Liebe über den Tod hinaus

ein zum Abtrocknen seiner Haare gedachtes Handtuch in die Hand drückte.


„Nein, aber jetzt trockne dich anständig ab und zieh dich fertig an. Die Sonne geht schon unter und wir sollten uns langsam auf den Heimweg machen. Es war ja heute ein langer Tag heute und Hao wird auch einmal müde bei euren ewigen Streitereien“, sagte Madeleine und Jason tat sofort wie ihm gesagt wurde. Wie immer, wenn die beiden Geschwister spürten dass etwas mit ihrem Vater nicht ganz stimmte.

Samantha war nämlich das abwesende, nachdenkliche Verhalten ihres Vaters ebenfalls nicht entgangenen und so ging sie um ihren Papa besorgt langsam tapsend auf diesen zu und zupfte an dessen Hose um eine Regung von dessen reuevollen Blick zu erhalten. Auch sie spürte, wie ihre Tante, dass ihr Vater nicht nur nachdachte, sondern dabei ebenso traurig wie aber auch, was Samantha am meisten verunsicherte, Wut zu empfinden schien. Etwas was sie bei ihrem Vater kaum bis gar nicht kannte und sie entsprechend mit traurig stimmte.
Warum er gerade jetzt so empfand konnte sich die Vierjährige zwar nicht erklären, aber sie wollte ihren Vater wenigstens trösten, damit er nicht mehr traurig war, da sie dachte es wäre wegen ihrer leiblichen Mutter. Doch Hao war so tief in Gedanken versunken, dass er keines von beidem hatte mitbekommen.
„Papa?“, rief Samantha deswegen ängstlich und zupfte stärker und mehrmals an der Hose ihres Vaters. Hao erschrak dadurch gleich und zuckte so heftig zusammen, dass er seine Tochter gleich mit erschreckte. Während die Kleine ihren Vater aber nur aus ihren fast schwarzen Augen verwundert ansah führte dieser seine Hand gegen seine Stirn und kniff mehrmals fest die Augen zusammen um wieder richtig zur Besinnung zu kommen.
„Tut mir Leid wenn ich dich jetzt erschreckt habe Sammy“, sagte Hao und sah wieder seufzend zum Horizont hinauf, nichts von dem fragenden Blick dieser bemerkend. Seine Tochter sah ihn deswegen nur mit schief gelegtem Kopf noch fragender an und streckte ihre Arme in die Höhe, wodurch Hao diese wieder auf seinen Arm hob. Wissend dass etwas nicht stimmte schmiegte sich diese tröstend an ihren Vater und spürte wie ihre Augen zu brennen begannen ehe sie feucht wurden.
„Musst nicht traurig sein Papi... ich lasse dich nicht auch allein“, sagte diese dabei lächelnd und summte leise ein Lied vor sich hin, was ihr immer irgendwoher vertraut vorkam. Dass Hao dieses Lied aber auch nur zu gut kannte und deswegen von den Worten seiner Tochter einen erneuten Schmerz spürend auf die Zähne beißen musste, um sich zu beherrschen, ahnte die Vierjährige nicht. Dafür aber Madeleine, die nun ebenfalls neben Hao trat und ihm wissend, wie er gerade fühlte Samantha eigentlich aus dem Arm nehmen wollte.
Sie wusste was in ihm vorging, woher das Lied stammte, ihre Schwester und Jasons und Samanthas Mutter Melissa, sein Zwillingsbruder Yo und dass es dann in solchen Augenblicken besser war ihn mit seinen Gedanken und Erinnerungen einfach nur solange in Ruhe zu lassen bis das er sich aus eigener Kraft beruhigen konnte.
Doch das wusste seine Tochter nicht und verkrallte sich regelrecht in dessen Pullover, damit sie keiner von ihrem Papa wegnehmen konnte. Madeleine wollte sie schon einfach fassen um mit ihr zu schimpfen, als Hao ihre Hand mit seiner noch freien zittrig ergriff und entschieden den Kopf schüttelte.
„Lass uns… ein... fach nur nach Hause gehen… ok. Ich glaube ein ganzer Tag am Fluss ist doch noch etwas zu lang“, sagte Hao mit einem seltsamen heiseren Unterton und ging an Madeleine vorbei, ehe diese fragen konnte, warum sie neben seiner zitternden Hand auch das Schlucken von Tränen gehört zu haben schien. Seufzend sah sie Hao deswegen stumm hinterher wie er zu Jason ging und diesem, dazu auffordernd, dass sie jetzt nach Hause reiten würden, durch die Haare strich, sich fragend wie lange er noch bräuchte um zu verstehen, dass selbst er Vergangenes nicht ändern konnte. Nicht daran zerbrechen durfte, weil es die Toten nicht zurückbringen, den Angehörigen so auch nicht ihren Frieden wiedergeben konnte. Schnell packte der Neunjährige darauf auch schon seine Sachen zusammen und folgte Hao zu den drei Pferden Kalira, Babett und Kessidy, mit welchen sie vom Dorf aus hierher geritten waren.

Kalira spitze auf die Bewegung ihres Herrn sofort aufmerksam die Ohren als sie Hao mit Samantha auf sie zukommen sah. Auch der mittelgroßen Schimmelstute entging nicht, dass mit ihrem Besitzer etwas nicht zu stimmen schien. Doch anstatt ihn nachforschend anzustupsen oder sonst irgendetwas zu tun lief sie ihm nur willig entgegen und blieb gehorsam stehen als Hao Samantha auf ihren Rücken zu setzen und sich wieder von den beiden entfernte um Decken und Proviant zusammen zu packen. Nun ging auch Madeleine mit der Hoffnung auf irgendwann wiederkommenden Seelenfrieden für ihren Verlobten zu den dreien zurück und ihre gro0gewachsene rappschwarze Kessidy lief auch ihr entgegen.
Allerdings als Jüngste etwas stürmischer.



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So hoffe das Kapitel hat euch gefallen, denn eines an dieser Stelle bitte bedenken. Auch wenn nur ein Kapitel hat mich dieses mindestens 8-11 Stunden Zeit gekostet bis das ich es für stimmig, fertig geschrieben und korrigiert hatte, Doch nicht nur ich sondern auch meiner Coautorin und meiner Betaleserin kostet jedes Kapitel noch einmal mindestens 3-5 Stunden zusätzlich Zeit bis das ich es dann endlich freischalten lassen kann.
Anders gesagt bitte, bitte, bitte... wer liest auch etwas hierzu schreiben, den ein Kommi kostet keine 2 Minuten, mir dieses Kapitel aber mehrere Stunden Schreibzeit ^.-
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