Magic Memories
Kazuha, die mit einer Tasche, auf dem Weg nach unten war.
„Kazuha?“
„Was hat das zu bedeuten?“, wollte ihr Vater wissen.
„Ich fahre zu Ran, ich hab auch mit ihr telefoniert, es geht alles in Ordnung und ich werde, wenn der Zug angekommen ist, von ihr am Bahnhof abgeholt. Wir haben jetzt sowieso Ferien, da dachte ich, dass ich wenigstens für ein paar Tage bei ihr ausspannen kann...Frauengespräche“, erklärte Kazuha ihrem Vater. Dabei würdigte sie Heiji keines Blickes.
„Mach dir keine Sorgen um mich, Papa, ich komm schon während der Zugfahrt alleine zu Recht“, lächelte sie und machte sich anschließend zu Fuß auf den Weg.
Kazuha? Kazuha...sie will...SIE WILL NACH TOKYO, rief sich Heiji selber noch einmal ins Gedächtnis, nachdem Kazuha einfach los gegangen war.
„Kazuha, warte“, rief er ihr nach und stürmte ebenfalls aus dem Haus. Wenn das Mädchen nun nach Tokyo wollte, da hin wo auch er hin wollte, dann würde Ärger sicher vor programmiert sein.
Warum musste Kazuha auch so stur sein und nach Tokyo wollen? Heiji verstand es nicht, aber er wusste, dass er das Mädchen auf jedenfall aufhalten musste, wenn er nicht wollte, dass sie in die ganze Sachen involviert wäre.
„Kazuha!“
Zwar hatte das Mädchen ihn gehört, aber dennoch versuchte sie ihn zu ignorieren, es klappte sogar und diesmal war sie sturer als Stur gewesen. Sie ging einfach die Straße entlang und stieg anschließend in ein Taxi, welches sie zum Bahnhof brachte. Heiji sollte sehen, was er nun machen würde, heute würde sie auf jedenfall nach Tokyo fahren. Sie brauchte einfach ein wenig Zeit alleine und zusammen mit ihrer besten Freundin Ran. Mit ihr konnte sie reden, über alles.
Langsam nahm Kazuha ihr Handy aus der Tasche und wählte Rans Nummer. Sie musste unbedingt mit ihrer Freundin sprechen, vor allem darüber, ob sie für einige Tage bei ihr bleiben durfte. Als sie es ihrem Vater und Heiji erzählte, hatte sie gelogen, es war eine spontane Entscheidung gewesen und sie wusste nicht einmal, ob sie überhaupt erwünscht war.
„Ran Mori“, erklang es vom Hörer in Tokyo.
„Ich bins, Kazuha...“, murmelte das Mädchen.
„Kazuha“, Ran freute sich, als sie die Stimme ihrer Freundin hörte. „Schön, dich zu hören.“
„Ich hab mich fürchterlich mit Heiji gestritten...darf ich vielleicht für ein paar Tage zu dir kommen?“, fragte sie leise an.
„Natürlich, wie könnte ich da nur nein sagen“, meinte Ran. Es tat ihr Leid, dass sich die zwei gestritten haben, aber es musste etwas Ernstes sein, wenn sie dafür sogar nach Tokyo kam.
„Danke, ich werde heute Nacht noch ankommen...“, sprach Kazuha und während sich die Beiden Mädchen am Telefon darüber unterhielten wann die Andere her kommen würde, war auch Heiji auf den Weg zum Bahnhof gewesen.
Leider kam Heiji viel zu spät und der Zug fuhr gerade ab, als er Kazuha am Fenster sitzen sah. „Kazuha“, schrie er und lief sogar ein Stückchen mit, aber es war nicht mehr aufzuhalten. Der Zug würde bald Osaka verlassen und erst wieder halt in Tokyo machen. Seufzend blieb der Junge zurück und kaufte sich ein Ticket für den nächsten Zug. Dann würde er zwar fünf Stunden später ankommen, aber er wäre dort gewesen und mit Glück konnte er gleich mit Kazuha reden.
„Danke fürs Abholen, Professor“, bedankte sich der Junge aus Osaka, als Agasa am Bahnhof gewesen war.
Der Professor war alleine gekommen, da Ai auch nicht mit wollte, außerdem sah sie nicht ein, dass sie Heiji abholen musste, nur weil Kudo ihn hier her einlud.
„Das waren doch keine Umstände, wenn ich Shinichi helfen kann, dann mach ich es natürlich“, nickte Hiroshi.
„Warten Sie schon lange hier?“, wollte Heiji wissen.
„Aber nicht doch, ich bin auch erst vor kurzem hier her gekommen, Shinichi hatte mir auch gesagt gehabt, wann du hier bist“, sprach der Professor.
„Verstehe...“, murmelte Hattori. Es war schon ein wenig Schade gewesen, dass der Professor nicht eher hier war. Vielleicht hätte er sogar Kazuha gesehen.
„Ist bei dir alles in Ordnung?“, fragte er Alte und machte sich zusammen mit Heiji auf den Weg zu seinem gelben Käfer. Sofort stiegen Beide ein und fuhren zum Labor.
„Ja, alles in Ordnung, ich hab nur nachgedacht.“
„Ich freu mich so, dass du hier bist“, sprach Ran. Das hatte sie ihrer Freundin bestimmt schon sehr oft am Abend gesagt, aber sie war wirklich glücklich darüber, dass das Mädchen hier war. Es ließ sie wieder das vergessen, was sie am Tag erlebt hatte und sie konnte auch ein wenig abschalten.
Zwar hatte Kogoro gemeckert, weil er Kazuha um diese späte Uhrzeit noch abholen musste, allerdings war er wenige Sekunden später wieder ruhiger. Ihm fiel einfach immer wieder ein, dass er bald die berühmte Chris Vineyard treffen würde und das machte seine Wut vom Abend, wieder wett.
„Das hast du mir schon mehrfach gesagt“, grinste Kazuha. Die Beiden gingen nun ins Zimmer von Ran und machten es sich da gemütlich. Damit es Kazuha auch in der Nacht nett hier hatte, brachte Kogoro eine dünne Matratze in das Zimmer, sowie Bettzeug. Danach verschwand er wieder, trällernd, nach draußen.
„Ich weiß, aber ich sag es gerne noch öfters“, meinte Ran leise und setzte sich auf das Bett. „Es freut mich wirklich, wir haben uns ja schließlich lange nicht mehr gesehen.“
„Da hast du Recht, die letzte Zeit verging wie im Fluge und wir hatten kaum noch Zeit gehabt, euch wieder zu Besuchen“, nickte Kazuha. „Sag mal, Ran. Was ist eigentlich gerade mit deinem Vater los?“, wollte sie wissen. Sie hätte nicht gedacht, dass dieser so ruhig bleiben würde, wenn sie noch um diese späte Zeit einen Gast bekämen. Normalerweise war Kogoro nie wirklich erfreut gewesen, wenn es Besuch von Kazuha gab, da meistens auch Heiji mit gekommen war und der Meisterdetektiv um seinen Ruf fürchtete. Heute, aber war es ziemlich komisch gewesen. Kogoro war ausgelassener und auch weicher, zumindest schien es ihr so.
„Paps? Ach der, der ist heute ziemlich gut gelaunt. Wir sind auf eine Party eingeladen von Chris Vineyard und Paps ist deswegen einfach nur aus dem Häuschen“, erklärte Ran das Verhalten ihres Vaters. Sie selber freute sich auch, sogar sehr und sie konnte diese Freude auch kaum verbergen, aber es nahm nicht die gleichen Ausmaße an, wie bei ihrem Vater.
„Das hättest du mir doch sagen müssen, dann wäre ich sicherlich nicht her gekommen und ihr hättet eure Ruhe“, warf das Mädchen ein. Sie wusste, dass es ihre Schuld gewesen war und das ihr Besuch viel zu spontan war. Doch was sollte sie machen, als sie schon am Bahnhof saß, das Ticket gekauft hatte und erst danach Ran anrief? Nun war es zu spät gewesen und sie konnte es eben nicht mehr ändern. Dennoch würde sie, wenn es Ran wollte und sagen würde, sofort wieder nach Hause fahren.
„Das macht doch nichts. Wir nehmen dich einfach mit“, grinste Ran. „Als Chris Vineyard hier war, war sie wirklich sehr nett und ich hab ihr erzählt, dass Conan auch mit will, er aber nicht da ist. Sie meinte, ich könnte ihn ruhig mit nehmen und sie würde dafür Sorgen, dass wir rein könnten. Sie hat sicher auch nichts dagegen, wenn Paps und ich dich auch noch mit bringen und wenn doch, dann werden wir zwei einfach nach Hause gehen.“
„Aber Ran...ich möchte nicht, dass du wegen mir nicht dort hin gehst. Ich kann auch an diesem Abend einfach hier bleiben und warten. Das würde mir nichts machen, wirklich nicht“, entgegnete Kazuha, die nicht wollte, dass Ran wegen ihr den Abend verpassen würde.
„Das passiert schon nicht. Keine Widerrede, Kazuha“, zwinkerte das andere Mädchen.
„Danke...Aber ich hab für einen solchen Anlass gar nichts zu Anziehen, die meisten meiner Sachen sind immer noch zu Hause“, seufzte Kazuha leise auf. Sie konnte schlecht sagen, dass sie sich was mit genommen hätte, wenn sie es gewusst hätte, da sie unter diesen Umständen gar nicht erst her gekommen wäre.
„Das macht nichts. Ich leih dir einfach etwas. Wir finden schon ein passendes Kleid für dich...das lass mal meine Sorge sein“, warf Ran ein.
„Du bist wirklich eine gute Freundin...“
Sie war wirklich froh gewesen, dass sie damals Ran kennen lernen durfte und Heiji eifersüchtig folgte. Auch wusste sie noch, wie sie damals Ran angemeckert hatte, als sie dachte, dass diese Kudo sei. Das war damals ganz schön peinlich gewesen, allerdings war sie doch froh, dass Ran so gut mit allem umgegangen war.
„Nun hör auf dich zu bedanken“, meinte Ran. Es war Zeit das Thema zu wechseln und sie wusste auch schon zu was. „Was war eigentlich wegen Heiji los?“ Zwar nicht die perfekte Wahl, aber wenn Kazuha deswegen hier war, dann wollte sie sicherlich auch noch getröstet werden und das war Ran nun Wichtiger.
„Das Übliche“, seufzte Kazuha. „Er hat mich mal wieder versetzt und es nicht für nötig gefunden, mir was zu sagen. Diesmal war es einfach viel zu viel für mich, ich musste weg von ihm und außerdem sollte es auch eine Lektion für ihn sein.“
„Du solltest nicht so streng mit ihm sein, vielleicht hatte er einen Fall oder es kam was anderes Wichtiges dazwischen“, warf Ran ein. Sie erinnerte sich nur zu gut daran, dass Shinichi ihr immer von seinem Fall erzählte..jenen, den sie nicht kannte, aber so sehr kennen wollte.
„Das kann sein, aber ich lass nicht alles mit mir machen, irgendwann muss Heiji auch sehen, wo seine Grenzen sind und dass ich nicht ewig auf ihn warten werde...es verletzt mich, wenn er das tut und nun sieht er, was ich davon habe“, murrte das Mädchen. Diesmal würde sie das nicht so einfach wegstecken, diesmal sollte er schon sehen, dass er sich mehr als nur Entschuldigen müsse, damit sie ihm verzieh.
„Ich versteh dich nur zu gut. Manchmal geht es mir bei Shinichi auch so...er meldet sich einfach so selten bei mir und wenn, dann erzählt er mir eigentlich so gut wie nichts über sich“, seufzte Ran.