Butterfly (MMFF)

du büßen müssen“ Meinte er gut gelaunt und zog die Klinge durch sein Fleisch.
Der Krähenmann blickte auf und in die Augen von Misha, die wie zu Stein erstarrt in der geöffneten Türe stand. Der Krähenmann stieg von Obigs Rücken und machte eine Verbeugung.
„Gerne bin ich Gast“ Meinte er grinsend und zeigte seine spitzen Zähne. „Bin auch keine Last“
Aus Mishas Händen glitt die Schale und zerbarst, Wasser mischte sich mit dem Blut am Boden zu einer rosa schimmernden Flüssigkeit. Der Krähenmann packte sie und drückte sie an die Wand des Ganges.
„Gesehen, ist gesehen, wirst es nicht verstehen, wirst es keinem sagen, denn dich kann keiner mehr fragen“
Er hob die Klinge und zielte auf ihre Augen.
Misha blickte nur starr in diese schwarzen kleinen Knopfaugen. Plötzlich stieß etwas gegen den kleinen Mann, packte sie und zerrte sie den Gang entlang.
„Wir müssen hier weg“ Schnaufte Anna, die Misha fest bei der Hand hielt und mit sich zog.
„Die anderen“ Brachte Misha hervor. „Sind tot“ Antwortete Anna hart. Auch wenn sie es vielleicht jetzt noch nicht waren, gegen diesen Kerl hatte niemand eine Chance, wer nicht schnell genug laufen konnte.
„Die Schwestern“ Misha entzog sich dem Griff. „Er ist hinter den Schwestern her“
„Und“ Herrschte Anna. „Wir müssen sie warnen“ Meinte Misha entschlossen und rannte zurück, zur Abbiegung zu den Schlafplätzen der Mägde. Anna überlegte einen Moment, ob sie alleine verschwinden solle, folgte jedoch ihrer Halbschwester.

Melina schreckte hoch, ihre Schwester saß aufrecht im Bett, ein Nachtfalter tanzte um die kleine Kerze in ihrem Raum. „Wir sollten gehen“ meinte Ina leise, den Nachtfalter nicht aus den Augen lassend.
„Er ist hier“ Melina sprang auf. Ihr Herz schlug hart gegen ihre Brust. Sie packte Ina und zog sie aus dem Bett. In dem Moment wurde die Türe aufgerissen und eine der Töchter des Hauses stand im Raum. Melina blickte Misha überrascht an.
„Wir müssen weg“ Keuchte Misha und neben ihr tauchte eine atemlose Anna auf. „Aus dem Fenster“ Meinte die Magd. Sie blickte zurück, wo gemächlich der Krähenmann den Flur entlang spaziert kam. Anna schloss die Türe, legte den Riegel vor, auch wenn sie wusste, wie nutzlos das gegen diesen Dämon war. Sie scheuchte die Mädchen durch das Fenster nach draußen und gemeinsam rannten sie über die dunkle Wiese.

Der Krähenmann drückte die Türe auf, als sei sie nicht verschlossen und blickte sich lächelnd im Raum um. Er zupfte eines der weißen Haare vom Kissen und streckte seine Zunge aus. Sein Blick fiel auf den Nachtfalter, der noch immer um die Flamme kreiste. Er machte einen Schritt auf ihn zu, doch der Falter verschwand in der Kerze und verbrannte sich selbst. Die Flammen schlugen aus und mit einem Mal brannte der komplette Raum, ringsum den Krähenmann. Der Krähenmann schüttelte erheitert den Kopf. „Närrin“ Zischte er und trat ungerührt durch die Flammen. Er blickte aus dem Fenster, wo er amüsiert den vier Mädchen zusah, wie sie sich bemühten Abstand zu ihm zu bekommen. „Täubchen, ach so jung, ach so dumm, sei’s drum“ Meinte er besonnen und auf einen Wink wurden die Wälder um die Mädchen lebendig und unzählige Krähen mit spitzen Schnäbeln stießen auf die vier Mädchen nieder.

Melina deckte Ina mit ihrem Körper, während Anna Misha unter sich begrub. Beide blickten sich starr an, ertrugen das Gekreisch über ihren Körpern, die spitzen Schnäbel in ihrem Rücken, die auf sie ein pickten. Anna begann zu Schreien, als sie jemand grob von Misha zog. Der Krähenmann züngelte und ließ von Misha ab, trat die wimmernde Melina von Ina runter und packte die zitternde Kleine. „Täubchen, nimm‘s nicht persönlich, ist nicht gegen dich“ Meinte er lächelnd und zog seine Klinge. Melina begann auf ihn einzuschlagen, an ihm zu zerren, aber nichts half. Anna packte einen massiven Ast vom Boden und hieb auf seinen Rücken ein, doch er ließ nicht ab. Ina zappelte nicht einmal, sie blickte nur in die schwarzen Augen und wartete ab. Doch plötzlich wurden sowohl Melina, Ina und Anna mit dem Krähenmann zu Boden gerissen. Melina griff nach Ina und hielt sie in ohnmächtiger Angst in ihren Armen. Anna blickte verstört zu den beiden Kämpfern, die sich am Boden wälzten.
Mit einem Wutschrei schlug der Krähenmann seine Krallen in die Brust des jungen Mannes, der noch vor ein paar Stunden sich für die dünne Suppe bedankte, die Melina ihm reichte. Der Krähenmann erhob sich und seufzte genervt. Er blickte Richtung Osten und seufzte abermals. Dann sah er zu den vier Mädchen, die dicht aneinander im Gras kauerten und ihn anstarrten.

Der Fremde bewegte sich nicht mehr. „Was für ein Jammer, was für ein Weh“ Meinte er leidend. „Dass die Zeit davon rennt“ Er seufzte und verneigte sich, baute sich vor ihnen auf und deutete mit dem Finger auf sie. „Bis wir uns wieder sehen, meine Täubchen“ Die ersten Sonnenstrahlen fielen auf ihn und er verlor die Form. Dunkler Nebel schlug den vier Mädchen entgegen. Melina stieß einen spitzen Schrei aus.
Als sie die Augen wieder öffneten, fehlte von der Krähe jegliche Spur. Melina erhob sich als erstes, auf wackligen Beinen kam sie auf Sam zu, sie drehte seinen Körper auf den Rücken. Seine gesamte Brust war zerfetzt. Melina drückte ihre Hand auf ihren Mund und verschwand hastig von dem Toten. Sie packte Ina und wollte gedankenlos Richtung heimatlichen Hof marschieren. „Wohin willst du“ Holte sie Annas Stimme ein. Melina blieb stehen und musterte Obigs Magd. „Wir sollten zusammen bleiben“ Meinte Anna resolut und packte Misha, die noch immer unter Schock stand. „Und hier so schnell wie möglich verschwinden“ Sie blickte zum brennenden Gutshof. „Bevor die Krähe zurückkommt“ Melina nickte. Sie nahm ihre Schwester bei der Hand und gemeinsam folgten sie Anna. Ina drehte sich mit undeutbarem Lächeln zu Sams Leichnam um, den anderen war der kleine Heufalter nicht aufgefallen, der sich auf Sams zerfetzter Brust niedergelassen hatte. Die vier jungen Frauen verschwanden Richtung Hauptstraße. Der kleine Falter saß still aufs Sams Brust und langsam schlossen die Wunden sich.



So, dass war es fürs Erste von Butterfly. Langsam komm ich wieder zurück. Leider ist jetzt auch der Vater meines Mannes verstorben. Keine zwei Monate nach dem Tod meines Vaters. Es scheint, dass unsere Ehe wirklich unter keinem guten Stern zu stehen scheint. Doch es wird immer weiter gehen…

Vielen Dank fürs Lesen und bei wem ich noch Kommischulden habe, werde ich versuchen in nächster Zeit nachzukommen!!! Versprochen!
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