Fanfic: Divided Blood
Kapitel: Jede Geschichte hat einen Anfang...
Das ist mein erstes FF.
Hoffe es gefällt euch^^
Und immer schön Kommis dalassen^^
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Ich wachte auf, meine Augen ließ ich aber noch zu und konzentrierte mich auf den Schmerz an meinem Hinterkopf. In diesem Moment war es für mich das wichtigste und einigste, worauf ich mich konzentrieren konnte. Ich hob den Kopf leicht an, fasste mir an die Haare und merkte, dass meine Hand plötzlich nass war. Ich versuchte schnell die Augen aufzumachen, wurde aber von sehr grellem Licht geblendet. Was war hier bloß los, dachte ich mir. Ich legte mich mit der Hand am Kopf hin und versuchte langsam noch mal die Augen aufzumachen, und ließ sie trotz des grellen Lichts offen. Ich musste nicht lange warten, denn das grelle Weiß formte sich nach einer weile zu einem satten grün und ich konnte umrisse von Bäumen erkenne. Von unten. Also lag ich auf dem Rücken. Ich führte mir die Hand vors Gesicht. Sie war immer noch nass, doch ich konnte kein Blut entdecken. Das beruhigte mich ein wenig.
Aufzustehen kam für mich erstmal gar nicht in Frage, da mir bestimmt übel werden würde. Also blieb ich liegen und dachte nach, wo ich sein könnte. Ich drehte meinen Kopf vorsichtig erst nach rechts, dann nach links. Um mich herum war es nur grün und braun. Also war ich logischerweise in einem Wald, dachte ich mir.
Doch was war passiert? Ich durchforstete meinen Kopf nach Erinnerungen, doch mir stockte der Atem. Ich konzentrierte mich fest und versuchte, was in meinem Kopf zu finden, doch ich sah ständig Dunkelheit, einfach nur Dunkelheit. Ich kriegte Panik, die nach einer Weile zur richtigen Angst wurde. Egal wie sehr ich mich bemühte, mich konzentrierte, ich konnte mich an nichts erinnern. Keine Namen, keine Gesichter, keine Orte, sogar nicht mal an mich. Nicht mal an mich!
Ich versuchte mich schnell umzudrehen und stellte mich auf alle viere. Ich atmete schwer, doch es war mir in diesem Moment völlig egal. Ich versuchte aufzustehen und krallte mich an einen Baum, fiel aber wieder. Meine Hand straff über die raue Oberfläche und meine Hand fühlte sich ganz komisch an. Ich sah schnell geradeaus und entdeckte eine kleine Pfütze. Ich hatte tierischen durst, doch es kümmerte mich nicht. Ich rannte so schnell, wie man es auf Knien tun kann, zu diesem kleinen Fleckchen Wasser und schaute rein. Ich wusste nicht, was ich erwartet hatte. Ich wusste auch nicht, was mich erwarte würde, doch es wartete tatsächlich jemand.
Aus der Pfütze schaute mich ein Mädchen an. Ihre Haut war blass, die Haare lang und braun. Was ich schnell merkte war, dass ihre braunen Augen eigenartig blau leuchteten. Ich streckte meine Hand aus, um sie zu berühren. Ich hätte sie so vieles fragen können. Wo ich war, wer ich war und was ich hier machte. Doch meine Hoffnungen wurden schnell zunichte gemacht, denn als ich das Wasser berührte, verschwamm das Bild und ich zog meine Hand zurück.
Erst da kapierte ich das, was schon die ganze Zeit klar war: Dieses Mädchen war ich!
Ich holte tief Luft, da ich sie wegen Anspannung die ganze Zeit angehalten habe. Ich war schrecklich verwirrt und versuchte die bisschen Gedanken, die ich hatte, zu ordnen. Also ich wusste nichts mehr, ich war allein in irgendeinem Wald und hatte Angst vor meinem eigenen Spiegelbild. Nicht gerade aufmunternd. Mir stiegen Tränen in die Augen und ich ließ sie laufen, weil ich das Weinen echt brauchte.
Während ich leise in Selbstmitleid versank, hörte ich hinter mir lautes Hundegebell, das komischerweise immer lauter und lauter wurde. Ich drehte mich um und kniff die Augen zusammen, um hoffentlich besser sehen zu können, denn wo Hunde waren, waren auch Menschen. Ich war gerettet dachte ich mir.
Hinter den Bäumen tauchte ein Hund auf. Schnell wie aus der Pistole geschossen rannte er direkt auf mich zu. Ich setzte mich hin, bekam aber ein Bisschen Panik. Und nicht umsonst, denn der Hund nahm Anlauf, sprang mit all seinen Kräften auf mich drauf und fing an mir das Gesicht abzulecken, während er fröhlich weiterbellte.
“Nein! Stopp! Nicht!”, schrie ich und versuchte den Hund von mir zu schieben, doch keine Chance. Im selben Moment erschrak ich. Meine Stimme kam mir so fremd vor. So komisch piepsig. Vielleicht kam es auch davon, dass ich sehr viel Angst vor dem Hund hatte.
“Strike, du elender Köter, komm sofort her!”, hörte ich eine Jungenstimme rufen. Sofort sprang der Hund von mir runter und rannte wieder hinter die Bäume.
Da ich nicht wusste, ob der Hund zurück kommt, nutze ich die Zeit und setzte mich auf und stützte mich so fest es ging am Boden ab. Schon sah ich den Hund kommen, aber mit dem Hinterteil vorwärts. In den Zähnen hielt er ein Stück Stoff. Sofort merkte ich, dass er den Stoff nicht abgerissen hat, sondern der Besitzer noch dran hing, denn der Hund zerrte an dem Hosenbein eines Jungen.
“Was ist bloß los mit dir? Hab ich dir nicht gesagt du sollst…” ,da stoppte er, weil er, während er sprach, den Kopf hoch hob und mich dasitzen sah. Das wollte ihm anscheinend der Hund zeigen: Mich! Schnell wurde ich rot, obwohl ich noch nicht mal wusste weshalb. Interessiert kam der Junge auf mich zu und setzte sich vor mich hin auf die Hocke. Er hatte dunkelblonde, oder eher goldenfarbene, zerzauste Haare und wunderschöne, grüne Augen. Seine Haut war sehr , sehr blass, fast schneeweiß. Er sah mich interessiert an und ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. Er guckte mich von oben bis unten an und sein Blick blieb auf meiner linken Hand stehen.
“Hast du dich verletzt?” , fragte er mich.
“W-Was?” War nicht gerade die beste Antwort, aber was hätte ich auch antworten sollen, wenn ich die Frage gar nicht richtig mitbekommen hatte.
“Deine Hand. Sie blutet.” , sagte er. Er nahm sie, wogegen ich nichts einzuwenden hatte, doch als er meine Haut leicht berührte, veränderte sich sein Blick drastisch. Er sah erschrocken und nachdenklich aus, was mir Sorgen bereitete. Hab ich geblutet? Konnte er kein Blut sehen? Ich hoffte, er würde jetzt nicht panisch werden und davonlaufen, denn ich brauchte seine Hilfe um hier raus zu finden. Seine Berührung war warm, was sich nicht erwartet hatte und sie wirkte beruhigend auf mich. Ich betrachtete sein Gesicht und wartete ab, was er wohl machen würde.
Es sah aber zum Glück nicht so aus, als würde er panisch wegrennen. Er nahm meine Hand hoch und betrachtete nachdenklich die Handfläche, doch ich merkte, dass er in diesem Moment an etwas anderes dachte. Ich betrachtete genau sein Gesicht, seine Augen und versuchte, aus seiner Mimik schlau zu werden und seine Gedanken zu erraten. Ich hatte echt geblutet, denn sogar schon vom Handrücken aus sah ich das Rot an den Rändern meiner Hand. Wahrscheinlich hab ich mich am Baum gekratzt, an dem ich mich vorhin versuchte festzuhalten.
“Die Wunde ist nicht schlimm, aber sie blutet stark.” , sagte er ruhig. “Komm. Ich helfe dir hier raus!” Er stand auf und zog mich an meinem rechten Arm hoch, den er immer noch in seiner Hand hielt. Er zerrte mich förmlich nach oben, doch ich war noch nicht zu Kräften gekommen und geriet ins Wackeln. Als er das bemerkte, schlang er seinen Arm um meine Taille und plötzlich fühlte ich mich viel sicherer und standfester. Es fühlte sich leicht unangenehm an, aber es störte mich nicht besonders. Hauptsache ich war nicht mehr allein. Der Hund, oder eher Strike, bellte fröhlich und rannte ständig um uns herum.
“Ich bin übrigens Kyle.” , stellte sich der Junge höflich vor. Ich sah in sein Gesicht und merkte, dass er mich anlächelte. Sein Lächeln hatte etwas geborgenes, etwas warmes in sich, was mich ein wenig in dieser Situation beruhigte. Schritt um Schritt half er mir durch den nassen Waldboden, bis wir endlich den Wald und die Bäume hinter uns hatten. Ich kniff die Augen zusammen, da die Sonne stark schien und mich schrecklich blendete. Wir standen auf einer Art Halbkreisförmigen Wiese, die an eine Straße grenzte und an der Straße stand ein Haus. Die Wiese war nicht groß, was der Grund dafür war, dass wir innerhalb von Sekunden bei dem Haus waren. Wir umrundeten das Haus und gingen durch den Haupeingang rein. Ich sah mir das Haus in diesem Moment nicht an, weil es mir nicht sehr wichtig erschien.
Als wir ins Haus rein gingen, machte Kyle, ohne mich loszulassen, die Tür hinter uns zu und ich traute mich, mich ein bisschen umzuschauen. Wir waren wahrscheinlich im Wohnzimmer, denn vor mir standen ein großes, braunes Sofa und zwei kleine schwarze Sessel, denen man auf den ersten Blick ansah, dass sie nicht zum Sofa gehörten und etwas neuer waren. Alle drei waren auf den großen Fernseher gerichtet. Auf dem Boden lag ein großer Teppich und die Wände waren leicht grau. Wahrscheinlich waren sie früher weiß gewesen.
Kyle setzte mich auf dem Sofa ab und verschwand mit den Worten:
“Ich bin gleich wieder da! Fühl dich wie zu Hause!”
Ich hörte wie Kyle die Treppe hoch lief. Strike nutzte die Zeit und sprang auf meinen Schoss. Wäre er nicht gewesen, wäre ich wahrscheinlich total in Panik versunken. In der Angst, allein zu sein. In der Angst, keinen um mich herum zu haben.
Der Hund jaulte auf. Das ich ein langes Gesicht machte, gefiel ihm wohl ganz und gar nicht. Ich strich ihm vorsichtig mit meiner sauberen Hand übers Fell, was ihm sehr zu gefallen schien. Strike war wahrscheinlich kein reinrassiger Hund, denn er hatte nichts besonderes an sich. Er sah aus wie ein normaler, braunhaariger Streuner. Er legte sich auf meinen Schoss und schlief mit einem leichten Schnarchen ein und ließ mich allein bei meinen Gedanken zurück.
Das ging für mich alles viel zu schnell. Gerade noch war ich in einem Wald aufgewacht und wusste nicht wer ich war, und schon saß ich auf einem alten Sofa und wusste nicht, was auf mich zukommen würde.
Ehe ich anfangen konnte, in Panik auszubrechen, erschien Kyle wieder mit einer Packung Pflaster. Ruhig nahm er meine Hand