Fanfic: Liebe und Katastrophen
Kapitel: Unterhaltungen
Die ersten beiden Schulwochen waren vergangen und keiner der Freunde hatte eine Möglichkeit gefunden, unbemerkt nach Hogsmeade zu verschwinden und die Ermittlungen aufzunehmen. Die Sicherheitsvorkehrungen waren beinahe unüberwindbar, Filch patrouillierte jeden Abend auf den Gängen und im Verlies, die Lehrer begleiteten die Schüler zwischen den einzelnen Klassen und McGonagall war jeden Abend im Gryffindor Gemeinschaftsraum! Selbst mit James Tarnumhang und der Marauders Karte konnten sie sich nicht davonstehlen, ihr Verschwinden wäre sofort bemerkt worden. Sie mussten sogar die traditionelle Party zum Schulstart verschieben, was Krone ganz besonders störte. Er hatte schließlich auf eine Gelegenheit gehofft, Lily anzusprechen und die war nun - fürs erste zumindest - ins Wasser gefallen.
Remus dagegen hatte ganz andere Sorgen, bald war wieder Vollmond und er wollte auf die Gesellschaft seiner Freunde ungern verzichten. Er konnte sich aber auch nicht vorstellen, dass Dumbledore ihren nächtlichen Ausflug erlaubte! Es waren nur noch wenige Tage bis zu dem berüchtigten Datum und er wurde immer blässer. Langsam begannen die Kopfschmerzen wieder, es würde nun immer schlimmer werden bis er es kaum noch aushielt und dann endlich, an Vollmond, würde es vorbei sein! Na ja, wenigstens für eine kurze Weile! Er konnte sich schlecht konzentrieren, da er das Gefühl hatte, sein Kopf würde zerspringen und ihm speiübel war! „Mr. Lupin?“ Auch das noch, er hatte natürlich nicht zugehört und konnte nun die Frage nicht beantworten. Er wurde rot und begann zu stottern, etwas das ihm immer passierte, wenn er nervös wurde! Die ganze Klasse drehte sich nach ihm um, einige warfen ihm aufmunternde Blicke zu, während die Slytherins, mit denen sie Verwandlung hatten, hämisch grinsten.
„Nun gut, dann eben… Ms. Strife?“ Nojiko hob den Kopf und biss sich auf ihre Unterlippe, eine für sie typische Geste wenn sie nicht weiter wusste. „Ich bin sicher, sie haben eine wirklich gute Frage gestellt, Professor. Es macht ihnen doch sicher nichts aus, diese zu wiederholen.“ Die Klasse begann zu lachen, was McGonagall weniger lustig fand. Mit einem leicht säuerlichen Ausdruck wiederholte sie ihre Frage noch einmal. „Ach so, ich dachte schon es wäre etwas Schwieriges…“ Nojiko hob ihren Zauberstab und wedelte mit diesem einmal lässig und mit gelangweiltem Gesichtsausdruck. Sofort begann sich die kleine Holzkiste vor ihr in einen Vogel zu verwandeln, der auf den Hut der Lehrerin flog und es sich dort fröhlich zwitschernd gemütlich machte. McGonagall war kurz davor eine Strafarbeit zu verteilen, sie öffnete schon den Mund um der kichernden Klasse Punkte abzuziehen, da öffnete sich die Türe und ein leicht rundlicher Mann mit pausbäckigem Gesicht kam herein. „Karlos, was führt sie denn her?“
Karlos Monlo war der neue Verteidigung gegen die dunklen Künste Lehrer und bei den meisten Schülern nicht sonderlich beliebt. Er war zwar immer freundlich, verteilte aber unmäßig viel Hausaufgaben und hatte von seinem Fach absolut keine Ahnung. „Professor Dumbledore schickt mich, ein gewisser Remus Lupin soll auf der Stelle zu ihm kommen!“ Er sah sich suchend um und als Moony aufstand um hinauszugehen fügte er leise hinzu: „Wohl wieder was ausgefressen, oder?“ Remus ignorierte ihn und ging rasch nach draußen. Er konnte sich schon vorstellen, worum es in dem Gespräch ging und er hoffte auf nicht allzu schlechte Nachrichten.
„Nur herein!“ Remus kannte das Passwort für Dumbledores Wasserspeier, Sirius hatte es ihm verraten. Das war einer der Vorteile ein Marauders zu sein, einer der Freunde kannte immer den Code, denn einer von ihnen war garantiert immer bei einem ernsten Gespräch mit dem Direktor! So trat Moony, nachdem er höflich geklopft hatte, in das Büro des Professors und sah sich staunend um. Er war schon oft hier gewesen, aber es überraschte ihn immer wieder! „Setz dich doch. Ich nehme an, du weißt warum du hier bist?“ Er nickte unsicher und setzte sich auf den bequemen Stuhl gegenüber Dumbledores Schreibtisch. Der lächelte ihn freundlich an und lehnte sich in seinem eigenen Sessel zurück. „Ich muss dich bitten, dich bei deiner nächsten Verwandlung ausschließlich in der Hütte aufzuhalten.“ Remus fühlte, wie sich ein Knoten in seinem Bauch breit machte. „Es ist zu deiner eigenen Sicherheit, überall gibt es Auroren, die dich vielleicht für den Verursacher dieser schrecklichen Morde halten. Außerdem kann ich es nicht erlauben, dass deine Freunde dich in die heulende Hütte begleiten. Es ist einfach zu riskant!“
Remus nickte und spürte wie sich Tränen in seinen Augen sammelten. Er hasste es allein zu sein wenn er sich verwandelte, mit seinen Freunden war es noch erträglich, aber so? Trotzdem wollte er Dumbledore nicht widersprechen, er kannte ihn zu gut um es zu versuchen. Der Direktor würde ein dieser Angelegenheit kein aber erlauben und so versuchte es Moony erst gar nicht. Stattdessen stand er auf und verabschiedet sich von Dumbledore. Wie betäubt ging er die Treppe zu der Großen Halle hinunter, unten waren sie schon beim Essen. Sie warteten auf ihn und planten schon den nächsten Streifzug. Er wollte ihnen nicht sagen, dass es kein nächtliches Abenteuer geben würde, aber musste!
„Das kann nicht sein ernst sein?“ Remus hatte es seinen Freunden erzählt, die starrten ihn nun alle fassungslos an. „Es muss wirklich schlimm sein, wenn er uns sogar das verbietet!“ James schüttelte nur den Kopf und Sirius trommelte mit seinen Fingern auf dem Tisch. Nojiko beschäftigte etwas anderes, Dumbledore hatte gesagt, dass die Morde das Werk eines Werwolfes seien konnten und das bedeutete, sie waren wirklich grausam! Wer sonst könnte so etwas tun? Es war wohl wieder einmal Zeit für einen Besuch bei Hagrid, nur wie sollte sie heraus kommen? „Mach dir nichts draus, Moony, beim nächsten Mal sind wir wieder dabei: Versprochen!“ Sie lächelte ihn aufmunternd an und alle anderen stimmten sofort zu.
Inzwischen war es Abend und McGonagall saß auf einem Sessel neben dem Kamin, ihre Schüler spielten Zauberschach oder machten Hausaufgaben. James und Sirius mussten Nachsitzen, weil sie in der ersten Stunde zu spät kamen und würden später von Slughorn persönlich im Gryffindor Turm abgeliefert werden. Remus lernte und Peter schrieb einen Brief an seine Mutter, also saß Nojiko neben Lily in einem der Sofas und unterhielt sich mit ihr. „Ich kann es einfach nicht verstehen, bitte hilf mir. Du bist klug und hübsch, du könntest jeden haben, warum ausgerechnet ihn?“ Sunny verdrehte ihre Augen und seufzte tief. „Ich weiß gar nicht was du gegen Sirius hast!“
Ihre Freundin schnaubte nur, beließ es aber dabei. „Sag mal, was hälst du eigentlich von Josh?“ Sie sprach über einen der Ravenclaw Sucher, auf den sie schon vor den Ferien ein Auge geworfen hatte. „Nicht mein Typ – viel zu nett und brav! Aber für dich…“ Sie ließ das Satzende absichtlich in der Luft hängen. Eigentlich verstand sie auch nicht, warum Lily sich nicht einfach eingestand, dass sie in James verliebt war, anstatt sich ständig neue Freunde zu suchen! Nun begann Evans über die Vorzüge des Jungen zu schwärmen, aber Strife hörte ihr nur halb zu, sie sah wie Filch Tatze und Krone hereinbrachte und ohne ein Wort wieder ging. Die beiden gingen lachend nach oben in den Schlafsaal, woraufhin Peter auch aufsprang und ihnen folgte. „… und außerdem hat er ein umwerfendes Lächeln, findest du nicht auch?“ Lily blickte sie erwartungsvoll an und Nojiko beschloss, ihr den Gefallen zu tun. „Ja, er ist toll, dein Josh.“ Nichts anderes wollte ihre Freundin hören, sie stand zufrieden auf und gähnte herzhaft. „Ich gehe ins Bett, du auch?“ Sunny nickte, sagte noch schnell Remus eine Gute Nacht und ging dann mit ihrer Freundin die Treppe nach oben.
„Hab dich vorhin mit Evans gesehen, was habt ihr denn geredet?“ Nojiko lag im Bett, der Schlafsaal war schon dunkel und so bemerkte niemand ihr Lächeln. „Ach, Weiberkram. Wie war das Nachsitzen?“ Sie liebte diese kleinen Gespräche in den Gedanken, Gedankensprache war doch einfach wunderbar! Sirius hatte es von ihr in ihrem dritten Jahr in Hogwarts gelernt und inzwischen waren beide gut genug um sich auch über längere Entfernungen miteinander zu unterhalten. „Filch hat uns Pokale polieren lassen, wahnsinnig spannend! Wir müssen irgendwie herausfinden, was in Hogsmeade los ist!“ Nojiko blickte zum Fenster, in Hagrids Hütte brannte noch Licht, wie sei es gehofft hatte. „Ich bin schon dabei…“ Sie warf ihre Bettdecke zur Seite und stand auf. Lautlos tapste sie durch den Raum zu dem Fenster und öffnete es ebenfalls geräuschlos. „Was soll das heißen?“ Sirius klang misstrauisch und – wie sie ein wenig zufrieden feststellte – besorgt. „Sieh doch einfach aus dem Fenster!“
Nojiko konzentrierte sich und verwandelte sich einen Augenblick später! Hätte sie jemand beobachtet, hätte er gesehen, wie sie die Gestalt eines schneeweißen Phönixes angenommen hatte, der jetzt elegant aus dem offenen Fenster schwebte und vor dem Jungen Turm wieder landete. Sie zwinkerte Sirius zu, der sie kopfschüttelnd ansah und flog dann über die Ländereien vom Hogwarts zu Hagrids Hütte. Auf der Türschwelle sah sie sich um und als niemand in Sicht war, nahm sie wieder ihre menschliche Gestalt an. Sie klopfte zweimal an der Tür des Wildhüters, der erst nur einen Spalt öffnete, bis er sah, wer es war.
„Ich habe dich schon vermisst, Sunny. Was machst du denn jetzt hier? Es ist doch verboten… Wie bist du überhaupt aus dem Schloss gekommen?“ Sie grinste und drängte sich hinein. „Das lass mal meine Sorge sein, Ich wollte dich eben besuchen!“ Sie ließ sich auf einen der Stühle fallen und begann Fang der sofort zu ihr kam zu streicheln. Sie unterhielten sich eine Weile über die Ferien