hatte.
Ich betrachtete sie so intensiv, dass ich damit aufhörte, als sie plötzlich stehen blieb. Ich schaute auf und sah, dass vor uns drei Mädels standen. Das Mädchen in der Mitte hätte als Model durchgehen können, denn mit ihren platinblonden Wellen und ihrer tollen Figur konnte ich sie mir toll auf einem Plakat vorstellen. Das Mädchen links vor ihr hatte etwas dunklere blonde Haare und eine gesund gebräunte Haut. Sie sah der ersten sehr ähnlich. Das dritte Mädchen auf der anderen Seite sah den ersten beiden nicht im Geringsten ähnlich. Sie hatte lange schwarze Haare und einen geraden Pony. Ihre Augen waren im Gegensatz zu den anderen beiden grau und nicht blau, doch sie war auch leicht gebräunt wie die zweite. Alle drei hatten Blusen an, doch sie trugen alle anderen Hosen.
Die in der Mitte wandte sich an Liss mit gespielter Freundlichkeit:
“Liss, Schätzchen, lange nicht mehr gesehen, was?”
Liss antwortete mit genauso gespielter Stimme:
“Ja, aber leider nicht lang genug.”
“Beim nächsten Mal wenn du mir begegnest, solltest du dir lieber was schickeres anziehen, du willst doch nicht, das ich Augenkrebs bekomme, oder?” Sie grinste.
“Natürlich nicht. Und wenn wir schon mal dabei sind, färb dir doch mal deine Haare neu, man könnte dich ja von hinten mit einer Wolke verwechseln.” Liss grinste zurück. Das Mädchen wandte sich an mich.
“Wie ich sehe, hast du dich schon mit Liss angefreundet. Aber wenn du was erreichen willst, komm zu mir, ich kann dir helfen.” Ich schaute sie verwirrt an, was sie genoss. Die drei drängten sich zwischen uns beiden hindurch und stolzierten weiter.
“Wer war das?” Meine Stimme wurde wieder leicht piepsig.
“Cassandra und ihre Truppe. Die dunkelblonde ist Gina und die schwarzhaarige Ayumi.” Liss schaute mich verärgert an.
“Sind Cassan…. Cassan….”
“Cassandra” Liss lächelte leicht.
“Danke. Sind Cassandra und Gina verwandt?”
“Ja, sie sind Geschwister, Ayumi wurde dann von deren Eltern adoptiert.” Das erklärte das andere Aussehen. “Halt dich lieber von ihnen fern.”
“Mach ich, danke.” Ich versuchte zu lächeln, was mir etwas schwer fiel. Liss hielt die Tür zum Gebäude auf und wir gingen rein.
Der restliche Unterricht verlief gut. In jeder Stunde gab es mindestens ein Gesicht, das ich schon kannte, was ich toll fand. Das fühlte ich mich nicht so allein. Der einzige, der mir leicht Angst einjagte, war Tucker, der versuchte mich in Englisch mit seinem Blick durchzubohren.
Nach dem Unterricht trafen wir drei, ich, Kyle und Ann, uns wieder beim Auto. Ann befragte mich:
“Und? Wie war dein erster Tag?”
“Gut.” , sagte ich leicht abwesend.
“Hast du schon welche kennen gelernt?”
“Ja, sie sind alle ganz nett.”
Ann startete den Motor und fuhr los. Bei der Abfahrt sah ich noch mal aus dem Fenster und sah die drei Schwestern, alle angelehnt an einem schicken schwarzen Cabrio. Gina und Cassandra unterhielten sich, doch Ayumi schaute in eine ganz andere Richtung. Sie schaute unser Auto an, oder eher mich. Der Blick hatte etwas, das mich einschüchterte, doch sie sah auch leicht verwirrt aus. Schnell schaute ich zu Kyle, der mich die ganze Zeit über beobachtet hatte. Er lächelte mich an, was mich wieder beruhigte.