Metamorphose

Von Streitigkeiten, leidenden Männern und schlechter Filmauswahl

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Inuyasha ging zögernd über die Straße. Er hatte vom weiten schon Sango und Kagome gesehn, die vor dem Kino standen und sich angeregt unterhielten. Kagome sagt etwas und ihre Freundin verfiel in lautes Lachen. Der Halbdämon vergrub seine Hände in seinen Hosentaschen und trat zu ihnen. "Hi!", rief Sango und umarmte ihn, während Kagome ihn nur anlächelte. "Gib uns schonmal dein Geld, dann gehen wir die Karten kaufen, kannst du solange auf Miroku warten?", fagte die Dämonjägerin. Inuyasha nickte, hielt ihr wortlos sein Geld hin und sah zu wie die Beiden kichernd im Kinoeingang verschwanden.

"Sag mal, redet der immer so viel?", fragte Kagome und lachte.
Sango sah sie von der Seite an. "Er ist schüchtern, hab ich doch gesagt. Außerdem, wie würdest du dich fühlen in seiner Situation? Also mach dich nicht über ihn lustig."
"Ist ja gut. Aber ich frag mich ob die Gerüchte stimmen...", sprach sie laut ihre Gedanken aus.
"Na frag ihn doch." Sango sah sich die Anzeigetafel an, auf dem die Trailer der aktuellen Filme lief. Kagome tat es ihr gleich und meinte:
"Nein, das wäre doch total asozial. Was sollen wir uns ansehen?" Die Beiden sahen sich fies grinsend an und stellten sich an die Kassen.

Der Halbdämon stand alleine vor dem Kino und war in Gedanken versunken. Er sollte also auf einen Typen warten, den er nicht kannte. Gut, Miroku kannte er noch vom Kindergarten, sie waren in der gleichen Gruppe gewesen, doch wirklich viel hatte er nicht mit ihm zutun. Eigentlich garnichts. Inuyasha beachtete ihn nicht und umgekehrt das Gleiche.
"Hey." Erschrocken sah er auf und der ausgebildete Mönch stand vor ihm. "Ähm, Hi", sagte der Halbdämon und betrachtete sein Gegenüber. Miroku sah lässig aus, wie er da so stand und Mädchen hinterherpfiff. "Na? Lust?", fragte er gerade eine und die Angesprochene zog nur ihre Augenbrauen hoch und ging weiter. Seufzend wendete er sich Inuyasha zu. "Wo sind die Mädels? Oh nein, sag nicht sie sind schon die Karten holen gegangen?", rief er entsetzt und: "Mist!", als sein Gegenüber nickte. "Dann lass uns auch mal reingehen."

"Dankeschön", sagte Sango und nahm die vier Karten. "Wohin gehen wir nach dem Kino? Ins Insomnia?" Die Dämonenjägerin nickte, "wenn Inuyasha nichts dagegen hat." Jetzt warteten die Zwei auf die anderen Beiden. Als sie um die Ecke bogen, lief Miroku zu ihnen und umarmte sie. "Meine Lieblingsmädels!" Kagome lachte und boxte ihm spielerisch auf den Arm. "Du hast doch viele Lieblinge. Guck, die da zum Beispiel", sie deutete auf eine hochgewachsene Schönheit, die grade aus der Toilette kam. Der Mönch schüttelte den Kopf. "Die sieht aus wie 'ne Giraffe", sagte er und sah dann Sango an und lächelte. Er ging zu ihr und legte seinen Arm um ihre Schulter, den sie gekonnt wegschubste. Miroku seufzte und wendete sich Inuyasha zu. Dieser zuckte nur mit den Schultern und lächelte.
"Wollt ihr denn nicht wissen welchen Film wir ausgesucht haben?", fragt Kagome die beiden Jungs, während Sango Popcorn und Cola holen ging. "Bestimmt wieder so'n Musical Film...", meinte Miroku genervt. Kagome rief begeistert: "Genau!", und lachte als sie den gequälten Gesichtsausdruck der Zwei sah. Sango kam wieder mit diversen Tüten und einem Getränkehalter mit vier Flaschen drin. Inuyasha nahm ihr sie ab und sie gingen zusammen in den Kinosaal. Während sich Miroku und Sango stritten, wo sie denn nun sitzen wollen, ließ sich Kagome einfach auf irgendeinen Sitz in der 4. Reihe plumsen. "Kagome! Da sieht man doch nichts!", rief ihr Sango zu und die Angesprochene verdrehte genervt ihre Augen. Sie drehte sich um und schrie: "Kinder! Jetzt seit endlich mal ruhig! Jedes mal wenn wir ins Kino gehen ist es das Gleiche! Entweder ihr setzt euch jetzt neben mich oder ich bin weg!"
5 Minuten später saß Sango zu ihrer linken und Miroku zu ihrer rechten. Inuyasha saß neben diesem und verteilte die Getränke.
"Übrigens hab ich deine Kinokarte bezahlt, Miroku. Gib mir das Geld zurück", meinte Sango ohne ihre Augen von der Leinwand zu lösen.
Er gab ihr das Geld und schweigend sahen sie sich den Film an.

Zweieinhalb Stunden später kamen die Vier mit bedrückter Stimmung raus. Miroku war einfach nur genervt von dem Film, Sango war immernoch sauer auf was-auch-immer, Kagome hatte schlechte Laune wegen den Beiden und Inuyasha verstand nicht wieso sich die Stimmung so gewechselte hatte. Aber er wollte auf keinen Fall, dass das so weiter ging. "Gehen wir in die Bar?", fragte er und sah die Drei an. Sango nickte nur und maschierte los, Miroku lief ihr hinterher und Kagome sagte: "Leute... Ich hab keine Lust mehr. Ihr habt echt alles verdorben. Bis morgen, in der Schule!" Enttäuscht sah der Halbdämon ihr nach. Sie hatten sich garnicht Unterhalten und er dachte das er im Club die Chance dazu hätte. 'Nächstes mal...'

Kagome stampfte wütend durch die hinteren Gassen, damit sie schneller voran kam. Die Hauptstraßen waren um diese Zeit immernoch sehr belebt und sie hatte keine Lust sich durch die Menschenmenge durchzuquetschen. Ihre Laune war sowieso schon auf dem Tiefpunkt. Ihr war kalt, sie hatte hunger und war genervt. Der Film war ganz okay gewesen, doch wenn Sango und Miroku nicht aufeinander sauer gewesen wären, wäre es lustiger geworden. In Gedanken versunken überquerte sie die Straße und bog wieder in eine Gasse ab.
Schade, sie hatte sich garnicht mit Inuyasha unterhalten. Kagome wollte sich nämlich eine eigene Meinung über ihn bilden, denn irgendwie konnte sie den Gerüchten nicht glauben. Ayame, eine Klassenkameradin von ihr, hatte ihr erst letzte Woche noch erzählt, das er auf dem Internat, wo er die 8. Klasse verbracht hatte, Amok gelaufen wäre. Außerdem soll der Halbdämon sich bei Vollmond in einen vollwertigen Dämon verwandeln und für diesen Tag würden seine Eltern ihn in einen Käfig im Keller einsperren. Das Glaubwürdigste, was sie bis jetzt gehört hatte, war das er Drogenabhängig ist. Was ja auch total absurd klingt, da die Drogen garkeine Wirkung bei ihm haben.
Sie seufzte und sprang über eine Pfütze. Von weitem konnte man den Higurashi-Schrein schon sehen und sie beeilte sich, denn je schneller sie da war, desto schneller war sie im Warmen. Kagome lief die lange Treppe hoch und über das Tempelgelände. Ihre Mutter bog gerade um die Ecke, in der Hand ein Mülleimer. "Na Schatz, wie wars denn?", fragte sie jetzt und öffnete die Tür, damit Beide eintreten konnten. Ihre Tochter schälte sich aus ihrer Jacke und sah sie gernervt an. "Wie immer, Sango und Miroku haben sich gestritten und die ganze Stimmung kaputt gemacht. Sie wollten zwar noch in die Bar, aber ich lern lieber noch etwas für den Bio-Test morgen", antwortete Kagome und ging die Treppen hoch. Kurz schaute sie bei ihrem Bruder vorbei, der aber schon schlief und sie öffnete ihre eigene Zimmertür. Nachdenklich ließ sie sich auf ihr Bett sinken.
'Irgendwie merkwürdig... Als wir Vier in der Halle standen, habe ich etwas komisches gespürt... Ein Pochen oder soetwas in der Art. Was das wohl gewesen ist?'
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