Magic Memories

Hemd, ich hab schon geguckt, dass uns keiner hier beobachtet oder zu hört“, sagte sie.
„Was ist los mit dir? Du bist doch sonst auch nicht so“, warf Conan ein und sah sie an. Er war ein wenig erstaunt gewesen, dass sie sich heute so benahm.
„Es ist nichts los, was sollte auch los sein?“, fragte Ai murmelnd und ging einfach weiter, egal ob Shinichi nun mit ging oder nicht.
„Haibara, warte“, rief er ihr nach und nahm die Beine in die Hand. Das Mädchen war wirklich merkwürdig gewesen und so langsam dachte er daran, dass er sie nicht mehr verstand. Sie tat nur noch das, was sie wollte und so war es auch gestern gewesen.
Eigentlich war Conan da gewesen, um mit Ai über die Organisation zu sprechen und darüber, wie deren Mitglieder aussahen, da er nur Gin und Wodka gesehen hatte, auch Tequila und Pisco, doch beide waren schon gestorben. Allerdings hatte Ai andere Pläne und lud die Detective Boys ein, wo sie zusammen ein Computer- oder Videospiel spielten.
„Dann beeil dich“, gab das Mädchen zurück und ging weiter. Dabei grinste sie ein kleines bisschen, aber dann hörte sie auch damit auf, als Conan aufgeholt hatte. „Also, was willst du nun wegen Ran machen?“
„Ich weiß es nicht, ich werde sie auf jeden Fall heute noch anrufen und versuchen zu erfahren, was mit ihr los ist. Sonoko hat mir ja nicht gerade viel dazu gesagt und ich darf es wieder einmal selber heraus finden“, seufzte der Kleine und dachte nach. „Ich glaube, sie vermisst einfach ihren Shinichi und durch den letzten Stress mit der Organisation kam ich nicht dazu, sie anzurufen.“
„Du meinst wegen der Diskette, die du gefunden hast und dann Wodka aufsuchtest. Du hattest wirkliches Glück, dass ich dich mit der Reservebrille gefunden habe, ansonsten wärst du im Schrank elendig erstickt“, hielt sie ihm vor.
„Jaja, das weiß ich auch, ohne dass du es mir immer wieder vorhältst, aber mich lässt es einfach nicht los, was da stand“, Conan runzelte die Stirn und dachte wieder an die Worte, die er gelesen hatte.
We can be both of God and the Devil. Since we're trying to raise the dead against the stream of time. Das hatte die Frau damals zu dem Mann gesagt, Conan hatte es in seinem virtuellen Tagebuch gelesen und konnte nicht glauben, was sie vor hatten. Sie würden Gott und Teufel spielen, indem sie Tote, entgegen dem Strom der Zeit erwecken würde. Das war sogar für den kleinen Detektiv etwas zu Makaber.
„Du meinst, weil sie den Zeitstrom brechen wollen und Tote wieder auferwecken wollen?“, fragte Haibara und sah ihn an.
„Genau das, ich versteh nicht, dass du da so ruhig bleiben kannst“, warf Conan ein.
„Dann denk doch einmal nach. Wenn sie wirklich Tote wieder auferstehen lassen wollen, was werden sie dafür brauchen? Forscher und ich kenne sie, sie haben nicht viele und die die sie haben, sind nicht gut genug. Verstehst du es nun, die ganze Forschung am APTX sie zielte darauf hinaus, dass man ein Gegengift zu dem bereits bestehenden finden würde, ein Gift, dass die Toten wieder lebendig macht. Und glaube mir, ich kann sie gut genug einschätzen, sie wollen, dass ich das alles mache. Aber solange ich hier bin, solltest du dir keine Sorgen machen“, sagte Ai und blickte an die Seite.
„Du hast leicht reden“, grummelte der Kleine.

Warum war ich gestern nur so verwirrt gewesen?, fragte sich Ran. Sie saß im Unterricht und mittlerweile hatte schon die vierte Stunde angefangen. Englisch stand auf den Plan und das noch mit ihrer Lieblingslehrerin Jodie Saintemillion.
Jodie hatte dunkel blonde Haare und sie gingen ihr bis an die Schulter, weiterhin hatte sie blaue Augen und trug eine, vielleicht zu große, Brille auf der Nase. Was keiner wusste war, dass diese von ihrem Vater stammte und somit ihre letzte und wohl auch einzige Erinnerung an diesen waren. Auch nannte sie sich hier Jodie Saintemillion und nicht, Jodie Starling, wie sie eigentlich hieß. Schon seit sie ein Kind war, war Jodie im Zeugenschutzprogramm, das ZSP wie es das FBI auch oft nannte, und dennoch hatte sie genug Mut gehabt, um selber für das 'Büro' zu arbeiten, ihren Antrieb bekam sie durch die Mörderin ihres Vaters und da diese nun hier in Japan sein sollte, musste auch die Agentin hin. Immer noch hatte Jodie ihre alten Papiere mit ihrem alten Namen gehabt und konnte somit undercover an die Schule. Als Englischlehrerin arbeitete sie nun in Rans Klasse und hatte somit einen guten Draht zu der Tochter von Mori. Das war wichtig gewesen, da sämtliche Polizeiberichte verschwunden waren, in denen Kogoro Mori verwickelt war. Das FBI ahnte, dass da mehr als faul war und setzten die besten Agenten an, um diesen Auftrag durch zu führen.
In ihrer Freizeit, so hieß es, würde Jodie gerne in Spielhallen sein und auch ein wenig Spaß haben. Vom Charakter her, war sie in der Schule immer streng gewesen und auch nicht so frech, wie sie es sonst war. Als offizielle Begründung nannte sie, dass sie schnell ihren Job wieder los sein würde, würde sie auch nur einen Fehler machen, aber der wahre Grund dafür war, dass sie, ihrer eigentlichen Verpflichtung nach ging. In der Spielhalle spielte sie meistens die vielen Schießspiele durch, um immer noch ein gutes Training zu haben, was ihre eigenen Schießkünste anging.

Dieser Mann...warum geht er mir einfach nicht mehr aus dem Kopf? Das fragte sich Ran und sie hatte keine Antwort darauf gefunden, es war schon so, dass sich das Gesicht des Mannes in ihren Erinnerungen eingebrannt hatte und sie es nicht mehr los werden konnte. Wer war er bloß?
„Ran, can you read the text?“, bat Jodie das Mädchen auf Englisch. Sie hatte schon lange bemerkt, dass Ran nicht wirklich im Unterricht bei der Sache war und immer wieder aus dem Fenster blickte, gelegentlich auch noch seufzte. Es kam ihr komisch vor, da das Mädchen so etwas nie machte und immer eine gute Schülerin gewesen war.
„Ran, please, read the text“, wiederholte die Lehrerin ihre Worte, als sie merkte, dass Ran beim ersten Mal nicht darauf reagierte. Erst dann wurde sie von Sonoko angestubst, die sie darauf hinwies, dem Unterricht zu folgen.
Ran wurde ein wenig rot im Gesicht, noch nie hatte sie so wenig auf den Unterricht geachtet, wie jetzt. Sie stand langsam auf und nahm das Buch, welches sie gerade im Unterricht lasen in die Hand. Es war noch die Seite 156 aufgeschlagen und sie fing an, vorzulesen.
„Sometimes I used to dream that I was adopted. In the dram I would get home frome school to find my parents were waiting for me.“ Eigentlich wollte Ran noch weiter lesen, aber die Klasse fing an zu kichern und das Mädchen wusste gar nicht warum. Irritiert sah sie sich um.
„Warum lachen alle?“, murmelte Ran und sah zu Jodie.
„Ran, Ran, please“, fing Jodie an und sah in die Klasse. „Nun lacht doch nicht einfach, weil jemand einen Fehler machte, das kann immer passieren. Und nun zu dir, Ran. Deine Aussprache ist wirklich fehlerfrei, du solltest dir überlegen, ob du nicht später in the States willst. Ran, ich habe zwei Anmerkungen für dich. Die Erste, wenn du einen solchen Text ließ, dann bitte mit, wie sagt man hier bei euch“, dachte Jodie nach und tippte sich mit dem Finger an die Wange, als würde sie genau in diesem Moment erfahren, wie das Wort war, das sie suchte. „...Elan. Sieh dir den Text an, den du vorgelesen hast. Du musst versuchen, ihn beim Lesen richtig zu Leben, mit einigen emotions“, meinte die Lehrerin im halben englisch und japanisch. „Und noch was, beim nächsten Mal, lies bitte den richtigen Text vor, er steht on page 189, aber ich denke, du hättest es erkannt, wenn du dem Unterricht gefolgt hättest. Komm bitte, sobald es klingelt, zu mir“, sprach sie und suchte sich einen anderen Schüler heraus. Dieser sollte nun den Text lesen, den Ran eigentlich hätte lesen sollen.

„Ran?“, flüsterte Sonoko und sah diese an.
„Ja, was gibt’s?“, wollte Ran wissen. Auch sie blickte zu ihrer Freundin, dabei wollte sie sich eigentlich um den Unterricht kümmern und nicht noch weiteren Ärger machen.
„Was ist los mit dir? Du bist ja gar nicht bei der Sache, das kenn ich nicht. Oder denkst du an deinen Shinichi“, grinste das Mädchen und zog ihre Freundin mal wieder auf.
„Das tu ich nicht“, schüttelte Ran den Kopf. Sie bemerkte anschließend den prüfenden Blick von Jodie und sah nach vorne, machte eifrig Notizen und hoffte, dass diese nicht wieder etwas sagen würde. Zum Glück hatte Jodie nichts dazu gesagt und Ran war erleichtert.
„Auch wenn ich euch ungern quäle, aber es gibt eine Hausaufgabe, lest doch die nächsten 150 Seiten und schreibt eine kurze Summary, die ihr mir in der nächsten Stunde abgebt...damit ist die Stunde beendet“, und das nicht zu spät. Es war genau pünktlich zum Schlagen der Schulklingel.
„Na Gott sei Dank“, murmelten einige Schüler und liefen nach draußen.
Ran hingegen packte nur langsam ihre Schultasche und sah dann Sonoko an. „Geh schon einmal vor, ich muss noch mit Miss Saintemillion reden“, sagte sie lächelnd.
„Vergiss es, ich werde warten. Ich lass doch meine beste Freundin nicht einfach hier zurück“, warf Sonoko ein und wurde von Jodie nach draußen geschickt. Dort konnte und musste sie warten. Das Suzuki Mädchen lehnte sich gegen die kalte Wand und wartete, bis Ran raus kam. Auch wenn sie neugierig war, sie lauschte nicht, bisher kannte man nämlich Jodie und wusste, dass sie immer beim Lauschen die Türe aufzog.

„Sie wollten mit sprechen“, murmelte Ran, ein wenig leise und stand nun am Pult von Jodie. Ihre Lehrerin packte gerade ihre Sachen ein und sah zu dem Mädchen.
„Genau, du bist heute so abgelenkt gewesen. What happend?“, wollte sie wissen.
„Ach es ist nichts. Ich war gestern einfach zu müde und der Regen hatte mich an alte Zeiten erinnert. Ich konnte nicht schlafen und bin auch noch heute Morgen ein wenig durch den Wind gewesen“, sagte Ran. Sie hoffte, dass
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