Fanfic: Es ist noch nicht zu Ende...

Schlug Hermine vor. Doch als Harry den Brief in der Hand hielt, erblickte er nicht Hagrids Geschmiere, sondern eine ordentliche, geschwungene Handschrift und ein Wappen. „Wow, aus dem Ministerium!“ Ginny hatte sich über ihn gebeugt und ihre Haare nahmen ihm die Sicht. „Wer aus dem Ministerium würde mir denn etwas schicken?“ „Die Frage ist wohl eher wer nicht! Du warst nie beliebter, die sind alle scharf darauf dich zu sehen.“ Erwiderte Hermine und schlug ihr Buch zu. Harry warf Ron einen scheelen Blick zu, der immer etwas empfindlich war, wenn es darum ging, dass er, Harry, mehr Aufmerksamkeit bekam. Doch dieser schien gar nicht daran zu denken. „Na los, Harry! Mach ihn auf!“ Drängte Ron. Harry schlitzte den weißen Umschlag, vorsichtig mit dem Brieföffner, auf und nahm das beschriebene Blatt Papier heraus. Schnell überflogen seine Augen den Brief, auf der Suche, nach dem Namen des Absenders. Doch bevor er ihn lesen konnte riss Ginny ihm den Zettel aus der Hand und las laut vor:

Harry, ich hoffe sie haben, angesichts der Tatsache was letzten Monat passiert ist, alles verdaut und versuchen ihren Sommer zu genießen. Wenn dem so ist, so bedauere ich sehr, sie mit diesem Brief zu belästigen. Normalerweise wäre ich selbst gekommen, doch leider lässt mein Terminkalender nicht zu, sie persönlich aufzusuchen. Darum wähle ich den schriftlichen Weg, um mit ihnen in Kontakt zu treten. Aber schreiben wir nicht um den heißen Zaubertrank herum. Wenn sie in den letzten Tagen den Tagesprophet verfolgt haben, werden sie wissen, dass in nächster Zeit einige wichtige Prozesse anstehen. Ich muss wohl oder übel in den bitteren Kürbis beißen. Unter diesen Prozessen, ist auch der der Malfoys. Bevor sie jetzt diesem Brief beiseite legen, möchte ich nahe legen, dass ich nur die Bitte überbringe (obwohl es mir nicht gefällt Eule zu spielen) und sie nicht aus meiner Feder stammt. Draco Malfoy ist mit seinen 18 Jahren der weitaus jüngste Angeklagte und in anbetracht der „schwere“ seiner Taten, wird sein Strafmaß milde ausfallen. Doch hofft er vor der Anhörung noch auf ein Gespräch mit ihnen. Es ist viel verlangt, dass sie einem Angeklagten zuhören sollen und ich weiß nicht was es ihm bringen soll. Ich bitte um Rückmeldung, ob sie mich nun in den nächsten Tagen nach Askaban begleiten wollen oder nicht. Ihre Eule erwarte ich auf dem üblichen Wege.

In der Hoffnung ihrer richtigen Entscheidung, verbleibe ich mit freundlichen Grüßen
Kingsley Shacklebolt, Zaubereiminister

Ginny legte den Brief zur Seite. Harry starrte auf den Umschlag. Ein Brief von Kingsley Shacklebolt und eine Bitte von Malfoy? Seine Gedanken fuhren Karussell. Alles drehte sich. „Der hat sie doch nicht mehr alle beisammen!“ Stieß Ron empört hervor. „Nach all dem Mist in letzter Zeit? Wir haben, oder eher, du hast ihm zweimal oder mehr das Leben gerettet und dieser widerliche Gnom bedankt sich nicht einmal!“ Hermine rückte etwas näher und setzte ihre neunmalkluge Miene auf. „Du gedenkst doch nicht wirklich daran nach Askaban zu gehen, oder Harry? Harry?“ Er blickte sie an. „Ich weiß nicht Hermine.“ Und stand auf, sodass Ginny beinahe umkippte. „Ich weiß es wirklich nicht.“ Langsam schritt er auf dem Teppich auf und ab. Sein Blick blieb an einem alten Wandteppich hängen. Das fürnehme und gar alte Haus der Blacks. „Toujours pur. Für immer! Pah!“ murmelte er leise vor sich hin. Seine Augen wanderten über die feinen goldenen Fäden, die teilweise verblichen waren oder auch kleinere und große Brandspuren aufwiesen. Etwas schnürte seine Brust zu, als er das kleine Brandloch entdeckte, dort wo einst Sirius´ Name gestanden hatte. „Meine liebe Mutter hat mich weggesprengt, gleich nachdem ich von Zuhause weg bin.“ „Wo bist du hin?“ „Zu deinem Dad!“ Was hättest du getan, Sirius? Harry schüttelt den Kopf und schaute auf die letzte Verzweigung mit dem Namen Draco. „Ich gehe hoch!“ Und mit diesen Worten drehte er auf dem Absatz um und verschwand durch die selbe Tür wie Kreacher. Er hinterließ drei etwas verdutzte Freunde. Harry stieg die Treppen zu seinem Zimmer hoch, draußen färbte sich der Himmel blutrot. Kaum zu glauben, gestern um diese Zeit war er allein hier gewesen und hatte sich nach seinen Freunden gesehnt. Jetzt waren sie alle hier bei ihm. Er verlangsamte seinen Gang und blieb schließlich ganz stehen. Warum hatte sich Malfoy an ihn gewandt und auch noch über Kingsley? Dachte er wirklich Harry würde springen, nur weil er ihn bat? Das war Tatsache, er hatte ihn gerettet und kein Lob geerntet. Harry musste nicht erst vom Astronomieturm springen, um zu wissen, dass der Aufprall weh tat. Seine Besuch könnte genauso sinnlos, wie unnütz sein. Miesmutig knallte er seine Zimmertür hinter sich zu. Er hatte Sirius altes Zimmer bezogen, hier fühlte er sich wohler, als in dem Schlafzimmer einen Stock tiefer, wo er das ständige beleidigte Seufzen von Phineas Nigellus ertragen musste. Harry hat das Zimmer regelrecht auseinander genommen, auf der Suche nach Sachen, die nachweislich ihm oder seinen Eltern gehörten. Einiges hatte er gefunden. Er warf sich aufs Bett und betrachte die rot-goldenen Gryffindor-Banner, die wie Tapeten an Decke und Wänden hingen. Er griff nach einem zerliebten Teddy auf dem Fußboden. Dieser hatte seinem Vater gehört, laut dem kleinen Schild an seinem Hals. Wie es schien, war er als ein Geburtstagsgeschenk für seinen Sechszehnten Geburtstag gedacht gewesen. Aber Sirius hatte es ihm nicht mehr geben können. Er drückte ihn kurz, fest an sich, ließ ihn aber schnell unter seinem Kopfkissen verschwinden als es leise an der Tür klopfte. „Harry?“ Drang Ginnys gedämpfte Stimme durchs Holz. „Komm, mach bitte auf. Lass uns doch mal drüber reden!“

Harry stieß die Küchentür auf, Ron und Hermine, die sich angeregt unterhielten, verstummten auf der Stelle. „Wo ist Ginny?“ Fragte Ron und hob die Augenbrauen, so dass sie unter seinen Haaren zu verschwinden schienen. „Ron!“ Zischte Hermine und trat unter dem Tisch nach seinem Fuß. Wären es normale Umstände, hätte Harry gelacht. „Schläft noch.“ Murmelte er und stapfte zur kleinen Kammre, die Kreachers „Zimmer“ war. Er hasste es, wenn die Leute über ihn redeten und waren es seine besten Freunde. Etwas härter als beabsichtigt schlug er mir der Faust gegen den Boiler. „Kreacher!“ Nichts rührte sich. „Kreacher?!“ Immer noch nichts. Vielleicht war der Elf ja wieder am putzen. Harry hämmerte weiter gegen den Boiler. „KREACHER!“ Die Küchentür ging auf und Ginny schlurfte herein. “Was’n los Harry? Ist irgendwer angegriffen worden?” „Schön wärs!“ murrte Harry. „Kannst weiter schlafen.“ Doch Ginny war eine Kanne auf dem Tisch aufgefallen. „Nö! Frühstück!“ Und sie begann im Kühlschrank nach etwas essbarem zu suchen. Harry gab auf, den Boiler zu verdreschen, es brachte ja nichts, außer Schmerzen in seiner Hand. Also holte er Teller dem Schrank und nahm Besteck aus der Schublade. Ron warf eine Packung Toast auf den Tisch und Hermine deckte vorsichtig einige Gläser Marmelade auf. Es war nicht zu vergleichen mit dem Frühstück, dass sie in Hogwarts erwarten würde. Harry stocherte lustlos mit dem Messer in einem der Gläser herum. Einige Minuten lang, während alle sich über das Essen hermachten, herrschte Stille, nur unterbrochen vom Klirren der Teller und Bestecke und vom Scharren der Stühle. Dann wandte sich Hermine an Harry und legte ihren Toast beiseite. „Sag mal Harry, hast du irgendeine Ahnung was Malfoy von will? Und weißt du schon ob du hingehst?“ Harry seufzte und stürzte seinen Toast mit einer Tasse Kaffee runter und verschluckte sich. „Äh, hust..., äh puh... ich will...hust...eigentlich nicht,“ Brachte er würgend heraus. „Ginny und ich haben letzte Nacht viel darüber diskutiert, na ja ohne wirkliches Ergebnis. Ich sollte aber wohl gehen und deshalb habe ich Kingsley eine Eule, ins Ministerium, geschickt, er soll mich nächste Woche mit nach Askaban nehmen.“ „Was, aber Harry...!“ Doch dieser hob die Hand, ein Zeichen, dass sie nichts erwiedern sollte. Eine Weile schwiegen sie alle, dann sagte Ron mit einem Mal, zum Themenwechsel: „Ich muss zu George in die Winkelgasse. Er war so deprimiert in letzter Zeit. Wollt ihr nicht mitkommen? Wir könnten auch gleichzeitig noch unsere fehlenden Sachen für Hogwarts besorgen.“ „Aber Ron, wir wissen doch noch gar nicht...“ Wand Ginny ein, als mit einem Mal vier edle Eulen, wie nur Hogwarts sie versandte, vor dem Fenster auftauchten. „Ich hab gewusst, dass sie heute kommen! Ich bin ein Wahrsager.“ „Ja, genau so gut wie Trelawny!“ Es gab ein „Plopp“, Kreacher erschien, mit einem Staubwedel bewaffnet und öffnete, pflichtbewusst, das Fenster. „Post von Hogwarts, Meister Harry...gut, gut..!“ Die vier nahmen gleichzeitig ihre Briefe entgegen. Die meisten Schüler würden die letzte Klasse wiederholen müssen. In anbetracht der Tatsache, dass im vorherigen Schuljahr, der Unterricht etwas anders als geplant verlaufen ist. Besonders die 7. und 5. Klässler, die ja vor wichtigen Prüfungen gestanden hatten. Aber Ginny und ein paar andere aus ihrem Jahrgang, die die erforderlichen Leistungen gebracht hatten, wurden doch in die siebte Klasse versetzt. Doch ausnahmslos alle Schüler die jetzt ihre Schulzeit eigentlich hinter sich haben sollten, musste das Jahr wiederholen. „Ginny was glänzt da in deinem Brief?“ Fragte Ron neugierig und wollte ihr mit spitzen Fingern den Umschlag entziehen. Seine Schwester jedoch zog geistesabwesend den Brief aus seiner Reichweite und sah irritiert auf ihn hinab. „Aber...aber das...das“, stockte sie und nahm das Abzeichen des Quidditchkapitäns heraus. „Das...das...das muss ein Irrtum sein! Die...du bist der Kapitän!“ Entsetzt sah Ginny ihren
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