Alte Rechnungen
steht die Feuerprinzessin. „Es tut mir leid, Seto Kaiba, aber ich kann sie nicht gehen lassen!“, sagt sie ruhig. Kaiba strafft sich „Was soll das heißen?“, fragt er scharf, „Ich verlange augenblicklich eine Erklärung für dieses Verhalten!“ „Ihre Anwesenheit hier ist von großer Wichtigkeit“, begründet die virtuelle Gestalt, „Sie wurden aus einem bestimmten Zweck hergebracht.“
„Wenn sie glauben, dass ich nach dem was heute hier vorgefallen ist, noch immer bereit bin ihre Technik zu kaufen, dann sind sie noch dümmer als ich angenommen habe!“, grollt Kaiba, „Wie können sie es wagen mich hier drin gefangen zu halten? Wenn ich den Verantwortlichen in die Finger bekomme, dann kann er sich auf etwas gefasst machen!“
„Ich schlage vor, dass sie sich zunächst einmal wieder beruhigen“, entgegnet die Feuerprinzessin unbeeindruckt, „Dadurch werden sie ihre Situation in keinster Weise verändern.“ „Das ist ja wohl die Höhe!“, empört sich Kaiba, „Nur weil ich jetzt wie ein Fünfjähriger aussehe, gibt es ihnen nicht das Recht mich wie einen zu behandeln! Mich würde ohnehin interessieren wie es ihnen möglich war dieses demütigende Bild von mir zu erzeugen.“
„Um ihre Frage zu beantworten, dieses Bild entstammt aus den Erinnerungen die sie an ihre Zeit als Fünfjähriger hatten. Zu Demonstrationszwecken, wurde diese Erinnerung ausgewählt, da sie mitunter eine der lebhaftesten Erinnerungen war.“ Verblüfft blickt Kaiba die Gestalt vor sich an. „Aus meinen Erinnerungen? Sie haben eine Technik entwickelt die direkt mit den Gedanken des Benutzers interagiert?“ „Nur dadurch ist eine solche Vielfalt an Selbstbildnissen möglich“, bestätigt die Feuerprinzessin.
Kaibas Mine verfinstert sich. Ein ungewöhnlicher Gedanke kommt ihm, doch er will ihn gleich wieder verwerfen. Das ist einfach unmöglich! Hoch aufgerichtet, aber mit gesenktem Kopf steht er da. „Ich bin in meinem Leben erst einmal einer solchen Technik begegnet. Und ich kenne nur eine Person, die eine solche Virtuelle Realität kreieren könnte. Aber das kann nicht sein! Er ist tot!“
„Manchmal ist nicht alles so wie es auf den ersten Blick scheint!“, ertönt es plötzlich hinter ihm. Ruckartig fährt Kaiba herum. Vor ihm steht eine Person in den Schatten. Sie trägt kurze, helle Leinenhosen und eine dazu passende, helle Jacke. Ihre Haare haben einen grünlichen Schimmer und sind zu einem praktischen Kurzhaarschnitt frisiert. Und sie ist, wie Kaiba jetzt feststellt, fast doppelt so groß wie er.
„Du!“, ruft Kaiba aus. Es ist eher eine Feststellung als eine Frage. Nun tritt die Person ins Licht. Es ist ein junger Mann und er baut sich groß vor Kaiba auf, der ihn mit ärgerlichem Blick von unten her anschaut. „Noah! Also doch, ich hätte es mir doch denken sollen!“ Der junge Mann blickt auf ihn hinunter dann verzieht sich sein Mund zu einem schiefen Lächeln: „Es ist auch schön dich wiederzusehen, Bruder!“