Es war Abend. Die Sonne war gerade untergegangen und nur einpaar Strahlen waren noch zu sehen.
In Sesshomarus Schloss war es still. Totenstill. Genau richtig, dachte sich Sesshomaru, der auf seinem Stuhl im Arbeitszimmer sass. Rin und Jacken waren schon in ihren Betten und schliefen tief und fest.
Ihm gefiel diese Stille, diese Ruhe. . .

"He, lass' mich los!", erklang eine wütende Mädchenstimme.
Sesshomaru stand auf. Ein Mädchen in meinem Schloss?, dachte er und ging nach unten.
"Was ist hier los?", fragte er den Wärter.
"Eine Elfe ist in ihr Land eingebrochen", antwortete dieser stottrig.
"Bring mich zu ihr", sagte Sesshomaru kühl.
Eine Elfe, auf seinem Land?

Die Elfe befand sich im Kerker. Älter als 20 in Menschenjahren konnte sie nicht sein. Sie hatte lange, hellorange Haare und eine Art Federschmuck auf dem Kopf.
Sie war eigentlich wunderschön. Doch Sesshomaru interessierte das nicht im geringsten.
"Was hast du auf meinem Land zu suchen", fragte er sie.
"Ich jage Dämonen. Und deshalb darf ich mich auch frei herumbewegen!", fuhr sie ihn an.

Sesshomaru wunderte sich über die Antwort dieser Elfe. Sie schien ziemlich frech zu sein.
"Rede nicht so frech mit mir! Du weisst nicht mit wem du es hier zu tun hast!", antwortete er.
"Das ist mir egal!", zischte sie.
Sesshomaru wusste, dass es keinen Sinn hatte, weiter zu diskutieren.
"Von wo kommst du, dass es dich hierhin verschlägt", fragte er stattdessen.
"Therabitia, das Reich der Elfen. Und ich hab' ja schon gesagt, dass ich Dämonen jage", antwortete die Angesprochene.
"Aha", Sesshomaru nickte.
"Bringt sie zu Lila, der Ärztin. Sie wird sich um ihre Wunden kümmern", sagte er zu den Wächtern. "Ich könnte dieses Mädchen brauchen, also bringt sie danach in das Zimmer neben meinem"

Das Mädchen war etwas überrascht, liess sich aber mitziehen und warf einen verwirrten Blick auf Sesshomaru.
Er stand da, bis er sie nicht mehr sah, und verliess dann den Kerker und legte sich in seinem Zimmer schlafen.
Sie war wirklich eine besondere Elfe. . .