Sunheart
Blick blieb an einer Person hängen – an Sasuke. Er war der einzige, der das alles ganz locker nahm. Und irgendwie ging von ihm auch eine gewisse Stärke aus, die es ihm sicherlich einfach machte so cool zu sein. Diese Gelassenheit erinnerte mich ganz gewaltig an Katsuro und Taro. Meine beiden Teamkollegen. Als wir unseren ersten Missionsauftrag bekamen, war ich total aufgedreht. Die beiden, blieben jedoch ganz ruhig und gelassen. Nachdem mein Sensei uns das Startzeichen gegeben hatte, sind wir dann auch schon los geprescht. Eine wilde Jagd durch den Wald. Keiner von uns hatte auch nur den leisesten Ansatz gemacht, einen Plan, oder ein System zu besprechen, wie wir auf unserer Mission vorgehen sollten und auch keiner von uns nahm die Sache so ernst, wie diese Ninjas es hier taten.
Auch als wir dann auf fremde Shinobi getroffen waren, hatte weder Taro noch Katsuro ein angespanntes Körperteil. Im Gegenteil, Taro machte sich lustig über die Fremden und Katsuro gab damit an, dass sie verschwinden sollten, sonst würden wir sie 'kalt' machen müssen!
Ich hatte aber ganz und gar nicht diese Ruhe in mir, denn mein Herz war in die Hose gesunken und genau so fühlte ich mich im Moment.
Sasuke hüpfte immer noch sicher von einem Baum zum nächsten. Und mir wurde klar, als ich ihn so sah, dass ich nur, wenn ich diese Mission hier packen würde, wieder mit meinen beiden Teampartnern auf gemeinsame Touren gehen konnte und das spornte mich an, denn irgendwie vermisste ich die beiden, sie waren ein bisschen Familie für mich. Es gab mir neuen Mut und ich wurde wieder sicherer, so dass ich meinen Blick wieder auf die Umgebung konzentrieren konnte. Sobald mich wieder eine neue Welle der Angst überkam, wendete ich meinen Blick zu Sasuke und dieser Ehrgeiz war sofort wieder da!
Nach einer Weile blieben die anderen plötzlich stehen und ich spürte ein Kribbeln. War etwa irgendetwas, oder jemand in der Nähe?
Doch es machte sich fast schon eine Enttäuschung in mir breit, als Shikamaru meinte:„Wir machen hier eine kurze Pause. Ich denke ein paar von euch brauchen sie dringend!“
Ich schaute mich um zwischen den Leuten. Ino und das Mädchen, das sich bisher im Hintergrund gehalten hatte, sahen wirklich erschöpft aus, Sakura machte auch ein wenig den Anschein, als könnte sie eine Pause vertragen. Der etwas 'kräftige' Junge hielt sich den Bauch. „Oh man, ich hab Hunger!“ „Hey Choji, du hattest dir doch mindestens fünf Chipstüten eingepackt!“, meinte der Typ mit dem süßen Hund auf dem Kopf. Der 'kräftige' Junge, der offensichtlich Choji hieß, schaute sehnsüchtig ins Leere. „Jah... aber die hab ich schon alle auf dem Hinweg leer gemacht!“ Ino kippte fast aus den 'Latschen'. Sie konnte sich wahrscheinlich nicht denken, wie man so viel in sich rein stopfen konnte, doch mir ging es da ganz ähnlich...
Plötzlich viel mir mein Provianttäschchen wieder ein. Choji machte einen so hungernden Eindruck, dass ich nicht anders konnte, als mich dafür zu entscheiden, ihm etwas daraus zu geben. „Also gut, Sasuke, Kiba, Shino und ich werden die Lage abchecken, ihr Mädchen und du Choji, werdet erstmal eine Pause einlegen!“
Da waren die Jungs auch schon weg.
Ich blieb erstmal stehen, Choji setzte sich, gegen einen Baum gelehnt, auf den Boden, Sakura und Ino begannen wieder sich wegen irgendetwas zu zanken und Hinata versuchte etwas hilflos die beiden zu beruhigen. Ich sah zu Choji hinüber, er hielt sich den Bauch und sah wirklich hungrig aus. Ich konnte einfach nicht anders. Ich ging leise zu ihm hinüber, setzte mich neben ihn und streckte ihm einen Schokoriegel entgegen. „Hier, du kannst ihn haben, wenn du ihn möchtest!“ Ich sagte es etwas schüchtern, schließlich kannte ich ihn ja noch nicht, aber Choji schien das gar nicht zu stören. Er schaute mich an, dann den Schokoriegel. Seine Augen weiteten sich. „Oh man, das is ja der Hammer! Und ich bekomm ihn von dir?“ Ich nickte zaghaft. „Oh danke, ich wär wahrscheinlich sonst verhungert!“ Er nahm den Schokoriegel, packte ihn hastig aus und biss ein großes Stück davon ab. In kurzer Zeit, war nur noch die Plastikhülle übrig und zufrieden schloss er die Augen. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen, ich hatte ihm jetzt wohl den Tag versüßt! Da hob er aber auch schon wieder seine Lider und schaute mich grübelnd an. „Du bist doch die Neue, wie heißt du eigentlich?“ „Oh, ich... ich bin Sui Yoko.“ „Sag mal Sui, kenne ich dich irgendwoher?“ Etwas verdattert schaute ich ihm ins Gesicht. Ich konnte mich nicht daran erinnern, ihn schon irgendwo mal gesehen zu haben. „Ähm, na ja, ich weiß nicht.“
„Ja, ich glaub ich hab dich schon beim Grillhaus gesehen!“ Ich grinste etwas. „Das kann gut sein, das Restaurant gehört meinem Onkel und meiner Tante, ich helfe ihnen manchmal aus.“ Jetzt machte er noch größere Augen wie beim Schokoriegel. „Was?! Das ist ja der Wahnsinn! Wenn das deinem Onkel gehört bekommst du doch bestimmt jeden Tag ein Steak!!“ Ich musste etwas lachen, ihm war das Essen wohl sehr wichtig! „Nicht jeden Tag, aber es gibt schon öfters bei uns Steak.“ Er schaute mich wirklich süß an, richtig begeistert. „ Ach, ich bin übrigens Choji Akimichi! Es freut mich echt dich kennen zu lernen!“ Ich grinste ihm freundlich entgegen. „Es freut mich auch, dich kennen zu lernen.“
Plötzlich hörte ich ein Knacken und sprang auf. Angestrengt versuchte ich irgendetwas zu erkennen und machte mich innerlich schon bereit mein Katana zu ziehen, doch es war wieder nur Fehlalarm, denn schon sprang Shikamaru aus dem Gebüsch heraus. Nach ihm folgten die anderen Jungs. „Hier ist es sauber, deshalb sollten wir vielleicht hier auch über Nacht bleiben und morgen können wir dann früh weiter!“ Alle nickten, auch wenn einige noch nicht erschöpft waren - er war schließlich der Teamleiter und bestimmte über unser Vorgehen. „Allerdings,“, meinte er noch. „etwas weiter wäre es noch etwas geschützter, deshalb gehen wir alle noch ein Stück, dann könnt ihr Pause machen.“ Stöhnend rappelte sich Choji wieder auf und folgte den anderen, die sich schon langsam in Bewegung gesetzt hatten. Ich schloss mich hinten an. Nach ein paar Schritten spürte ich einen festen Blick im Rücken und wandte meinen Kopf zur Seite. Mir stockte der Atem, als ich direkt in Sasukes Gesicht blickte. Hatte er mich etwa beobachtet? „Wieso trägst du ein Katana? Das ist meines Wissens nichts für kleine Mädchen!“,äußerte er sich plötzlich. Ich schnappte nach Luft, also wirklich, was viel ihm denn ein, ich konnte schon seit ich klein war, perfekt mit meinem Schwert umgehen! „Ich kämpfe damit.“, antwortete ich ihm nur knapp und schaute dabei mit festem Blick nach vorn. Er sollte nicht glauben, dass er sich über mich lustig machen konnte. „Bist du vielleicht ein ANBU auf geheimer Mission?“, meinte er seltsamerweise immer noch ziemlich ernst. „Nein. Es ist einfach meine Waffe. Wie bei anderen die Kunai und Shuriken, so ist es bei mir das Katana.“ „Ist es Genins überhaupt gestattet ein Katana zu tragen?“, meinte er nun fast schon arrogant. „Ja.“, sagte ich wieder nur knapp. Ich wollte ihm gegenüber jetzt keine Gefühle zeigen, weder freundliche, noch unfreundliche. Stattdessen beschleunigte ich meinen Schritt, um auf der gleichen Höhe wie die anderen zu sein. Ich schenkte ihm keinen Blick mehr, keinen einzigen.
Wir richteten uns ein kleines Lager auf der geschützten Lichtung ein mit drei Zelten. Jeweils eins für drei Köpfe, allerdings war das etwas albern, da wir vier Mädels waren! Als ich zu Shikamaru blickte, hatte ich das Gefühl, dass ihm gerade genau das Selbe durch den Kopf ging. „Na ja, also wer würde sich von euch Mädels opfern, in einem Jungenzelt zu übernachten? Ursprünglich ging es ja mit Naruto auf, aber jetzt haben wir vier Mädels. Also, wer von euch würde es machen?“, fragte er auch schon diese Frage und blickte dabei in die Runde. Keines der Mädchen meldete sich zu Wort. Allerdings verschränkte Ino ihre Arme vor der Brust. „Das könnte euch so passen, ihr Perverslinge!“ Shikamaru verdrehte etwas die Augen. Ich wollte nicht, dass er noch weiterhin so genervt drein blicken musste, irgendwie tat er mir Leid, schließlich gab er sich doch ziemlich Mühe. „Ich werde in einem Jungenzelt schlafen.“, sagte ich mit fester Stimme. Er schaute mich an, nickte fast schon dankbar und meinte:„Gut. Dann wäre das geklärt! Ach so und muss ich fragen, wer mit einem Mädchen im Zelt schlafen möchte?“ Niemand gab eine Antwort. „Also gut, damit wir das dann auch gleich haben, Kiba, Shino und Choji werden in einem Zelt, Sasuke, Ich und Sui im anderen Zelt schlafen!“
Was, ich mit Sasuke... in einem Zelt...? Mist! Das hatte ich jetzt davon, dass ich Shikamaru einen Gefallen tun wollte!
„Sie darf mit Sasuke in einem Zelt schlafen? Das ist...“ „...jetzt so von mir bestimmt und keine Diskussionen, du wolltest vorhin ja auch gar nicht in ein Jungenzelt!“, unterbrach Shikamaru Ino. Die blitze mich nun böse aus ihren Augen an, aber ich drehte mich nur weg. Die hatte vielleicht Probleme, schließlich MUSSTE ich mit diesem Typen nun in einem Zelt schlafen! Aber nicht nur Ino, sondern auch Sakura funkelte mich böse an... Meine Güte...
Ich tat so, als würde mir all das egal sein und zeigte keinen Ausdruck mehr.
Shikamaru schickte uns noch in Gruppen los, um nach Essbarem und Feuerhloz zu suchen. Ich musste mit den anderen Mädchen mit. Die allerdings nicht so begeistert davon waren, schließlich war ich schon fast so was wie eine 'Verräterin'! Also suchten wir schweigend.
Irgendwann kam das Mädchen, das Hinata heißen musste, zu mir. „Hallo, ähm... ich bin Hinata. Wir haben uns ja noch nicht kennen gelernt.“, schüchtern lächelte sie mir entgegen. Ich nickte. „Stimmt, ich bin Sui!“ Sie schien ziemlich nett zu sein.
„Sag mal, bist du gar