Yoshta - die Geschichte eines Helden
Wo bin ich?
Folge 2 : Wo bin ich?
Yoshta verließ seinen Geburtsort, um sich dem fiesen Tyrann Chicos
entgegenzustellen. Kurz nach Verlassen Sengins meldete sich das Schwert erstmals seit langer Zeit wieder zu Wort <denkst du es war richtig, einfach so loszuziehen. Deine Eltern machen sich sicher riesige Vorwürfe!> Yoshta lies die Frage erst mal unkommentiert, der erste Zwischenstopp auf dem Weg nach Salotte, der Stadt in der Chicos regierte, war das kleine Bauerndorf Jugen. Doch bevor er dies erreichen konnte, musste er den mysteriösen Wald, der den Stansee eingrenzt durchqueren. In diesem Wald sollen viele dunkle Gestalten wie z.b. Hexen, Zwerge und Drachen hausen, weshalb ihn seit vielen Monaten kein Mensch mehr durchquerte. Yoshta war mittlerweile viereinhalb Stunden unterwegs, da meldete sich das Schwert plötzlich zu Wort. <Kann es sein, dass du dich verlaufen hast, Yoshta>. Yoshta wagte es nicht zu antworten, deshalb nickte er zögerlich mit dem Kopf. <Ach du meine Güte, wie konnte das denn passieren. Wir haben doch eine Karte von der Region Kanto im Rucksack>. Doch als das Schwert nach hinten blickte, suchte es vergeblich nach dem Rucksack. <Wo hast du denn den Rucksack> fragte das Schwert. Yoshta antwortete kleinlaut: <Den habe ich aus Versehen beim Picknick vor einer Stunde auf einem der Felsen am Wasserfall liegen lassen>. Zu allem Überfluss liefen die Beiden auch noch allmählich einer Abzweigung entgegen, ohne im Geringsten zu wissen, welcher der beiden Wege sie nach Jugen bringen würde. Nachdem sie sich nach einer intensiven Besprechung für den rechten Weg entschieden hatten, setzten sie ihren Weg fort. Mittlerweile war die Sonne schon hinter den Bergen verschwunden und es wurde nach und nach stockfinster. Das Schwert, das schon immer etwas Angst vor der Dunkelheit hatte, begann zu fantasieren. <Hey Yoshta, da hinten sitzt ein riesiges Monster> schrie er, doch wie es sich herausstellte war dieses „Monster“ nur eine gewöhnliche Eule. Es dauerte nicht lange und das Schwert erblickte am Ende des Weges ein altes, aber hübsches Holzhaus. <Du Yoshta, täusche ich mich, oder steht vor dem Holzhaus tatsächlich ein alter Mann> fragte das Schwert, Yoshta. <Du wirst schon wieder fantasieren> antwortete Yoshta fast schon ein wenig hämisch. Doch diesmal hatte das Schwert sogar recht, denn je näher sie kamen, desto deutlicher konnten sie einen Mann mit einem Hut und einer Glaskugel in der Hand sehen. <Willkommen in meinem Wald> rief der alte Mann Yoshta entgegen < du bist wohl der Junge mit dem sprechenden Schwert, der sich hier verlaufen hat. Ich bin ein Zauberer und habe dich mit Hilfe meiner Glaskugel kommen sehen. Komm doch in mein Haus und mach es dir bequem>. Der alte Mann führte Yoshta in sein Haus und begann dort auch sofort zu erzählen: <Ich heiße Zaubus und wohne schon seit fünfzig Jahren hier in diesem Wald und in diesem Haus und so habe ich langsam gelernt, wie man hier überleben kann. Ich kenne den Wald mittlerweile wie meine Westentasche. Ich muss sagen du bist mutig, ich habe noch nicht sehr viele Deinesgleichen hier im Wald gesehen, denn du solltest wissen, dass in diesem Wald ein furchterregender Drache sein Unwesen treibt und hier ein Tier nach dem anderen erlegt. Wenn ich die Kraft hätte ihn zu vernichten hätte ich das längst getan, aber ich beherrsche leider nur Verteidigungszauber, somit ist es mir nicht möglich ihn zu besiegen. Außerdem wütet er so weit ich weiß auch im anliegenden Dorf Jugen. Die Bewohner dort sind total verängstigt und ich glaube, dass die meisten schon ausgezogen sind. Ich würde vorschlagen, du übernachtest hier und morgen bringe ich dich sicher aus dem Wald>. Nach dem Abendessen brachte Zaubus, Yoshta in das Gästezimmer. Das Bett war schon ziemlich kaputt und von den Decken hingen Spinnfäden herunter. Man konnte meinen das Zimmer hätte schon seit zehn Jahren keiner mehr geputzt. Yoshta lag im Bett und machte sich Sorgen um seine Familie:< Hoffentlich ist meiner Familie nichts passiert und alle sind noch wohl auf. Ich hoffe ich bin nicht all zu lange weg, denn mein Vater braucht mich auf der Weinplantage, sonst bekommt die Familie nicht genug Geld, um die Miete zu bezahlen. Mein einzigstes Erinnerungsstück, den Rucksack, habe ich bereits verloren. Ich vermisse meine Familie und auch die restlichen Bewohner unseres Dorfes.> Yoshta schloss die Augen und schlief ein.