Fanfic: Chroniken der Toten
dieser zu entledigen. Doch die Schmerzen in seinem Arm hielten ihn davon ab, sich wirklich frei zu bewegen.
Die beiden Streithähne hatten sich dagegen wieder beruhigt und erneut begonnen nach ihresgleichen zu suchen.
Tiger konnte sich nun auch endlich einmal richtig umsehen.
Das riesige Schlachtfeld leuchtete rot von dem Blut derer die dahingeschieden waren und es waren viele von ihnen. Vereinzelt sah er ein paar Soldaten, die sich aufgerichtet hatten und ihre Verletzungen eigenhändig, sofern dies möglich war, behandelten.
Die Lex sammelten unterdessen ihresgleichen in einer Art großem Sack ein.
Dieser Sack war wohl eher eine Art Netz, denn am unteren Ende waren einige Löcher geschnitten worden, damit die Beine derer, die gefallen waren, nicht unnötig Platz in dem Sack verbrauchten.
Doch trotz dieser Löcher war der Sack bereits zum platzen gefüllt.
Endlich befreit von seiner Rüstung, rappelte Tiger sich vollständig auf und machte sich daran, ebenfalls Überlebende seiner Fraktion aus zu machen.
Lange musste er dafür allerdings nicht suchen.
Nach nur wenigen Schritten erblickte er bereits den ersten schwer verwundeten, jedoch lebendigen Drakonier.
Er beugte sich zu diesem herunter.
Sein Atem war flach und seine Bewegungen langsam und vorsichtig.
„Kannst du dich aufrichten?“, fragte Tiger den Soldaten.
Der Soldat öffnete den Mund, doch bevor er anfangen konnte zu reden, begann er Blut zu husten.
„General…lassen sie…mich hier liegen…ich schaffe….es nicht!“, sagte er nach seinem Hustenanfall.
„Niemand unter meiner Führung wird zurückgelassen Soldat! Wir kriegen dich schon wieder hin!“
„Danke…General!“
Mit diesen Worten verschied der Soldat, immer noch seinen General dankend anstarrend. Tiger legte seine Hand auf die Stirn des Soldaten und schloss behutsam dessen Augen.
„Du bist jetzt an einem besseren Ort.“
Ein Gebet für die arme Seele sprechend richtete sich Tiger wieder auf und blickte sich erneut nach Überlebenden um.
Plötzlich weiteten sich seine Augen. Ein Stück weit von sich entfernt entdeckte er jemanden, den er bereits verloren geglaubt hatte.
Mit hastigen Schritten lief er auf Andor zu, der ihn nun ebenfalls entdeckt hatte.
Überglücklich fielen die beiden sich in die Arme.
„Andor, bin ich froh dich zu sehen. Ich dachte schon du hättest es nicht geschafft.“
„Es sah auch erst ganz danach aus. Als du unter dem Lex begraben wurdest, dachten viele von uns, wir könnten die Schlacht nicht mehr gewinnen. Aber dieser seltsame Ton. Irgendwie hat er die Lex zum Rückzug gerufen.“
„Ja ich erinnere mich an diesen Ton. Er war der Grund warum ich überhaupt unter dem Vieh zusammengebrochen bin. Aber egal. Lass uns erstmal die Verwundeten hier rausschaffen.“
„Ja, gute Idee.“
Mit diesen Worten machten die beiden sich auf die Suche, die letzten Überlebenden zu finden, und sie in ein nahe stehendes Lazarett zu bringen. Doch leider fanden sie kaum noch mehr als ein Dutzend tapferer Männer, die den Ansturm ihrer Feinde überlebt hatten.
Am Abend schließlich konnten sich die beiden Krieger endlich bei einem frischen Glas Rum ausruhen und sie die Geschichte ihrer Schlacht erzählen.