Desolated House

Desolated House

...Careful what you do
Cause it is watching your every move
Watch your back when you got there
For if you do you maybe get away

Even if you far away and alone
You can be sure that it will find you there

This I know
It draws you closer in dreams
Which you like

It promise you everything
You’ve got your peace when you here
But you will
Get lost
Yes, get lost the same, I did

But what happens when you are here
Then what should you do
After dying
What should you do…

Ein Mädchen saß auf einer verrosteten Schaukel, und sang leise vor sich hin. Ihre kleinen Hände umgriffen so fest die Seile, dass ihre Knöchel sich weiß abbildeten. Sie bewegte ihren Kopf im Takt des Liedes, doch etwas stimmte nicht. Die Bewegung sah ungelenk aus, fast als wäre sie eine Puppe befestigt an unsichtbaren Strippen. Plötzlich hielt sie inne und stand auf. Leichtfüßig sprang sie über den verdorrten Rasen, ihr schwarzes Haar wippte dabei auf und ab.
Das unheimliche Lied begleitete sie auf ihren Weg über Steine und Rasen und sie tanzte mit den Blättern, die durch eine sanfte Herbstbrise aufgeweht wurden und ihr folgten solange es die Brise zuließ. Dann erklomm sie einen kleinen Hügel. Sie strauchelte dabei und taumelte hin und her, zog kleine Schlenker, als würde sie weiterhin mit den Blättern tanzen, die ihr längst nicht mehr folgten. Aber sie drehte sich weiter und sang dabei, drehte und sang, bis sie über den Hügel kam und vor einem alten verlassenen Haus stand, dessen weiße Farbe von der Außenwand blätterte.
Ein leichtes, verträumtes Lächeln zog sich über ihre Lippen, als sie die halb verrotteten Holzstufen zu der Terrasse bestieg und zur Tür rannte. Es war als würde sie nach langer, langer Zeit wieder nach Hause kommen. Voller Vorfreude riss sie die Tür auf und rannte hinein. Sie rannte durch die Diele, folgte einer Treppe nach oben und lief weiter durch einen Flur, bis sie dessen Ende erreichte und endlich vor einer verwitterten alten Tür stand. Eine Tür mit einem leichten grünen Anstrich und verblassten Schmetterlingen darauf. Sie öffnete diese und lauschte dem vertrauten knarzenden
Klang, den der Boden unter ihren Füßen von sich gab, als sie langsam in das Zimmer trat.
Die Sonne schien matt durch das verstaubte Glas, tauchte den Raum in trübes Licht. Sie ging zum Fenster und sah hinaus, schaute über das verlassene Grundstück, das einst so grün und voller Leben war. Das Lied lag immer noch auf ihren Lippen, doch sang sie es nun nur noch sehr leise und langsam. Eine einzelne Träne rann über ihre Wange. Eine einsame vereinzelte Träne, so einsam und verlassen, wie dieses Haus. Doch das störte das Mädchen nicht, denn sie wusste, dass bald jemand kommen würde.
Die Sonne ging langsam unter, ließ das Licht im Zimmer immer weniger werden. Schatten und Dunkelheit nahmen zu und bald konnte man kaum noch etwas sehen, aber das Mädchen blieb weiter an dem Fenster stehen und starrte nach draußen. Sie wartete und sang dabei.
… But what happens when you are here
Then what should you do
After dying
What should you do…

Herzklopfen. In Panik schlug er die Augen auf. Der Schweiß rann ihn von der Stirn und sein Atem ging in schnellen flachen Zügen.
Was war gerade geschehen?
Er konnte das Zittern nicht unterbinden und spürte deutlich wie sich seine Kehle immer noch zuschnürte. Schlucken zu können war fast ein Ding der Unmöglichkeit, sein Mund war einfach zu trocken. Taumelnd stand er auf, riss dabei die kleine Uhr mit, die auf seinem Schreibtisch stand und schrak beim Aufprallen der Uhr auf dem Boden zusammen.
Warum war er bloß so schreckhaft?
Er starrte auf die Uhr. Es war 2:01Uhr in der Nacht.
Ihm wurde bewusst, dass er ganz alleine in diesem riesigen Büro war. Ein Seufzen befiel ihn und er fühlte sich erleichtert.
Hab mich mal wieder überarbeitet, dachte er, dann zuckte er mit den Schultern.
Die Angst verließ ihn, und sein Herz schlug langsam wieder normal. Nur eins war nicht in Ordnung.
Er konnte sich noch ganz genau an seinen Traum erinnern.
Es war ein Traum von der Sorte, wo man dachte, dass alles okay wäre, aber man immer ein Monster erwartete, das aus der nächsten Ecke sprang und drauf und dran war einen aufzufressen. Ein Traum der einen noch lange, nachdem er geträumt war beschäftigte und manchmal nie wieder los ließ.
Erneutes Seufzen.
Warum dachte er überhaupt über solche Dinge nach.
Es war 2 Uhr morgens und er vertrödelte seine Zeit damit zu überlegen, was ihn doch auch noch auf der Autofahrt nach Hause den letzten Nerv rauben kann.
Langsam drehte er sich wieder zu seinem Arbeitsplatz um. Der Monitor des Computers flackerte gespenstisch auf und hob sich von der ansonsten vorherrschenden Dunkelheit des Büros ab. Er konnte deutlich den Icon einer angekommenen Nachricht erkennen und runzelte die Stirn.
Wer zur Hölle schickte ihn um 2 Uhr morgens eine E-Mail, fragte er sich. Doch eigentlich war es ihn vollkommen egal. Er wollte die E-Mail, E-Mail sein lassen und einfach nach Hause fahren.
„Nach Hause und dann ins Bett, das hab ich mir verdient“, nuschelte er leise und war schon drauf und dran den Computer wieder herunter zu fahren, als er plötzlich inne hielt. Ein ungutes Gefühl beschlich ihn wieder. Gänsehaut breitete sich über seinen Körper aus und seine Hände wurden feucht von kaltem Angstschweiß.
Schlucken.
Etwas in ihm sträubte sich die Nachricht einfach zu ignorieren und brachte ihn dazu sie zu lesen. Er wusste zwar, was er darin finden würde. Wusste, dass das Monster, auf das er im Traum gewartet hatte, noch immer zuschnappen konnte. Aber er konnte sich nicht gegen diesen Drang wären.
Fotos.
Das erste zeigte ein verlassenes Haus, Zweistöckig, weiße abbröckelnde Farbe an der Außenfassade, verrottende Terrasse und vertrockneter Rasen. Das Haus aus seinem Traum.
Auf dem zweiten Photo konnte er ganz deutlich eine Familie erkennen. Einen Mann in seinen Fünfzigern der neben einer viel jüngeren Frau stand und ein kleines Mädchen mit schwarzen langen Haaren und dunklen undurchdringlichen Augen an der Hand hielt. Die Gesichter der beiden Erwachsenen lagen im Schatten, sodass die Augen des Mädchens einen nur noch mehr auffielen. Er konnte eine gewisse Sehnsucht in ihnen erkennen, eine Sehnsucht verbunden mit einem Ruf, dem Ruf nach Nähe und Geborgenheit, und er wusste, dass er das dem Mädchen geben könnte.
Unter dem Foto stand eine Adresse.
Erneutes Herzklopfen.
Ein neuer Drang überfiel ihn. Traf ihn so plötzlich, dass er sich nicht bewusst war, woher er diese Gedanken hatte.
Er wollte sich sofort auf den Weg machen. Er wollte das kleine Mädchen aus diesem schrecklichen Haus holen und es beschützen. Vor wem war ihm egal. Hauptsache, er konnte ihr helfen.
Überstürzt griff er nach seiner Jacke. Schmiss sie sich über und rannte zu den Aufzügen. Seinen Computer ließ er einfach angeschaltet zurück. Sollte sich doch einer seiner Kollegen darum kümmern. Er hatte wichtigeres zu tun. Er wurde auserwählt. Nur er allein.
Grinsend stieg er in den Aufzug und sein Hochgefühl verflog.
Was versuchte er sich da einzureden.
Seufzen.
Er sollte wirklich lieber nach Hause, und sich hinlegen, vielleicht mal wieder einen Tag frei nehmen, und ein bisschen den Sommer genießen.
Und dann, dann würde er vielleicht endlich diese Sehnsucht loswerden. Diese Sehnsucht nach dem Haus und dem geheimnisvollen Mädchen von denen er Nacht für Nacht träumte.
Der Fahrstuhl hielt an und er stieg aus.
Was machte er sich eigentlich für Vorstellungen.
Niemals würde er diesen Traum loslassen können, erst recht nicht jetzt, wo er wusste, wohin er musste. Denn jetzt wusste er, wo er suchen musste.

Drei Tage waren vergangen.
Drei Tage an denen er kaum ein Auge zugetan hatte, ohne von dem verlassenen Haus und dem Mädchen zu träumen. Drei Tage an denen er immer den Drang verspürt hatte zu dem Haus zu fahren. Drei Tage ohne eine Pause.
Nun konnte er nicht mehr.
Er saß in seinem Auto, Hände so fest ans Lenkrad geklammert, dass die Handknöchel weiß hervor traten. Die Sonne sank bereits als er in eine kleine Zufahrt einbog.
Schatten von Kiefern zogen sich über den hellen Kiesweg, der zum Haus führte, und er konnte die kleinen Steinchen unter den Rädern knirschen hören, als er anhielt.
Es war kühl. Eine leichte Brise wehte durch die Bäume, ließ sie leise rascheln und es fröstelte ihn. Ein seltsames Gefühl der Vorfreude und der Angst befiel ihn.
Was wenn seine ganzen Träume nur Träume waren, und es dieses Mädchen gar nicht gäbe?
Was würde er dann tun?
Er schüttelte den Kopf.
Darüber konnte er sich auch später noch Gedanken machen, schließlich zählte jetzt einzig und allein, in dieses Haus zu gehen, um zu sehen, was ihn hier her gelockt hatte.
Langsam, aber mit leicht federnden Schritten ging er auf das alte Haus zu.
Sein Herz hämmerte als er zwei Stufen zur Veranda mit einen Sprung nahm und seine Hände schwitzten, als er vor dem Eingang stand und nach dem Türknauf griff.
Er drehte ihn.
Knarren.
Die Tür schwang langsam auf, gab ihn die Möglichkeit in das Innere des verlassenen Hauses zu schauen.
Das Haus war alt und verfallen. Kaum ein Lichtstrahl drang durch die verdreckten Gläser.
Verrottete Dielen knarrten auf, als er die leere Vorhalle betrat.
Zu seiner rechten konnte er ein angrenzendes Zimmer ausmachen und ein wenig vor ihm zog sich eine morsche Treppe mit gesplittertem Geländer an der Wand entlang, die in den ersten Stock führte.
Schlucken.
Alles sah genauso aus, wie in seinem Traum.
Das konnte doch unmöglich ein Zufall sein.
Er ging zur Treppe und nahm mit jedem Schritt zwei Stufen um schneller oben, um schneller bei ihr sein zu können. Oben angekommen wandte er sich nach links. Ein dunkler Gang lag vor ihm. Rechts und links sah er noch im schwachen Licht ein paar Türen und abgeblätterte Tapete, die in Fetzen von der Wand
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