Colors Of The Wind!!!

"Ja, wenn das so ist, dann sollten wir uns beeilen uns dieses Land Untertan zu machen. Ich will nicht unbedingt einen Krieg mit anderen westlichen Ländern haben! Sonst kriege ich Ärger mit meinem Onkel. Aber ich will Posten haben, die sich um das Lager herum aufstellen, um mögliche, fremde Späher abzuhalten. Das ist dann sicherer für uns. Die Späher schlagen wir k.o., wenn sie unserem Lager zu nahe kommen und legen sie irgendwo im Dschungel ab. So können wir uns vor den Franzosen schützen. Wie ihr wisst, sind sie sowieso nicht so gut auf uns zu sprechen, wegen der Beleidigung ihres Königs."
"Verstanden, Señor!", salutierten seine Männer und kamen sofort der Aufforderung ihres Kommandanten nach, und das sogar freiwillig und gerne! Denn jeder gehorchte gerne Kai, deswegen konnten die Spanier auch überhaupt nicht verstehen, dass die Franzosen Kai gegenüber so gemein waren.

Während die Spanier sich also ganz geschickt um ihr Lager postierten und es so zu einer total uneinnehmbaren Festung machten, trank Bryan mal wieder was von seinem Lieblingstee und sinnierte über den Wilden, den sie gefangen hatten, und der kein Englisch sprach. Außerdem hatten seine Männer in der Nähe einen See gefunden und momentan ließ er untersuchen, ob man darin denn auch baden könnte!
Das war sehr wichtig, denn langsam neigte sich ihr mitgebrachter Wasservorrat dem Ende entgegen und er brauchte doch sein tägliches Bad. Außerdem müssten sie die Wasservorräte dann ja auch wieder nachfüllen.
Er runzelte die Stirn. So eine Eroberung war ganz schön kompliziert.
Aber eigentlich dachte er ja über diesen seltsamen Wilden nach. Vielleicht konnte er ihm ja Englisch beibringen, dann könnten sie sich unterhalten. Stolz über seinen Einfall ging er in seine Hütte.
Dort suchte er sich alles zusammen, was er für den Unterricht des Wilden brauchte: Ein Englischwörterbuch, ein paar Stifte, Papier und ein paar andere Bücher, die er sich mitgebracht hatte für den Fall, dass ihm einmal langweilig wurde und er zum Lesen kam.
Außerdem suchte er sich einen Stock, falls der Bengel nicht ordentlich lernen wollte, damit er ihm auf die Finger hauen konnte. Sowas wirkte manchmal wirklich wunder!
Als er also endlich alles beisammen hatte und sich zu dem Wilden umdrehte, musste er feststellen, dass dieser nicht mehr da war! Das fand Bryan doof.
Ärgerlich wollte er sich noch eine Tasse Tee einschenken, um darüber erst einmal etwas zu trinken, aber da stellte er fest, dass auch noch sein Tee alle war. Das fand er noch doofer.
Schlecht gelaunt stürmte er aus seiner Hütte und brüllte den ersten Mann an, den er sah:
"WO IST MEIN INDIANER, HÄ?! SOLLTET IHR NICHT AUF IHN AUFPASSEN!!!!?"
Der rothaarige Mann sah ihn nur mit großen, verwunderten und wunderlich schönen, eisblauen Augen an und Bryan vergaß seine Wut, denn er war erstaunt, dass er so einen schönen jungen Mann unter seinen Leuten hatte. Da fiel ihm auf, dass der Mann gar nicht zu ihnen gehörte und er packte ihn am Handgelenk, als auch schon die Wachen kamen um ihm zu helfen, den Wilden gefangen zu nehmen.
Tala war nämlich zurück zu den Briten gegangen, weil er Ian, den Sohn des Häuptlings, hatte befreien sollen. Der Junge machte immer nur Probleme, das war lästig!
Und jetzt saß Tala selbst in der Klemme und wurde gefangen genommen.
Wenigstens war Ian entkommen, er sah gerade, wie der Kleine über den Zaun sprang und in den Wald rannte. Vielleicht holte er ja Hilfe, das wäre praktisch.
Tala starrte jetzt also den Mann an, der ihm am Handgelenk gepackt hatte. Sofort fiel ihm die Tätowierung auf, die sich über seinen ganzen Oberkörper zog, und deren Schwanz in Bryans Hose verschwand. Tala folgte dem mit seinem Blick und wurde ganz nachdenklich, als er über die muskulöse Brust und den perfekt trainierten Bauchmuskel schaute und dann überlegte, wie es wohl in der Hose aussehen würde.
Bryan bemerkte den Blick und fragte sich spontan, ob es dem Wilden vielleicht etwas affig vorkam, dass er und seine Männer Klamotten trugen. Er verdrängte jedoch diesen Gedanken wieder, weil er irgendwie total überflüssig war und deutete seinen Männern mit einer kurzen Handgeste an, dass sie Tala in seiner Hütte fest ketten sollten und diesmal besser darauf acht geben sollten, dass nicht auch noch er floh.
Während Tala weggebracht wurde, musste Bryan an diese Kristallklaren Augen denken, die sich ganz fest in sein Gedächtnis gebrannt hatten
Auch als er los ging, um neues Wasser für seinen Tee zu holen hatte er immer wieder diese Augen vor sich, diesen intensiven Blick, und ein paar mal rannte er einen seiner Männer um, weil er an diese Augen dachte.
Aber schließlich hatte er neues Teewasser geholt und ließ sich vom Koch einen neuen Tee machen, den der dann in seine Hütte bringen sollte. Dann ging er selbst auch in die Hütte, wo seine Männer den rothaarigen Wilden an einen Stuhl gebunden hatten.
Dieser starrte etwas verwirrt vor sich hin, so als wüsste er nicht so wirklich, was er von allem halten sollte.
"Hallo, mein Name ist Bryan.", meinte Bryan, doch sein Gegenüber blinzelte ihn nur an. Anscheinend konnte dieser Wilde auch kein Englisch! ‚Seltsam...’, dachte er.
Aber er hatte ja noch all seine Unterlagen zusammengesucht auf seinem Tisch liegen! Da konnte er zumindest diesem Wilden etwas Englisch beibringen!
Doch da fiel sein Blick wieder auf die Augen des Wilden, und er ertrank förmlich in den Tiefen dieser eisblauen Kristalle, versank in der Unendlichkeit dieser Augen, die wie ganz tiefe Brunnen waren und die wie aus einem inneren Licht herausleuchteten, die ihm das Gefühl gaben, etwas besonderes zu sein und ihn automatisch anzogen und in einen Bann schlugen. Er war richtig erschlagen von den Gefühlen, die ihn überwältigten und um ein Haar hätte er sich vor dem Wilden auf den Boden geworfen, wenn er nicht die volle Teetasse in der Hand gehabt hätte und der Tee dann ausgelaufen wäre!
Plötzlich kamen zwei seiner Leute in seine Hütte hereinspaziert. Es musste wichtig sein, denn wenn es nicht wirklich wichtig gewesen wäre, dann hätten sie angeklopft.
Bryan drehte sich um und blickte sie an.
"Was ist denn los?", fragte er.

Es war inzwischen schon nachts, um genau zu sein war es 2:32 Uhr, und Brooklyn lief durch den dichten Urwald. Er hatte den blonden Schönling in einem Gebüsch gesehen, aber er war schon wieder verschwunden, deshalb hatte er beschlossen, ihm hinterher zu laufen. Seinen Leuten hatte er allerdings nichts davon erzählt. Musste er ja auch nicht unbedingt, immerhin war er ja ihr Chef.
Da war es nicht so wichtig, ob seine Untergebenen wussten wo er war oder nicht war; er durfte eigentlich machen was er wollte, im Gegensatz zu ihnen. er machte ja die Regeln damit sich seine Leute daran hielten, nicht er selbst!
In einem Baum neben ihm hörte er ein Geräusch, und verwundert schaute er nach oben, und da, im Geäst, sah er den Jungen!
Freudestrahlend winkte er ihm zu, und der Junge lachte kurz zurück und sprang dann auf den nächsten Baum.
"He!" machte Brooklyn und rannte ihm hinterher. Er würde ihn doch nicht so einfach entkommen lassen!
Eilig hetzte er an ein paar Bäumen vorbei, wobei er ausrutschte und über eine Baumwurzel stürzte. Seine Klamotten wurden dabei sehr dreckig und Brooklyn wurde wütend. Er mochte es nicht, wenn man sich seinem Willen widersetzte. Und seine schöne Jacke war jetzt auch ganz dreckig!
Ärgerlich stand er auf und versuchte, den Schlamm los zu werden. Wütend wischte er darüber, als er auf einmal von über sich ein Kichern hörte.
"Ausziehen!"
Erstaunt schaute er nach oben und sah in das Gesicht des Jungen.
"Du kannst Französisch?" Das war ja ungewöhnlich! Bisher hatte er noch von keinem Wilden gehört, der Französisch sprechen konnte!
Aber der Blonde nickte!
"Ich beobachte Lager. Lernen Schnell! Sprache hören, Sprache sprechen!" Begeistert lachte er Brooklyn an und hüpfte vom Baum. Dann zupfte er an Brooklyns Hemd.
"Ausziehen!", wiederholte er wieder.
"Aber", meinte Brooklyn. Er war nicht der Typ, der sich gerne befehlen ließ, aber auf der anderen Seite mochte er den Wilden und wollte ihn nicht verärgern.
"Dein Kleidung ist schmutzig. Ausziehen!"
Spontan fragte sich Brooklyn, ob die Fremden vielleicht deshalb keine Kleidung trugen, weil Kleidung leicht schmutzig wurde. Das musste der Grund dafür sein! Er lächelte und begann damit, sich seine Jacke auszuziehen.
Darunter trug er sein Lieblingsseidenhemd, das war weiß und schimmerte sehr im Sonnenlicht, wie viele kleine Diamantsplitter. Das irritierte viele Leute, deswegen trug Brooklyn es nur sehr selten in der Öffentlichkeit und zog immer seine Jacke darüber.
Der Blonde war ganz beeindruckt davon und fing sofort damit an, das Seidenhemd zu betasten, er mochte es offensichtlich. Da kam Brooklyn eine Idee: er könnte das Hemd dem Wilden schenken!
Damit würde er ihm auch zeigen, dass er nichts böses von ihm wollte und ihn auch gern hatte. Also zog er es aus und reichte es dem Wilden.
"Hier, ich schenke es dir! Es ist zwar mein Lieblingshemd, aber ich möchte, dass du es bekommst!"
Das schien sein Gegenüber zu begeistern. "Viel Dank, Brooklyn!", meinte er und Brooklyn guckte verwirrt, weil er nicht wusste, woher der Fremde seinen Namen wusste.
Aber eigentlich war es ihm auch egal, denn der Blonde freute sich so sehr, dass nur noch das für ihn zählte.
"Wie heißt du?" fragte er lächelnd und beobachtete, wie ich der Blonde das Hemd um den Bauch band.
"Mein Name ist Mystel. Ich bin große Krieger in mein Stamm. Ich dort sehr begehrt!", während er das sagte, warf er Brooklyn einen Blick zu, als wolle er sehen, wie dieser darauf reagierte.
Brooklyn war erstaunt. Dieser kleine, süße Wilde sollte ein starker Krieger sein? Das glaubte
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