Magic Memories

es reichen würde und ihre Lehrerin nicht noch nachfragte.
„Ich kann ja verstehen, dass ihr jungen Mädchen oft an was Anderes denkt, aber versuch es doch vom Unterricht zu trennen. Ich weiß, es ist schwer, aber es kann klappen. War das alles wegen deinem Freund?“, fragte Jodie nach. Sie wurde ein wenig neugieriger und manchmal konnte man das Gefühl haben, dass sie keine Lehrerin, sondern eine Freundin war.
„F...Freund...“, stammelte Ran ein wenig und schüttelte dann den Kopf. „Nein, von Shinichi habe ich lange nichts mehr gehört“, seufzte sie und wurde traurig. Wie gerne hätte sie wieder seine Stimme gehört, auch wenn es nur kurz sein würde.
„Und wegen wem ist es dann? Aber wenn es um diesen Shinichi geht, ich gebe dir einen Rat, mach dir ein wenig rar oder versuch ihn eifersüchtig zu machen“, zwinkerte Jodie. Sie dachte viel eher daran, dass Ran ein wenig Tipps und Tricks brauchte, wie sie es schaffen würde, dass ihr Freund oder zukünftiger Freund, endlich sagen würde, was er für sie empfand.

Bei ihren Recherchen kam heraus, dass Shinichi Kudo seit über acht Monaten verschwunden war und er tauchte nur selten auf, eigentlich kaum noch. Auch was die Fälle angeht, war er, wie vom Erdboden verschwunden. Die FBI Agentin ahnte, dass da etwas im Busch war und nicht ganz mit rechten Dingen zu ging, besonders damals, wo Ran ihre Rolle auf der Bühne spielen musste. Der Detektiv aus Osaka war gekommen, verkleidet als Shinichi Kudo, zwar wurde er enttarnt und kurz darauf erschien der wahre Kudo auf der Bildfläche, aber es war auch für sie komisch gewesen. Heimlich machte sie einige Fotos von den Szenen und sah sich das alles zu Hause an. Es tauchten gleich zwei Kudos auf, der Falsche, aber nur um den Echten zu decken und dann der Richtige. Es war sehr merkwürdig gewesen, schon fast so, als wollten sie Shinichis Identität verbergen und ihn nicht auftauchen lassen.
Selbst in den Zeitungen und Berichten der Polizei, stand drin, dass der Detektiv aus Osaka den Fall löste und nicht Kudo. Es war sehr merkwürdig gewesen und führte noch mehr dazu, dass sich das FBI für den Jungen interessierte. Selbst diese konnten nicht heraus finden, wo er war und was er gerade tat.

„Äh, Miss Saintemillion, so ist es nicht“, schüttelte Ran erneut den Kopf und hob, abwehrend die Hände hoch. Es sollte nicht so aussehen, als würde es um Shinichi gehen, das tat es ja nicht, zumindest nicht ganz.
„Und wie ist es dann. Mach dir bitte keine Sorgen, ich bin eine gute Zuhörerin, alles was du hier sagst, wird den Raum nicht verlassen und ich werde kein Wort darüber sagen“, sprach Jodie.
„Es ging um jemanden Anderen. Hatten Sie schon einmal das Gefühl gehabt, sie würden jemanden sehen und ihn kennen, aber könnten ihn nicht richtig einsortieren? Dann denken Sie nach und irgendwann wissen Sie wieder, woher Sie diese Person kennen und Ihnen fällt ein, dass es besser wäre, wenn die Erinnerung daran für immer verschlossen geblieben wäre, auch wenn einige gute Sachen passiert sind“, sagte Ran leise.
„Ich glaube nicht, dass es für ein junges Mädchen wie du es bist, gut ist, wenn man die Erinnerungen verschließt. Ich kann mir sogar vorstellen, that du hast, viele Erinnerungen, alleine wegen dem Job, den dein Vater hat, aber du musst versuchen mit diesen allen zu leben und klar zu kommen. Es wird nie einfach werden und du wirst nie richtig vergessen können“, meinte Jodie und musterte das Mädchen. „Aber, du sagtest auch selber, dass dir einige gute Sachen passiert sind, du solltest nachdenken, ob dir das nicht reicht. Es ist doch gut, wenn etwas Schönes passiert. Für jede gute Sache, die dir passiert, wird auch eine nicht so Gute passieren, aber das ist der Lauf des Lebens.“
„Sie haben Recht“, nickte Ran zustimmend. So hatte sie es noch nicht gesehen gehabt. Es passierte zwar auch eine schlechte Sache, doch dafür erlebte sie auch so viele wunderbare Dinge. „Ich hab neue Menschen kennen gelernt, neue Freunde gefunden...auch wenn es damals nicht immer Gut war, schlecht war es auch nicht“, lächelte sie und sah Jodie an. „Vielen Dank, für diesen Rat.“
„Gern geschehen, Ran“, nickte Miss Saintemillion. Es freute sie, dass sie einer Schülerin konnte helfen, auch wenn sie nicht viel von dem wusste, was das Mädchen gerade meinte.
„Kann ich jetzt gehen oder wollten Sie noch was?“, wollte Ran wissen. Sie hatte nicht vergessen, weswegen sie zu ihrer Lehrerin musste.
„Du kannst gehen, ich wollte nur wissen, warum du vorhin beim Unterricht nicht ganz bei der Sache warst“, meinte Jodie mit einem amerikanischen Akzent.
„Dann geh ich jetzt“, sagte das Mädchen und ging nach draußen, während Jodie ihr nach sah und leise etwas murmelte.

„Erzähl schon“, meinte Sonoko neugierig. Auf dem Weg nach Hause blickte sie ihre Freundin an. Sie wollte alles, wirklich alles, ganz genau wissen.
„Was soll ich erzählen?“, fragte Ran nach.
„Was hat Miss Saintemillion von dir gewollt und was hat sie gesagt? Du weißt doch, jeder der bei ihr lauschen will, wird erwischt“, seufzte Sonoko. Es war wirklich blöd gewesen, dass die Lehrerin immer wusste, wenn wer an der Tür stand und lauschen wollte.
„Wir haben nur darüber geredet, warum ich heute so unkonzentriert war und dann hab ich sie auch noch gefragt, was sie über mein ganzes Leben hält“, meinte Ran und streckte sich kurz.
„Ach so“, nickte die Andere verständnisvoll. „Verrätst du mir, warum du abgelenkt warst?“, wollte sie dann wissen.
So war Sonoko gewesen, immer direkt und wollte wissen, was ihre Freundin der Lehrerin erzählte. Aber das war nicht der eigentliche Grund, sie wollte auch wissen, wegen welchem Jungen Ran so abgelenkt war und ob es wirklich Shinichi war. Sonoko verstand ja vieles, aber sie verstand nicht, warum Ran immer noch dem Detektiv nach weinte, obwohl sich dieser nicht mehr bei ihr meldete.
„Du weißt doch, ich war damals mit Shinichi in New York...“, fing Ran damit an. Sie hatte Sonoko diese Geschichte zwar nie erzählt, weil sie sie einfach nur vergessen wollte, aber ihre Freundin wusste, dass sie mit Shinichi da war.
„Ja, du bist mit ihm damals durchgebrannt“, scherzte sie grinsend. Doch nicht jeder fand es so lustig und Ran am wenigsten.
„Nein, natürlich nicht. Es war eine Einladung...von seinen Eltern und die Tickets konnten wir doch nicht einfach verfallen lassen“, entgegnete Ran leicht verlegen. In dem Punkt ähnelte Sonoko Kogoro. Dieser dachte auch daran, dass die Beiden einfach so durchgebrannt waren.
„Sicher doch“, grinste das Mädchen.
„Es ist aber so..jedenfalls sind dort gute, aber auch viele schlechte Sachen passiert. Es gab einen Bühnenunfall und ich hab jemanden gerettet. Allerdings hat sie kurz darauf den Hauptdarsteller des Stückes, welches wir im Theater sahen, umgebracht. Ich fühlte mich so schuldig, dachte auch, ich sei ihre Komplizin, weil ich sie ja gerettet hatte. Danach sind Shinichi und ich mit dem Taxi nach Hause gefahren und ich hab ein Taschentuch verloren, dass ich von Sharon bekommen habe. Shinichi ist es mir aber holen gegangen und dann traf ich auf diesen Mann. Ich hatte solche Angst, aber er war einer der Guten, der wollte, dass ich zur großen Straße gehe, damit mich der Serienkiller, der dort sein Unwesen trieb, nicht zu fassen bekam“, Ran wurde immer leiser und leiser. Dann schluckte sie, sah auf den Boden und anschließend zu Sonoko. „Jedenfalls musste ich gestern wieder an den jungen Mann mit der Strickmütze denken. Er geht mir nicht mehr aus dem Kopf und ich hab immer das Gefühl ich hätte ihn schon mehrfach hier gesehen, dabei traf ich nur einmal auf ihn. Ich weiß nicht, was mit mir los ist“, seufzte sie.
„Weiß Shinichi von ihm?“, wollte Sonoko wissen. Ihr Gesichtsausdruck hatte sich ein wenig verändert, von fröhlich zu besorgt. Sie war richtig besorgt wegen Ran. Auf einmal kam ein fremder Mann ins Spiel.
„Ich hab ihm nicht davon erzählt, dass ich den Mann getroffen habe. Es gab ja auch nichts deswegen zu reden. Aber gestern, es hat gestern Nacht geregnet und ich hab ihn damals auch im Regen getroffen. Und langsam frage ich mich, ob ich ihn wieder sehen werde. Ich hab doch so viele Fragen an ihn“, säuselte Ran und seufzte.
„Aber Ran...“, murmelte sie.
„Mach dir keine Sorgen um mich. Es ist alles in Ordnung, dank Miss Jodie weiß ich nun, dass ich das Leben auch mit den schlechten Erfahrungen und Erinnerungen hinnehmen muss und dass es auch die Guten gibt und das ist doch wohl das wichtigste“, lächelte das Mädchen.
„Damit hat sie Recht, aber nun erzähl mal noch ein wenig von diesem Mann“, bat Sonoko sie. Über ihn wollte sie mehr wissen, auch wenn er scheinbar ihrer Freundin, den Kopf verdreht hatte.
„Hmm da weiß ich nicht viel. Er ist ein wenig Älter, ich würde ihn auf 25 schätzen und sonst, naja ich hab ihn immer mit einer schwarzen Strickmütze gesehen, in New York damals hatte er lange schwarze Haare und als ich ihn das letzte Mal sah, hatte er kurze Haare, aber immer noch die Mütze auf. Ach ja und er hat eine recht raue und tiefe Stimme, ist Raucher und er hält Frauen die Weinen für schwach und töricht“, beschrieb Ran den jungen Mann. Über ihre Vermutung, dass er beim FBI war, sprach sie nicht. Sie war sich selber nicht so sicher gewesen, immer hin hatte sie damals nur den anderen Mann mit der Jacke gesehen und nicht Akai selber. Hinzu kam noch die Tatsache, dass es schlecht möglich war, einen FBI Agenten hier in Tokyo zu sehen.
„Du weißt ja ziemlich viel über ihn“, murmelte Sonoko.
„Das kann man so nicht sagen“, fing Ran an und sah auf das Mädchen neben ihr. „Es sind nur Dinge, die mir damals aufgefallen sind und mir wieder eingefallen, als ich gestern darüber nach gedacht habe.“
„Du, Ran? Darf ich dich mal was Fragen? Aber sei mir bitte nicht böse deswegen“, bat Sonoko.
„Klar, du kennst mich
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