Plötzlich jemand anders (mmff)
Machos, Disser und andere Kreaturen
Der Tag war gekommen. Der grauenvollste von allen. Das Camp war genauso wie die beiden es sich vorgestellt hatten. Nur Wald und Wiesen um sie herum. Keine Fluchtmöglichkeit für sie. Das nächste Eiscafé war eine gute halbe Stunde von hier entfernt. “Wenn du nicht da wärst Kaname würde ich das hier nicht überleben”, seufzte Mioko und sah dabei auf den Mann der auf sie zugelaufen kam. Er war groß und schlank. Wahrscheinlich war das der Campleiter. Er begrüßte die beiden. `Er dürfte nicht älter als 19 sein´ dachte sich Mioko. “Hey ihr beiden. Ich bin Shin. Ihr müsst Kaname und Mioko sein. Schön euch kennen zu lernen. Kommt. Ich stell` euch eure Zelt-Partnerin vor.” Während die beiden hinter ihm herspazierten, flüsterte Mioko Kaname zu: “Woher weiß er das genau wir Kaname und Mioko sind?” Shin hatte das offenbar mitbekommen. “ganz einfach. Ihr seit die letzten die noch fehlen. Schließlich seit ihr eine halbe Stunde zu spät.” Ein Junge, der diese Situation mitgekriegt hat, schrie: “Total gedisst!” `Zum glück hat das sonst keiner mitbekommen ´dachten sich die Mädels. Als sie an einem großen Haus ankamen, stellten sie ihre insgesamt 6 Koffer und 3 Handtaschen in einem Eck im inneren ab. Eine junge Frau kam auf sie zu. Sie strahlte eine unglaubliche Ruhe aus. Es schien als wäre sie die Freundin von Shin, denn sie warf ihm einen verliebten Blick zu. Sie kam auf die 3 zu, aber erst bemerkten die Mädchen dass das Lächeln nicht ihnen sondern Shin galt. Sie fielen sich in die Arme und küssten sich. Kaname und Mioko sahen sich an. Sie mussten sich mühe geben nicht laut los zulachen. `So ein hübsches Mädchen ist mit so einem eingebildeten Typen zusammen?!´ schoss es Kaname durch den Kopf. Nach der Knutscherei drehte sich die schwarzhaarige Frau um und erzählte: “Hallo. Ich bin Akiko. Ich bin mit euch in einem Zelt. Gut das wenigstens ihr gekommen seit.” Zögernd fragte Kaname: “Was heißt wenigstens?” “Naja“ beantwortete Shin, “es haben sich mehrere für eine Stelle in einem Kindergarten beworben. Es würden aber nur 2 genommen. Die restlichen wollten sie in dieses Camp schicken. Aber alle haben abgesagt. Bis auf euch.” Entsetzt sahen sich Mioko und Kaname an. Wie gern hätte Kaname ihre Freund Hiroki jetzt an ihrer Seite. Aber der sitzt jetzt im Flieger nach Marokko. Sie musste alleine mit diesem Schock fertig werden. “Jetzt kommt doch erst mal mit. Wir werden euch euer Zelt zeigen. Da könnt ihr dann in Ruhe euer Zeug auspacken”, begann Akiko wieder. `Sie scheint schon Erfahrung im Umgang mit diesen Kindern zu haben´ dachten beide. Im Zelt angekommen packten sie ihre Sachen aus. Sie räumten ihre Klamotten in die dafür vorgesehenen Kisten. Bei den Betreuern bekam jeder eine Liege als Bett. “Gut , dass die Kisten so groß sind. Da passt alles was in meinem Koffer ist rein”, freute sich Mioko. “Ja stimmt”, Gab Kaname bei, das hat ja nicht mal der Schrank im Schullandheim geschafft!” Lachen verließen die beiden ihr Zelt und gingen Richtung Haupthaus. Dort hatten sich inzwischen alle versammelt. Sie waren nur 4 Betreuer mit insgesamt 20 Kindern. In einem Zelt schliefen jeweils 5 Kinder. Jeder musste ein Zelt übernehmen. Kaname gluckste, denn in ihrem Zelt war der Junge der vorher so laut geschrieen hat. `Na das wird ja ein lustiger Sommer´, dachte sich Mioko lustlos. Shin fing an zu reden: “Ich möchte euch alle ganz herzlich zu unserem Camp willkommen heißen. Wie einige von euch bemerkt haben sind Nanami und Yoko nicht mehr hier bei uns.” Eines der Kinder schrie gleich: “Warum sind die nicht mehr da?” “Sollen wir es ihnen erzählen”, flüsterte Shin Akiko zu. Sie nickte. “Ähm”, fing er wieder an, “Yoko wollte kommen. Aber…. Sie……. Sie ist………. Sie ist überfahren worden. Vor 2 Wochen. Und ohne sie wollte Nanami auch nicht mehr.” Alle sahen fassungslos auf die 4 Betreuer. Eine unheimliche Stille ging auf dem ganzen Gelände um. Dann redeten plötzlich wieder alle durcheinander. Nach einer viertel Stunde waren alle wieder in ihren Zelten verschwunden. Es war bereits Abend und das Abendessen war längst vorbei. Eigentlich sollten alle in ihren Schlafsäcken liegen. Eigentlich. Denn plötzlich sahen die wach liegenden Kaname und Mioko eine Gestallt an ihrem Zelt vorbei huschen. Kaname ging hinaus um nach zusehen welches Kind noch nicht im Bett lag. Plötzlich packte sie jemand von hinten. Dieser Jemand hielt ihr den Mund zu damit sie nicht schreien konnte. Sie sah was dieser Typ anhatte. Er war ganz schwarz angezogen und eine Sturmmaske hatte er auf. Nur ein rotes Halstuch stach aus der Dunkelheit heraus. Diese Person schleppte sie auf eine Wiese. Dort war eine Decke auf dem Erdboden ausgebreitet. Doch dieser junge Mann hatte nicht damit gerechnet, dass Kaname mal Karateunterricht gehabt hatte. Souverän wandte sie einige Griffe an und entkam seinem Griff. Denn der Typ wollte gerade ihr ein Tuch auf den Mund drücken. Offensichtlich war darauf Chloroform geträufelt worden. Kaname rannte so schnell sie konnte ins Zelt zurück. Sie konnte nicht glauben was passiert war. Im Zelt wartete Mioko bereits ungeduldig, bereit alles zu erfahren was passiert ist. Vor Aufregung konnten die beiden nicht schlafen. Am nächsten Tag sahen die beiden sich auf der Wiese um. Eine Stelle war platt gedrückt. Zurück am Haus waren die anderen bereits mit frühstücken fertig. Vor Schock viel Kaname fast um. Shin hatte eine schwarze Hose an und ein knall rotes Halstuch um die Gurgel gebunden.
Der Tagesausflug versprach viel Action. Sie wollten zu einer wunderschönen Klippe wandern. Mioko hatte sehr viel mit ihrer Gruppe zu tun. Sie sollten oben auf der Klippe etwas basteln. Kaname und ihre Gruppe waren unten. Diese Kinder waren ein bisschen ruhiger und so konnte Kaname sich mal ausruhen. Ein Jugendlicher in Miokos Gruppe hatte offensichtlich keine Lust daran, aus Steinen und Holz etwas zu bauen. Aus Wut, nichts interessantes zu machen, warf er einen faustgroßen Stein die Klippe hinunter. Direkt auf Kanames Kopf. Sie kippte auf einmal um. Ihre Gruppe fing an zu schreien. “Kani! Hiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiilfe! Mit Kani ist irgendwas nicht in Ordnung!” Dem Jungen wurde bewusst was er da angestellt hatte. Er wusste genau dass wenn er noch irgendeine Kleinigkeit anstellte, dass er dann ins Jugendgefängnis muss. Kaname lag bewusstlos auf einem großen Stein.