Allein wegen dir
Das fremde Mädchen
Endlich war das Battle City Turnier in seiner heikelsten Phase gewesen, nur noch vier Duellanten waren übrig geblieben, Seto Kaiba, Joey Wheeler, Marik Ishtar und der Titelverteidiger Yugi Muto. Bald, sehr bald würde es soweit sein, dass sie auf der Insel den neuen König der Duellanten krönen würden und Kaiba wusste, dass er es sein würde, dafür würde er alles tun. Doch dazu kam es nicht, noch nicht. Der Zeppelin wurde in ein Magnetfeld gezogen und befand sich im nächsten Moment in der geheimen Basis von Noah und Gozaburo. Die ganze Zeit über, mussten sie sich durch Gefahren quälen, wobei sich die Kaiba Brüder vom Rest der Gruppe trennten. Doch diese Trennung blieb nicht lange, Mokuba wurde Opfer von Noah und seiner Gehirnwäsche. Zum Glück allerdings konnte sich Mokuba befreien und wieder in die Arme von Seto laufen. Danach kam Noahs großes Geheimnis raus und jeder wusste, dass er der Stiefbruder von Seto war.
Wie schon damals regnete es, es regnete in Strömen und würde sicher nicht so einfach oder so schnell damit aufhören. Seto und Mokuba gingen weiter und sahen sich in der Gegend um, alles schien so eintönig zu sein, auch wenn Noah alles eins zu eins nachstellte und so haben wollte, wie es ihm richtigen Leben war. Dies war auch für die Menschen, die im Cyberspace waren viel besser gewesen, auch wenn es eigentlich nur die Kaibas sein sollten.
„Wo sind, wir hier...wann können wir endlich raus?“, fragte Mokuba seinen großen Bruder und drückte sich eng an ihn. Manchmal hatte er in dieser Welt wirklich Angst gehabt, aber solange Seto da war, brauchte er sich keine Sorgen zu machen, alles würde schon gut gehen.
„Ich weiß es nicht genau. Noah hat uns einfach hergebracht...alles scheint so, wie in der Realität, dennoch sollten wir vorsichtig sein“, antwortete Kaiba leicht beunruhigt und versuchte dies runter zu spielen. Er wollte nicht zulassen, dass Mokuba Angst kriegen würde.
Durch den Regen wurden beide, wie im richtigen Leben, ziemlich nass und suchten Unterschlupf unter der Überdachung eines Ladens. Mit der Zeit wurde es immer dunkler, die Nacht brach herein und die zwei Kaiba Brüder hatten keinen Ort, wo sie bleiben gar übernachten konnten.
„Na komm, Mokuba, gehen wir weiter. Mit rumstehen alleine, kann man nichts schaffen“, entgegnete der braunhaarige und sah runter.
„Seto..ich hab Angst“, sagte Mokuba leise und nahm die Hand seines großen Bruders.
„Du musst keine Angst haben. Während du bei mir bist, kann dir nichts passieren“, meinte Kaiba leise. Er war zwar freundlich gewesen, hatte dennoch nicht gelächelt.
Lächeln und lachen, das war fremd für ihn gewesen. Lange Zeit über hatte er dies nicht mehr getan, er wusste nicht einmal mehr, wie man lächelte, da er dies über Jahre nicht mehr getan hatte. Kurz sah Seto nach unten zu Mokuba, dann wieder nach oben, er wollte auf den Weg achten, genau wissen, wo sie hin gingen. Und trotzdem konnte er nichts gegen Noahs kleine Spielchen unternehmen, aber so leicht, würde er sich nicht unterkriegen lassen. Noah, ein Junge, der einen schweren Unfall erlitt, dessen Gehirn ins Cyberspace eingesperrt wurde, benutzt für die kleinen Spielchen Gozaburis, wovon keiner wusste, und dann war er noch der Stiefbruder der adoptierten Kaiba Brüder.
„Ich verstehe nicht, warum Noah das mit uns macht. Er ist unser Stiefbruder, wir können doch in Ruhe mit ihm reden, wir sind Brüder“, warf Mokuba ein.
„Er ist nicht unser leiblicher Bruder und nur eine Brut, die uns Ärger machen will“, entgegnete Seto und sah ihn an.
„Vielleicht hat er es nicht anders gelernt. Noah macht das sicher nicht aus Spaß“, meinte der Kleine.
„Und wenn schon, es ändert nichts an der Tatsache“, sprach Kaiba. Normalerweise würde er versuchen einzulenken, aber da Mokuba ihm wichtig war und es ein Fehler wäre, Noah zu vertrauen.
Mokuba war, für ihn, eindeutig zu gut für diese Welt gewesen und das würden alle Anderen bezeugen können.
Die Stadt, durch die, die zwei gingen, war einsam, verlassen und leer, schon fast so, wie es in Setos Herzen war, doch hielt ihn der Gedanke an seinen Bruder am Leben und hielt ein wenig Raum frei, für die Gefühle die er für diesen hegte. Da es auch noch Abend war, war es dunkel, still und kalt gewesen. Keine Person, zumindest keine Fremde, bewegte sich.
„Komm wir gehen woanders hin“, schlug Seto vor. Er erwartete nicht, dass sein Bruder auf den Vorschlag einging oder nicht, er ging einfach los. Mokuba aber nickte nur, und folgte seinem großen Bruder.
„Wann kommen wir endlich hier raus?“, fragte dieser.
„Bald...sehr bald“, versprach Kaiba nachdenklich. Er hatte es nicht gewusst, er wusste nicht, wann die zwei raus kommen würden und auch nicht wie, aber eines war sicher. Seto würde alles dafür tun, dass Mokuba raus konnte, selbst, wenn er sich erneut mit Noah anlegen müsste. Für ihn war das Duell mit diesem keine Niederlage gewesen, es war ein Gewinn, der Gewinn von Mokubas Herzen.
Langsam gingen die zwei Brüder weiter, aber sehr weit kamen sie nicht. Die Erde um sie herum wurde durch ein beben erschüttert, es war laut, schon fast wie eine Explosion gewesen. Etwas gewaltiges war auf dem Weg zu den Beiden gewesen und ließ sich nicht so leicht aufhalten.
Der Seeschlangenkämpfer der Dunkelheit war auf dem Weg zu Beiden gewesen und er würde keine Gnade weiten lassen. Mit seinen enormen Angriffspunkten wäre er in der Lage, den beiden Kaiba Brüdern enorm Schaden zu zu fügen.
„Los Mokuba, versteck dich“, befahl Seto, als er die Bestie sah. Er wusste nicht, wie es möglich war, dass ein Monster einfach so in dieser Welt aufgetaucht war. Bisher war es doch auch nie so gewesen und ging nur, wenn ein Deckmaster dabei war. Aber er war sich sicher gewesen, dass die Big five besiegt waren und nicht wieder kommen würden. Jemand anderes musste die Bestie besiegt haben, Noah ließ er gleich aus seinen Gedanken ausscheiden. Dieser war zwar hinterhältig gewesen, würde aber nicht so hinterhältig sein und einfach angreifen. Das war nicht sein Stil, nicht der Stil der Kaiba-Familie. Es musste jemand anderes sein, eine andere Person, die bisher noch nicht hier aufgetaucht war. Vielleicht war es Noahs Masche gewesen, seinen Trumpf erst am Ende hier auftauchen zu lassen.
Nun stand der Seeschlangenkämpfer der Dunkelheit auf selber Höhe wie Kaiba gewesen und beide blickten sich an. Keiner der Beiden würde aufgeben, keiner einfach aufhören, vor allem, da der Seeschlangenkämpfer der Dunkelheit einen Auftrag hatte, den er durchführen musste, egal was passieren würde.
„Du willst einen Kampf....gut, den kannst du haben. Aber du wirst verlieren“, zischte Seto und sah auf seine Duelldisc.
„Sieh meinem weißen Drachen mit eiskaltem Blick ins Gesicht“, rief Kaiba und holte seinen Drachen auf das Feld. „Greif den Seeschlangenkämpfer der Dunkelheit an und vernichte ihn“, befahl er.
Sofort tat der weiße Drache, was ihm befohlen worden war und löschte das Monster mit seinem Lichtblitz aus.
„Ja“, kreischte Mokuba grinsend. Kurz sprang er in die Luft und schlug beide Beine aneinander. Wieder hatte sein Bruder mit seinem Monster gewonnen. Mokuba war, bei jedem Sieg seines Bruders, glücklich gewesen, es freute ihn jedes Mal, Seto so zu sehen.
„Komm her Mokuba...wir sind nicht alleine“, warf Seto ein und sah zu seinem Bruder. Dann streckte er seinen Arm nach diesem aus. Der Kleine sollte nicht so weit, alleine abseits, stehen und gleich zu seinen großen Bruder kommen.
„Noah ist hier?“, fragte der Kleine und lief sofort zu Seto, an den er sich gleich drückte. Irgendwie war es doch gut zu hören, wenn sein Stiefbruder auch da war, vielleicht würden dann die drei Kaibas mal miteinander reden und sich alles sagen, was ihnen wichtig ist. Mokuba hoffte es und viel mehr hoffte er, dass damit die Fehde beendet werden würde.
„Ich glaube nicht, dass Noah das war...wir Kaibas haben einen anderen Stil, wir würden nicht einfach aus dem Hinterhalt etwas machen, auch wenn ich das Noah zu trauen würde, aber nein, dass war er nicht, es passt nicht zu ihm“, sagte Seto, auch er drückte seinen Bruder ein wenig enger an sich. Er wusste noch nicht, wer das war, aber er würde diese Person finden, bald.
„Aber...wer dann?“, fragte der schwarzhaarige und sah sich, leicht schluckend um. Auch er wusste, dass es keiner aus den Reihen der Big five gewesen sein kann, aber wenn die es nicht waren, Noah es nicht war, wer war es dann? „Was ist mit unserem Stiefvater?“
„Nein, ich glaube nicht, dass es Gozaburo war, der hat andere Mittel und macht es auf einer ganz anderen Art und Weise, wenn er es wäre, dann würden wir nun nicht so ruhig hier stehen“, warf Kaiba ein.
Damit hatte er Mokubas Hoffnung, auf eine friedliche Wiederlegung der ganzen Streitigkeiten unbewusst zu nichte gemacht, aber auch wenn er dies nicht getan hätte, es wäre falsch gewesen, würde er Mokuba, was dieses Thema anging, nur Hoffnungen machen.
„Aber wer dann?“, wollte der Kleine wissen.
„Es gibt viele“, seufzte Seto auf. Leider stimmte es, er hatte viele Feinde gehabt, vielleicht sogar zu viele. Es war schwer zu sagen, welcher seiner Feinde es hier auf die Brüder abgesehen hatte. „Komm...wir machen uns auf den Weg, ich hab das Gefühl, dass die Person nicht hier ist und nur einen Handlanger schickte“, sagte Seto und drehte sich mit seinem Bruder um, um los zu gehen.
„Falsch gedacht...“, murmelte eine Stimme leise. Ein Mädchen, ihre weißen langen Haare, wehten ihr ins Gesicht und sie stand, auf einer Mauer. Dann drehte sie sich um und sprang nach unten. Langsam ging sie gerade aus und entfernte sich somit, weiter von Seto und Mokuba.
„Hast du das gehört?“, fiel es Kaiba auf. Schnell blickte er sich nach hinten um und sah nur noch die langen Haare hinter der Mauer verschwinden. „Na warte...den schnapp ich mir“, zischte er und lief sofort dort