Fanfic: High Tension
warf meinem neuen Freund noch einen Blick zu und verharrte auf ihm. Es verwunderte mich dass er nichts tat. Er saß einfach da und schaute ins nichts.
„Was ist los?“, fragte ich ihn. Er tat mir leid. Aber ich brauchte das Blut.
„Das was eben passiert ist, ist eine Schande für einen Werwolf.“
Das war mir klar aber er hätte sich ruhig auch mal in meine Lage versetzen können. Aber es wäre unangebracht wenn ich das jetzt gesagt hätte. Ich konnte verstehen wie er sich fühlen musste.
Ich setzte mich neben ihn. Aber Fies wie er ist hat er mich mit voller Kraft weggestoßen.
„Jetzt brauchst du hier kein Mitleid zeigen!“, schrie er mich an.
Das ging zu weit. Da will man Nett sein und wird Weggestoßen und angeschrien!
„Du weißt ja gar nicht wie das für mich ist! Wäre es dir etwa lieber ich hätte jetzt nicht dein Blut getrunken und wäre zum Berserker geworden!?“ Ja. Schreien war schon immer eine meiner Stärken. Aber mit dem Berserker hab ich übertrieben. Ich wollte etwas eindruck schinden.
Als er Aufstand merkte ich erst das er sehr Groß war. Vor allem aus meiner momentanen Perspektive. Ich unten, Er oben.
Oh oh. Er ginste wieder. Es war ein böses Grinsen. Das konnte nichts gutes heißen. Er zog ein Taschenmesser aus der Tasche und schnitt sich in den Arm. Das Blut floß runter und Tropfte vor mir auf den Boden. Dieser Hund wollte mich wohl provozieren.
„Los. Werde zum Berserker. Das will ich sehen. Zeig endlich dass du ein echter Vampir bist. Du Lusche! Dann hab ich einen guten Grund dich zu töten!“, provozierte er mich weiter.
Meine Hände fingen schon an zu Zittern. Ich war ja noch durstig. Meinen Vampir-Instinkt konnte ich kaum noch unterdrücken. Aber wenn ich es nicht schaffen würde, würde er mich töten. Unter diesen Umständen wollte ihn nicht beissen.
Er packte mich am Kragen und schleifte mich so einen Baum hoch. Er hielt mir seinen Blutigen Arm unter meine Nase. Mein Herz pochte. Und obwohl ich es hasste ein Vampir zu sein hatte ich eine so unglaubliche Angst zu sterben das es mir Tränen in meine Augen trieb.
„B-bitte h-hör auf!“, stotterte ich unter Tränen. Ich spürte schon meine Reißzähne an meinen Lippen. Ich kniff meine Augen zusammen um das Blut nicht ansehen zu müssen.
Ich fiel auf den Boden. Er hatte mich losgelassen. Es muss erbährmlich ausgesehen haben wie ich heulend am Boden saß. Aber ich war auch Froh zu wissen dass ich so ein großes Zurückhaltungsvermögen hatte. Ich wagte es meinen Kopf zu heben und ihn anzuschauen. Er hielt sich seine Wunde zu und sah mich mit einem Blick an den ich nicht wirklich beschreiben konnte. Vielleicht war es eine Mischug aus Schreck und Mitleid. Oder etwas anderes. Ich konnte nur raten.
„Ich gehe jetzt besser, Vam-...Tear...“, hauchte er emotionslos und ging.
Eine Weile saß ich noch da und dachte nach. Dann stand ich auf und ging nach Hause. Immernoch durstig.
Zu Hause angekommen ging ich ohne ein Wort zu sagen auf mein Zimmer zu. Jedoch konnte mich Tyoen, mein Bruder, abfangen.
„Was war los?!“, fragte er mich mit entsetzter Stimme Inklusive einem entsetzten Blick.
Ich verstand nicht was er meinte. Warum war er so entsetzt? Als ich reflexartig in den großen Spiegel in unserem Flur sah begriff ich erst was er meinte. An meinem Mund befand sich noch Clydes Blut und meine Schminke war verwischt da ich vor kurzem ja noch geheult hatte wie ein Wasserfall. Ein guter Grund um mir wasserfeste Schminke zu besorgen.
Schon die zweite Situation Heute in der ich nicht antworten konnte. Improvisation war gefragt.
„Was soll losgewesen sein? Ich hab Blut getrunken.“, antwortete ich ihm in einem gespielten fragenem Ton. Hauptsache war dass ich ihn von meiner verwischten Schminkte ablenke. Und ich ging einfach weiter. Ich durfte nicht weiter darauf eingehen.
„Und was ist mit deiner Schminke?“
Wie einfältig ich doch war. Als ob man von verwischter Schminke einfach so ablenken konnte. Dumm war er schließlich nicht.
Aber nun hatte ich ein Problem. Da ich nicht wusste was ich antworten sollte kam es zu einer langen dramatischen Pause. Und die war auffällig. Nun wusste er das ich was verheimliche.
Ich entschied mich dazu pubertierender Teenie zu spielen. Ihn also einmal kurz anzumaulen und dann schnell abzuhauen.
„Das geht dich überhaupt nichts an!“
Ich rannte so schnell ich konnte aus meinem Haus. Mein dummer Plan war umgesetzt. Gott sei Dank folgte er mir auch nicht.
Jetzt musste ich mir aber überlegen wo ich hin soll. Zu einer meiner lieben Schnepfen konnte ich nicht. Da hätte ich erklären müssen warum ich bei ihnen übernachten wollte. Und wieder zurück nach Hause zu gehen wäre jetzt auch keine gute Idee. Ein Hotel wäre gut gewesen aber da hätte ich auch er zurück ins Haus gehen müssen da ich kein Geld dabei hatte.
Da gab es nur eine Lösung. Ich musste zum Grund meiner Erklärungsnot gehen. Andererseits hätte ich auch im Wald schlafen können. Aber das wäre mir zu unbequem.
Und ich glaubte er würde mir nichts tun. Nach dem Blick den er hatte nachdem er mich so gepeinigt hatte tat es ihm wahrscheinlich sogar leid.
Zum Glück hatte ich mir den Weg gemerkt. Zumindest den Weg den ich Gestern von seinem Haus zu meinem gelaufen bin. Nach ein paar Irrungen und Wirrungen hatte ich es letztendlich auch zu seinem Haus geschaft. Oh man. Nun musste ich klopfen. Dafür musste ich verdammt viel Überwindung aufbringen. Sollte ich vielleicht doch im Wald schalfen? Nein. Da gibt’s Käfer.
Ich klopfte zweimal.
Nach einer halben Minute machte er mir auf und schaute wie ich es erwartet hatte ziemlich überrascht. Ich aber auch. Er stand in Boxershorts und einem Handtuch das um seinen Hals hing vor mir. Er hatte wohl gerade geduscht. Ich merkte wie mir die Röte ins Gesicht schoss. Aber ich verkniff es in irgendeiner Weise auffällig zu wirken.
„Ähh hi...das kommt jetzt eventuell überraschend aber...“ Konnte ich es schaffen ihn zu fragen? Einfach kurz und schmerzlos.
„..ähm...darf ich heute bei dir übernachten.“ Ok. Das hatte ich eher gequiekt als gesagt. Es war einfach zu peinlich.
„Warum bei mir?“, fragte er mich vollkommen emotions- und ausdruckslos.
„Weil ich meinem Bruder nicht erklären konnte warum ich geheult habe. Also bin ich abgehauen. Meinen Freundinnen müsste ich es auch erklären. Also dachte ich mir ich geh zum Grund meiner Erklärungsnot. Also zu dir.“ Da ich mich wieder beruhigt hatte konnte ich den Satz ohne größere Probleme aussprechen.
Oh mein Gott. Er grinste wieder. Aber es war nicht dasselbe grinsen wie sonst auch. Es war ein eher gewinnerisches grinsen.
„Ok komm rein.“
Als ich drinnen war setzte ich mich auf das Bett dass ich noch von gestern kannte. Clyde setzte sich so aufs Bett dass er mich nicht anschauen musste.
„...wie geht es dir?“
„Passt schon.“, antwortete ich kurz. Nachdem er sich zu mir drehte fügte er noch hinzu: „Du solltest dein Gesicht waschen gehen. Du bist voller Blut und deine Schminke...“
„Ah. Stimmt. Welche Tür?“ Dumme Frage. Das Haus war klein. Ich hätte das Bad selber finden können aber was solls.
„Die dritte links.“
Als ich im ziemlich kleinen Bad ankam betrachtete ich mich erstmal im Spiegel. Ich sah schrecklich aus. Es war ein Nachteil lange Haare zu haben. Meine Haare waren total zerzaust. Ich nahm mir die Bürste die auf einem kleinen Schrank im Bad lag. Mir war es in dem Moment vollkommen egal dass es nicht meine Bürste war.
Es tat weh meine Haare auszukämmen aber wer Schön sein will muss eben leiden. Danach wusch ich mir das Blut von meinem Mund und schminkte mich komplett ab. Ich wagte noch einen letzten Blick in den Spiegel. Nun sah ich schon wieder besser aus. Wieder im Zimmer angekommen sah ich dass sich Clyde etwas angezogen hatte. Er betrachtete mich eine Weile. Ich schaute zurück. Irgendwie...hatten wir uns nichts mehr zu sagen. Ich fühlte mich unwohl. Ich stand einfach nur da. Ich wusste nicht was ich sagen oder tun sollte.
„Setzt dich doch.“ Er hat zwar nichts besonderes gesagt aber wenigstens brach er diese unerträgliche Stille. Nun saß ich zwar wieder auf seinem Bett aber jetzt war es auch wieder Still.
„Warum hast du das gemacht? Du weißt schon...vorhin im Wald...so radikal. Du hättest mich doch einfach so töten können ohne das du einen guten Grund dafür hast.“ Diesmal war ich es die die Stille brach.
Die Frage war ihm sichtlich unangenehm.
„Ich hätte mich aber nicht dazu überwinden können dich zu töten ohne das du mir vorher etwas schlimmes angetan hättest.“, murmelte er und wendete sein Gesicht von mir ab. „Ich weiß aber jetzt dass du anscheinend nicht so ein Vampir bist wie man immer erzählt bekommt. Blutdrünstig und eiskalt.“
Es tat ihm leid. Ich wusste nicht ob ich ihm verzeihen sollte. Aber was solls das Leben ist kurz, also verzieh ich ihm. Naja obwohl. Das Leben eines Vampirs ist...lang.
„Ähmm...is...schon in Ordung.“ Er hat mich ja auch nur fast bis aufs äußerste gequält.
Warum musste schon wieder so eine langen Pause kommen. Es war mir ZU still. Das konnte man kaum aushalten.
Also saßen wir da. Wir sahen und weder an oder sonst was. Ich weiß nicht wie lang das schon ging. Es kam mir Ewig vor. Wir hatten uns wahrscheinlich nichtmal bewegt. Sein Blick war ständig auf den Boden gerichtet und ich hatte meinen Blick nicht von ihm abgewendet. Plötzlich fing er an zu lachen. War der Boden so lustig? Sparsashalber warf ich einn Blick auf den Boden. War doch ganz normaler Laminat.
„Wieso willst du bei mir SCHLAFEN? Ich dachte Vampire schlafen nicht? Zumindest nicht in der Nacht.“, lachte er mich an.
„Noch kann ich schlafen. Mein Bruder muss nicht mehr schlafen. Ich bin erst seit drei Jahren ein Vampir, deshalb hab ich noch ein paar menschliche Eigenschaften.“
„Na dann. Anscheinend hab ich eine falsche Vorstellung von Vampiren. Beizeiten solltest du