Fanfic: My Angel

Kapitel: Schlaflos

Der Regen prasselte auf den Regenschirm und auf die Straße. Wir waren bald da. Zum Glück. Es war nicht gerade angenehm ohne Jacke. Umso angenehmer war es Narutos Hand zu halten. Was dachte ich denn nun schon wieder? Ich wurde sicher krank. War bei diesem Wetter ja kein Wunder. Vorsichtig schielte ich zu dem Kleineren neben mit hinunter. Sein Blick war starr auf den Boden gerichtet. Seine blonden Haare waren immer noch nass. Wie gern hätte ich sie berührt. Bekam ich nun auch schon Fieber? Ein genervtes brummen entfuhr meiner Kehle.
„Alles in Ordnung, Sasuke?“, fragte Naruto. Er sah mich besorgt an. Ich wollte nicht, dass er mich so ansah.
„Ja, alles super.“ Meine Stimme klang etwas zu gereizt. Er fragte nicht weiter nach, sah mich aber trotzdem noch so an. Ich sah einfach weg. Wie gerne mochte ich doch Gurken. Sie waren so schön grün und saftig. Gurken. Ja, die sollte ich mal wieder essen. Hatte ich ja schon lang nicht mehr gegessen.
„Magst du auch Gurken, Naruto?“, wollte ich wissen. Ok, ich hatte eindeutig den Verstand verloren. Es war ja schon schlimm genug, dass ich an Gurken dachte, aber wieso musste ich ihn fragen.
„Klar. Wer mag die denn nicht?“, kam es misstrauisch von Naruto. Er dachte sicher auch, dass ich komplett verrückt war. Tomaten mochte ich ja auch gerne. Die waren so schön rot und saftig. Und die Haut der Tomaten war so schön weich. Ob Narutos Haut wohl auch so weich war?
Ich blieb stehen. Naruto lief weiter. Ich ließ jedoch seine Hand nicht los und er wurde nach hinten gezogen. Er wäre hingefallen, wenn ich nicht so schnell reagiert hätte. Ich ließ den Schirm fallen und fing ihn auf. Mit weit aufgerissenen Augen sah er mich an.
„Hast du sie noch alle?“, fragte er, als er sich wieder gefasst hatte.
„Tut mir Leid, Naruto.“ Irgendwie fand ich Narutos Stimme geil. Sie klang so himmlisch. Ich ließ ihn fallen und fuhr mir durch die Haare. Was dachte ich denn da. Als Naruto wütend mit Beleidigungen für mich um sich warf, fiel mir erst auf, was ich gerade getan hatte.
„Tut mir Leid, Naruto.“, sagte ich erneut und half ihm auf. Er war wütend. War ja auch verständlich. Ich hatte mich gerade wie ein Idiot verhalten.
„Heißt du Lee, oder was?!“, meinte er aufgebracht. Also zurück zu den Tomaten.

Nach ein paar weiteren Minuten kamen wir endlich bei mir an. Naruto bestaunte das Anwesen. War er noch nie hier gewesen? Stimmt, er hatte mich hier nie besucht. Wieso habe ich ihn denn nie eingeladen? Ich hatte glaube ich immer Angst gehabt, dass er alles in der Wohnung zerstörte. Ich schloss die Tür auf. Naruto folgte mir schweigend in den Flur. Wir zogen uns unsere Schuhe aus.
„Willst du vielleicht duschen gehen, oder so?“, fragte ich. Meine Stimme klang abweisend wie immer.
„Ja, würde ich sehr gerne. Danke, dass ich etwas hierbleiben darf.“, sagte er und verbeugte sich. Hatte der jetzt auch 'ne Schraube locker? Wieso verbeugte er sich vor mir? Wir waren doch Freunde.
„Ich zeig dir dann mal alles.“ Ich griff nach seiner Hand und zog ihn mit mir nach Oben. Das brennen auf meiner Haut blendete ich erneut aus. War ja ganz einfach. Ich nahm ihn mit in mein Zimmer.
„Zieh erst deine Sachen aus.“, sagte ich. Er stellte sich in eine Ecke. Ich war auch ein Kerl, wieso versteckte er sich vor mir? Ich ging nah an ihn heran und zog mich auch aus. Ich spürte seinen Blick in meinem Nacken. Ich ließ mich davon nicht stören und zog mich weiter aus, bis ich komplett nackt vor ihm stand. Ich ging an ihm vorbei zu meinem Schrank und holte mir frische Sachen heraus. Ich drehte mich zu Naruto um. Er hatte nur noch seine Unterwäsche an.
„Dann mal auf ins Bad.“, verkündete ich und zog ihn erneut hinter mir her. Ich wollte ihn nicht ansehen. Mir war sehr warm. Nein, mir war heiß. Wir betraten das Badezimmer.
„Hast du Hunger?“, fragte ich, „So wie ich dich kenne hast du noch nichts gegessen.“
Er nickte nur.
„Was möchtest du essen.“, wollte ich wissen.
„Ramen?“, fragte er vorsichtig. Er müsste doch wissen, dass ich soetwas nicht im Haus hatte. Ich seufzte.
„Ich habe noch Curry von heute Abend. Ich mach das warm. Wenn du fertig bist mit duschen, such dir irgendwas aus meinem Schrank raus.“, meinte ich noch und verließ dann das Bad.

Ich stand in der Küche, als Naruto endlich kam. Er hatte sich ein schwarzes T-Shirt und eine schwarze Hose angezogen.
„Du hast auch nur schwarze Sachen, oder?“ Es war eher eine Feststellung, als eine Frage.
„Ich mag halt nicht so gerne Orange.“ Er sah mich wütend an. Das hatte er davon. Niemand beleidigte meine Kleidung. Ich zeigte auf einen Stuhl und er setzt sich hin. Ich drehte mich wieder zum Herd. Der Reis und das Curry waren endlich fertig. Ich tat etwas davon auf einen Teller und stellte es vor Narutos Gesicht. Ich setzt mich ihm gegenüber und beobachtete ihn. Er roch misstrauisch an dem Essen.
„Ich habe es nicht vergiftet.“ Genervt schloss ich die Augen.
„Schmeckt gut.“, sagte er nach einer Weile. Ich öffnete meine Augen wieder. Er aß es tatsächlich. Mir fiel auf, dass er sich nicht mehr alles in den Mund stopfte. Er hatte sich sehr verändert. Er war endlich erwachsen geworden. Ich lächelte. Ich tat was? Das tat ich nie. Das war gegen meine Natur. Was machte dieser Kerl nur mit mir? Ich hatte nie viel empfunden. Wieso kam das alles so plötzlich. Am liebsten hätte ich Naruto rausgeworfen. Ich sah zum Fenster. Es regnete immer noch. Mein Blick schweifte zur Uhr. Es war ein Uhr nachts. Zum Glück hatten wir erst morgen Mittag Training. Ich hörte den Stuhl über den Boden kratzen. Ich sah zu Naruto. Er stand auf, nahm den Teller und lief zur Spüle. Ich folgte ihm und nahm den Teller an mich. Unsere Finger berührten sich. Wieder dieses brennen. Doch dann durchfuhr mich ein kleiner Stromschlag. Naruto sah mir in die Augen und ich ihm. Unsere Gesichter kamen sich näher. Gefährlich nah, wie ich fand. Als mir bewusst wurde, was ich da tat, riss ich den Kopf wieder hoch.
„Hast du das auch gespürt?“, wollte Naruto wissen.
„Wovon redest du?“ Ich stellte das Wasser an und spülte den Teller. Naruto stand neben mir. Er lehnte sich an die Arbeitsplatte. Ich sah kurz zu ihm herüber. Er sah aus wie eine Mischung aus einem Gott und einem Engel. Ich wollte ihn berühren. Ich wollte ihn stöhnen hören. Ich wollte ihn küssen. Schnell sah ich wieder weg. Ich mochte auch gerne Pilze.

Ich lief durch den langen Flur im ersten Obergeschoss. Ich suchte ein geeignetes Zimmer, während Naruto unten auf der Couch lag und das Wohnzimmer bestaunte. Ich lief schon eine Weile auf und ab. Ich konnte mich nicht entscheiden. Nahm ich ein Zimmer weit weg von meinem, oder das direkt neben mir. Ich hatte Angst, dass ich ihn während er schlief besuchte. Was für ein Schwachsinn. Ich betrat das Zimmer direkt neben meinem. Ich bezog das Bett und staubte alles ab. Danach ging ich wieder hinunter.
„Ich bin fertig.“, sagte ich. Naruto schreckte hoch. Er stand schnell auf und lief an mir vorbei, in Richtung Treppe. Schweigend ging ich hinter ihm her. Er hatte seit dem Vorfall in der Küche kein Wort mehr gesagt. Hatte ihn das verletzt? Nein, sicher nicht. Oben angekommen blieb er ratlos stehen. Ich ging an ihm vorbei und berührte dabei seine Hüfte. Er fuhr erschrocken zusammen. Ich sagte nichts. Ich ging in das Zimmer. Er folgte mir. Er zog sich aus. Ich wartete. Erschöpft ließ er sich auf dem Bett fallen.
„Gute Nacht, Naruto.“ Ich ging hinaus, löschte aber vorher das Licht in Narutos Zimmer.

Ich lag noch sehr lang wach auf meinem Bett. Ich starrte die Decke an. Was war mit mir los? Hatte ich wirklich versucht ihn zu küssen? Wieso hatte ich so ein Verlangen nach ihm? Fragen über Fragen. Ich konnte nicht eine davon beantworten. Ob Naruto wohl schlief? Ich würde gerne mit ihm schlafen. Ich würde gerne was? Ich verdrängte diesen Gedanken. Diese Gefühle waren unangenehm. Ich wollte nicht so empfinden. Aber was empfand ich eigentlich? Was war das? Ich hatte das schon einmal gespürt, aber wann? Mir wurde schwindelig. Die Decke verschwamm vor meinen Augen. Es war einfach zum verrückt werden. Wenn ich das nicht schon längst war. Ich glaube das traf es am Ehesten. Ich war verrückt. Es gab keine andere Erklärung. Ich schloss die Augen. Ich wollte endlich schlafen. Ich brauchte einfach Schlaf. Vielleicht würde mir das helfen. Ich war einfach nur müde. War doch klar, dass ich deswegen so schlecht gelaunt war. Die Müdigkeit würden auch die undefinierbaren Gefühle für Naruto erklären. Ich versuchte an nichts zu denken. Ich schaltete mein Gehirn aus. Endlich konnte ich schlafen.

Ein paar Stunden später klingelte mein Wecker. Wann war ich eingeschlafen. Ich versuchte mich zu erinnern. Es musste acht Uhr gewesen sein. Ich öffnete meine Augen. Zum Glück war ich kein Morgenmuffel. Ich war nicht ausgeschlafen. Ich war aber auch nicht so müde, wie vor ein paar Tagen. Ich sah auf den Wecker. Es war elf Uhr. Ich warf die Decke zurück und ging zu meinem Schrank. Ich zog ein schwarzes Hemd über. Ich knöpfte es nicht zu. In Boxershorts und Hemd ging ich nach Unten. Ich machte Kaffee und deckte den Tisch. Ich mochte es morgens in Ruhe zu frühstücken. Ich mochte Hektik nicht. Besonders nicht morgens. Ich taute Brötchen auf und ging dann nach Oben. Ich wollte Naruto wecken. Er sollte mit mir frühstücken. Ich ging in sein Zimmer und näherte mich dem Bett. Sanft schüttelte ich ihn. Er brummte nur leise.
„Wach auf. Oder muss ich dich wachküssen?“ Mit gefiel dieser Gedanke. Sollte ich es tun? Bevor ich meinen Plan in die Tat umsetzen konnte riss Naruto seine Augen auf.
„Nein!“, schrie er und warf mir sein Kissen ins Gesicht.
„Wenn du nicht aufstehst musst du mit leerem Magen zum Training gehen.“, drohte ich. Es wirkte Wunder. Er stand auf. Ich ging aus dem Zimmer und ließ ihn allein. Er wollte sich
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