Die Liebe geht selten den richtigen Weg
Der heimliche Verehrer
Ich öffnete die Tür zum Mädchenschlafsaal. Mit ein wenig Wucht zog ich die Vorhänge zur Seite. Heute Morgen mussten wir alle früh raus und hatten dabei die Hälfte vergessen. Ginny, eine meiner besten Freunde, hatte noch zwei Stunden und dann wollten wir raus zum Quidditchfeld. Ihr Bruder und mein gleichzeitiger Freund Ron war Hüter in der Quidditchmannschaft von Griffendor. In dieser Zeit konnte ich Miranda noch einen Brief schreiben. Sie war meine allerbeste Freundin. Leider war sie keine Hexe und konnte nicht mit mir nach Hogwarts gehen. Dennoch konnte man unsere Freundschaft nicht unterkriegen. Sie war einfach fantastisch. Tolerant, Extrovertiert und einfach nur Cool drauf. Ihr konnte ich alle meine Geheimnisse anvertrauen. Ich holte aus meinem Koffer meinen Block und einen Kugelschreiber. Obwohl Miranda von meiner Zauberkraft wusste, wollte sie ganz normalen Kontakt halten. Sie wurde alle 5 Tage angerufen. In Hogsmeade gab es eine Stelle wo ich empfang hatte. Ich schrieb ihr, jede Woche, einen richtig langen Brief. Doch der Brief war das schwierigste. Erst musste er zur Post gebracht werden und dann wurde er zu Miranda gebracht.
Ich hatte in der letzten Nacht nach einem Zauberspruch gesucht, indem ich Sachen kopieren konnte. Nun ich hatte ihn gefunden, er war richtig einfach. Ich hatte ihn unten im Gemeinschaftsraum ausprobiert. Ich kopierte den Poststempel auf den Brief. Jetzt musste ich den Brief nur noch schreiben.
Liebe Miranda,
ich schriebe dir mal wieder einen Brief. Ich bin so unendlich glücklich. Ich hoffe, dass du ebenfalls glücklich bist, denn ich habe mit Professor Dumbledore gesprochen. Diese Antwort wird dir bestimmt gefallen. Du darfst mich in den Weihnachtsferien besuchen kommen! Ich muss dich nur abholen! Du wirst all meine Freunde kennenlernen!
Ich bin gestern im Gemeinschaftsraum auf und ab gehüpft. Meine Freunde hielten mich verrückt, doch das war mit völlig egal. Du darfst mich in knapp einer Woche besuchen!
Ich habe dich Lieb
Deine beste Freundin
Hermine
Ich packte den Brief in den Umschlag und rief mein neues Haustier. Eine schneeweiße Katze Selena. Ich band den Brief ihr auf den Rücken und sie rannte los. Spätestens heute Abend wäre sie wieder da. Ich packte meine Sachen wieder zusammen und ging herunter in den Gemeinschaftsraum. Dort waren einige aus meiner Klasse. Seamus und Neville. Ich begrüßte sie: „Hey ihr zwei, darf man fragen was ihr da macht?“ Seamus und Neville sahen mich lächelnd an. „Klar, wir spielen „Snape explodiert“.“, antwortete Neville. „Ach so ich wünsche ich noch viel Spaß, ist Ginny schon hier gewesen?“ Seamus schüttelte den Kopf und erwiderte: „Hermine, das hier wurde für dich abgegeben. Es lag vor dem Eingang. Ich hab es mit reingenommen. Ich wollte schon die ganze Zeit wissen was darin ist. Sagst du es uns?“ Er gab mir ein großes Paket und ich meinte verdutzt: „Das habe ich aber nicht erwartet. Ich werde mal schauen.“ Mit dem Paket in der Hand ging ich zu der Couch vor dem Kamin. Ich legte das Päckchen auf den Tisch und begann zu grübeln. Von Miranda konnte es nicht sein, da ich noch nicht Geburtstag habe. Von Ron, vielleicht war es von Ron.
Neugierig begann ich das Paket zu öffnen. Es war wirklich spannend zu erfahren von wem das Päckchen war. Als ich die Verpackung geöffnet hatte, schielte etwas Rotes heraus. Ich zog vorsichtig daran und Sekunden später hatte ich ein rotes Kästchen auf dem Schoß. Ich öffnete vorsichtig dieses Kästchen und lauter
Rosenblätter lagen darin. Etwas glitzerte darin auf. Ich buddelte ein wenig danach. Als ich es zwischen den Finger spürte, wusste ich von wem es war. Es war von Ron und er schenkte mir einen Ring. Ich zog den Ring heraus. An dem Ring war ein Zettel festgemacht. Ich öffnete den Zettel und las:
Liebe Hermine,
komm heute um 23:00 Uhr in den „Raum der Wünsche“.
Ich erwarte dich sehnsüchtig.
Dein heimlicher Verehrer
Als ich zu Ende gelesen hatte war mir etwas mulmig. Ich konnte einerseits behaupten den Ring gekauft zu haben, andererseits konnte ich die Wahrheit sagen und wiederum wollte ich auch wissen, wer der Verehrer war. Doch was würde Ron dazu sagen? Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich besah mir den Ring noch einmal. Er war schmal und aus purem Silber. Es waren Rosen hinein geritzt worden. Er war wunderschön. Sanft streifte ich ihn mir über. Er passte wie angegossen. Er fühlte sich gut an. Ich hielt die Hand weg um ihn zu betrachten. Er glänzte im Sein des Kaminfeuers. „Was ist es denn Hermine?!“, fragte Seamus mich neugierig. „Ein Ring.“, antwortete ich. „Von wem ist der denn?!“, wollte Neville wissen, als das Bild der dicken Dame zur Seite schellte. Ginny und Ron traten ein. „Mine! Da bist du ja und ich dachte wir wollten uns unten am Feld treffen.“, begrüßte Ginny mich. Wir umarmten uns und ich bekam einen Kuss von Ron. „Kommst du? Wir müssen noch runter.“, meinte Ron und nahm meine Hand. Zu dritt verabschiedeten wir uns von Neville und Seamus. Anschließend mussten wir uns beeilen nicht zu spät zum Quidditchfeld.
Dort trafen wir auf Harry und die anderen Quidditchspieler. Ginny und ich setzten uns auf die Tribüne. „Der Ring ist ja schön. Ist er von Ron?“, sagte Ginny plötzlich. Ich blickte sie an dann wieder auf den Ring. Ich trug ihn noch immer. „Nein, aber was ich dir jetzt sage musst du für dich behalten.“, erwiderte ich. Ginny sah mich lächelnd an und nickt. „Gut, also ich bin heute nach der letzten Stunde hoch in den Gemeinschaftsraum. Dort hat Seamus ein Päckchen für mich gefunden. Es muss vor dem Bild gelegen haben. Jedenfalls ist dieses Päckchen von einem heimlichen Verehrer. Er will mich heute um 23:00 Uhr im Raum der Wünsche treffen.“, erzählte ich und Ginny hörte mir gespannt zu. „Wahnsinn! Hast du ein Glück. Ich bin immer noch Single.“, beneidete Ginny mich. Ich jedoch fand, dass das gar nichts mit Glück gemeinsam hatte. „Wenn du wüsstest…“, murmelte ich und sah weiter bei Training zu.
18:00 Uhr
Wir verließen den Gemeinschaftsraum um in den Großen Saal zugelangen. Da kam er. Unser größter Erzfeind. Draco Malfoy. Ein Slytherin der besonderen Sorte. Wir wollten an ihm vorbei, doch Malfoy fragte laut: „Na, habt ihr euch schon verlobt?!“ Ich wusste was er meinte, doch Ron nicht. Ich drehte mich herum und erwiderte sarkastisch: „Nein und wenn es so wäre, eine Einladung würdest Du garantiert nicht bekommen! Denn diesen Ring habe ich von jemand ganz anderen bekommen!“ Ron hob meine Hand und betrachtete den Ring. „Von wem ist er denn?“, fragte Ron. Ich hörte aus dieser Frage heraus, dass er recht Eifersüchtig war. „Ich…ich…habe den Ring von Miranda geschenkt bekommen! Sie hat ihn mir zum Geburtstag geschenkt. Ich habe in einer Woche Geburtstag und da hat sie ihn mir jetzt schon geschenkt.“, log ich schnell. Ginny lächelte und sah mich an. „Ach so, also dann…Leute ich hab Hunger, gehen wir weiter.“, erwiderte Ron und Malfoy ging an ihm vorbei. Dabei stupste er mich gemeinerweise, sodass ich hinfiel. „Hey! Pass doch auf! Alles in Ordnung Hermine?“, rief Harry, welcher die Treppe herunterkam. Er wollte vorher noch duschen und käme später, so hatte er uns das gesagt. Harry rannte zu mir, ebenso wie Ron und Ginny. Ron hielt mir seine Hand hin und ich nahm sie an. Er zog mich hoch und ich klopfte mir den Staub vom Rock. „Der soll mir nochmal begegnen! Den bringe ich um!“, fluchte ich und wir gingen in den Großen Saal.
An diesem Abend aß ich nicht viel. Ich spürte, dass einer der herum sitzenden Schüler mich ansah. Doc wusste ich nicht wer das war. Als ich meinen letzten Bissen heruntergeschluckt hatte stand ich auf. „Ich geh dann mal hoch. Ich will nachsehen, ob Miranda schon zurückgeschrieben hat. Ich freue mich darauf sie hier auf Hogwarts zu besuchen.“, sagte ich und verließ den Saal.
20:00 Uhr
Nur noch 3 Stunden, dann würde ich wissen wer der heimliche Verehrer ist. Ich stand am Fenster und sah in die kalte Nacht. Ich hörte wie die Tür zum Mädchenschlafsaal geöffnet wurde und sah das Lavender, Parvati und Angelina kamen herein. „Habt ihr gesehen wie er ihr hinterher gestarrt hat? Wenn ich Ron wäre würde ich ihm mal gewaltig die Meinung sagen. Falls es dir noch nicht aufgefallen ist, aber der starrt sie doch förmlich an…Mine, was machst du denn hier? Ich dachte du bist mit Ron und Harry bei Hagrid.“, erzählte Lavender ihren Freundinnen. Ich lächelte und erwiderte: „Ich warte auf einen Brief von meiner Freundin. Sie kommt nächste Woche.“ Lavender, Angelina und Parvati grinsten und setzten sich auf eines der vielen Betten. „Erzähl mal, was ist zwischen dir und Draco?“, fragte Angelina direkt. „Da ist nichts zwischen uns, warum fragt ihr?“, antwortete ich verwirrt. „Sie weiß nichts, dass ist ja putzig! Jeder weiß doch, dass ihr was mit einander habt! Du trägst den Familienring von den Malfoys!“, meinte Lavender. Mir dämmerte etwas. Konnte es sein, dass Draco Malfoy mein heimlicher Verehrer war? Ich sah mir den Ring an und blickte wieder in den Nachthimmel. Er war wunderschön. Pechschwarz und am Himmel leuchteten die Sterne und es war Vollmond. „Also, willst du es uns noch weiter verschweigen?“, fragte Parvati. Ich sah wieder zu den dreien. „Ich bin mit Ron sehr glücklich, diesen Ring habe ich geschenkt bekommen. Ob er von einem gewissen Draco Malfoy kann ich nicht sagen. Doch ich liebe vollständige 100% meinen Freund Ron.“, stellte ich fest und etwas kratzte an unserer Tür. Ich ging hin und öffnete sie. Dort saß meine Katze Selena. Sie hatte einen anderen Brief auf ihrem Rücken gebunden. „Selena, dann gib mal her.“ Ich band den Brief meinem Haustier ab und sie sprintete an mir vorbei auf mein Bett zu. Ich folgte ihr und öffnete den Brief.
Hey Mine,
das sind ja super Neuigkeiten. Ich habe schon angefangen zu packen.