Colors Of The Wind!!!

waren ging es viel ruhiger zu.
Bryan lag gerade in seiner Badewanne und wusch sich die seidigen Haare in seinem warmen Badewasser. Neben ihm auf einem kleinen Tischchen stand eine Teekanne und eine Teetasse, aus der er während seines Bades gelegentlich etwas trank. Bryan liebte Tee, er vergötterte ihn fast, so wie es fast alle seine britischen Kollegen taten.
Denn im Auftrag der britischen Krone war er unterwegs, dieses wilde Land zu zähmen. Aber im Moment war es ihm erst einmal viel wichtiger, seine wilden Haare zu zähmen, die nämlich gar nicht so wollten wie er.
"Wahrscheinlich sind diese primitiven Wilden hier genauso wie meine Haare!", dachte er, "Sie lassen sich schwer zähmen, wenn aber einmal ihr Wille gebrochen ist, schauen sie gut aus und sind mit Sicherheit zu irgendetwas zu gebrauchen!"
Er lies sich bei seiner Körperpflege viel Zeit, ahnte er ja noch nicht, dass andere Entdecker angekommen waren, um ebenfalls die Insel zu erobern.
Er ahnte genauso wenig, dass er gerade beobachtet wurde. Es hatte sich nämlich einer der Wilden bei ihm eingeschlichen, weil ihm jemand aus seinem Stamm den Auftrag gegeben hatte. Momentan versteckte sich sein Beobachter über ihm im Dachgebälk der Holzhütte, die Bryans Männer vor ein paar Tagen aufgebaut hatten und hatte einen guten Blick auf Bryan in seiner Badewanne.
Der Wilde beobachtete ihn sehr genau, seinen nackten Körper, den eine schwarze Tätowierung in Form eines ganz fiesen Drachens zierte. Der Blick des Wilden glitt weiter Bryans sonst blassen und makellosen Körper entlang, bis er zwischen Bryans Beinen hängen blieb und sein gutaussehendes Geschlechtsteil in Augenschein nahe. Zufrieden murmelte er vor sich hin und kletterte wieder zum Dachfenster heraus. Das würde seinem Auftraggeber bestimmt gefallen!
Eilig hüpfte der heimliche Beobachter aus dem Lager und von Baum zu Baum, um schnell zu seinem Stamm zurück zu kommen, der ihn sicherlich bereits erwartete.
Doch plötzlich blieb er erschrocken stehen! Da war doch ein Geräusch gewesen!
Er blickte sich um und musste entsetzt feststellen, dass unter ihm auf dem Boden der Schamane seines Dorfes mit seinem Wolfsdämon lag. Und er blutete!
"Utoken Blala Rangen?"
Das fragte der kleinwüchsige Wilde besorgt und sprang hinab zu dem rothaarigen Schamanen, dessen Blut die gleiche Farbe hatte wie seine Haare. Rote Haare waren in ihrem Stamm etwas ganz besonderes, wegen ihnen war der Schamane auch erst ein Schamane geworden. Rote Haare bedeuteten, dass man den Göttern ganz nahe war. Und das war der Schamane. Er wusste immer, was der Stamm tun sollte und sein Wolfsdämon beschützte immer das Dorf. Er hatte sogar ein Dämonenjunges geworfen um den Stamm noch besser beschützen zu können!
"Itaka? Hamala blululu?", sagte der Beobachter besorgt und schüttelte den Schamanen, der ihn daraufhin ganz bedrohlich und schlecht gelaunt anknurrte.
"Malaka Ray tkija hurk tzikala!", machte er und setzte sich ganz schwerfällig auf, weil er ja so verletzt war. Seine roten Haare hingen ihm strähnig ins Gesicht, aber er sah dennoch aus als wäre er ein Gott oder so etwas ähnliches.
"Odü... Seusse?", stotterte der besorgte Kleinwüchsige ehrfurchtsvoll und trat einen Schritt zurück. "Ian", meinte daraufhin der rothaarige Schamane. Ian schien wohl der Name seines Gegenübers zu sein! "Ian", wiederholte er den Namen noch einmal, "Hûrz salé mumpf!"
Der kleine Mann wirkte wieder etwas beruhigter und hörte auf, nervös mit seinen Füßen auf den Boden zu tippen. Das machte er immer, wenn er besorgt oder nervös war, das war so ein Tick von ihm.
"Nârkosé alâbamana!"
"Olümölü!", lachte Ian und half dem Rothaarigen Schamanen auf die Beine. Der knickte jedoch ein und fluchte laut vor Schmerz, er war ja verletzt, das hatten sie ganz vergessen.
"Ugha wuga eleneme hetzhetz!", schrie er vor Schmerz ganz laut und sogar sein Dämon zuckte ganz erschrocken zusammen. Das Dämonenjunge heulte auf und kroch zu seinem Mamadämon.
"Tala? Tala hamala blululu?", fragte Ian ganz besorgt seinen Schamanen, der Tala war. Der fluchte noch einmal und stand dann sehr schwerfällig und schmerzerfüllt auf.
Da bot der Dämon Tala an, auf ihm zu reiten, und er pattete das Tier liebevoll und stieg dann auf. So würde er ganz schnell wieder bei seinem Stamm sein! Eilig hetzte er davon, das kleine Dämonenjunge rannte hinter seiner Mutter her.
"Oklahoma! We her bungung!", schrie Ian panisch und wedelte mit seinen Händen ganz wild durch die Luft, weil Tala und seine Dämonen ihn einfach vergessen hatten, aber sie hörten ihn einfach nicht!
Traurig schluchzte er auf und eine einsame, runde Träne kullerte seine Wange hinunter. So konnte er doch Tala gar nicht von seinen Beobachtungen berichten! Und warum wurde er nur immer vergessen?
Mit hängenden Schultern machte er sich auf den Weg zum Dorf. Manchmal hatte er wirklich das Gefühl, dass ihn keiner so richtig mochte. Dabei strengte er sich doch immer so an!
Der arme Kleine!

Währenddessen war Brooklyn ganz begeistert, denn sie waren an Land gekommen und die Umgebung sah wirklich einfach nur toll aus! Er hatte ein paar Leute losgeschickt um nach anderen Menschen Ausschau zu halten, während er die Aufbauarbeiten des Lagers beobachtete. Seine Leute kamen wirklich schnell voran und das Lager lies dieses Durcheinander der Natur gleich viel geordneter erscheinen. Das machte Brooklyn froh, denn er mochte ordentliche Sachen sehr gerne.
Als er umherlief und gerade Garland dabei beobachtete, wie er die Fässer mit den Nahrungsmitteln stapelte, fiel sein Blick auf einen der Büsche, aus dem ein neugieriger Kopf heraus sah!
Der Kopf hatte blonde Haare und ein nettes Gesicht, und zwei Augen - da erkannte er den Delfinjungen! Und wieder versank er in den herrlichen kristallblauen Augen des Jungen und ein glückliches Lächeln schlich sich auf sein Gesicht. Fröhlich winkte er dem Kopf zu und da wuchs dem Busch eine Hand, die ihm zurückwinkte!
Die beiden lächelten sich an, dann verschwand der Kopf auf einmal und die Hand auch und Brooklyn fühlte sich, als hätte ihm jemand das Herz herausgerissen. In ihm breitete sich eine unendliche Leere aus, so etwas hatte er noch nie gefühlt. Er fiel in ein ganz tiefes Loch, aus dem es kein Entkommen mehr gab, seine Seele blutete und innerlich wie äußerlich brach er in Tränen aus, so groß war dieser Schmerz. Warum nur war der Junge weggegangen?
Da beschloss er, dass es nicht so bleiben konnte! Er konnte den Jungen nicht einfach fort lassen, er musste hinterher, sonst würde er wohl seines Lebens nicht mehr glücklich werden.
Gesagt, getan! Ohne irgendjemandem Bescheid zu geben hüpfte er zum Busch und eilte ins Unterholz, wobei er gar nicht wusste, wohin er rennen musste. Der Junge war ja immerhin verschwunden. Also lief er einfach irgendwohin in der Hoffnung, den Jungen zu finden und tatsächlich warf plötzlich jemand einen Apfel nach ihm. Als er sich nach dem Übeltäter umdrehte, war es der Blondschopf, der ihm zuwinkte und fröhlich lächelte! Sofort vergaß Brooklyn seinen schmerzenden Kopf und freute sich.
Der Junge lachte ihn an, und Brooklyn lachte zurück. Da sah er den Apfel, mit dem er beworfen wurde, auf dem Boden liegen und ihm kam eine Idee. Gut gelaunt hob er den Apfel auf, holte aus und warf ihn! Er traf den blonden Jungen direkt am Kopf, der sofort von dem Baum fiel, auf dem er gesessen hatte. Dabei lachte er allerdings, deswegen wusste Brooklyn, dass dem Jungen nichts passiert sein konnte. Stattdessen lachte er einfach mit und freute sich.
Er wusste es zwar nicht genau, aber Brooklyn bekam das Gefühl, dass es sich wohl so anfühlte frei von allen Sorgen zu sein. Und es gefiel ihm. Das war genau das Gefühl, was er sich immer gewünscht hatte! Ob er es in dieser Wildnis nun öfter haben würde?
’Das wäre sehr schön’, dachte er sich, ‚und genauso schön wäre es, wenn ich diesen Jungen öfters sehen könnte. Ich mag ihn sehr, er ist sehr nett und freundlich.’
Der Junge kämpfte sich gerade lachend aus einem Gebüsch und wollte gerade auf ihn zu kommen, als hinter Brooklyn jemand seinen Namen rief.
"Brooklyn! Brooklyn, wo bist du!", rief eine Stimme ganz laut, Brooklyn meinte, es wäre Garlands.
Der Junge erschrak sich sehr heftig und verschwand zwischen den Bäumen, und Brooklyn war wieder sehr traurig. Jedoch hatte er Hoffnung gefasst, den Jungen wieder zu sehen.
Mit einem ganz kleinen Lächeln strich er sich über die Beule an seinem Kopf. Ja, bestimmt würden sie sich bald wiedersehen.

"Chef! Chef!", rief eine Stimme und Bryan blickte verwirrt auf. Er war gerade dabei gewesen seine Fußnägel zu schneiden. "Chef! Chef!"
"Ja, was ist denn los?", fragte er verwirrt und die Person, die ihn gerufen hatte, betrat seine kleine Hütte. Es war Spencer.
"Es scheint, dass ein Eingeborener bei uns im Lager gewesen ist!", meinte dieser dann völlig außer Puste. Er hatte das ganze Lager nach Bryan abgesucht.
Erschrocken blickte Bryan Spencer an. "Wie kommst du denn darauf? Wurde einer von uns angegriffen?"
"Nein, Sir! Aber wir haben barfüßige Spuren entdeckt, mitten im Lager! Außerdem hat einer der Männer berichtet, dass er einen kleinen Mann vom Lager weghüpfen sehen hat!"
Immer noch schnaufend folgte Spencer jetzt Bryan, der mit ernstem Blick aufgestanden war und jetzt aus der Holzhütte ging, die ihm seine Männer gebaut hatten. Seine Fußpflege war ohnehin beendet gewesen.
Mit der Teetasse in der rechten Hand ging er mit Spencer durch die Zeltreihen seiner Männer.
"Wo sind die Spuren?"
Spencer führte ihn zum entsprechendem Platz und Bryan musterte die Hinterlassenschaft des stillen Beobachters. Es war schon sehr merkwürdig, dass niemand den Eindringling bemerkt
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