Fanfic: Worauf ich mein Leben lang gewartet hatte 10-15
darauf. Conan verstand gar nichts.
„Wir müssen noch warten.“.
„Wieso?“.
Yakau stand wieder auf und setzte sich an die Wand neben Conan, der sich an dieser Wand abgestützt hatte.
„Ich weiß nicht, wie gut meine Fingerabdrücke an der rechten Hand noch erhalten sind. So, wie meine Hände aussehen, dürfte da nicht mehr viel sein. Wir müssten im Notfall flüchten und in deinem Momentanen Zustand dürfte das etwas schwer sein.“.
Conan nickte und ließ sich auch auf den Boden sinken. Er sah auf Yakau’s Hände, der sie sich ebenfalls betrachtete. Sie sahen wirklich furchtbar aus. Teilweise waren sie total schwarz. Ein Zeichen dafür, dass sie erfroren sind. Was hatte der Junge bloß gemacht, dass das passierte?
„Was ist eigentlich mit deinen Händen passiert?“.
Yakau ließ sie auf den Boden sinken und sah zur Decke.
„Ich habe deine Stirn und deine Brust gekühlt. Ich habe sie in Eiswasser gehängt und sie dann auf deine Stirn und Brust gelegt. Dadurch ist dein Fieber schnell gesunken.“.
Conan sah ihn erschrocken an. Na Super! So ein ...
Conan fuhr ihn lauthals an. Wie konnte er nur so etwas machen?
„Du Idiot! Was sollte das? Du musst mir nicht beweisen, wie cool du bist.“.
Yakau reagierte kaum auf das, was Conan tat. Conan war aufgestanden und hatte sich drohend vor Yakau aufgebaut. Mit einem finsteren Blick sah er auf ihn hinab.
Yakau blickte nur auf die Tür, hinter der sich vermutlich die Freiheit befand. Mit ruhiger Stimme antwortet er Conan.
„Was hätte ich tun sollen? Dich dem Fieber erliegen lassen?“.
Ach verdammt. Er hatte ja recht. Wer weiß, was passiert wäre, wenn Yakau das nicht getan hätte.
Conan senkte den Kopf und ließ sich wieder auf den Boden hinab. Setzte sich dicht zu Yakau und lehnte sich gegen ihn.
„Entschuldige. Ich mache mir nur Sorgen. Es müssen schon genug Leuten wegen meiner Dummheit leiden. Dir will ich das nicht auch noch antun.“.
Obwohl Yakau etwas kleiner war, störte es weder ihn noch Conan, so noch länger zu sitzen.
Sehr lange saßen sie noch da ohne sich zu rühren. Irgendwie wollte keiner diesen Moment stören. Er war nicht besonders gut, aber auch nicht so schlecht, dass man ihn möglichst schnell auflösen müsste. Sie schwiegen sich an und obwohl Conan so viel eingefallen war, was er Yakau sagen wollte, konnte er nichts sagen. Er konnte nur schweigen und diese Stille nicht durchbrechen. Sie wirkte so beruhigend und Kraftspendend. Conan fühlte sich seitdem besser.
Doch etwas gab es da, was Conan auf jeden Fall noch loswerden wollte, bevor sie sich darauf vorbereiten mussten, stundenlang auf der Flucht zu sein. Nur ein Wort. Nur ein Gedanke, der viel mehr sagte, als man es je in Worte fassen könnte.
„Arigatou!“.
Zweite Hälfte
Yakau lächelte. Er verstand, was Conan ihm sagen wollte. Er hatte in den letzten paar Wochen so viel für Conan getan, dass man es kaum noch aufzählen konnte.
Doch jetzt galt es ihm noch einen letzten Gefallen zu tun, indem er ihn hier raus brachte.
Yakau stand auf und wartete darauf, dass Conan ebenfalls aufstehen würde. Dieser tat dies auch und sah jetzt sogar richtig fit aus. Er würde jetzt bestimmt eine Flucht schaffen, wenn sie nötig war. Sie nickten sich gegenseitig zu und Yakau stellte sich ehrfürchtig vor die Tür.
Er drückte den Daumen der rechten Hand gegen die Türplatte und legte die linke Hand daneben. Er wartete nur darauf, dass plötzlich die Sirenen losgingen und alles sich auf diesen Punkt konzentrierte. Er hatte sich seelisch schon darauf eingestellt, den kürzesten Weg hier weg zu finden. Er hatte gedanklich schon alle Möglichkeiten durchprobiert und bereits die sinnvollste herausgefunden.
Es gab ein Klicken und die Tür sprang aus dem Schloss. Yakau starrte gebannt auf die Tür. Sie war offen. Sie hatte sich geöffnet. Sein Fingerabdruck hatte nicht gelitten. Er sah auch seine Hände und dann zu Conan, der ihn nur verunsichert ansah.
War die Tür nicht gerade aufgegangen? Hatte er sich getäuscht? Es war doch offen!
Die beiden fielen sich um den Hals und jubelten. Keine Flucht, keine Angst und kein Bangen!
Yakau schwang die Tür auf und starrte nach draußen. Licht der Sonne. Sie waren draußen. An dem Punkt, wo sie hinwollten. Diese Tür war ein Gang in die freie Welt, den kaum jemand kannte. So wurden sie auch von draußen nicht gesehen. Der einzige, der sie jetzt sehen könnte, war der Typ am Monitor, der die Kameras überprüfte. Doch hier, an einer Tür, die kaum jemand kannte, waren keine Kameras. Diese Tür wurde immer erst dann vom Wächter bekannt, wenn jemand unbekanntes versuchte rein oder raus zu kommen. Das Problem daran war, dass der Wächter, der die Tür kannte, es nie weitererzählen konnte. Wer als Wächter von der Tür erfuhr wurde aus der Organisation ‚entlassen‘. Erst als großer Mitarbeiter durfte man davon erfahren. Yakau gehörte dazu. Er ist mal einer von den Großen gewesen. Das reichte. Wer einmal Großer war, durfte alle Informationen behalten, die er erfahren hatte. Doch wenn man nicht mehr Großer war, bekam man keine neuen Informationen mehr. Das war das einzig Schlechte daran.
Yakau trat durch die Tür nach draußen und sah sich um. Sie waren irgendwo in den Bergen. Nicht weit von Tôkyô entfernt, aber in den Bergen. Naja, was sich so Berge nannte.
Er atmete tief durch und winkte dann Conan zu sich, der dem auch gleich folgte.
Sie waren tatsächlich draußen. Es war zwar total kalt, aber sie waren draußen. Yakau schloss die Tür und lachte Conan dann entgegen.
„Bin ich gut oder bin ich gut?“.
Conan musste grinsen. So ein Gesicht hatte er von Yakau noch nicht gesehen. Er sah aus, wie jemand der sich total cool vorkam und eigentlich keine Ahnung hatte. Mit einem Grinsen, wie es nicht einmal Shinichi hin bekommen hatte. So von sich überzeugt, dass man ihm eindeutig ansehen konnte, wie sehr er selbst über seinen Erfolg staunte.
Auf, nach hause. Ran wartet sicher schon.
***
~ Staffel 12 : Toosoo - Flucht
Erste Hälfte
Sie rannten einen steilen Hang hinab, ohne zu überlegen, ob sie das Gleichgewicht halten können, oder nicht.
Und als hätten sie es in dem Moment heraufbeschworen, stolperte Conan auch schon und rollte Yakau hinterher, ins Tal hinab. Dieser sah ihm nur erstaunt nach. Doch er ließ sich dann auch einfach fallen und folgte Conan im gleichen Tempo. So ging es einfach schneller.
Wie gut, dass auf dem ganzen Hang nicht ein Baum stand. So liefen ... rollten sie nicht Gefahr, dagegen zu prallen.
Auf einer Ebene blieben die beiden etwas von einander entfernt liegen und sahen in den Himmel.
„Ist das ein Leben. Ich wusste gar nicht, wie schön es ist, einfach mal alles sein zu lassen und sich nur auf sich zu konzentrieren.“.
Yakau sah zu Conan, der diese Worte mehr an den Himmel als an Yakau gerichtet hatte.
„Wie meinen? Hast du das nie gemacht? Ich habe so was als Kind sehr oft getan und jedesmal ist mir aufgefallen, wie gut es ist, eine Familie zu haben und bei ihr sein zu können.“.
Conan richtete sich auf und sah zu Yakau hinüber.
„Aber wenn man die ganze Zeit bei einer Familie ist, ist es auch mal ganz entspannend, von ihr getrennt zu sein.“.
Yakau nickte und kam zu Conan, um sich neben ihn zu setzen.
„Tja, das ist aber auch nur so, wenn man noch eine Familie hat, nicht wahr? Was mit meiner passiert ist, weißt du ja. Wie ist das bei dir? Wieso wohnst du allein in Japan?“.
Conan sah Yakau erstaunt an. Wie? Interessierte ihn das wirklich? Seit wann interessierte jemanden, warum er allein wohnte? Sonst hatten alle immer nur gestaunt, wie er es schaffte, in einem so großen Haus ganz allein sich um alles zu kümmern.
„Es liegt an meinen Eltern ... „.
Yakau unterbrach ihn plötzlich, als er anfangen wollte, zu erzählen. Was jetzt? Interessierte ihn das doch nicht mehr?
Yakau stand ruckartig auf und ging in Fluchtposition. Er sah aus, als lausche er etwas. Als versuche er, etwas hören, was er nicht hören konnte.
„Lauf, Kleiner. Wir sind gefunden.“.
Kaum ausgesprochen, rannte er auch schon los. In eine Richtung, die Conan blöd vorkam. Dort war nichts. Nur das weite Feld. Wenn man sie gefunden hatte, konnte man sie dort doch am besten sehen. Warum lief er nicht in den Wald auf der anderen Seite?
Egal. Yakau wusste, was er tat, also folgte Conan ihm einfach.
Jetzt konnte er es hören. Jetzt wusste er, wem oder was Yakau gelauscht hatte.
Dem Wind, dem Element, das die Geräusche mit sich trug. Er hörte deutlich das Rattern eines Hubschraubers, der unaufhaltsam näher kam.
Yakau wandte sich nicht nach Conan um, sondern lief unbeirrt weiter. Einem immer weiter werdenden Feld hinterher, das nicht enden wollte. Als sich Conan das nächste mal keuchend umsah, konnte er den Hubschrauber sehen, der gerade auf ihn zu steuerte.
Conan lief, so schnell er konnte und hoffte, der Hubschrauber würde ihn nicht einholen. So ein Blödsinn! Der Hubschrauber war um einiges schneller, als er, wie sollte er dem Teil da entkommen können?
Plötzlich blieb Yakau stehen und wandte sich dem Hubschrauber entgegen. Was hatte er da in der Hand? Als Conan nah genug heran gekommen war, rief im Yakau etwas entgegen und Conan erkannte, was er in den Händen hielt.
„Lauf weiter. Am Fuß des Berges ist eine Höhle, da sind wir vor dem Ding sicher. Lauf!“.
Eine Pistole, die er auf den Hubschrauber gerichtete hatte, hielt er. Warum hatte er die nichts schon eher eingesetzt? Moment, natürlich. Sie war zu laut. Man hätte die Schüsse im ganze Haus gehört und wäre