Sternenregen [MMFF]

*Fallende Sterne ‚Incendium’*

Langsam begann es zu dämmern und die Sonne versank im Meer. Die Fünf saßen zusammen am Lagerfeuer zwischen den zwei Zelten. Ausnahmsweise war es mal ruhig. Das einzige was man hören konnte war das rauschen der Wellen und das knistern der Flammen.
Ab und zu warf Antonie ein Stück von dem gesammeltem Treibholz ins Feuer, aber sonst tat keiner etwas. Jenny und Camilla saßen dicht neben einander und sahen ins Feuer, genau wie Meggi, die neben Camilla saß, mit dem Rücken zum Meer. Nur Sasha sah der untergehenden Sonne nach.
Nach dem das Meer die Sonne ganz verschluckt hatte wand Sasha ihren Blick in den Himmel. „Sternschnuppen.“, sagte sie und die anderen vier richteten auch ihren Blich Richtung Sterne. „Wo?“, fragte Jenny. „Na da!“ Sasha zeigte über das Meer. „Ich seh nichts. Doch da.“, meinte Jenny nun.
„Seit wann sind Sternschnuppen eigentlich rot?“, fragte Camilla, nach dem die fallenden Sterne verschwunden waren. „Rot? Du meinst wohl eher blau.“, entgegnete nun Antonie. „Nein, die war rot!“, beharrte die Sechzehnjährige. „Milla du redest Blödsinn. Und Antonie auch. Denn wenn die Sternschnuppe überhaupt eine Farbe hatte dann war sie grün. Aber das ist nicht möglich.“ „Ihr redet doch alle Quatsch. Die war hellblau!“, brachte Jenny nun ihre Meinung ein. So diskutierten die vier eine Weile, ob die Sternschnuppe nun blau, rot, grün oder doch hellblau war.
„Warum redet ihr eigentlich immer nur von einer?“, fragte Sasha nachdem sie eine Weile einfach nur zu gehört hatte, „Es waren Vier. Eine rot, wie Camilla es sagte, eine blau, eine grün und die letzte hellblau.“ „Das sagst du jetzt nur, damit wir die Klappe halten.“, meinte Jenny.
„Wenn du meinst.“, gab Sasha nur schulterzuckend zurück. Dann stand sie auf und ging Richtung Wasser, denn irgendetwas zog sie dort hin. Es war so als ob jemand dort auf sie warten würde.
Knappe 200 Meter von den anderen entfernt setzte sie sich in den Sand. So dicht am Meer, dass die Wellen ab und zu ihre Füße berührten.
Die Vier sahen ihr kurz nach, doch dann verfielen sie wieder in ihre Diskussion über die Farbe der Sternschuppe. Nur Antonie hielt sich ein wenig zurück. „Und was ist, wenn jeder von uns eine andere gesehen hat? Das Sasha vielleicht doch Recht hat und es wirklich vier waren und nicht nur eine?“
„Das ist noch unlogischer als dass auch nur eine Sternschnuppe farbig war.“, entgegnete Meggi, die immer noch nicht ganz davon überzeugt war, dass es nicht doch einfach nur Einbildung war. „Es muss nicht immer alles logisch sein.“ War das einzigste was noch von Antonie kam, bevor er einfach nur noch da saß und den drei Mädchen mit halben Ohr zu hörte.
Erst weit nach Mitternacht gaben Jenny und Camilla es auf sich darüber zu streiten, Meggi hatte vorher schon aufgehört mitzureden, da die beiden anfingen über die schwachsinnigsten Theorien zu reden, und sich ins Zelt gelegt, um wenigstens ein wenig Schlaf zubekommen. Auch Antonie war zwischen durch immer mal wieder eingenickt, doch immer wieder hatte ein Ausruf von Camilla oder Jenny ihn wieder geweckt.
Doch als Sasha gegen halb vier wieder kam, konnte sie sich ein Grinsen nicht verkneifen. Camilla und Jenny seltsam zusammengeknotet. Wobei Camilla es schaffte ihren Kopf gleichzeitig auf Jennys Beine und auf Antonies Arm zulegen. Der Arm der Blauhaarigen hing dann auch noch irgendwo in Antonies Gesicht rum. Während Jennys Kopf auf Camillas Bauch lag und ihre Hand auf deren Beine.
Wenn man nicht genau hin sah konnte man kaum erkennen welches Körperteil jetzt zu wem gehörte.
Leise kichernd holte sie zwei Decken aus ihrem Zelt, aber darauf bedacht Meggi nicht zu wecken. Mit einer dieser deckte sie dieses Knäuel aus Körperteilen zu und in die andere wickelte sie sich selbst, denn es war inzwischen schon recht kühl geworden. Dann setzte sie sich wieder an ihren Platz von dem aus sie das Meer sehen konnte. Doch auch bei ihr dauerte es nicht mehr lange bis sie einschlief.
Keiner von ihnen bekam mit wie auf einmal die Asche aufglühte und gleich darauf wieder erlosch.

Erst als die Sonne schon lange wieder aufgegangen war wachte Camilla auf. Leicht verpennt sah sie sich um. Irgendwie waren die anderen weg. Sie rieb sich die Augen und sah sich noch einmal genauer um. „Die haben mich hier doch tatsächlich allein gelassen.“, schimpfte sie.
„Haben sie nicht.“ kam es von Antonie, dem Camilla die Decke ins Gesicht geschmissen hatte. „Oh. Sorry. Wollte ich nicht.“, entschuldigte sie sich sofort als sie bemerkte was sie eigentlich gemacht hatte, „Wo sind denn Sasha, Meggi und Jenny hin?“ „Frühstück holen.“, antwortete Antonie knapp, nach dem er die Decke zur Seite gelegt hatte.
„Aja. Und was machen wir jetzt?“, fragte sie, da sie keine Lust hatte hier einfach stumpf rumzusitzen. „Warten.“, meinte Antonie nur. „Das ist aber langweilig.“, maulte Camilla. Das einzigste was sie darauf als Antwort bekam war ein entnervtes Seufzten.
Danach seufzte auch Camilla, nur das es bei ihr enttäuscht klang. Sie krabbelte zu dem kleinem Steinkreis in dem das Feuer gebrannt hatte. Warum sie das genau tat wusste sie nicht, ihr war einfach danach. Sie beugte sich darüber und musterte die Asche. „Na nu? Was ist denn das?“, fragte sie sich und griff hinein, „Antonie guck mal. Das lag in der Asche.“
Antonie schaute auf. Camilla hielt ihm ein Amulett entgegen. Es war golden mit vier roten Diamantperlen, die auf einer Art Harken, die Ähnlichkeit mit Adlerköpfen hatten, angebracht waren die wieder um an einer Scheibe mit ca. 3 Zentimetern Durchmesser hingen in der Kreise eingraviert waren.
Er griff danach, doch sobald er es berührte, hatte er das Gefühl, dass es ihm die Haut verbrennen würde. Sofort ließ er wieder los. „Au. Verdammt ist das heiß!“ „Heiß?“ Verständnislos sah Camilla ihn an, denn für sie war es weder kalt noch heiß. Es hatte eine sehr angenehme Temperatur. „Ja, das ist verdammt heiß.“, meinte Antonie und sah auf seine roten Finger, er hatte sich doch tatsächlich fast an dem Ding verbrannt.
Camilla zuckte nur mit den Schultern und steckte es in ihre Hosentasche. „Find ich nicht.“ „Was hast du denn damit vor?“, fragte Antonie, er konnte grade absolut nicht verstehen warum sie das ‚Ding’ einsteckte. „Es den anderen zeigen.“ „Was willst du uns zeigen?“, erklang Jennys Stimme hinter ihnen. Sie trug eine Papiertüte bei sich, mit Brötchen darin. Hinter ihr kamen auch Meggi und Sasha zum Vorschein, die beide jeweils eine Plastiktüte in der Hand hatten. In Sashas befand sich Milch und Aufschnitt und in Meggis Äpfel und anders Obst.
„Das hier!“ Camilla zog das Amulett wieder auf ihrer Tasche und hielt es den Dreien entgegen. Sofort griff Jenny danach, doch auch bei ihr passierte das gleiche wie bei Antonie, nur das sie die Hitze erst ein paar Sekunden später erreichte. Sie zog ihre Hand zurück und so viel es auf den Boden. „Au. Das Ding ist heiß! Wie kannst du das nur anfassen?“ „Warum sagt ihr alle das es heiß ist?“, fragte Camilla irritiert und wollte das Amulett wieder aufheben. Doch Sasha kam ihr zuvor. Sie griff danach und behielt es in ihrer Hand, zwar fühlte es sich wirklich etwas heiß an, aber es war nicht so heiß das es schmerzte. „Meggi versuch du es auch mal anzufassen.“, sagte Sasha die den goldenen Anhänger musterte. Die Farbe der Perlen erinnerte sie an eine der Sternschnuppen von letzter Nacht.
Zögernd streckte Meggi ihre Hand aus, denn ganz wohl fühlte sie sich dabei nicht. Wenige Sekunden nach dem auch sie das Amulett berührt hatte zuckte ihre Hand zurück. „Das ist wirklich heiß. Warum könnt ihr es anfassen? Das ergibt doch keinen Sinn.“
„Ist doch jetzt egal. Ich will jetzt frühstücken!“, kam es von Jenny, die sich schon hingesetzt hatte und das Campinggeschirr verteilt hatte.
„Ja, lass uns erst einmal frühstücken.“, stimmte Sasha Jenny ausnahmsweise mal zu und gab Camilla das Amulett zurück. „Hier. Pass gut drauf auf, ich hab das Gefühl das es wichtig sein könnte.“
Dann setzten sie sich und begannen zu essen.
„Antonie gibst du mir noch ein Brötchen?“, fragte Camilla, nach dem sie schon ihr zweites verdrückt hatte. „Noch eins?“, fragte dieser erstaunt, denn sonst aß die Blauhaarige nie so viel. „Ja, ich hab verdammten Hunger!“, gab sie zurück.
Antonie gab ihr also das letzte Brötchen. Dabei streifte er einen ihrer Finger und zuckt sofort zurück, denn dieser war noch heißer als das Amulett vorhin. „Was ist?“, fragte Camilla irritiert über seine erschrockene Bewegung. „Du bist heiß!“
Ruckartig drehten Sasha, Meggi und Jenny ihre Köpfe zu den beiden. Auch Camilla sah Antonie perplex an, der entnervt seufzte. „Ich meinte das deine Haut total heiß ist. Ich hab mir den Finger daran verbrannt.“ Er hielt ihr seinen Finger unter die Nase, auf dem sich tatsächlich eine kleine Brandblase bildete.
„Krass.“, staunte Camilla und wollte nach dem Finger greifen, doch Sasha hielt sie davon ab indem sie ihre Hand fest hielt. Auch sie zuckte kurz zusammen, denn Camillas Körpertemperatur war tatsächlich alles andere als normal. Medizinisch gesehen wäre sie schon längst tot. Das waren weit mehr als 50°. „Er hat recht. Du glühst.“
Auch Jenny wollte nach der Hand ihrer Freundin greifen. Aber dieses mal hielt Meggi sie auf. „Jenny nicht. Es war doch bei dem Amulett genau so, wir beide hätten uns auch fast daran verbrannt.“ „Aber…“ wollte sie ein wenden. „Nichts aber. Keiner von euch wird Camilla anfassen, bevor wir nicht wissen was mit ihr los ist.“, sagte Sasha in einem Ton, bei dem man ihr lieber nicht wieder sprechen sollte, „Antonie geh lieber den Finger kühlen. Und nimm Jenny und Meggi am besten gleich mit, ich hab keine Lust das die zwei sich auch noch verbrennen.“
Mit leichtem Protest seitens Jenny gingen die
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