Fairytales

Ich wäre z. B gerne mal in Kalifornien, Florida oder Ägypten gewesen. In der Schule war ich nun wieder der typische Einzelgänger. Isabel guckte mich nicht einmal an, wie auch meine anderen Ex-Freundinnen es nicht taten. Wie gesagt, es war mir egal. Sowas waren keine Freunde.
Heute hatte ich leider nur wenige Stunden. Nach der 5ten Stunde war Schluss. Aber ich hatte noch nicht vor nach Hause zu gehen. Wie ich hörte, gab es in der Nähe der Schule, einen neuen Buchladen, wo man sich Bücher kaufen und ausleihen konnte. Dort wollte ich gerne mal vorbeischauen, was ich auch ohne großartig zu überlegen tat.
Ich wusste nicht genau, wo sich der Laden befand. Ich musste also suchen oder mich durchfragen. Aber niemand konnte mir weiterhelfen. Als ich schon seit einer geschlagenen Stunde nach dem Buchladen suchte, ließ meine Motivation immer mehr nach. Meine beiden Taschen wurden mit jedem Schritt schwerer, da kam mir die leere Bank genau richtig. Ich ließ mich erschöpft niedersinken.
'Wo war bloß dieser Laden?'
Ich ging in Gedanken nochmal den Weg durch, den ich gegangen bin.
'Hatte ich ihn vielleicht übersehen?'
Ich starrte auf den New Yorker Verkehr. Anscheinend gab es einen kleinen Stau und die Autofahrer waren wie blöd am Hupen. Da fiel mir wieder ein, wie sehr ich New York hasste. Ich sah ihnen immer noch ausdruckslos zu, als plötzlich etwas kleines, blaues, Leuchtendes vor meinem Gesicht auftauchte. Ich blinzelte wie verrückt. Was war das? Ich schaute mich verwirrt um, als das Licht verschwand. Dann sah ich wieder zur Straße, wo der Stau immer noch kein Ende nahm. Und da entdeckte ich es wieder! Das kleine, blaue, kugelförmige Licht, was zu der anderen Straßenseite wanderte. Ich schnappte mir blitzschnell meine Taschen und rannte, ohne auch nur einen Gedanken an die Ampeln oder der Polizei zu verschwenden, über die Straße. Ich schlängelte mich durch die Lücken der parkenden Autos hindurch, bis ich auf der anderen Seite ankam. Wieder schaute ich mich suchend um.
'Wo war es jetzt wieder hin?'
Ich entdeckte es schließlich, wie es in eine kleine Gasse abbog. Ich rannte ihm nach und bog ebenfalls in die Gasse ein. Es war dunkel dort, aber das kleine Licht leuchtete mir den Weg. Am Ende der Gasse sah man wieder den wilden Verkehr und die vielen Menschenmassen.
„Wo führst du mich hin?“, fragte ich.
Das Licht bewegte sich vor mir in einem Kreis und flog dann weiter geradeaus. Ich musste wieder eine Straße überqueren, aber hier gab es zum Glück einen Zebrastreifen. Ich war nun dort, wo mich das kleine Licht hinführte. Vor mir war der neue Buchladen, den ich gesucht hatte.
„Danke.“, sagte ich leise.
Eine alte Frau, die neben mir stand, warf mir einen merkwürdigen Blick zu und ging dann weiter.
Diesen Blick kannte ich schon....
Ich öffnete langsam die Tür und betrat, samt dem kleinen, blauen Licht, den Laden. Eine junge Frau stand am Empfang und begrüßte mich herzlich.
„Hallo. Schön, dass du bei uns vorbeischaust!“, sagte sie mit einem Lächeln.
„Hallo! Ja ich wollte mal in einen neuen Laden reinschnuppern. Die anderen hier in der Gegend kenne ich schon in-und auswendig.“, entgegnete ich.
Die Frau grinste.
„Schön. Sieh dich ruhig um. Wenn du Hilfe brauchst, sag Bescheid.“
Ich nickte und stürzte mich dann in die vielen Gänge, mit den vielen Büchern. Dieser Laden war anders, als die, die ich bisher kannte...
Hier gab es zumal eine riesen Auswahl der verschiedenen Spaten und zu jedem Thema massenhaft Bücher. Ich wollte natürlich nur zu der einen Abteilung und hoffte, dass ich hier fündig werden würde. Das kleine Licht folgte mir nun auf Schritt und Tritt. Ich war in dem Laden nicht allein. Auch andere Leute waren dort, aber anscheinend konnten sie meinen kleinen Begleiter nicht sehen.
Ich ging tief in einen abgelegenen Gang. Dort standen eher ältere Bücher, die zum Teil auch beschädigt waren. Die Regale waren voll von ihnen. Das kleine Licht flog nun an mir vorbei und hielt vor einem der Bücher an. Ich zog es aus dem Regal und pustete den Staub ab. Eine leichte Staubwolke kam auf und ich musste husten. Nachdem ich mich wieder beruhigt hatte, schlug ich das Buch auf. Über dem Buch schwebte die kleine, blaue Kugel.
*Die Magie der Zauberer* stand auf der ersten Seite. Ich schaute zu dem Licht, das ganz ruhig vor mir schwebte.
„Bist du ein magisches Wesen?“, flüsterte ich, obwohl ich es mir eigentlich schon denken konnte, aber ich fragte vorsichtshalber doch nochmal nach.
Das Licht flog einmal auf und ab. Das sollte wohl "Ja" heißen. Ich strahlte.
„Bist du eine Fee?“, fragte ich erneut.
Es antwortete wieder mit "Ja". Ich konnte es nicht glauben. Ich hatte wirklich eine Fee vor mir.
„Darf ich auch deine wahre Gestalt sehen?“
Die Fee flog nun weiter.
„Hey warte!“
Ich steckte das Buch wieder zurück und folgte dem Licht. Ich befand mich nun einen Gang weiter und von der Fee war keine Spur mehr. Ich ging langsam den Gang hinauf und sah mich vorsichtig um.
„Komm zurück. Bitte!“, flüsterte ich.
Plötzlich hörte ich einen dumpfen Aufprall hinter mir. Ich erschrak und drehte mich schnell um. Ein Buch war aus einem der Regale gefallen. Ich ging zu ihm und hob es auf. Es war sehr schwer und ebenfalls von einer dicken Staubschicht umhüllt. Ich putzte sie ab und zum Vorschein kam braunes, weiches Leder. Die Ränder des Buches waren golden. Ich schlug das Buch auf, die Seiten waren aus Pergament und schon vergilbt. Das Buch muss sehr, sehr alt gewesen sein.
*Die Kunst des Zauberns, Lehrbuch für junge Magier*, so hieß das Buch. Ich blätterte flüchtig drin rum und entdeckte viele Abbildungen und Zaubersprüche, die in einer anderen Sprache geschrieben waren. Ich entschloss mich dazu, das Buch mitzunehmen. Ich ging wieder nach Vorn zur Rezeption, wo die junge Frau schon wartete.
„Na, hast du was gefunden?“, fragte sie mich.
Ich nickte und legte das Buch auf den Tisch. Sie verzog das Gesicht und ihre Stirn warf leichte Falten.
„Hm...komisch. Dieses Buch habe ich hier noch nie gesehen.“, murmelte sie.
„Ich würde es gerne kaufen. Wie viel soll es denn kosten?“, ich wühlte bereits in meinem armen Portemonnaie.
„Ich weiß nicht....“, antwortete die Ladenbesitzerin.
„Ich habe nur 15 Dollar dabei...reicht das?“, ich hielt ihr das Geld hin und sah sie bettelnd an. Sie überlegte kurz und lächelte mir dann zu.
„Ist okay. Nimm es mit.“
„Danke! Tschüss, schönen Tag noch.“
Ich verließ überglücklich den Laden und machte mich so gleich auf den Weg nach Hause, um so schnell wie möglich in dem alten Buch lesen zu können. Ich hatte ja nur ein paar flüchtige Blicke hineingeworfen, aber diese reichten, um zu erkennen, dass die Zaubersprüche in einer anderen Sprache geschrieben waren. Es war die alte Sprache der Magier. Da ich schon etliche Bücher darüber gewälzt hatte, bin ich sogar in der Lage, diese alte Schrift zu lesen. Darauf war ich ziemlich stolz.
Als ich zu Hause war, ging ich sofort in mein Zimmer. Ich war allein. Wahrscheinlich waren Mum und Justin einkaufen. Dad war wie üblich arbeiten und Jared hatte noch zutun an seinem Ausbildungsplatz. Die beiden würden erst spät nach Hause kommen. Ich setzte mich auf mein Bett und Schlug das Buch vor mir auf. Dieses Buch wurde von zwei Zauberern geschrieben. Hier brachten sie einem das Zaubern bei. Und wieder wünschte ich mir, ich könnte zaubern.
Ich las mir jeden einzelnen Zauberspruch aufmerksam durch. Zu jedem Spruch stand die Wirkung und die Dauer. Manche waren wirklich lustig, z. B wie man jemanden in ein Tier verwandelt oder jemandem den Mund verschließt.
'Dieser Zauber wäre bei Justin angebracht.', dachte ich.
Dann, so ziemlich am Ende des Buches, stieß ich auf einen komplizierteren Zauberspruch. Er war schwieriger als die anderen und schien etwas Besonderes zu sein. Ich las nur flüchtig die Beschreibung. Dort stand sowas wie, Fee des Lichts, Kristalle und Welt retten. Für mehr reichten meine Sprachkenntnisse leider nicht. Der Spruch ließ mich irgendwie nicht los und ich versuchte ihn aufzusagen.
Natürlich machte ich mir keine Hoffnungen, dass irgendwas passieren würde. So sehr ich es mir auch wünschte.
„Catuja beliebra zerca ferielia ofdenon Lightleah.“, so lautete der Spruch.
Wie erwartet, passierte nichts, aber ich sagte es trotzdem nochmal. Ich schloss diesmal die Augen, den Spruch hatte ich mir schon eingeprägt. Sowas konnte ich mir immer gut merken.
„Catuja beliebra zerca ferielia ofdenon Lightleah!”
Doch dann spürte ich eine merkwürdige Vibration. Mein Bett und auch all die anderen Möbel wackelten. War das ein Erdbeben? In New York? Ich schaute mich panisch um. Auf einmal flatterten die Seiten im Buch, bis es schließlich zu fiel. Und dann tauchte ein helles, weißes Licht auf, was sich vor mir zu einem Loch ausbreitete. Ich spürte starken Wind, der von dem Loch ausging....Wind....der mich hineinzog?
„Was zum Teufel?“, brachte ich nur hervor.
Ich kam dem weißen Licht immer näher. Ich versuchte mich an meinem Bett festzuhalten, doch dann wurde ich abgelenkt. Mein Buch wurde in die Luft befördert und von dem Loch angezogen.
„Nein!“, rief ich.
Ich griff nach dem Buch und ließ somit das Bett los.... Ich wurde von dem Licht verschluckt.


Und so verschwand ich und ab hier beginnt ein Abenteuer, was ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht ausgemalt hätte.




So, schon mal etwas zum reinschnuppern. Leider wird diese FF noch etwas warten müssen, da ich nebenbei noch zwei andere ffs schreibe^^ Freue mich über Kommis =)

vlg Rubiana
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