Magic Memories

Vorbereitungen

„Akemi Miyano...27.09.1981...“
Nun wusste Conan, was der Code A M 27 09 19 81 bedeuten sollte. Es war gar kein Code gewesen. „Akemis Geburtstag“, murmelte Conan leise.
„Genau, heute wäre sie 27 Jahre alt geworden“, nickte Haibara und sah den Boden an. „Deswegen bin ich hier, ich musste einfach her kommen und ihr Grab besuchen.“
„Du hättest mir was sagen sollen, ich wäre mit gekommen und dann...“, fing der Kleine an.
„Was dann? Hättest du versucht mich zu trösten? Heute kann mich keiner trösten. Akemi ist nicht mehr am Leben, das ist schon schlimm genug, aber an ihrem Geburtstag will ich alleine sein. Ganz alleine“, warf Ai ein.
Sie war wieder so zerbrechlich gewesen.
So wie damals, als sie zusammen bei Professor Hirota waren und Ai einen Gefühlsausbruch hatte.
Nun merkte er es, er merkte, wie einsam und traurig Haibara ohne ihre Schwester war. Und egal was er tat, er würde sie nicht trösten können. Das würde keiner können.
„Es tut mir Leid“, murmelte Shinichi leise und auch er blickte auf den Boden. „Ich konnte sie damals nicht beschützen und deswegen musste sie sterben.“

Ihm wurde wieder alles bewusst gewesen, er hatte gewusst, dass Akemi zu den Tätern gehörte und auch, dass sie in großer Gefahr schwebte.
Ich gehe trotzdem..., hatte sie damals gesagt, nachdem sie den Jungen bewusstlos geschlagen hatte. Sie ließ sich nicht aufhalten und fuhr mit ihrem Wagen davon.
Sie wusste es.
Sie wusste, dass sie sterben würde und trotzdem riskierte sie es.
Für ihre Schwester, um diese aus der Organisation heraus zu holen. Doch sie schaffte es nicht, der schöne Plan scheiterte und Akemi gab ihr Leben.

„Keiner hätte sie retten können. Sie hat das alles nur wegen mir gemacht. Wäre ich doch bloß nicht so wichtig für die Organisation“, murmelte Ai und wischte ihre Tränen weg. „Dann wäre alles anders gekommen und er hätte sie beschützen können.“
„Er?“, wollte Conan wissen. Sein Spürsinn war nun wieder geweckt worden und er wollte unbedingt wissen, wenn sie meinte. „Der Mann von eben?“
„Komm lass uns gehen. Ich war lange genug hier gewesen“, sagte Haibara.
Nun blickte sie wieder zum Grab, dann lächelte sie ein wenig, als sie Conan ansah.
Sie wollte ihm nicht sagen, wer der, für ihn, fremde Mann war. Es war viel zu gefährlich und wie hätte sie es ihm verklickern sollen?
'Conan, der Mann war Akemis Freund, er hat das ganze Grab hier bezahlt, ihre Beerdigung organisiert und ach ja, er arbeitet für das FBI und gegen die Organisation.'
Nein, das konnte sie nicht sagen, außerdem würde sie ihn genau dadurch in Gefahr bringen.
Das wollte sie nicht, es sollte nicht wieder ein Mensch wegen ihr in Gefahr geraten. Nicht, nachdem sie erfahren hatte, dass Akemi wegen ihr in der Organisation blieb, obwohl sie die Chance hatte und raus konnte.
„Er war ihr Freund, damals, vor langer Zeit“, meinte sie nur auf seine Frage und hoffte, dass er nicht wieder etwas dazu sagen würde.
„Ihr Freund? Dann ist er auch in der Organisation“, knurrte Conan und sah nach hinten. Er hoffte, dass der Mann noch da war, aber das klappte nicht.
Fehlanzeige.
Beide waren nun alleine und standen vor Akemis Grab.
„Nein, war er nicht. Ich konnte nichts bei ihm Riechen und du weißt, was das bedeutet“, log das Mädchen. Sie wollte, sie konnte es ihm nicht sagen.
Conan durfte nicht wegen ihr in Gefahr geraten.
„Verstehe, dann haben wir ja noch Glück gehabt“, lächelte Conan erleichtert auf.

„Also wie weit bist du?“, wollte der Mann wissen. Er saß in seinem Wagen und hielt das Handy an sein Ohr. Neben ihm saß sein Partner, welcher aufmerksam dem Gespräch zu sah, auch wenn er die andere Stimme nicht hören konnte.
Wie immer fuhr er den Wagen, was er nicht immer wirklich so toll fand. Er war meistens nur ein Handlanger gewesen und führte die niederen Aufträge aus, während sein Partner, Gin, den Boss persönlich kannte und sich um die größeren Sachen kümmern durfte. Manchmal war es unfair gewesen.
Aber was war schon fair?
Die Organisation sicher nicht.
Sie taten das, was sie wollte und wollten nur Macht erlangen, egal wie und egal über wen.
„Don't worry. Alles läuft nach Plan“, kam als Antwort.
Die Frau am Ende der Leitung saß bei sich zu Hause, hielt den Hörer an ihr Ohr und rauchte gerade eine Zigarette, ehe sie ihm antwortete.
„Das sagst du immer, aber bisher ist auch nichts dabei schief gegangen. Ich hoffe für dich, jetzt geht alles so, wie du es willst“, sagte Gin in den Hörer. Dann blickte er auf Wodka und gab diesem das Zeichen, dass er weiter fahren konnte.
Sofort tat es Wodka, ihm war schon lange bewusst gewesen, dass er, als Gins Partner, eigentlich nur dazu da war, den Porschen 356A zu fahren und nichts Anderes zu tun.

Bisher war wirklich nie etwas schief gegangen.
Fast nie.
Eine Sache gab es, die schief ging. Aber dies konnte der Boss der Organisation verstehen. Bisher konnte keiner den Auftrag erfüllen, aber damit hatte er schon gerechnet.
Damals.
Shuichi Akai war schon lange aus der Organisation ausgestiegen und dennoch war er ein schlimmer Feind gewesen. Immer wieder wollte er Rache haben und die Organisation hoch nehmen lassen.
Zwar hatten sie Glück und es klappte nicht, aber Akai musste gestoppt werden. Seit über zwei Jahren wurde er gejagt, jedes Mal wurden Organisationsmitglieder auf ihn angesetzt, aber keiner konnte ihn aufhalten.
Damals in New York. Vermouth, eine der besten Auftragskillerinnen, sollte sich um Akai kümmern. Sie verkleidete sich als der Serienkiller und traf auch schon schnell auf den Feind. Dadurch, dass sie am Anfang ein wenig überrascht war, wurde sie von ihm getroffen und musste den Rückzug antreten.
Sie hatte versagt.
Sie konnte ihn nicht umbringen, auch wenn sie es versuchte. Aber immer wieder musste sie daran denken, was der Boss über den FBI Agenten gesagt hatte.
Er ist gefährlich. Schaltet ihn so schnell wie es geht, aus. Shuichi Akai, er ist wie eine Silberkugel.
Langsam glaubte Vermouth auch daran. Shuichi Akai, er war derjenige, der in der Lage war, die Organisation zu vernichten. Er war die Silberkugel, die es mit einer Kanone aufnehmen konnte. Er war derjenige, der das Schlimmste verhindern könnte.

Vermouth war schon lange nicht mehr wirklich auf der Seite der Organisation gewesen. Es erinnerte sie alles nur an ihre schlechten Zeiten, die sie erlebte. Früher, als sie noch Sharon Vineyard war, da war es auch nicht mehr einfach gewesen.
Den Boss hatte sie nur durch Zufall kennen gelernt, er hatte sie in die Organisation geholt und sie war ihm für alles dankbar.
Dankbar, für alles was er für sie tat.
Doch dann merkte sie, was die Organisation wirklich war. Sie war ein Monster, jenes welches man nicht ans Tageslicht bringen wollte.
Und trotzdem konnte sie nie aussteigen, sie war ein zu fester Bestandteil gewesen.
Und das seit Jahren.
Früher, wollte sie noch raus, dafür hatte sie aber nie die Kraft gehabt, egal was sie versuchte und dann war es zu spät gewesen.
Es gibt nur einen einzigen Weg aus der Organisation heraus zu kommen, wenn man nicht unbedingt für immer gejagt werden will.
Nur einen Weg.
Den Tod.
Nur so konnte man entkommen, endlich frei sein. Aber was brachte es? Meistens nützte es nichts, weil man nicht weiter leben konnte, man konnte sich kein neues Leben aufbauen. Es brachte ihr nichts. Und trotzdem hatte sie es versucht.
Vor langer Zeit.

„Und das Gift tötet wirklich?“, wollte Sharon wissen.
„Ja, es wurde extra dafür entwickelt“, sprach einer der Forscher. Shiho war damals selber nicht Anwesend gewesen, da sie an diesem Tag frei hatte. Sie durfte sich mal wieder mit ihrer Schwester treffen, die sie lange nicht mehr gesehen hatte.
„Das ist gut. Und wie weit ist es schon entwickelt worden?“, fragte die ältere Frau nach. Sie fühlte sich nicht mehr wohl in ihrer Haut, sie war viel zu alt gewesen und merkte auch, dass sie nicht mehr so viele Männer abkriegte, wie damals. Es störte sie nicht, aber es verletzte sie, weil alle meinten, sie sei zu alt dafür.
„Wir sind bereits Recht weit. Das erste Gift, dass wir bekommen haben, hatte seinen Zweck nicht wirklich erfüllt, wie wir es wollten. Es tötete zwar, aber es waren immer noch kleine Spuren nachweisbar. Außerdem führte es nicht zu einem sofortigen Tod, er setzte erst Stunden später ein. Allerdings sei da gesagt, dass wir das Mittel noch nie bei Menschen getestet haben, sondern bei den Laborratten“, warf der Forscher ein. Er holte eine Kartei heraus und las diese anschließend. „Und das neue Mittel, es ist nicht mehr nachweisbar und tötet auf der Stelle. Man leidet Schmerzen, aber danach ist es vorbei. Alle Tests mit den Laborratten waren positiv gewesen. Wir beginnen erst nächste Woche damit, das APTX 4869 bei Menschen zu testen“, sagte er und sah Sharon an.
„Das ist gut zu wissen. Gute Arbeit“, nickte die Frau.
„Darf ich Fragen, warum Sie das wissen wollen?“
„Der Boss hat mich geschickt. Er wollte mal eine kurze Zusammenfassung haben von dem, was hier alles Passiert ist. Und er ist sehr froh darüber, dass alles gut gegangen ist“, grinste Vermouth. Sie trug eine kleine Kamera an ihrem Jackett und der Boss konnte das ganze Gespräch mit anhören und über das kleine Earpiece, welches die Frau im Ohr hatte, seine Befehle weiter geben. Doch hier lief alles, wie es laufen sollte.
„Es freut mich, dass der Boss mit der Arbeit zu Frieden ist. Ich werde es Miyano ausrichten“, nickte er und ging weiter an seine Arbeit. Noch war vieles zu tun und er wollte nicht unnötig Zeit verschwenden, auch wenn sie im Auftrag des Bosses hier gewesen war.
„Sehr interessant“, murmelte Sharon. Nachdem der Forscher gegangen war und nicht mehr darauf achtete, was die ältere Frau tat, schaltete sie die Kamera ab und legte diese auf den Tisch. Sie wollte sich nun alleine umsehen und schauen,
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