On The Edge Of Breaking Down
Kapitel 1
Die Arme vor Langeweile auf dem Tisch vor mir verschränkt und meinen Kopf darauf gelegt, versuchte ich jetzt schon verzweifelt mit der Hitze klarzukommen.
Es war Hochsommer und obwohl es noch nicht neun Uhr war, brüteten wir Schüler schon vor uns hin.
Unser Schulleiter, ein richtiger Tyrann, war der felsenfesten Ansicht gewesen, wir "schlauen" Schüler (Ja, unserer Schule wurden besonders viele Intelligenzbestien nachgesagt, von denen ich allerdings komischerweise nichts wusste) bräuchten kein Hitzefrei.
Da war ihm das Gesetz aber mal sowas von Schnuppe!
Na wie auch immer.
Wir reagierten gar nicht, als unsere Lehrerin hereinkam und uns einen guten Morgen wünschte.
Ich schreckte jedoch auf, als sich eine beinah schon unangenehme Kälte im Raum breit machte.
Mein Blick fiel auf einen Jungen. Er hatte seltsam gemischt-blondes Haar und zwei Piercings an der Lippe, die sofort auffielen.
Mir schien als würden alle ihre Tische ein wenig näher zum Pult schieben.
Vielleicht war es, weil der Typ so mysteriös wirkte, vielleicht aber auch einfach, weil er so eine unhumane Kälte absonderte.
Ich hielt lieber gepflegten Abstand von ihm und hievte schon meine Schultasche resignierend auf den Platz neben mir, als Miss Martens nachdenklich durch den Raum blickte.
Bitte nicht zu mir! Bitte nicht zu mir! Bitte nicht!
Und tatsächlich lief es mal nicht so ab wie in einer dieser klischeehaften Liebesromane, über die man ja momentan so viel hörte.
Er wurde nach hinten zu Jonathan abgeschoben. Auch “Johnny” war kein angenehmer Zeitgenosse, außer man war Kiffer.
Jonathan war so etwas wie der Schuldealer. Hatte für jeden, der entsprechend genug Geld dabei hatte einen Joint.
Ich hatte ihn nie leiden können. Umso mehr wurmte es mich, dass mir der schlaksige Junge in seinen abgewetzten Jogginghosen und mit seinen ungepflegten Haaren, nicht zu selten am Arsch klebte.
Als unsere Lehrerin dann endlich mit dem Unterricht begann, fiel ihr Blick natürlich zuerst auf den Neuen.
>>Dann sag der Klasse doch mal ein bisschen über dich. Wie du heißt, wo du herkommst, und so weiter.<<
Auch ich wendete meinen Blick jetzt zu ihm. Er schien recht nervös auf die Frage zu reagieren.
Er leckte sich über die Lippen und entblößte dabei noch einen Zungenpiercing.
Eigentlich war es nicht meine Art, neue Mitschüler mit meinen Blicken zu löchern, aber sein Zögern weckte sogar beinah meine Neugier.
>>Riley...<<, antwortete er dann. >>Ich... komme aus Seattle<<, ergänzte er dann, nach meinem Geschmack etwas zu zögerlich, aber es interessierte mich dann doch nicht so sonderlich, noch ging es mich etwas an.
Ich drehte mich wieder nach vorn und blickte auf die noch unbeschriebene Tafel.
>>Oh.. hast du nicht noch ein wenig mehr von dir zu erzählen, Riley?<<, fragte Miss Martens verwundert, zuckte dann aber mit den Schultern und ging zurück zum Pult.
Auch sie war unweigerlich etwas näher zu Riley getreten, da die Kälte die ihn umgab aus einem gewissen Abstand wohl noch angenehm sein mochte.
>>Also! Wer von euch hat die Hausaufgaben gemacht? Möchte jemand seinen Lösungsvorschlag für Aufgabe 3c an die Tafel schreiben?<<, fragte sie munter in die Runde und versuchte uns irgendwie zum Arbeiten zu bewegen.
>>Ruby? Wie wäre es mit dir?<<, meinte sie dann fröhlich, wartete gar nicht erst auf eine Antwort und drückte mir den Kreidestummel in die Hand.
Ich hasste es an der Tafel zu schreiben, denn wenn es eines gab, was ich nicht konnte, dann war es leserlich an der Tafel zu schreiben.
Das wussten auch die meisten Lehrer und so vermieden sie es peinlichst, mich nach vorne zu holen, da daraus sonst immer ein buntes Rätselraten entstand.
Bis auf Miss Martens. Die wollte das wohl einfach nicht verstehen.
Missmutig versuchte ich etwas lesbares an der Tafel zu fabrizieren und ich war sogar recht zufrieden mit mir, als ich es nach fünf Minuten endlosen Wiederwegwischens endlich geschafft hatte.
Ich hörte schon das genervte Stöhnen meiner Mitschüler und streunerte mich unauffällig auf meinen Platz zurück.
>>Ehm... ja... eh... Danke, Ruby.. Soweit ich das erschließen kann.. ist die Antwort wohl richtig!<<
Ich nickte nur anerkennend und starrte wieder auf den Tisch vor mir.
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Anmerkung: Bitte schreibt mir, wenn ihr den Rest auf Bx gelesen hab ich brauche unbedingt Resonanzen und Verbesserungsvorschläge wenn nötig auch =3
Lg, Tsuki