Fanfic: Auch Vampire haben Gefühle
Kapitel: „Ein Ende mit Schrecken, ist besser, als ein Schrecken ohne Ende“, ja klar, wers glaubt.
Seit langem, mal wieder ne Story von mir, hoffe das erste Kapi gefällt euch =)
Vorwort
Wie war ich nur hier hingeraten? Die Antwort war leicht zu beantworten, aber warum ich hier hingeraten war, diese Frage war nicht so leicht zu beantworten. Jedenfalls wartete ich auf das Ende aller Dinge, denn irgendwann müsste es ja kommen, selbst für einen Vampir, wie mich.
„Ein Ende mit Schrecken, ist besser, als ein Schrecken ohne Ende“, ja klar, wers glaubt.
Es war Frühling, die wohl beste Jahreszeit, bis auf den Sommer. Alle Leute waren fröhlich drauf, lachten, plauderten und verbreiteten die besten Frühlingsgefühle. Wie mich das ankotzte. Ich habe nix gegen den Frühling und gegen den Sommer, doch diesmal war es der denkbar schlechteste Zeitpunkt, der Leute, die Liebe zu verbreiten. Ich war frisch getrennt, seit grad mal 2 Monaten und in der tiefsten Stimmung seit meinem Leben. Am liebsten hätte ich mich in ein tiefes, dunkles, schwarzes Loch verkrochen um nie mehr raus zu kommen, aber nein, meine Freundin meinte, ich müsse unbedingt unter Leute.
„ Cloudi, du musst ihn vergessen, andere Mütter haben auch sehr schöne Söhne“, so redete sie pausenlos, ohne Unterbrechung. Genervt versuchte ich meine Ohren auf Durchzug zu stellen und starrte Löcher in die Luft, im Versuch die Pärchen um uns herum, nicht zu sehen. Ich versank immer öfter in meinen eigenen Gedanken und bemerkte nicht, was um mich herum geschah, so auch nicht, dass Jennifer mich seit guten 5 Minuten böse anstarrte, in der Hoffnung, ich würde sie mehr beachten. „ Cloudi hörst du mir überhaupt zu?“ fragte sie, mit kaum unterdrückter Wut in der Stimme. Nein ich hörte nicht zu, dass war doch gerade der Punkt, ständig redete sie nur von meiner blöden Situation, und dass ich nicht so depri sein sollte. Es kam mir jedoch selber etwas seltsam vor, dass ich noch nicht mal auf meinen verhassten Spitznamen Cloudi reagierte, wäre ich in meiner normalen Verfassung, so hätte ich Jennifer wohl strikt darauf hingewiesen, dass ich Cloudia heiß, und nicht Cloudi. Doch was spielte es jetzt noch für eine Rolle, nachdem ich den Kontakt zu den mir wohl wichtigsten Menschen im gesamten Kosmos verloren hatte. So sulte ich mich in meinem Mitleid und vernachlässigte alles, meine Freunde, meine Familie, die Schule, einfach alles. Bis zu jenem Tag.
Es war Montag, mein verhasster Tag für dieses Halbjahr, nicht weil wer so anstrengend gewesen wäre, nein ganz im Gegenteil, er war viel zu einfach. Es begann schon damit, dass ich die ersten drei Stunden frei hatte, also genau das, was ich vermied zu haben, denn Freistunden bedeutete freie Zeit zum Nachdenken, was ich unbedingt vermeiden musste, um nicht in Tränen auszubrechen und die Welt mit meinem Liebeskummer zu ertränken. So häufte ich mir immer häufiger so viele Aufgaben auf, dass ich rund um die Uhr mit Arbeiten beschäftigt war, und am besten bis spät in die Nacht. Die Zeit des Schlafens war mein größtes Problem, denn ich verbrachte davon nicht eine Minute ohne Alpträume. So war es nicht verwunderlich, dass ich jede Nacht schreiend aus meinem Schlaf erwachte. Um diese Alpträume zu verhindern, oder besser gesagt, solange wie möglich hinaus zu zögern, arbeitete ich an meinen Hausaufgaben und Referaten, so spät, wie es mir möglich war. Meine Noten verbesserten sich rapide und sowohl meine Eltern, als auch meine Lehrer waren mächtig stolz auf mich, weil sie einfach nicht hinter meine Fassade blickten. Für sie spielte ich das nette, aufgeweckte und fröhliche Mädchen, und schloss somit mein wahres Selbst, meine Gefühle und Emotionen, ja mein ganzes Ich, hinter einer dicken Mauer ein. Nur meine Freunde durchschauten mein Schauspiel. Doch an diesem speziellen Montag veränderte sich mein gesamtes Leben.
Es kam eine neue Familie in die Stadt, was an sich nicht so bedeutsam schien, doch diese Familie war anders, wie anders, sollte ich bald erfahren. Die drei jüngsten Brüder der Familie, insgesamt gab es 5 Geschwister und die beiden Eltern, kamen in meinen Jahrgang. Was sie besonders auszeichnete, war ihre besondere Schönheit und ihre besondere Intelligenz. Schon in der ersten Stunde in Biologie merkte ich sofort, dass die drei uns Anderen weit überlegen waren. Der Intelligenteste und in meinen Augen Schönste von den Dreien, war der wohl jüngste unter ihnen. Er hatte gestyltes, schwarzes, verwuscheltes Haar und die schönsten blauen Augen, die ich je gesehen hatte. Seine Augen erinnerten an dunkel blaue Saphire, in denen ein kleiner Hauch Goldstaub gefallen war. Das Größte Glück, oder eher Pech, war, dass er in Biologie genau neben mir saß. Glück, weil er so unbeschreiblich lecker war, Pech, weil er, ohne es zu merken, meine ganze Aufmerksamkeit für sich beanspruchte. Man konnte einfach nicht wegsehen. So bemerkte ich auch nicht, dass Frau Leopard mir zum dritten Mal die gleiche Frage stellte und ich sie nicht beantwortete, weil ich geistig nicht anwesend war. Erst, als meine Freundin mich von hinten an stupste und leise meinen Namen flüsterte, kam ich wieder zu mir. Wie ein Auto starrte ich Frau Leopard an, die daraufhin erneut die Frage an mich richtete. „ Wie viele Chromosomen hat ein menschlicher Körper“, währe ich geistig auf der Höhe gewesen, hätte ich diese Frage im Schlaf beantworten können, doch so ergab sie einfach keinen Sinn. Da kam mir unverhofft der Junge neben mir zur Hilfe. „ 46 Chromosomen, also 2n = 23 mal 2“, flüsterte er mir zu, so dass ich ihn kaum verstehen konnte, geschweige denn die Lehrerin. Mit rotanlaufenden Kopf beantwortete ich die Frage und zischte dem Neuen zurück „ dass kann ich auch noch selbst beantworten, Mister neun mal klug“. Anders als gedacht, reagierte er nicht beleidigt sondern amüsiert auf meine Reaktion. Was für ein bezauberndes Lächeln er doch hatte, eines, welches jedes Mädchen in den Bann ziehen würde. Dies machte mich noch wütender und ich drehte mich, so weit wie es ging, beleidigt von ihm weg. Dies veranlasste ihn zu einem leisen Lachen, was deutlich machte, wie sehr er sich über mich amüsierte. Das war ein ganz mieses Gefühl und ich bekam das Gefühl, als ob mich alle anstarren würden, um jeden Augenblick auch los zu lachen. Zum Glück klingelte genau in diesen Augenblick die Schulglocke und ich konnte, schneller als die Polizei erlaubt, meine Sachen packen und aus den Klassenraum stürmen. Dieser blöde Kerl hatte es glatt geschafft in gerade mal 5 Minuten mein eh schon sehr angeschlagenes Selbstvertrauen, gänzlich nieder zu reißen. Ich war den Tränen nahe. So bemerkte ich nicht, dass er mir folgte, biss ich seine Hand auf meiner rechten Schulter spürte. „ Hey, warte doch mal und bleib stehen, was ist denn mit dir los?“ Mit leichtem Druck drehte er mich zu sich rum. Eine Haarsträhne viel ihm ins Gesicht und er sah mich aus verunsicherten Augen an. Leise rann mir eine Träne über die Wange, so wie immer, wenn ich wütend oder zu tiefst getroffen war. Zärtlich legte er einen Finger an meine Wange und fing meine Träne auf. „ Ich mag es nicht wenn Frauen weinen, schon gar nicht, wenn ich der Grund solch einer Traurigkeit bin“, und tatsächlich spiegelte sich in seinem Gesicht meine Trauer wider. Verstehen konnte ich seinen plötzlichen Gefühlswandel allerdings nicht. „ Kann ich dir helfen, dich irgendwie wieder aufheitern? Es tut mir nämlich sehr leid, dir solch einen Kummer zu bereiten.“ Langsam schüttelte ich meinen Kopf. Nein er konnte mir nicht helfen, niemand konnte das wirklich, bis auf eine Person, vielleicht, doch die war unabkömmlich. So schüttelte ich langsam den Kopf, was bewirkte, dass eine weitere Träne meine Wange herabrann. Auch diese fing er geschickt mit seinem Finger auf. Und dann geschah das, was ich nie gedacht hätte, dass es kommen würde. All meine Treuer, meine Wut und meine Verzweiflung brachen aus mir raus und ich fing hemmungslos an zu schluchzen. Meine Beine gaben unter mir nach, doch fing er mich auf und ließ mich sanft auf den Boden gleiten. Mit einer Hand umarmte er mich, mit der anderen wühlte er in seiner Tasche herum und holte eine Packung Taschentücher heraus, doch dies bemerkte ich nur am Rande. So bemerkte ich auch nicht, dass ich mein Gesicht gegen seinen Oberkörper drückte und sein T-Shirt mit meinen Tränen tränkte. Sanft legte er seine Linke um mich und hielt mir mit seiner anderen Hand ein Taschentuch entgegen. Leise flüsterte er mir beruhigende Worte ins Ohr, wie einem kleinen Kind, welches einen schrecklichen Alptraum erlebt hatte. Ich ließ ihn gewähren, nicht mehr mächtig den Schmerz noch länger zu unterdrücken. Zu lange hatte er sich schon, wie Maden gleich, in meine Seele gefressen. So saßen wir beide bestimmt eine halbe Stunde in dem verlassenen Flur, der nun leeren Schule, doch er wisch mir nicht von der Seite und schien es auch nicht müde zu werden meinem Strom von Tränen und meinen herzzerreißenden Schluchzern zu trotzen, indem er mir weiterhin gut zuredete und meine Tränen mit einem wohl nicht zu versiegenden Strom an Taschentüchern trocknete.
Irgendwann versiegte dann aber mein Strom von Tränen. Langsam wischte ich mir die letzten Tränen mit den Handrücken ab und schaute mich leicht verwirrt in dem Flur um. Es wurde langsam dunkel, also hatte es doch länger gedauert meine Tränen und meinen Schmerz zu bezwingen, zumindest soweit, dass ich wieder als Mensch durchging, als ich gedacht hatte. Leicht beschämt scheute ich meinem Gegenüber ins Gesicht, jetzt viel mir auch wieder sein Name ein, Ciro. Der Name passte wirklich zu ihm, er war die Sonne, meine lebensrettende Sonne, so kam es mir vor. „ Es tut mir leide, dass du mich in solch einer Verfassung erleben musstest, sonst bin ich fröhlicher und stabieler“, doch er schaute mich nur erstaunt mit seinen blauen Augen an. Dieser Umstand veranlasste mich es weiter zu versuchen, mich aus dieser unangenehmen Situation zu