Alte Rechnungen
kleine Kerl auf seinen Gegner und mit nur einem mächtigen Schwinger zerfegt er den Herrn der Drachen in seine Bestandteile. Kaibas LP-Anzeige fällt auf 2550. Sehr glücklich ist er nicht darüber, im Gegenteil. „Wie kannst du es wagen? Was fällt dir ein? Das wirst du mir büßen, verlass dich drauf!“, schimpft er, doch die junge Frau achtet nicht auf seinen Ausbruch. „Damit bin ich erst mal fertig!“
Ärgerlich zieht Kaiba eine Karte. Als er sieht was er gezogen hat kehrt der Glanz in seine Augen zurück. „Diese Karte hier, wird dir jetzt aber gar nicht schmecken, das versichere ich dir! Ich aktiviere jetzt: Ewige Ruhe!“ Erschrocken zuckt Yuki etwas zusammen. Man sieht ihr an wie wenig begeistert sie von dieser Karte ist. Doch Kaiba fährt schon fort: „Diese Karte zerstört alle Monster die mit einer Ausrüstungskarte ausgerüstet sind, und da deine Seele des klaren Wassers das Monster nur vor gezielten Effekten beschützt, kann meine Zauberkarte deine Glocke endlich zum Friedhof schicken.“ Bekümmert muss Yuki beobachten wie sich die Glocke und ihre Ausrüstungskarte in ihre Bestandteile auflösen und verschwinden.
„Aber damit noch nicht genug!“, sagt Kaiba genüsslich, „Als Nächstes benutze ich endlich meine Fusionskarte um meine Blauäugigen Ultradrachen (4500/3800) zu erschaffen! Los meine Weißen verschmelzt miteinander!“ Augenblicklich ist das Spielfeld eingehüllt in ein grelles Licht, als die drei weißen Drachen zu einer einzigen gewaltigen Bestie verschmelzen. Gewaltig ragt nun das dreiköpfige Ungetüm auf dem Spielfeld auf
Mit besorgtem Blick schaut Yuki zu dem Monstrum vor ihr hinüber. „Du hast wirklich Glück, dass mein Ultradrache in dieser Runde noch nicht angreifen kann“, meint Kaiba geringschätzig, „Aber meine anderen beiden Drachen können es! Papageiendrache, vernichte ihr Fuchsfeuer!“ Sofort fliegt das Monster empor und mit einem Sturzflug löscht es erneut den kleinen Fuchs aus.
„Und da dein Fuchs nun weg ist, verliert dein Baseballspieler auch die 1000 Angriffspunkte die er durch dein Feuermonster erhalten hat. Dadurch ist er eine leichte Beute für meinen anderen Drachen. Hyosanryo, greif ihren Baseballspieler an!“ Mit dem Strahl seines Hornes zielt der Drache auf die kleine Gestalt und radiert sie aus. Im gleichen Moment fallen Yukis Lebenspunkte auf 3750. „Das war die Rache für meinen Herrn der Drachen.“, meint Kaiba finster, „Ich spiele noch eine Karte verdeckt und dann beende ich meinen Zug.“
Nun zieht Yuki eine Karte. Ihre Punkte steigen wieder. Gleichzeitig als ihre Anzeige nun 4250 aufweist, sinkt Kaibas Anzeige auf 2050. Während sie ihre neue Karte betrachtet sagt sie kein Wort. Dann fügt sie sie ihrem Blatt hinzu, da die Glocke vom Feld ist, ist sie ja nicht mehr verpflichtet sie zu zeigen.
„Seto, du hast wirklich fair gekämpft“, sagt sie, „Leider nützt dir das nichts mehr. Du kannst dir ja sicher denken was jetzt kommt. Eigentlich hättest du von selber daran denken können. Denn nun da dein Herr der Drachen nicht mehr auf dem Feld ist, sind auch deine Drachen nicht mehr vor Zauber und Fallenkarten geschützt. Deshalb aktiviere ich nun Schnappstahl!“
„Das wagst du nicht!“, grollt Kaiba gefährlich, „Wage es ja nicht mir meinen Drachen wegzunehmen!“ „Tröste dich, du bekommst dafür in jeder meiner Standbyphasen 1000 Lebenspunkte gutgeschrieben“, meint Yuki leichthin, „Wie du selbst sagtest, kein Fehler bleibt unbestraft.“ Damit schiebt sie die Zauberkarte in den Schlitz.
Augenblicklich schlängelt sich ein metallenes Band von ihrer Seite aus durch die Luft und umschließt die drei Hälse des Ultradrachen mit stabilen Halsbändern, die ihn hinüber auf die andere Seite ziehen. „Dein Drache steht nun unter meiner Kontrolle!“, sagt sie ruhig, „Finde dich damit ab!“
Kaiba ballt die Faust. Wie kann sie es wagen? Sie hat ihm alles weggenommen und nun nimmt sie ihm auch sein stärkstes Monster, sein ein und alles! Das kann er nicht dulden! Das wird sie ihm büßen! Keinerlei Rücksicht mehr, nein, die Zeiten sind vorbei! Das bedeutet Krieg! Es langt ihm nicht mehr sie nur zu besiegen, er wird sie vollkommen zerstören! Sie soll am eigenen Leibe erfahren, wie er jemandem ergeht der schwächer ist als der andere. Er wird sie für alles bezahlen lassen, was sie ihm angetan hat! Koste es was es wolle!
„Ich bin noch nicht fertig!“, sagt Yuki nun, „Mein Drache darf nun gerne mal seine Stärke unter Beweis stellen. Ultradrache, greif seinen Papageiendrachen an mit deiner dreifachen Lichtblitzattacke!“
Doch Kaiba ist schneller. „Das hast du dir so gedacht! Ich decke meine Fallenkarte auf: Entkräftungsschild! Na kommt sie dir bekannt vor? Das ist deine Karte. Wenn du schon meine Karte und meinen Drachen gegen mich einsetzt, dann verwende ich eben deine Karte gegen dich.“ Im selben Augenblick wo sich der Lichtblitz von den Mündern des Drachen löst, entsteht eine durchsichtige Barriere vor dem Papageiendrachen und fängt den Angriff ab. „Vielen Dank!“, meint Kaiba spöttisch, „Durch deinen eigenen Entkräftungsschild wurde dein Angriff auf mich abgewehrt und die gesamte Angriffsstärke meines Ultradrachens wird meinen Lebenspunkten gutgeschrieben, das heißt sie erhöhen sich um 4500 Punkte!“ Kaibas Anzeige rollt auf 6550.
Wortlos schaut Yuki ihn an. Sie sagt nichts, doch ihre Mine verrät Traurigkeit. Was sie gerade denkt, ist nicht zu erkennen. Dann sagt sie: „Ich bin mit meinem Zug fertig!“
„Na endlich meint Kaiba ungeduldig und zieht eine Karte. Etwas verstimmt stellt er fest, dass er mit der neuen Karte wenig anfangen kann.
„Ich versetze meine beiden Drachen in den Verteidigungsmodus und beende dann meinen Zug. Du bist dran! Es kann nicht sein, dass deine dumme kleine Strategie doch noch aufgeht. Du wirst mich niemals besiegen!“
Yuki zieht eine Karte und ihre Punkteanzahl schnellt auf 4750 hoch, doch der Effekt ihres Deckmasters kommt mit dem Effekt der Schnappstahl-Zauberkarte ins Gehege, deshalb erhöhen sich Kaibas Punkte nun ebenfalls um 500 auf nun 7050.
„Also schön, zweiter Versuch!“, sagt sie, „Ultradrache, vernichte seinen Papageiendrachen!“ Diesmal gibt es nichts was Kaiba dagegen tun kann. Sein Drache zerspringt in viele tausend digitale Splitter. „Und genau so werde ich es mit all deinen anderen Monstern machen, Seto“, sagt Yuki ernst, „Richte dich schon mal darauf ein! Du kannst nicht gewinnen! Am besten ist es, wenn du gleich aufgibst.“
„Aufgeben? Ich?“, Kaiba schaut sie verächtlich an, „Wovon träumst du noch? Ich gebe niemals auf, verstanden? Dass ich vor dir klein bei gebe, wirst du nicht erleben, nicht in tausend Jahren!“
Kaiba lässt sich nicht anmerken wie er innerlich zittert. Es sieht in der Tat schlecht aus. Hier hat er sein stärkstes Monster gegen sich und keines seiner anderen Monster ist in der Lage gegen seinen blauäugigen Ultradrachen zu bestehen.
Aber das darf einfach nicht passieren! Er darf einfach nicht verlieren! Nicht jetzt, nicht so und nicht gegen sie! Schon gar nicht jetzt wo Yugi zusieht. Was für eine furchtbare Blamage wäre das? Nicht nur, dass er gezwungen wäre diesem Noah aus seinem digitalen Verwahrungsort herauszuhelfen, nein er würde auch Yuki die Genugtuung geben ihn erneut besiegt und gedemütigt zu haben, besonders nachdem er so großartig behauptet hat, das würde sie nie wieder mit ihm machen. Hinzu kommt noch, dass er sich vor Yugi gänzlich lächerlich machen würde, sollte er gegen sie verlieren. Nein, es steht einfach zu viel auf dem Spiel. Alles hängt jetzt von der nächsten Karte ab!
Er schließt die Augen. Wenn jetzt nur die richtige Karte kommt! Vielleicht sollte ich es doch mal mit Yugis albernem Herz der Karten versuchen, denkt er sich, bei ihm scheint es schließlich irgendwie immer zu klappen. Er wirft einen Blick in Yugis Richtung. Der junge Mann beobachtet ihn aufmerksam. Er wirkt irgendwie besorgt, aber der Eindruck muss täuschen. Warum sollte Yugi besorgt um ihn sein? Sicherlich ist dass letzte was er will, dass sein ewiger Rivale doch noch gewinnt. Viel wahrscheinlicher ist, dass es ihm Kopfzerbrechen bereitet, ob er nicht doch noch die passende Karte zieht. Noch einmal schließt Kaiba die Augen. Bitte, nur dieses eine einzige Mal!
Er versucht seine Hand ruhig zu halten als er schließlich seinen Blick auf die Karte wirft. Fast entfährt ihm ein Stoßseufzer als er sieht was er gezogen hat, doch niemand scheint es bemerkt zu haben. Dann stößt er eine kurzes, verächtliches Lachen aus. „Dein Glück hat dich endgültig verlassen. Ich habe nämlich hier in meiner Hand die Karte die dein Schicksal unwiderruflich besiegeln wird!“
Mit teils kritischem, teils besorgtem Blick schaut Yuki zu ihm hinüber. „Das habe ich schon öfter von dir gehört. Beweise mir erst mal, dass das nicht wieder nur leere Worte sind.“ Kaibas Mine wird wieder ernst. „Dieses Mal ist es mir ernst! Ich fege dich endgültig aus dem Duell! Ich aktiviere nämlich nun die Zauberkarte: Schwerer Sturm!“
Erschrocken reißt Yuki die Augen auf. „Nein, das kann nicht sein! Gerade diese Karte hast du gezogen?“ „Allerdings!“, sagt Kaiba kalt, „Mit dieser Karte vernichte ich sämtliche Zauber und Fallenkarten auf dem Feld. Und damit auch deine Feierlichen Wünsche und die Zauberkarte Schnappstahl!“
Im selben Moment bildet sich eine scharfe Windhose auf Kaibas Spielfeldseite. Unaufhaltsam und gnadenlos fegt sie über beide Spielfeldseiten hinweg und vernichtet auf ihrem Weg Kaibas Crush-Card, Yukis Feierliche Wünsche, ihr Verbot und die Schnappstahlkarte die den Ultradrachen festhält. Kaum ist das mächtige Monster befreit wechselt es auch schon auf Kaibas Spielfelsseite zurück. Dessen Zufriedenheit darüber ist ihm deutlich anzusehen.
Hoch ragen nun die