Babyalarm

Immer wieder klopfte es an der Tür von Hatake Kakashi.
Ein blondhaariger Junge hämmerte Energisch gegen die Türe.
Dann wurde sie geöffnet.
„Naruto…“ ächzte der grauhaarige Shinobi, dessen Haar leicht nass war.
„Was willst du um diese Zeit noch hier?“
Sein Blick ging auf die leise tickende Standuhr, die sich im Eingangsbereich befand und deren Zeiger 23.00 Uhr zeigten. Nur mit Mühe konnte er sich ein Gähnen unterdrücken.
„Ich… ich hab ein Problem!“
Der Shinobi nickte und liess ihn eintreten. Mit einer Handbewegung deutete er ins Wohnzimmer.
Worauf der Junge auch sofort platz nahm.
„Also was gibt es?“ hackte er nach, nachdem er das eiserne Schweigen satt war.
Im Grunde war sein Schüler alles andere als verklemmt.
„Ich… ich…“
Tief atmete er durch.
„Ich habe was gegessen, was ich glaube ich besser nicht getan hätte…“
„Hast du Bauchschmerzen?“ fragte sein Mentor nach.
Der blondhaarige Junge nickte. „Aber nicht nur das… ehm… Sakura hat ein Rezept gefunden… und das ausprobiert …. Es sah so lecker aus! Ich habs getrunken..“
Skeptisch hob er die Augenbraue.
„Was für ein Rezept?“
„Es verjüngt die Zellen… hat sie gesagt… Tsunade braucht es… damit sie nicht aussieht wie eine alte Schachtel… naja… ich habs getrunken…“
Der ruhige Shinobi wartete eine Weile und fuhr dann langsam fort. „Und was genau passiert nun mit dir?“
„Kakashi-sensei… ich hab Angst… Tsunade ist ausserhalb Konoha… und Sakura weiss nicht was passiert…“ murmelte er verzweifelt.
Der Shinobi stand auf und nahm eine etwas staubige Decke vom Schrank, der im Wohnzimmer thronte.
„Schlaf jetzt einfach mal, dann klären wir es morgen, ja?“
Naruto nickte, froh die Nacht nicht alleine zu verbringen. Fast schon väterlich deckte ihn Kakashi zu und löschte das Licht, dann ging er die Treppe hinauf in sein Bett.

Er hörte seltsame blubbernde Geräusche. Die den erfahrenen Jounin sofort aus seinem Halbschlaf holten.
Er stand auf, zog sich rasch etwas über und ging hinunter. Er knipste das Licht im Wohnzimmer an, konnte aber den blondhaarigen Jungen nirgends entdecken.
„Naruto?“ rief er durchs Haus und öffnete die Tür zu seinem Badezimmer, auch da fand er seinen Schüler nicht.
„Wo kann der sein.“ Er ging nach oben, als er die Stimme seines Hundes vernahm.
Ein panischer Klang hatte diese, als sie den mehrmals den Namen seines Herrchens rief.
„Komm sofort runter!“ schrie er und hüpfte auf dem Tisch mitten im Wohnzimmer auf und ab.
„Wie oft hab ich dir gesagt, dass du…“
Erst jetzt sah er, wie der Hund auf die Decke deutete, in der Naruto geschlafen hatte.
Vorsichtig ging er hin, hob sie langsam auf.
Mit zitternden Händen legte er sie weg. „Oh… mein… Gott…“ stammelte er, als er die Kleidung seines Schülers entdeckte und darin verwickelt ein kleines blondhaariges Baby.
Er liess sich auf das Sofa fallen und betrachtete Naruto.
„Das ist ein Alptraum… lass mich aufwachen.“ Erneut ertönten die Schnalzenden Geräusche des Babys, welches in diesem Moment die strahlendblauen Augen öffneten und den Shinobi anlachten.
„Zieh ihm doch was an… der kackt sonst die ganze Bude voll!“ zischte Pakkun, der sich immer noch auf dem Tisch befand.
„Bitte? Ich soll… ihm windeln anziehen?“ stotterte der Shinobi, worauf sein treuer Gefährte nickte.
„Wie?“

Nach etlichen Versuchen gelang es dem talentierten Ninja ein Stück Stoff zu einer Windel umzufunktionieren und hatte diese geschickt Naruto angelegt.
„Was soll ich jetzt?“ fragte er hilflos, als der Kleine zu schreien begann.
„Gib ihm doch mal was zu futtern…“
„Gute Idee!“ nickte Kakashi und stand auf. „Was füttert man einem Kleinkind?“
„Baby!“
„was füttert man einem Baby?“ fragte er genervt nach, während er den kleinen im Arm trug. Ihn aber am liebsten in der nächsten Mülltonne entsorgt hätte.
„Naruto.. wie kann man nur so doof sein!“
Pakkun sprang elegant auf die Ablage und studierte den Früchtekorb.
„Wie wäre es mit einem Bananenbrei?“
„Ich sollte zum Training…“ nuschelte der Shinobi, bevor er Naruto an den Boden setzte.
„Sei schön brav!“ Dann widmete er sich der Nahrung für das Baby.

Naruto kroch weg von den Beinen des Mannes, ging zurück ins Wohnzimmer. Sofort zog ihn die Tischdecke in den Bann, von der ein Zipfel ziemlich tief hing. Er griff danach und wollte sich daran hochziehen.
Kakashi bemerkte das Fehlen des Jungen. Im Augenwinkel bemerkte er, wie sich das gläserne Tischgedeck bewegte. Mit einem Satz schaffte er es den Jungen in die Hand zu nehmen und gleichzeitig noch zwei Weingläser aufzufangen.
Eines davon zersprang in seiner Hand und hinterliess einige blutige Kratzer.
„Mist…“ zischte er.
Er behielt den kleinen nun bei sich und ging ins Badezimmer um die letzter Splitter noch zu entfernen.
„Bleib da schön sitzen!“ befahl er dem Baby-Naruto als er ihn auf den Toilettendeckel setzte.
Kaum hatte sich der Shinobi seiner Hand zugewandt, kletterte das kleine Energiebündel hinunter und kroch zielsicher zur Tür hinaus.
Der Jounin bemerkte dies und wollte ihn aufhalten, als der kleine ein Tischchen umstiess, welches neben der offenen Badezimmertür stand, dies knallte gegen die hölzerne Tür und diese viel ins Schloss.
Kakashi schrie auf, als seine Hand zwischen Tür und Türrahmen war und stiess sie energisch auf.
Sofort fing der kleine Junge an zu weinen.
Trotz Schmerzen, einer blauanlaufenden gequetschten Hand, nahm er den Jungen in den Arm und wiegte ihn leise.
„Gib bitte ruhe… die Nachbarn sollten von dem Desaster hier wirklich nichts mitbekommen.“ Flüsterte er liebevoll.

Erneut ging er in die Küche, verschloss das Fenster und setzte den Kleinen in den Spültrog, damit dieser nicht wieder davon kam.
Mit Mühe schaffte er es einhändig einen Brei herzustellen und diesen auch noch zu verfüttern.
„Muss er jetzt nicht ein Bäuerchen machen?“ fragte Pakkun.
„Ein was?“
„Rülpsen… damit er verdauen kann…“ Der Hund verzog das Gesicht, dass sich noch mehr Falten bildeten.
Kakashi hob ihn hoch.
„Brich ihm aber nicht das Rückgrat, wenn du draufschlägst!“
„Ich hätte aber gerade dazu grösste Lust.“ Zischte er und schlug sanft auf den Rücken des Babys.
Naruto rülpste und plötzlich spürte der Shinobi wie sich etwas warmes seinen Rücken hinunterglitt, seinen Weg suchte.
„Nein… hat er?“
Pakkun nickte.
„Jep, er hat dein Essen ausgekotzt.“
In diesem Moment klingelte es an der Haustüre.
„Kakashi-sensei? Wir sinds!“ Er konnte eindeutig die Stimme von Sakura ausmachen.
Das Training hatte er komplett vergessen.
„Verdammt!“ murmelte er leise. Unmöglich konnte er so die Tür öffnen.
„Pakkun sag ihnen, dass ich auf einer A-Mission bin!“ scheuchte der den Hund durch die Klappe nach draussen.
Brav erzählte der Hund diese Lüge, doch genau in diesem Moment fing Naruto an zu weinen. In einer Lautstärke, dass sich sogar ein Toter umgedreht hätte.
Blitzschnell schob ihm der Jounin seine Hand in den Mund und erdrückte qualvoll das Schreien.
„Was war das?“ fragte Sakura nach.
„Junge Hunde!“ erklärte Pakkun und scheuchte die beiden Schüler fort.

Dem kleinen Naruto passte dies überhaupt nicht und biss mit voller Wucht in die Hand in seinem Mund. Nur mit Mühe konnte Kakashi dem Druck nachgeben, dass er ihn zu Boden fallen liess.
„Tsunade kommt morgen wieder.“
Kakashi seufzte tief.
„das überleb ich nicht…“
„Wie wäre es, wenn du mal probierst, ob er vielleicht schläft?“
Der Shinobi nickte und legte ihn auf den Couch. Doch der Blondschopf dachte nicht daran einzuschlafen.
„Hmm… und ein Spaziergang? Dann wird er sicher müde!“
Kakashi seufzte tief.
„Du meinst einfach an die frische Luft?“
Der Hund nickte. Kakashi schnappte sich das Baby und kletterte aufs Dach seines Hauses, behielt aber den Jungen fest im Arm. Er setzte sich neben den Schornstein und starrte in die Ferne.
„Na Kakashi-sempai?“ fragte plötzlich eine stimme hinter ihm.
Der ANBU konnte gar nicht so schnell gucken, wie Kakashi den kleinen Jungen in den Kamin warf.
„Was war jetzt das…“
„Ent… Entstaubung vom kamin… man sieht sich Tenzou!“
Der Jounin verschwand in einer weissen Staubwolke und erschien in seiner Wohnung.
Naruto war bequem auf der Asche gelandet, welche sich nun durchs ganze Wohzimmer verteilte und sich fest in den weissen Teppich frass.
„Ich hätte dir als nächstes sowieso vorgeschlagen, dass ihn vielleicht warmes Wasser müde bringt!“ ertönte die Stimme des Hundes.
„Halt die Klappe!“ zischte der Shinobi, packte Naruto und liess warmes Wasser einlaufen.
Mit einigem Mühen brachte er den schwarzen Russ vom Körper des Kleinen und legte ihn auf das Sofa, während er sich rasch daran machte, die Asche aufzufegen.

Nach gut einer Stunde, wobei sich der Junge mit einer Schriftrolle des Jounins vergnügte und einfach nicht schlafen wollte, glänzte die Wohnung. Erschöpft liess sich Kakashi aufs Sofa fallen und sofort fielen ihm die Augen zu.
Kaum war er eingenickt, spürte er eine nasse Zunge über seinem gesicht.
„Naruto… er ging in Richtung Waffenkammer!“
Sofort war Kakashi wach und rannte zur Tür hinaus und dann bei der nächsten hinein.
Im letzten Moment schaffte er es den Jungen davor zu bewahren von einem herunterfallenden Kunai erstochen zu werden.
Er fing es auf, erwischte aber die Klinge. Die sich tief in die Handballe seiner gesunden Hand zog.
„Du gehörst hinter Schloss und Riegel!“ zischte er sauer auf den kleinen, welchen ihn nur mit grossen Augen anstarrte.
Der Shinobi packte ihn und legte ihn in sein Bett, deckte ihn soweit zu, dass sich Naruto nicht mehr aus eigener Kraft befreien konnte, verband seine Hand und legte sich dann auch schlafen.

Als Tsunade müde ihre
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