Yoshta - die Geschichte eines Helden

Das Dorf Jugen

Folge 3: Das Dorf Jugen

Am nächsten Morgen, die Sonne war bereits aufgegangen, saß Yoshta auf seinem Bett und dachte über seinen bevorstehenden Kampf gegen Chicos nach, über den man schon viele grausame Dinge gehört hatte. Über ihm waren die achtbeinigen Spinnen ebenfalls aufgewacht und setzten ihren Netzbau fort, während eine Person sich dem Gästeraum näherte und rief:
<Guten Morgen Yoshta, steh auf, dann werde ich dich aus dem Wald führen ohne dass dir etwas zustößt. Und tatsächlich, es liefen ihnen auf ihrem Weg durch den Wald zwar ein paar Hexen und Zwergen über den Weg, doch diese merkwürdigen Gestalten bereiteten ihnen keine Schwierigkeiten, da sie alle mit dem Zauberer gut befreundet waren. Auf einmal sagte dieser: <So, jetzt musst du nur noch den kleinen Steinweg entlang laufen, dann kommst du direkt nach Jugen, also leb wohl>. Der Zauberer verschwand und es schien, als hätte er sich in Luft aufgelöst.

Also setzte Yoshta seinen Weg alleine fort. <Ich sehe ein Dorf> meldete sich das Schwert zu Wort <das muss Jugen sein. Und tatsächlich standen sie wenig später in einem Dorf, doch anscheinend war dort nicht gerade viel los. Auf den Straßen sah Yoshta keine einzige Person, die ihm weiterhelfen konnte, deshalb ging er zum nächsten Haus und klopfte an der schon etwas morschen Tür drei mal an. <Herein> flüsterte eine tiefere Stimme und Yoshta nahm dankend an, öffnete die Tür und trat ein. Auch im Haus sah es nicht gerade einladend aus, denn die gesamten Möbel und Einrichtungen des Hauses waren komplett zerstört. <Was ist denn hier passiert> fragte Yoshta den alten Mann, der zitternd hinter dem Tisch auf den Resten eines Stuhls saß. <Das war der rote feuerspeiende Drache> antwortete er. Yoshta ging ein Licht auf. Er erinnerte sich, dass Zaubus gesagt hatte, dass der Drache das nebenstehende Dorf angegriffen und fast komplett zerstört hatte, weshalb viele Bürger bereits in andere Dörfer gewandert wären. <Ich erzähle dir jetzt die traurige Geschichte unseres einst so glorreichen Dorfes> fing der Mann an. <Früher war unser Dorf, wie jedes anderes Dorf in Kanto, denn hier wohnten zigtausend Menschen überglücklich im Einklang mit der Natur. Wir gingen damals einmal im Monat mit unserem Vieh auf den Markt in Ojin, um dort unsere Waren zu fairen Preisen zu verkaufen. Auch als Chicos in diesem Land die Herrschaft an sich riss, tat das unserem Frohsinn keinen bemerklichen Abbruch. Doch dann, vor zirka einem halben Jahr, tauchte urplötzlich ein roter feuerspeiender Drache in unserem Dorf auf und fraß unser gesamtes Vieh. Dem Drache schien es geschmeckt zu haben, denn seit diesem Tag kommt er immer wieder in unser Dorf, um nachzusehen, ob wieder etwas zum Essen da ist. Wenn er nichts findet, dann zerstört er einfach ein paar Häuser und ab und zu greift er auch schon mal den einen oder anderen Menschen an. Dann geht heute noch zurück in den Wald, verschwindet für eine Zeit und taucht irgendwann wieder auf. Deshalb sind die meisten Bewohner dieses Dorfes in die Regionen gewandert, in welchen sie Hoffnung auf ein normales Leben sahen und nur die hartnäckigsten Dorfbewohner, wie zum Beispiel ich, sind hier geblieben.>

Yoshta war sichtlich berührt von der Geschichte des Mannes, als er sein heruntergekommenes Haus verließ. <Wirst du ihnen helfen> fragte das Schwert voller Neugier. <Nö, ich habe wichtigere Dinge zu erledigen> antwortete Yoshta. Er ging in einen Einkaufsladen, in dem er eine Karte von Kanto vermutete. <Ja, in der Tat, so eine Karte haben wir hier> sagte der Verkäufer <sie kostet für sie heute 25 Guldos> Yoshta sah erschrocken zu dem Schwert hinunter. Das Geld, dass er mitgenommen hatte, war leider ebenfalls im seinem Rucksack gelegen, den er im Wald vergessen hatte. <Dann kann ich euch leider keine Karte verkaufen> meinte der Verkäufer. Weinend verließ Yoshta den Einkaufsladen. <Wie soll ich jetzt nach Salotte finden, um Chicos zu erledigen> fragte sich Yoshta, doch eine Antwort fiel im nicht ein. Er schlenderte traurig durch die Straßen von Jugen und lief dabei an einem riesigen Plakat vorbei auf dem
Stand : „1000 Guldos für denjenigen, der den furcherregenden roten Drachen tötet“. Yoshta grinste über das ganze Gesicht und sagte zu dem Schwert <Schwert, ich glaube wir werden dem Dorf doch aus der Patsche helfen.

Zur gleichen Zeit in Yoshtas Geburtsort Sengin. Happo und Tiza sitzen an dem braunen, runden Holztisch und machen sich Gedanken um ihre nahe Zukunft. <Die Weinernte dieses Jahr ist ziemlich schlecht ausgefallen> sagte Happo mit leiser Stimme <Wenn Chicos so weiter macht wie bisher, können wir bald keine Miete mehr bezahlen und ich glaube du weist was das bedeuten würde. Bitte, mein Sohn, beeil dich, sonst sind wir bald nicht mehr in der Lage, mit dir zu reden>.

--- Nun folgt der erste Kampf des Helden Yoshta gegen den feuerroten Drachen. Der sollte im späteren Verlauf noch eine größere Bedeutung zugewiesen bekommen.
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