Schicksalstag
Kämpfen gefällt…“, fuhr dann Satan wieder fort. „Es hätte nur eine Reise von zwei Tagen sein sollen, nichts Besonderes… wir haben uns am Morgen des 3. November verabschiedet, wie immer… ich hätte nie gedacht, dass ich sie dann das letzte Mal gesehen hätte…“
Dem großen Weltmeister zitterte die Stimme und er musste gegen die Tränen kämpfen, also übernahm Videl an seiner Stelle.
„Es gab ein furchtbares Erdbeben… mehr als zehn Richter… die gesamte Stadt wurde davon dem Erdboden gleichgemacht… alle sind umgekommen… Es ist unfassbar, wie zerstörerisch dieses Beben war!“
„W… Wirklich…? Ein... ein Erdbeben…?“, wiederholte Gohan überrascht und verunsichert. Mittlerweile hatte seine Selbstkontrolle sein Limit erreicht, er fühlte sich, als würde die Wahrheit in ihm bald herausbrechen wie eine Flutwelle. Er wollte der ganzen Welt die Wahrheit entgegen schreien, aber er durfte nicht! Nach so vielen Jahren hatten sich die Angehören und die ganze Welt an diese Ansicht gewöhnt, dass sie einer unkontrollierbaren und unvorhersehbare Naturkatastrophe zum Opfer gefallen seien. Konnte er es verantworten und eine solche Überzeugung einfach zerstören? Sagen, dass es eben nicht so war? Kein Zufall? Dass jemand dafür die Schuld trug? Schlimmer noch, dass sie diese Person auch noch kannte? Er wollte sich nicht Videls Reaktion ausmalen, sie wäre wohl im Stande Vegeta herauszufordern… und die Saiyan für immer zu hassen.
Zu seinem Glück hatten sowohl Videl als auch Satan den Blick von ihm abgewandt und beteten vor dem Grabstein, also gesellte sich auch Gohan zu ihnen. Im Stillen legte er wenigstens vor Videls Mutter ein Geständnis ab, sein Herz zwang ihn dazu.
„Entschuldigen Sie, aber ich kann es Ihrer Tochter und Ihrem Mann nicht sagen. Noch nicht. Aber jemanden muss ich es einfach sagen. Diese Katastrophe war kein Naturphänomen, sondern war durch jemanden absichtlich provoziert worden. An jenem Tag wurde die Erde von zwei feindseligen Außerirdischen angegriffen, Nappa und Vegeta. Sie waren es, die diese Stadt zerstört und all seine Bewohner getötet haben. Auch Sie. Ich und mein Vater haben unter Einsatz unseres Lebens gegen sie gekämpft, aber wir konnten es nicht verhindern. Es tut mir leid… Es tut mir wirklich sehr leid!!! Können Sie mir verzeihen? Ich… ich verspreche Ihnen, dass ich auf Ihre Tochter aufpassen. Ich… ich liebe sie. Aus ganzem Herzen. Sind… sind Sie damit einverstanden?“
Als er seinen Blick gen Himmel hob, verschwanden die Wolken, die bis vor Kurzem die Sonne verdunkelt hatten und ließen ihre warmen Stahlen durchdringen. Gohan lächelte bei diesem nun strahlen blauen Himmel, war das vielleicht das Zeichen, das Masei einverstanden war? Auch Videl und Satan hoben ihre Köpfe, nach diesen Minuten der stillen Trauer fühlten auch sie sich erleichtert und fanden ihr übliches Lächeln wieder.
„Gut,, ich würde sagen, sie hat gute Laune….“, lachte Satan und legte seine massigen Arme um Gohans und Videls Schultern, die beiden grinsten etwas überrascht. „Los! Gehen wir, bevor uns noch jemand erkennt…“
Gut, Paps… du kannst jetzt loslassen…“, entfuhr es der jungen Frau. „Danke, Gohan, dass du mitgekommen bist!“, meinte sie dann zum jungen Mann und küsste ihn zum Danke auf die Wange. Gohan wurde rot wie eine Tomate, der Drang zu reden war schwächer geworden, aber nicht verschwunden. Würde er ihr es überhaupt jemals sagen können?