Sunheart
ankamen, berichtete Sasuke Shikamaru sofort von unserer Bekanntschaft.
„Wir haben einen feindlichen Shinobi ausfindig machen können. Er war auf den Gegenstand aus. Ich habe ihn sofort erledigt. In der Umgebung waren allerdings keine anderen Ninja mehr zu finden, also können wir davon ausgehen, dass er alleine war.“, sagte er ruhig und gelassen zu Shikamaru gewandt. „Aus welchem Dorf kam er?“, meinte dieser ernst. „Er trug kein Ninjastirnband, deshalb konnte ich ihn nicht identifizieren.“ Wieder dieses ruhige und Gelassene in seiner Stimme. Shikamaru seufzte und lehnte sich an den nächsten Baum, für ihn war das Gespräch beendet. Sasuke verschwand in einem der Zelte, welche die anderen schon aufgebaut hatten und schaute nicht mehr in meine Richtung. Mit gesenktem Kopf setzte ich mich an einen anderen Baum, als den von Shikamaru.
Warum hatte ich wieder nichts machen können, warum war ich so schwach und das auch noch vor Sasuke? Es war so ungerecht, wieso konnte ich nicht so normal sein wie alle anderen auch, eine ganz normale Kunoichi! Wenn ich diese Mission nun auch versaute, dann war es das, Tsunade würde mir sicherlich keinen neuen Auftrag mehr geben. Es war aber auch albern, ein Ninja der nicht kämpfen konnte auf Missionen! Doch am schlimmsten war das Stechen, das ich spürte wenn ich an Sasuke dachte, sein Gesicht war so kalt gewesen und seine Worte so verletzend... Eigentlich sollte er mir egal sein, eigentlich sollte ich ihm nur noch die kalte Schulter zudrehen, doch es ging nicht.
Knapp neben meinem Ohr ertönte ein Bellen. Ich drehte meinen Kopf so, dass ich genau in das Gesicht des süßen Hundes blickte, der sonst immer auf dem Kopf des einen Typen saß. Ein Grinsen huschte mir über mein Gesicht, als ich ihn da so schwanzwedelnd vor mir sah. Vorsichtig streckte ich ihm meine Hand entgegen, er schnupperte aufgeregt daran. Ich fuhr ihm langsam über das struppige Fell, kraulte ihn hinter den Ohren und er machte es sich allmählich bequem. Irgendwie beruhigte mich das Streicheln und ich dachte nicht länger an das Zusammentreffen mit dem Ninja und an Sasuke...
Der Hund hatte sich bereits an mich gekuschelt und ich genoss die Zuneigung die er mir schenkte, er vertraute mir! „Akamaru, komm her!“, schallte es da von einer Ecke unseres Lagers herüber. Sowohl ich, als auch Akamaru hoben unseren Kopf und sahen in die selbe Richtung. Dort stand dieser Typ, der über mich gelacht hatte. Akamaru zögerte kurz, was dem Typen nicht entging und Stirn runzelnd schaute er zu mir herüber, doch schon trotte das brave Hündchen zu seinem Herrchen, dieser hob ihn auf seinen Kopf, schickte mir nochmal einen Stirn runzelnden Blick zu und wandte sich dann um zum Gehen.
Als die beiden aus meinem Blickfeld waren, fühlte ich mich plötzlich so allein gelassen, ein komisches Gefühl.
Lange blieb ich allerdings nicht allein, denn schon kam Hinata und holte mich zum Abendessen. Wir setzten uns neben Choji, der mich breit angrinste. Shikamaru reichte mir ein Suppenschüsselchen, das ich dankbar annahm, da ich den Tag über noch nichts Richtiges in den Magen bekommen hatte. „Sui, sag mal, wie war das eigentlich heute mit diesem Ninja?, wandte mir sich Choji interessiert zu. Sofort war dieses Stechen wieder da. Was sollte ich nun sagen, sollte ich mich vor ihnen bloßstellen, die Wahrheit sagen? „Na ja, also es war so,... der Ninja... der...“, setzte ich an. „Der Ninja kam aus seinem Versteck und da wir ihn schon längst vorher bemerkt hatten, tat sie so, als wäre sie schwach. Der Shinobi war sich so sicher, dass er den Sieg schon in den Händen halten würde, da hab ich ihn dann von hinten angegriffen und ausgeschaltet!“, beendete eine feste Stimme meinen Satz. Ich blickte auf und gerade Wegs in Sasukes Gesicht, seine Augen blickten allerdings nicht in meine Richtung. Er war gerade aus dem Zelt gekommen und setzte sich nun ganz unbefangen zu uns, nahm eine Suppenschüssel und war fertig mit dem Gespräch. Alle sahen ihn an, ich eingeschlossen. Bis mir es plötzlich klar wurde. Er hatte mich gerade davor bewahrt, den anderen die Wahrheit sagen zu müssen, ER, der mir gesagt hatte ich wäre zu schwach, ER, der sich den ganzen Tag nichts aus mir gemacht hatte. Warum? Warum tat er solche Dinge?
Nachdem Choji sich wieder gefangen hatte wandte er sich wieder mir zu. „Echt stark! Weißt du was Sui, ich hab dich noch gar nie kämpfen sehen, hast du nicht Lust mit mir zu trainieren?“ Ich schluckte. Doch Shikamaru übernahm schon die Antwort für mich. „Choji, dafür haben wir keine Zeit, morgen müssen wir gleich weiter! Deshalb sollten wir auch alle etwas früher schlafen gehen!“ Da schüttelte Ino heftig den Kopf. „Kommt gar nicht in Frage, wir Mädchen wollten noch zum See, der hier ganz in der Nähe ist und uns sauber machen. Das würde euch Jungs übrigens auch nicht schaden!“ Sakura pflichtete ihr bei. „Stimmt. Wir wollten ja noch zum See gehen.“ Da standen sie auch schon auf. Und dann, unerwarteter Weise, kamen sie zu mir, hakten sich links und rechts bei mir ein und zogen mich mit. Sakura drehte nochmal den Kopf. „Kommst du Hinata?“ Hinata stand etwas überrumpelt auf und folgte uns. Die Jungs sahen uns nur mit hochgezogenen Augenbrauen hinterher und dachten bestimmt in dem Moment „Typisch Mädchen!“ Ich konnte auch noch sehen, wie Sasuke uns aus den Augenwinkeln hinterher schaute. Ausgerechnet Sasuke!
In der Vierergruppe bewegten wir uns nun Richtung See.
Dort angekommen erlosch das Zuckersüße Lächeln auf Inos Lippen. „Sag mal, was geht da zwischen dir und Sasuke?!“ Sie kam mir ziemlich nahe und zischte es mir ins Gesicht. Seltsamerweise zuckte ich nicht zurück wie es sonst der Fall war, sondern blieb standhaft, sah ihr fest zurück in ihre Augen und meinte: „Was soll denn zwischen uns gehen?“ Sie funkelte mich immer noch ziemlich wütend an. „Ich denke das weißt du ganz genau! Er hätte sonst sicherlich niemals deinen Satz beendet! Aber weißt du, ich sage es dir nur noch einmal, lass die Finger von ihm, er gehört mir!“ In dem Moment drehte sich Sakura wütend zu Ino. „Was soll das denn heißen „er gehört dir“? Du hast überhaupt kein Recht auf ihn, da er in meinem Team ist! Also wenn hier eine ein Recht auf Sasuke hat, dann bin ich das!“ „Du spinnst doch! Sasuke steht nicht auf so breitstirnige Mädchen wie dich!“, keifte Ino zurück. Sofort waren beide wieder in ihrem Element und nahmen außerhalb nichts mehr war. Ich drehte mich zu Hinata und grinste sie an. „Sollen wir nun baden gehen, wenn wir schon mal hier sind, oder sollen wir es lieber lassen?“ Wie zur Antwort spürte ich einen Tropfen auf der Nase. Dann noch einen. Ich hob meinen Blick zum Himmel – Die dicken Regenwolken hatten sich nun endlich geöffnet, nachdem sie den ganzen Tag über uns gehangen hatten. Die Tropfen vermehrten sich und es wurde eine richtige Sintflut daraus. Ich machte die zwei Streithähne mit einer kurzen Berührung auf den Regen aufmerksam, dann nickte ich Hinata zu. „Na los, laufen wir zurück, damit wir nicht noch in das größte Gewitter hinein kommen!“ Sie nickte und schon begannen meine Beine und Füße sich zu bewegen. Von allein. Es fühlte sich gut an sie endlich mal wieder so bewegen zu können, wie sie es gewöhnt waren. Der Wind fuhr mir durch meine Haare und zerzauste sie. Die Tropfen wurden immer dicker und klatschten mir ins Gesicht, doch ich spürte es fast gar nicht, denn mein Körper war von dem Adrenalin geflutet, das durch die Schnelligkeit in mir aufstieg. Auf halber Strecke bremste ich allerdings ab und wartete artig bis sich die drei anderen blicken ließen. Dann passte ich mich ihnen – ungern – wieder vom Tempo her an und wir liefen so zurück bis zum Lager. Die drei Mädels schlüpften in das Mädchenzelt und ich in mein Zelt, in dem sich schon Shikamaru und Sasuke zurück gezogen hatten. Grinsend, mit einem triefenden Kopf sah ich ihnen entgegen. Beide schenkten mir nur einen kurzen Blick. Sasuke, der auf dem Rücken lag, mit den Armen verschränkt hinter dem Kopf, machte danach weiter, die Zeltdecke zu begutachten und Shikamaru beugte sich wieder über ein Spielbrett. Ich kniete mich neben ihn. „Hey, du hast Shougi dabei?!“ Erfreut beugte ich mich ebenfalls über das Spielbrett. „Spielen wir eine Runde zusammen?“ Ich hatte schon seit einer ganzen Weile nicht mehr Shougi gespielt. „Nein, du siehst doch, dass ich gerade versuche gegen mich zu gewinnen!“, er schaute mich nicht mal an bei diesen Worten. „Ach so...“, enttäuschter hätte meine Stimme nicht klingen können, doch er beachtete es gar nicht. Also ließ ich mich in meine Zeltseite sinken und schloss die Augen.
Ein Rascheln. Ich schreckte hoch. Im gleichen Moment war Sasuke ebenfalls hoch geschreckt und wir lauschten beide in die Nacht. Da, wieder ein Rascheln. Schnell, aber leise öffnete Sasuke das Zelt und wir schlüpften hinaus. Kaum standen wir wieder im Regen, der immer noch nicht nach gelassen hatte, schlüpfte Sakura aus dem Mädchen Zelt. Sie hatte es wohl auch gehört. Mein ursprüngliches Team hatte wohl die besten Ohren!
Angestrengt starrten wir in die schwarze Nacht. Doch der Regen verzerrte das Bild und wir konnten nichts erkennen. Doch plötzlich war wieder etwas zu hören, zwar kein Rascheln mehr, aber etwas anderes. Es war aus dem dichten Dach der Blätter gekommen. Sasuke gab uns ein Zeichen und wir huschten in die Richtung. Doch Derjenige der sich dort versteckt gehalten hatte, bemerkte uns und flüchtete. Wir reagierten sofort und jagten ihm hinterher durch den Wald. Eine Hetzjagd begann, von Baum zu Baum. Doch Sakura war zu langsam. Sasuke bemerkte es ebenfalls. „Sakura bleib hier und warte ab, wir versuchen ihn wieder zurück zu drängen!“, rief er ihr über die Schulter zu. Sie nickte und wir jagten weiter, mit einer erhöhten Geschwindigkeit. Ich schaute zu ihm hinüber. Er konnte gut mit mir