Fanfic: Whispering In Your Heart
an und fragte mehrmals wie es mir ging.
Still aßen wir und er zog mich danach hinter sich her.
Es war ein leerer Raum, wie alle anderen in diesem Haus, doch an der komplett verglasten Wand stand ein wunderschöner, alter Flügel. Er ließ mich los und lehnte sich hinter mir an die Tür. *
Ich spielte gerne darauf, die Töne waren klar und es klang, als würden tausende von Geschichten in jedem Ton stecken. Leise spielte ich mein Lied. Mein Bruder hatte es mir beigebracht.
Als ich endete beugte er sich zu mir herunter und flüsterte leise in mein Ohr:
"Wow."
Ich drehte mich um, stand auf und ließ mich in seine Arme fallen.
"Wieso willst du mich nicht gehen lassen?", murmelte ich an seinem Hals.
"Nick würde mich umbringen, wenn dir etwas zustoßen würde.", sagte er mit einem Lächeln im Gesicht.
Ich musste lächeln und ließ ihn verdutzt im Zimmer stehen.
"Nick!", rief ich und fiel ihm um den Hals, als er sich umdrehte. Er hob mich hoch und hielt mich so fest, dass mir der Atem wegblieb.
"Du bleibst.", sagte er leise und es war keine Frage. Meine Zehen berührten kaum den Boden und mein Lächeln verging:
"Naja, aber ja. Bis ich euch entwischen kann.", fügte ich scherzhaft dazu.
Und so ist ein Teil der Ferien vergangen. Sie zeigten mir die Stadt, wir unternahmen dies und das, kochten und aßen immer zusammen und fingen an einige Pläne zu machen, wie wir die restlichen Zimmer gestalten sollten. Doch da war immer der eine Gedanke, der mich auch im Schlaf nicht losließ. Ich musste wissen wie es den Anderen ging. Vielleicht hatten sie mich schon längst vergessen, vielleicht war ich zu lange weg gewesen, vielleicht ist ihnen etwas zugestoßen. Ich wusste es nicht. Die Sorge wuchs mit jeder Minute, die verging, der Gedanke war nicht zu vertreiben und immer noch wachte ich ohne Grund erschrocken und verschwitzt auf. Immer kroch ich dann zu Shane, Mike, Nick oder Jake ins Bett und ließ mich von ihnen wieder beruhigen. Es war antrengend und meine Augenringe wurden mit jedem Tag schlimmer, doch immer noch hatte ich Angst einzuschlafen. Mein Arm tat immer mehr weh und ich wusste nicht wieso. Eines Morgens, an dem ich wie immer nicht schlafen konnte entdeckte ich nach dem Bad feine Schnittwunden an dem linken Arm, sie bluteten leicht. Ich dachte mir nichts dabei, klebte ein paar Pflaster drauf und zog mich an.
Mit den Tagen, die vergingen, wurden die Wunden immer tiefer, ich konnte es mir nicht erklären, doch hatte ich Angst es den anderen zu sagen, irgendetwas hielt mich davon ab.
"Wieso hast du eigentlich dauernd was langes an? Es ist doch total heiß und du müsstest echt unter den Dingern da schwitzen.", sagte Mike und zupfte an meinem Pulli rum. Ich hatte nichts zu sagen, zuckte nur mit den Achseln und ließ das Thema in der Luft hängen. Immer noch ratlos wandte er sich wieder seinem Spielt zu und zockte weiter. Es war mir in letzter Zeit egal geworden was die anderen dachten, ich sorgte mich immer noch um die Anderen, doch sie wollten mich nicht gehen lassen. Sie stalkten mich schon regelrecht. Außerdem hatte ich es aufgegeben zu zu entkommen. Mich beschlich langsam der Verdacht, dass sie abwechselnd Wache hielten, um mich daran zu hindern einfach abzuhauen. Ich strich gedankenverloren Mikes Haare glatt, die er, wie immer, morgens nicht gekämmt hatte. Nick setzte sich zu mir und lehnte sich erschöpft nach hinten.
"Wo warst du denn?", fragte ich, nur um Aufmerksamkeit zu heucheln. Meine Gedanken drehten sich immer im Kreis.
>Wie könnte ich entkommen<, >Wieso bekomm ich grundlos Schnittwunden am Arm< und >Wieso kann ich es ihnen nicht erzählen, ja sogar nicht zeigen<
Diese komischen Wunden versteckte ich unter meinen Sweatshirts. Langsam stand ich auf und ging mechanisch in die Küche, sah mir den Kühlschrank an und griff ziellos hinein. Als mir der Duft von Pfannkuchen in die Nase stieg, wurde ich aus meinen kreisenden Gedanken gerissen, sah verdutzt auf meine Hände und wunderte mich, dass daraus kein Disaster geworden ist. Ich holte noch Marmelade, Nutella, Kakaopulver, Puderzucker und rote Grütze aus den Schränken, servierte mein gelungenes Essen auf dem Tisch und rief sie. Ich stocherte in dem Pfannkuchen herum und schob mir ein Stück in den Mund, sah zu Jake und wunderte mich. Irgendetwas stimmte nicht mit ihm. Ich wusste nur leider nicht was es war. In den letzten Tagen war er mir aus dem Weg gegangen und jetzt sitzt er neben mir und boxt Nick in die Seite, lacht und sieht nicht mehr so blass aus wie noch heute Morgen. Das ließ ich einfach so stehen und machte mir keine weiteren Gedanken.
Eines Morgens hockte ich allein am Küchentisch. Ich hatte das gesamte Haus nach den Jungs durchkämmt, doch sie waren wohl heute Morgen schon gegangen. Ich schob mir das letzte Stück Brot in den Mund und ging Zähneputzen. Meine Gedanken kreisten wieder um >Flucht< und >Wie soll ich ihnen das mit meinem Arm erklären< ...
Ich entschied mich dafür, zu versuchen ob ich hier überhaupt rauskam. leise schlich ich zu meinen Sachen und zog mir ein Paar Sneakers an. Auf Zehenspitzen ging ich die Treppe hinunter und übersprang dabei die knarrende Treppenstufe. Doch als ich die Hand gerade auf die Türklinke gelegt hatte, hörte ich draußen Schritte und sauste so schnell und leise wie möglich nach oben. Dort warf ich die Schuhe in irgendeine Ecke und rannte in die Küche.
Ich tat so, als würde ich etwas im Kühlschrank suchen, machte sie lautlos auf und knallte sie anschließend unüberhörbar wieder zu. Ich lugte aus der Tür zur Treppe, doch da stand keiner. Verwundert ging ich langsam wieder zur Treppe, doch so weit kam ich nicht. Jemand packte mich und schlang einen Arm um meinen Bauch und presste dabei meine Arme an meine Seiten. Es war Jake.
Ich wollte im sagen, dass er mich erschreckt hat, doch irgendetwas stimmte nicht, nicht mit ihm und nicht mit der gesamten Situation. Langsam lehnte er sich vor, flüsterte mir "Es tut mir so Leid" ins Ohr und legte seine waren Lippen auf meinen Hals.
Von dort aus fing es an zu kribbeln. Es ist, als würde Strom durch meinen Körper fließen. Es fühlte sich fremd an, doch es war ein angenehmes aufregendes Gefühl. Er legte eine Hand unter mein Kinn, hob mein Gesicht an.
Dann kam plötzlich ein stechender Schmerz. Ich spürte wie ich schwächer wurde, hörte wie er schluckte, doch ich konnte mir keine Reim darauf machen. Mein Körper reagiert instinktiv. Ich wand und schlug um mich. Ich schubste ihn weg und ich lief in die nächstbeste Ecke um nicht von hinten überrascht zu werden. Ich fasste mir an den Hals. Er war klebrig und nass. Mit schreckgeweiteten Augen sah ich zu ihm.
Er schritt langsam auf mich zu, in seinen Augen glänzte die Jagdlust. Mein Blickfeld wurde verschwommen und ich hörte hinter mir jemanden die Treppe heraufstürmen. Jake stand in der einen Sekunde noch fünf Meter entfernt und in der nächsten schon vor mir, lächelte mich mit blutverschmiertem Gesicht an. Jemand zog mich von ihm weg und stellte sich ihm in den Weg.
Es war Shane.
"Verdammt, was soll das?! Beruhig dich doch endlich!", brüllte er ihn an. Er stand wie eine Mauer zwischen mir und Jake. Doch ich bezweifelte, dass er in diesem Moment der Jake war, den ich kannte. Ich fiel zu Boden, spürte jedoch nichts, da ich bereits mein Bewusstsein verloren hatte.
Kapitel: Komliziertes Zusammenleben
Ruhige Atmenzüge weckten mich. Ich lauschte, hatte aber Angst die Augen zu öffnen, wünschte mir das alles wäre nur ein Albtraum gewesen. Es ist nicht real, dass kann einfach nicht sein! Ich hatte Kopfschmerzen, bewegte mich kein Stück. Nur ein ein und ausatmen war zu hören. Ich wusste nicht wer es war.
Mein Gehirn arbeitete langsam, konnte die Zusammenhänge nicht erfassen. Mein Körper war immer noch wie gelähmt. Nach einem Augenblick des Wartens nahm ich mich zusammen und rappelte mich mühsam auf und setzte mich hin. Ich hatte Verspannungen, achtete jedoch nicht darauf und sah zum Sofarand. Ich wollte wissen, wer bei mir gesessen war. Es war er. Jake.
Mein Herz fing an zu pochen, erneut schoss Adrenalin durch meine Adern und ich zog die Decke bis zu meinem Kinn, zog die Knie eng an meinen Körper. Wie früher, wenn ich Angst hatte, zog ich die Decke weiter bis zur Nase hoch und sah Jake ängstlich an. Nein, ich konnte ihn nicht einmal richtig in die Augen sehen.
Ich riss mich zusammen und zwang mich dazu. Seine Augen waren leuchtend blau und voller Reue. Er machte den Mund auf um etwas zu sagen, schloss ihn aber wieder ohne ein Wort.
Ich zitterte, wünschte mir, dass er mich anlügen würde, sagen würde, dass alles gut wäre. Wünschte mit, dass er mich tröstend in den Arm nahm und versuchte mich zu beruhigen.
Wie in den vergangenen Nächten, als ich schweißgebadet aufwachte, zu ihm kroch und seinem Herzschlag lauschte. Doch sein Gesicht sagte mir schon alles. Es war passiert, er bereute es und ich hatte Angst vor ihm. Das waren Tatsachen, die er nicht leugnen konnte.
Er setzte sich neben mich auf das Sofa, ich kroch noch weiter unter die Decke. Ich sah ihn argwöhnisch, nein ängstlich an und er hielt meinem Blick stand. Während wir so dasaßen wuchs die Spannung zwischen uns. Mir wurde heiß und kalt, mein Herz schlug immer noch in einem unnormalem Tempo, mein Atem ging schnell.
Ich konnte mich an den beißenden Schmerz erinnern und das war nicht einmal das schlimmste. Ich wollte einfach nicht glauben, dass er es war. Jake, der mich immer schief anlächelte, der für mich da war.