Butterfly (MMFF)

Begann sie schrill. „Mein Mann ist im Haus, er kommt gleich raus“ Der Mann gackerte. „Du lügst“ Spie er und Melina stieß einen schrillen Schrei aus, als etwas dicht an ihrer Wange vorbei schrammte und eine brennende Spur hinterließ. Erschrocken fasste sie an ihre blutende Wange. Eine Krähe landete auf der Schulter des Mannes und krächzte lauthals, der Mann stimmte mit ein. Melinas Füße wurden weich, aber sie musste stark bleiben, vorsichtig schob sie sich mit Ina in den Hof zurück, weg vom Haus und diesem Verrückten. Doch plötzlich stieß sie gegen etwas, erschrocken wandte sie sich um, hinter ihr stand der Wanderer, der sie bestimmt zur Seite drückte, damit er dem Krähenmann gegenüber stand. „Ich denke, ihr solltet vielleicht lieber gehen“ Meinte er nüchtern und trat etwas vor. „Sam, welch schöne Überraschung“ Meinte der Krähenmann und blies pfeifend die Luft aus seinen Lungen. „Dann rupf ich dich, bevor ich die Täubchen beglück“ Krächzte der Krähenmann. Die Krähe erhob sich kreischend und Melina fasste Inas Hand noch fester. „Lauft“ Meinte der Wanderer dunkel und Melina blickte von ihm zum Krähenmann, doch als die Dunkelheit erfüllt wurde vom Gekreisch von unzähligen Vögeln, löste sich ihre Starre. Ina jammerte leise, als Melina sie ohne Gnade über den unebenen Boden schleifte, über ihren Köpfen wurde der Himmel lebendig, von unzähligen Vögeln. Sie stieß die Stalltüre auf, packte Pascal und drückte Ina auf seinen breiten Rücken, krabbelte hinter ihr hinauf und trottete aus dem Stall. Sie blickte zurück zum Hof, wo der Fremde und der Krähenmann sich gegenüber standen, über ihren Köpfen kreisten unzählige Vögel, die schrill ihre Schreie in die Nacht sandten. Sie schnalzte mit der Zunge und der träge Kaltblüter setzte sich mit schnellerem Schritt in Bewegung. Melina hatte Ina fest gefasst, sie war keine gute Reiterin, aber es war alle mal schneller als zu Fuß durch den Wald zu hetzen. Ohne Sattel und Zügel, nur mit dem Zaumzeug musste sie auf die unendliche Gutmütigkeit ihres alten Pascals vertrauen.
An der Mündung zur Hauptstraße in die Stadt bremste Pascal. Sie blickte Richtung Stadt, es war ein langer Weg und überall schienen die Vögel zu schreien, ihr Herz raste und sie konnte kaum einen klaren Gedanken fassen. Doch ehe sie die Entscheidung treffen konnte, in welche Richtung sie abbiegen würden, tauchte ein Schatten neben Pascal auf, der Kaltblüter bäumte sich auf. Melina und Ina verloren den Halt und landeten hart am Boden. Melina konnte sich gerade noch abrollen, ehe Pascals mächtige Hufe ihren Kopf erwischt hätten. Benommen kroch sie zu der reglosen Ina, sie rüttelte ihre Kleine, aber sie wollte sich nicht bewegen. Über ihr tauchte das Gesicht des Krähenmannes auf. „Eine kleine Schnecke, jagte um die Wette, mit der Spinne, in der Rinne. Sie wollte gewinnen, mit keinem Bein, sollten es keine achte sein. Sie lief und eilte schnell, doch ans Ziel kam sie erst, da war es nicht mehr hell“ Der Mann verstummte und lachte in sich hinein. „Dunkel war‘s, meine Täubchen“ Er hob Melina an der Kehle an und zog sie zu sich. „Du bist es nicht“ Meinte er sachlich und schleuderte sie von sich. Er beugte sich zur bewusstlosen Ina und fasste sie ebenso am Hals, blickte prüfend in ihr Gesicht und hob die andere Hand, in der ein Dolch blitzte. Melina rappelte sich auf und ohne nachzudenken sprang sie den Krähenmann an, der vor Überraschung den Dolch fallen ließ. Melina packte seinen Arm und zerrte daran, in der Hoffnung Ina seinem Griff zu entwinden. Lachend packte er auch Melina an der Kehle. „Täubchen, Täubchen, gurr gurr gurru…“ Trällerte er. „Ab in die Pfanne, ab in den Ofen, junge zarte Brüstchen…“ Zischte er lachend und drückte Melina die Luft ab. Vor ihren Augen drohte es schwarz zu werden, als der eiserne Griff plötzlich verschwand. Sie schnappte nach Luft, die Zacken ihrer Mistgabel ragten aus der Brust des Krähenmannes und am anderen Ende der Gabel war der Fremde, er schien verletzt zu sein, konnte sich kaum mehr auf den Beinen halten und doch war er ihnen gefolgt. Melina kroch zu Ina, zog sie auf ihren Rücken und stolperte weiter. Sie konnte ihr Federgewicht kaum tragen, egal wohin sie jetzt auch gehen sollte, es durfte nicht zu weit sein, ihr rechtes Bein schmerzte, sie hatte es wahrscheinlich beim Aufprall verdreht und ihr war übel. Sie spürte, wie ihr Blut über ihre Wangen rann, doch aufgeben durfte sie nicht. Sie stolperte, richtete sich wieder auf und zog Ina wieder auf ihren Rücken, sie bewegte sich immer noch nicht. Vor ihr lag ein sanfter Hang und unter ihr die Lichter eines Hofes. Zum ersten Mal verspürte sie Erleichterung, als sie das imposante Anwesen des Gutsherren sah. Sie kämpfte sich auf die Beine und stolperte den Hang hinab, mit letzter Kraft schlug sie gegen das Tor. Sie sank mit Ina daran hinab. Licht fiel auf den Boden, ein Schatten beugte sich über sie. Melina blickte erleichtert in das verschlossene Gesicht von Anna, die seit einer kleinen Weile als Magd bei Obig tätig war, böse Zungen sagten, dass Obig den Hof ihrer Eltern nur zu Grunde gerichtet hatte, um an die Tochter zu kommen. Doch ihre Mutter schien Obig dies nicht vergönnen zu wollen und erinnerte an die Nacht vor einigen Jahren, die sie bei ihm verbracht hatte und zugegeben Anna sah Obigs anderen Töchtern verblüffend ähnlich. Der Alte war vielleicht skrupellos, aber dies war doch eine Sünde, die er sich nicht aufhalsen wollte, er behielt als einen Akt der Reue Anna als Magd und begann stattdessen Gefallen an den Schwestern zu entwickeln. „Gibt es Probleme?“ Fragte Anna nüchtern und sah auf Melina und die bewusstlose Ina nieder. Melina lachte gequält auf. „Sieht so aus“ Meinte Anna dunkel und half der entkräfteten Melina auf die Beine.

Es muss langsam wieder die Normalität zurückkehren, aber so etwas geht nicht von Heute auf Morgen. Ich werde auch in den anderen Geschichten weiter schreiben, Inferno soll nicht die einzige fertig gestellte MM-FF von mir bleiben, aber bitte habt Geduld mit mir, es war mehr als man ertragen konnte und härter als ich es jemals erwartet hätte. Ich weiß ihr fühlt mit mir, aber ich bitte euch um stille Anteilnahme, meine liebsten Freunde… noch einmal vielen lieben Dank,
hey Illu is back :) Ich habe euch soooo vermisst….!!!!
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