One-shot: Das Monster des Vollmondes
einen Sprung von fünfzehn Metern machen, um nicht von den herumfliegenden Steinen und Ästen getroffen zu werden; einen Felsen musste er mit seiner Faust spalten. Aber er war nicht aufmerksam genug, in einem Moment der Ablenkung wurde er vom Schwanz des Monsters getroffen und zu Boden geschleudert. Trotz einer klaffenden Wunde an der Stirn stand er sofort wieder auf und kehrte ins Blickfeld des Monsters zurück.
„Goku! Hör auf damit! Bitte! Beruhige dich!“
Als Antwort darauf schleuderte Goku einen Felsen nach ihm, den er gerade hochgehoben hatte, im Haaresbreite traf er nicht seinen Großvater. Mit großem Schrecken erkennte er, dass sich Gokus Kraft vervielfacht hatte, nun war er ein zu mächtiger Gegner für ihn. Nun blieb ihm nur noch ein einziger Ausweg…
„Goku… bitte vergib mir…“ Ich tue das auch für dein Wohl…“
Er wartete auf einen ruhigen Moment in diesem Inferno, in seiner Wut überrollte Goku den ganzen Wald, die nahen Berge und auch seine Hütte. Gohan stand auf einen Felsen und konzentrierte seine Kräfte auf das Maximum, seine Muskeln vergrößerten sich merklich.
„Bitte vergib mir…“, flüsterte er, um dann umso lauter zu brüllen: „Ka… Me… Ha… Me…“
Eine leuchtende Energiekugel erschien in seinen Händen, sie wuchs bis auf die Größe eines Basketballs an, dann folgte die letzte Silbe. „HAAAAA!!!“
Ein Komet aus reiner Energie schoss durch die Nacht und traf Goku an der Brust, ein Scherzensschrei ertönte, doch Gohan ließ nicht ab.
„Gib auf! Ich bitte dich, fall’ um!“
Aber er fiel nicht. Goku hielt die Energiekugel auf und schickte sie zurück zu ihrem Absender. Mit einem Sprung aus der Kraft der Verzweiflung konnte sich der alte Mann im allerletzten Moment in Sicherheit bringen, seine Kamehameha schlug auf den Boden auf, ihre enorme Explosion tauchte den ganzen Wald in ein rötliches Licht.
„Ver… Verdammt! Das… das ist doch… nicht möglich!!!“, entfuhr es ihm im Angesicht dieses enttäuschenden Resultats seiner Mühen. Das letzte Mal hatte er den Wahraffen Goku bewusstlos machen können, aber offensichtlich war er nun zu stark geworden. Aber das Gefährlichste an dieser Situation war, dass er nun mit seiner Energie fast am Ende war. Und vor ihm baute sich ein wütender Riesenaffe auf. Aber Goku ließ ihm keine Zeit zum Verschnaufen und warf ihm wieder Steine und Baumstämme entgegen, denen Gohan nur mit Mühe ausweichen konnte. Die Anstrengungen machten sich bemerkbar, einige Steine verursachten leichte Blessuren.
„Verdammt… ich... ich muss bis zum… Sonnenaufgang durchhalten…!“, war der einzige Hoffnungsschimmer für den weisen Son Gohan. Aber es war viel leichter gesagt als getan… um nicht zu sagen unmöglich. Mit einem riesigen Gepolter zerschmetterte Goku einen Felsen von der Größe eines Hauses und veränderte auch den Lauf eines kleinen Flusses.
„Der Schwanz! Ich muss versuchen… ihm den Schwanz abzuschneiden..!“, fuhr es ihm plötzlich durch den Sinn. Er erinnerte sich an eine Begebenheit, bei der Goku starke Schmerzen verspürt und seine Kräfte verloren hatte, als er ihm aus Versehen den Schwanz eingeklemmt hatte. Könnte das die Lösung sein?
Während Goku seine Wut anderorts freien Lauf ließ, bezog Gohan hinter ihm Stellung und wartete auf einen günstigen Augenblick. Goku hielt den Schwanz immer weit weg vom Körper, so war er ein leichtes Ziel. Der alte Meister sammelte seine restlichen Energien in seiner Hand, während seine Augen vor Tränen glänzten. Seinen geliebten Enkel in einem derart tödlichen Kampf gegenüberzustehen… war für ein Schicksal.
„Goku… verzeihe mir…“
Als sich der Riesenaffe vor ihm befand sprang er in die Luft und zielte mit der Handkante auf den Ansatz seines Schwanzes. Er war schon ganz nah, schon konnte er fast spüren, wie seine Hand sich in das Fleisch des Monsters schnitt, aber das war nur eine Illusion. Starr vor Schreck musste er zur Kenntnis nehmen, dass Goku ihn entdeckt und seinen Plan durchschaut hatte, aber es war zu spät, um sich in Sicherheit zu bringen.
Der Faustschlag traf ihn mit voller Wucht, als Gohan davon an eine Felswand geschleudert wurde, war er schon bewusstlos. Goku verlor ihn aus den Augen, da sein Gegner nun am Fuß dieser Felswand lag, versteckt von dichtem Laubwerk, deshalb verlor er auch sein Interesse. Es war nur eine Sekunde gewesen, aber diese Sekunden hatte Gokus Leben verändert, auch wenn er sich dessen noch nicht bewusst war.
Zum Glück musste auch die dunkelste und schrecklichste einmal zu Ende gehen. Die Sonne des neuen Tages erleuchtete ein Szenario der Verwüstung. Kein Geräsuch war zu hören, kein einziger Vogel sang, nur der Wind und das Plätschern des Wassers. Und, vor allem, kein riesiger Wehraffe.
Nach dem Untergang des Vollmondes war Goku wieder zu seiner normalen Erscheinung zurückgekehrt und schlief nun nackt wie er eben war in einer Senke in der Nähe seines Hauses. Nun, da die Sonne aufgegangen war, weckte sie ihn mit ihren Strahlen. Nach einigen Sekunden der Desorientierung sah er sich um und bemerkte die Zerstörung.
„Häh? Was ist denn hier passiert? Ist ein Wirbelsturm vorbeigezogen?“
Er stand auf und begann die Umgebung zu erkunden, er fand seine Hütte beschädigt vor, einige Teile davon waren weit herum verstreut.
„Großvater! Wo bist du? Großvater!!! Ich bin es, Goku!!!“
Keine Antwort, nur Stille. Er sah hinter jeden Stein und jeden Baumstamm, aber ohne Erfolg, er begann sich ernsthaft Sorgen zu machen. Hatte ihn etwa das Monster des Vollmondes mitgenommen? Er begann auch etwas weiter entfernt zu suchen, in der Zwischenzeit hatte er sich mit einem Stofffetzen notdürftig bekleidet. Er kam bis an den Fuß einer Steilwand, als er eine schwache Stimme hörte.
„Go… Goku!!! Ich… ich bin hier…“
„Großvater!!!“
Der Junge lief in die Richtung, aus der die Stimme kam, aber als er sie erreichte, erschrak er nicht wenig. Vor ihm lag sein Großvater, blutbedeckt. Es war klar, dass er im Sterben lag.
„Großvater!!! Was ist passiert??? Wer hat dich denn so zugerichtet?“, wollte Goku unter Tränen wissen. Gohan öffnete mühsam die Augen und blickte seinen Enkel zwischen Tränen und Blut hindurch an.
„Go… Goku… Dir… geht es gut… zum… Glück…“, brachte er heraus, bevor er von einem heftigen Hustanfall unterbrochen wurde, der ihn Blut spucken ließ.
„Großvater! Wer hat dir das angetan??? Sag es mir!“
Der Mann antwortete nicht sofort. Konnte er es einem Kind sagen? Er wusste, dass es für ihn keine Hoffnung mehr gab. Nein, er konnte es ihm nicht antun, es wäre ein zu harter Schlag für den Jungen gewesen.
„Das… Monster der.. Vollmondnacht…“
„Was??? Wo ist es??? Verdammter…! Verzeih mir! Alles, nur weil ich raus gegangen bin! Verzeih mir!!!“, schrie Goku und brach dann in Tränen aus, während er sein Gesicht auf die Brust seines Großvaters legte. Mit letzter Kraft streichelte Gohan seine Haare und lächelte.
„Goku… du… du bist ein… besonderes Kind… Werde stark… und lebe! Diese Welt ist groß… ich… ich schenke dir meine Kugel… die dir so gefällt… Sie wird… dich beschützen… mein Enkel… ich liebe dich…“
Die Blicke der beiden trafen sich ein letztes Mal, dann schloss Son Gohan seine Augen und hauchte seinen Geist aus. Er starb mit seinem typischen Lächeln auf den Lippen…
Die Zeit verging.
Zwei Jahre später kehrte Goku vom Fischen zurück zu seiner reparierten Hütte, als er eine seltsame junge Frau aus der Stadt traf, mit noch seltsameren Maschinen. Sie war auf der Suche nach den Dragonballs…