ein Krankenhaus zu bringen. Selbstverständlich war dies Tyson´s Idee. Schnell versteckte sich das Mädchen hinter einer Ecke, sie wollte nicht gesehen werden. Sie wollte jetzt einfach niemanden sehen. Am Boden hockend stiegen ihr ein paar Tränen in die Augen.
Plötzlich hielt ihr jemand ein Stofftaschentuch hin. Es war Ray. Natürlich hatte er sie gesehen. Von den Bladebreakern war er derjenige mit den schärfsten Augen. Zudem beobachtete er seine Umgebung immer ganz genau. Er hatte sich von der Gruppe gelöst und sich unbemerkt zu Leena geschlichen um ihr nun besagtes Taschentuch zu reichen. Ray schaute nicht zu ihr runter. Wissend, dass es ihr unangenehm wäre entschied er sich dafür schweigend in den Gang zu sehen.
Leena nahm das Tuch dankend an und wischte sich die Augen trocken. Sie war froh und dankbar über sein Schweigen und fühlte sich gleichzeitig verpflichtet ihm von ihrer Schulter und ihrer Angst vor der eigenen Mutter zu erzählen.
Ray hörte seiner Teamkollegin bis zum Ende schweigend zu, immer noch in die Ferne sehend sagte er anschließend: „Ich verstehe dass du gerade Niemanden sehen möchtest, aber du solltest wenigstens mit Max reden. Seit du im Krankenhaus bist hat er nicht ein Mal gelacht. Wenn du dich verstecken willst nimm ihn gefälligst mit. Um deine Mutter kümmere ich mich. Vertrau mir! Sag du lieber Max, dass du in ihn verliebt bist! Dass kann doch nicht ewig so weiter gehen mit euch.“
Ohne auf ihre Reaktion zu warten ging er in die Richtung in der seine Freunde verschwunden sind und fügte hinzu: „Ich werde den Anderen sagen dass du heute keine Zeit hast. Max schicke ich morgen zu dir. Überlege dir gut wie du es ihm sagen willst!“ Mit diesen Worten war er um die Ecke verschwunden und lies seine Freundin verdutzt zurück.
Einen Moment lang wusste sie nicht ob sie ihren Ohren trauen konnte. //Hat er wirklich gesagt das ich Max liebe und es ihm sagen soll?....Mo-Moment mal!!! Woher weiß er davon?! Ich habe doch niemandem davon erzählt.// verdutzt sah sie zu der Stelle an der bis eben noch gestanden hatte. Erst nach einer Weile beschloss sie sich aufzustehen und in ihr Zimmer zu gehen.
Es war schon Nachmittag,als Leena die Tür öffnete und von ihrer Freundin Nicki begrüßt wurde.
„Da bist du ja endlich!“ sagte Nicki fröhlich lächelnd. „Das Mittagessen hast du leider verpasst, aber im Café gibt es bestimmt auch was zu essen. Wollen wir runter gehen?“ fragte sie nun ihre 'heimgekehrte' Freundin und sah sie erwartungsvoll an. „Ach eigentlich habe ich gar keinen Hunger, aber einen Tee könnte ich vertragen“ sagte Leena mild lächelnd.
Gemeinsam gingen sie ins Café und verbrachten dort den restlichen Tag. Leena war sehr ruhig und schien mit ihren Gedanken ganz woanders zu sein. Doch Nicole traute sich nicht ihre Freundin zu fragen was los sei. Sie würde es ihr schon erzählen wenn sie ihr helfen konnte.
„Ach übrigens, du hattest vorhin Besuch. Deine Freunde waren hier, du hast sie nur ganz knapp verpasst.“ sie lachte. „Dein Freund wollte erst gar nicht gehen als der schwarzhaarige Junge meinte du hättest heute keine Zeit. Das war richtig süß“ Sie grinste Leena an, doch diese sah sie nur geschockt an. „Mein Freund?“ brachte sie schließlich heraus. Nicole wunderte sich und frage nach: „Der Blonde, Max, das ist doch dein Freund oder?“
Leena wurde rot und schüttelte traurig mit dem Kopf. „Nein ist er nicht, wir....sind nur Freunde.“ flüsterte sie und fügte nun etwas lauter hinzu: „Wie kommst du darauf?“
Nicki überlegte kurz und sagte dann: „Irgendwie spürt man zwischen euch etwas Besonderes, es ist nicht so wie zwischen dir und dem schweigsamen Jungen oder Tyson. Zudem lächelst du immer wenn es um ihn geht..“ Leena erwischte sich tatsächlich gerade dabei wie sie selig lächelte. „Und du sagst im Schlaf jede Nacht seinen Namen! Selbst wenn ihr kein Paar seid, ist zumindest klar, dass du in ihn verliebt bist.“ Sie riss ihre Augen weit auf : „Ist es wirklich so offensichtlich? Wie können alle es schon wissen? Ich bin mir ja selber erst seit kurzen darüber klar.“
Nicole nahm ihre Hand. „Du bist ihm ohne zu überlegen nachgelaufen weil du nicht wolltest, dass er vielleicht etwas Falsches von dir denkt. Spätestens da war es Allen klar, naja, sagen wir fast Allen.“ „Soll das heißen Tyson ist der einzige der es noch nicht weiß???“ gab Leena ganz erschrocken von sich. //Das bedeutet....Das Max...das er es schon weiß. Aber er hat doch gar nichts zu mir gesagt? Er... ist also nicht in mich verliebt...// Gedankenversunken hörte sie die weiteren Worte ihrer Freundin nicht mehr.

Die ganze Nacht lag sie wach und starrte an die Decke. //Was soll ich tun? Er weiß es doch schon! Ich kann es ihm nicht sagen. Wenn er mich abweist könnte das für das Team unangenehm werden. Nein! Ich kann es ihm nicht sagen! Wenn er auch so fühlen würde hätte er doch schon längst etwas gesagt.//
Die Nacht verging, ohne dass Leena auch nur eine Minute schlafen konnte. Ihre Gedanken wechselten ständig ihre Richtung. Sie schwankten zwischen 'schweigen' und einem 'Geständnis'.
Doch jetzt war sie sich ihrer Entscheidung sicher. Voller Tatendrang stand sie auf und lies den Tag beginnen.
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