Our Beloved Insanity
rumgerannt?! Ganz alleine?" Alex legte die Stirn in Falten.
"So zu sagen... ich weiß auch nicht was das bedeuten soll. Vielleicht haben sie ihn aus einem der Rudel verstoßen. Wir haben keine Ahnung!" Blair seufzte resigniert. Sie hatten mindestens eine Stunde damit verbracht über diesen Infizierten zu diskutieren und waren doch zu keinem Ergebnis gekommen.
"Das ist wirklich seltsam..." Sie liefen gerade die stillgelegten Rolltreppen rauf in den zweiten Stock.
"Das kannst du laut sagen. Aber darüber reden wir später wenn Neo wieder kommt, noch mal."
"Na gut." Die beiden liefen an verschiedenen kleinen Geschäften vorbei. Die Sicherheits-Gitter hatten sie weitgehend entfernen können, nur bei ein paar einzelnen Geschäften verbargen die Gitter die Waren. Sie hatten sich ihre Zentrale im Sicherheitsraum des Einkaufcenters eingerichtet. Skye wartete bereits auf die beiden. Er saß in einem schwarzen Bürostuhl vor den Monitoren und folgte stumm dem Geschehen der Insel. Er sah kurz auf als Alex ihn begrüßte und nickte ihm stumm zu. Blair stellte sich hinter Skye und betrachtete die einzelnen Monitore.
“War irgendwas?”
“Nein, es war wieder alles ruhig.”
“Hm... Alex, hast du Hunger?” Blair drehte den Kopf zu Alex.
“Äh... nein, danke.” Er wusste wie groß Blairs Talent zum Kochen war und Neo hatte ihn ja schon vorgewarnt.
“Na dann.” Blair zuckte mit den Schultern und konzentrierte sich wieder auf die Monitore.
~Donnerstag, 9. Juli 2009
Das kleine Motorboot schwankte leicht im türkisen Wasser. Dean saß auf der Reling und lies die Füße im Meer baumeln. Das Wasser war angenehm kühl. Ein paar Meter von ihm entfernt, plantschten Mia, Cesca, Cloud und Juka im Meer. Es waren ihnen zu heiß geworden, da die Sonne erbarmungslos aufs Deck strahlte. Finn lag wieder neben ihm und döste vor sich hin. Dean lies den Blick übers Meer schweifen, endloses Türkis. Der Himmel dagegen bedeckte sich allmählich mit hellgrauen weiße Puscheln. Kleine graue Wolken. Vermutlich zu klein um Regen heraufzubeschwören aber groß genug um einen kühlen Schatten aufs Boot werfen zu können.
“Haben die im Wetterbericht was von Regen gesagt?” fragte er leise an Finn gewand.
“Ich glaube nicht...” Finn seufzte und schlug die Augen auf.
“Verdammt ist das hell... sieht irgendwie nach Regen aus oder?” Dean nickte.
“Find ich auch.”
“Dann sollten wir wohl in ein paar Stunden wieder zurück fahren.”
“Stimmt, nicht das wir nass werden.”
“Hm. Wohl wahr...”
“Hab ich dir schon mal gesagt, wie sehr ich unsre ausgiebigen Gespräche übers Wetter liebe?” Dean schmunzelte leicht.
“Nein, ich glaube nicht. So ein bisschen smal-talk am morgen ist schon was schönes.”
“Wir haben Nachmittag, ich glaube es ist schon halb vier.”
“Ach so. Tja, da kann man wohl nichts machen.”
“Ja, damit muss man sich vermutlich abfinden.” Dean lachte auf. Trotz des alters Unterschieds, verstanden sich die beiden blendend.
Als Cesca wieder aufs Boot kam fand ihr konfuser smal-talk jedoch ein jähes Ende.
“Wollt ihr auch Tee?” sie hielt eine große silberne Thermoskanne in den Händen und strahlte die beiden erwartungsvoll an.
“Hm... kommt drauf an was für Tee es ist.” Dean wand den Kopf halb um und lächelte die schwarzhaarige an.
“Himbeer-Pfefferminz mit einem Hauch von Vanille. Schmeckt toll.”
“Sicher, schenk mir was ein.”
Eine halbe Stunde später kamen auch Juka, Cloud und Mia aus dem Wasser. Die Temperatur war auf einmal gesunken, die Sonne wurde von einer dichten grauen Wolkenschicht verdeckt. Der Wind Pfiff ums Boot und lies die noch nassen Mädchen zittern.
“Verdammt... wieso ist das denn auf einmal so kalt!?” Juka zog sich ihr Handtuch enger um die Schultern und schlang die Arme um ihren Körper.
“Es fängt aber nicht auch noch an zu regnen... oder etwa doch?” Mia nahm dankend eine heiße Tasse Tee von Cesca. Das Boot schwankte stark auf den immer höher werdenden Wellen.
"Und wen schon, wir sind ja nicht aus Zucker!" das Lächeln war nicht aus ihrem Gesicht zu bekommen.
“Wir sollten vielleicht zurück fahren, bevor wir noch kentern.” Finn schob Juka in die kleine Steuerkabine. Gerade als sie den Schlüssel ins Zündschloss steckte, fing es an zu regnen. Die kalten, schweren Tropfen vielen hart und erbarmungslos auf die Köpfe der kleinen Gruppe. Mia unterdrückte einen Schwall von Flüchen.
“Na super, hättest du doch bloß nichts gesagt!” Cesca stöhnte genervt auf und beeilte sich den Picknickkorb wieder zusammen zu packen, bevor alles vor nässe Triefen würde. Mia und Dean halfen ihr schnell. Cloud zog sich derweil lieber trockene Kleider an.
“So eine verdammte Scheiße, aber auch! wieso springt das Ding nicht an!?” Juka hämmerte wütend auf den Armaturen herum, als der Motor des Boots nur vor sich hin stotterte statt zu schnurren wie ein kleines Kätzchen.
“Hör lieber auf, sonst brichst du dir noch die Finger.” Finn hielt ihre Hand fest, als sie wieder zum schlag ausholte.
“Hast ja recht... aber wenn das Scheißteil nicht bald anspringt, muss ich irgendwen töten.” sie knirschte mit den Zähnen und drehte noch einmal den Schlüssel im Zündschloss. Doch der Motor wollte auch dieses Mal nicht mehr als ein müdes stottern her geben.
“Finn, sag mir bitte was ich falsch mache.”
“Ich hab keine Ahnung, aber ich denke das was mit dem Motor nicht stimmt.” Finn zuckte mit den Schultern.
“Was ist los? wieso fahren wir nicht?” Mia steckte den Kopf zur Tür rein.
“Der Motor springt nicht an...” Juka fluchte leise. “Wie siehst den draußen aus?”
“Da bahnt sich irgendein Sturm an.” Mia zuckte mit den Schultern.
“Verdammt. Das gibts doch nicht, das hätten die doch in den Nachrichten gebracht!”
Während die drei in der kleinen Kabine über den Wetterbericht diskutierten, mussten Dean, Cloud und Cesca aufpassen das sie nicht über die Reling fielen. Das Boot schwankte im scharfen Wind und warf die drei von einer Ecke in die andre. Cesca und Cloud klammerten sich aneinander und Krischen um die Wette.
“Kommt her!” Dean schrie durch den Regen und reichte den beiden seine Hand.
“Lasst uns rein gehen!” Cesca klammerte sich an seinen rechten und Cloud an seinen linken Arm. Sie schwankten zusammen in Richtung Kabine.
Die Tür sprang vor ihnen auf und Juka trat hinaus. Sie hatte sich ihre Shorts über den Bikini angezogen um nicht mehr zu frieren, doch nach zwei Sekunden triefte der schwere Stoff bereits und sie fror wieder.
“Was ist los?” Cesca musste schreien um verstanden zu werden.
“Der Motor springt nich an! wir müssen irgendwas tun!” Juka schob die drei durch die Tür und folgte ihnen schnell. In der kleinen Kabine war es eng, aber wenigstens trocken.
“Was machen wir jetzt?” Mias Stimme wurde schrill und leicht panisch.
“Wir funken erst mal der Küstenwache. Mach mal Platz...” Juka schob Finn zur Seite und kniete sich vor das Funkgerät das am Boden stand.
“Und was machen wir wenn sie uns nicht helfen können?” Mia sprach leiser, da sie Juka nicht stören wollte, doch ihre Stimme klang immer noch schrill. Keiner konnte ihr antworten.
“Sagt doch was... irgendwas müssen wir doch tun.”
“Wir können höchstens auf die Küstenwache warten und hoffen das wir nicht kentern.” kam es trocken von Dean.
“Er hat recht, mehr können wir nicht tun...” Cesca seufzte leise.
“Aber, wir müssen doch irgendwas tun können...” Cloud verzog das Gesicht, ihr Lächeln war verschwunden.
“Ja, abwarten und Tee trinken.” Cesca hob die Thermoskanne, die sie unter Einsatz ihres Lebens vor dem tobenden Meer gerettet hatte, in die Höhe und schenkte sich einen Becher ein. Juka sprang auf und trat wütend gegen das Funkgerät.
“Du brichst dir heute noch irgendwas, wenn du so weiter machst!” Finn zog sie von dem kleinen grauen Kasten weg und sah sie tadelnd an.
“Ich bekomme keine Antwort... die reagieren nicht.” Juka warf den Blick reumütig zu Boden. Die Stimmung schwankte zusammen mit dem Boot. Die leisen Hoffnungen die sie sich gemacht hatten, ertranken im kalten grauen Wasser.
“Das... was heißt das? Was machen wir jetzt?” Cesca verkrampfte die Finger um ihren Becher und bemühte sich einen klaren Satz rauszubringen.
“Ich weiß es nicht. Tut mir leid... ich hab keine Ahnung was wir jetzt tun sollen.” Juka schluckte schwer. Eine Erdrückende schwere breitete sich in der kleinen Kabine aus und presste die Unumkömmliche Realität in den Kopf eines jeden Einzelnen.
“Werden wir jetzt kentern... oder so was?” Dean musste sich an einem der Regale festhalten um nicht quer durch den kleinen Raum zu fliegen.
“Nein, ganz bestimmt nicht.” Juka trat auf das Steuerrad zu, ein herausforderndes Funkeln in den Augen.
“Wir werden ja wohl nicht kampflos unter gehen.”
“...was redest du da?” Mia warf ihr einen perplexen Blick von der Seite zu.
“Tut mir leid, aber ich werd nicht darauf warten das wir kentern.” sie versuchte dem starken schwanken gegen zu lenken.
"Und... was sollen wir tun? wir können dir ja nicht einfach nur zusehen." Dean klammerte sich immer noch an dem Regal fest.
"Ihr könnt draußen alles klar machen... am besten gehen du und Finn."
"Na gut, komm mit." Dean hangelte sich vorsichtig zur Tür.
"Kommt ihr hier auch klar?" Finn warf den Mädchen noch einen besorgten Blick zu, bevor er von Cesca aus der Kabine geworfen wurde. Nach zehn Minuten kamen die beiden triefnass wieder in die Kabine.
"Und? wie sieht's aus?" Cesca hob gespannt eine Augenbraue.
"Na ja... dunkel, nass und stürmisch." Dean kratzte sich unbeholfen am Hinterkopf. Man konnte die bedrückte Stimmung in der Kabine förmlich greifen. Juka stand immer