Au revoir
Treppen hinunter zu einer versiegelten Tür.
Es dauerte nicht lange, dann hatte sie die Tür geöffnet.
Dahinter verbarg sich ein Raum mit einem kleinen Altar.
Sie betrat den Raum und sah sofort, dass jemand hier gewesen war.
Itachi?
Auf dem Altar lag der offene Umschlag mit der geheimen Akte über das Mangekyo Sharingan.
~Stadtviertel [konoha-Gakure]~
Sayuris rannte so schnell sie konnte. Es war bereits Nacht geworden und der Himmel wurde gekrönt von dem silbernen Vollmond.
Sie hatte ein ungutes Gefühl, es war viel zu still, in den Häusern brannte kein Licht.
Itachi zu finden war ihr einziger Gedanke.
Zittert betrat sie das Haus, indem sie elf Jahre ihres Lebens verbracht hatte.
Es herrschte totenstille. „Tante? Onkel? Sasuke?“, rief sie in die Dunkelheit, doch niemand antwortete.
Sie erschrak heftig, als sie zwei von ihnen auf den Boden legen sah. Mit der Hoffnung, sie würden nur schlafen, rannte sie zu ihnen.
Zwei Finger legte sie an die Halsschlagader, durch die kein Leben mehr floss.
Was ist hier passiert? Fragte sie sich entsetzt.
Sie stand auf und folgte den unsichtbaren, aber noch frischen, Chakraspuren, die aus dem Haus führten.
Wo ist er?
Auf dem Platz, indem es am Tage vor Menschen wimmelte, sah sie Sasuke und Itachi. Erst wollte sie zu den beiden rennen und sich erkunden, wie es ihnen geht und was hier passiert ist, doch dann entschloss sie sich, in der dunklen Gasse zu warten, den beiden zuzuhören.
„Wieso hast du mich am Leben gelassen?“, stotterte Sasuke. Tränen rannen ihn über die Wange, Sayuri wäre am liebsten zu ihm gelaufen und hätte ihn in den Arm genommen. Für ihn musste es schrecklicher gewesen sein, als für sie.
„Weil du es nicht wert bist, zu sterben“, gab sein Bruder kalt zurück.
Sayuri lief es kalt den Rücken runter. War das da der Itachi, den sie kannte? Mit dem sie aufgewachsen war und so viel durchgemacht hatte? Der sie geküsst hatte?
Was war mit ihm geschehen?
Durch einen Schrei wurde sie aus den Gedanken geholt. Sasuke fiel zu Boden, Itachi stand seelenruhig neben den kleinen Körper.
„Wag es nicht ihn anzufassen“, zischte Sayuri, als er sich runterbeugen und Sasuke packen wollte.
überrascht, dass sie überhaupt was sagen konnte, verlies sie den Schatten des Gebäudes.
Itachi schwieg als er sie musterte.
„Wieso hast du das getan?“
Er schüttelte den Kopf „Das würdest du nicht verstehen.“
„Allerdings nicht“. Sie stellte sich gegenüber von ihm. „Erst Shisui und dann noch unsere Familie. Bist du krank?“
„Ich wünschte ich hätte es nicht tun müssen…“
„Du wünschtest es?“, fuhr sie ihn an. Die Wut überkam sie, doch sie versuchte, sich im Griff zu halten, „Wieso hast du es überhaupt getan?
Du hast Shisui getötet, um das Mangekyo Sharingan zu bekommen. Aber wieso unsere Familie? Wieso tust du das?“
Er schaute zu Boden, damit sie sein Gesicht nicht sehen konnte.
„Das Mangekyo Sharingan bekommt man nicht, indem man seinen besten Freund tötet, sondern…“
Dann schaute er sie an. Tränen liefen ihn in strömen über die Wange. Zum ersten Mal in ihrem Leben lag auf Itachi nicht diese undurchdringliche Maske. Diesmal konnte sie in seine Seele blicken und es verriet ihr… Reue.
„indem man das Leben des Menschen zerstört, den man am meisten liebt.“
Sie wich ein paar Schritte von ihm zurück. Jetzt verstand sie es, warum er sie geküsst hatte. Alles nur, damit er für sie der einzigste ist. Und sie war darauf reingefallen.
„Es tut mir leid.“
„Was tut dir leid?“, schrie Sayuri, „Das du aus Machthunger deine Familie getötet hast? Dass du das Leben von Sasuke und mir zerstört hast? Dass du mich ausgenutzt hast?
Wenn du Konoha verlassen willst, giltst du aus abtrünniger Ninja und ich werde dann kein…“
Ehe sie Weitersprechen konnte, legte Itachi seine Lippen auf ihre. Sie versuchte, sich zu wehren, doch er lies sie nicht los.
Ob es ihre Tränen waren, die sie schmeckte wusste sie nicht.
~Krankenhaus [Konoha-Gakure]~
Wie nach einem Alptraum riss Sayuri die Augen auf. Sie hoffte, alles sei nur ein böser Traum gewesen, dass alles nur Einbildung war.
Ein Blick durch den Raum sagte ihr jedoch, dass sie im Krankenhaus lag.
Schmerz durchzuckte sie, als sie versuchte, sich aufzurichten.
Sie war allein.
Vor der Tür hörte sie zwei Stimmen. Sie gehörten Sensei Ilian und dem Hokagen.
„Sollten wir ihr sagen, was passiert ist?“, fragte er.
„Besser nicht.“, gab Ilian zurück, „Sie könnte nur einen Rückfall ihrer Krankheit bekommen, wenn wir ihr sagen, dass Itachi verschwunden ist.“
„Ich kann mich nicht erklären, dass jemand so etwas tut. Die Uchihas hatten niemanden etwas Böses getan.
Und jetzt scheinen Sasuke und Sayuri die letzten zu sein.“
Sasuke lebt. Ein Glück, Ging ihr durch den Kopf.
Itachi musste sie bewusstlos geschlagen haben und dann verschwunden sein.
Tränen liefen ihre Wange herunter. Wieso musste es soweit kommen?
Als die Tür aufging, beschloss Sayuri, das Fenster zu öffnen und raus zuspringen.
Sie musste Sasuke finden, herausfinden, was er zu ihm gesagt hatte.
Und sie wusste auch, wo sie nach ihm zu suchen hatte.
Gelbes Klebeband verbot den Zutritt in das Haus der Uchihas.
In dem Raum, indem eine Nacht zuvor ihr Onkel und ihre Tante lagen, fand sie Sasuke, der bitterlich weinte. Die Leichen seiner Eltern wurden bereits weggebracht.
Er hörte Sayuris Schritte und drehte sich um.
Sie hockte sich hin, damit er ihn ihre Arme laufen konnte. Er kuschelte sein Gesicht an ihre Schulter.
„Wieso hat er das gemacht?“, schlurtzte er und Sayuri füllte sich ebenfalls den Tränen nahe.
„Ich weiß es nicht“ Das entsprach eigentlich der Wahrheit, denn wieso er das letztendlich getan hatte, wollte nicht in ihrem Kopf.
„Er hat gesagt, ich sei es nicht wert zu sterben“
„Niemand ist es wert zu streben, Sasuke“ Sie strich ihm übers Haar.
Jemand schien ihr ein Messer ins Herz zu stechen, so sehr tat ihr die Brust weh. Sie wagte es kaum zu atmen.
War es die Trauer oder… ihre Krankheit.
Es durfte sie jetzt nicht treffen, was wird sonst mit Sasuke?
Sie schob ihn so zurück, dass sie ihm in die Augen sehen konnte.
„Hör zu Sasuke!“, keuchte sie, „Alles, was Itachi gesagt hat, ist nicht wahr! Du darfst seinen Worten keinen glauben schenken! Hörst du?“
Verständnislos nickte er, ehe ihr schwarz vor den Augen wurde und sie in seinen Armen zusammensackte.