Brokers and Druids (MMFF)
war sicher einer der Gründe, warum sie sich der ASC angeschlossen hatte, wenn nicht sogar der einzig wirkliche Grund.
In den Park war sie zusammen mit fast dreißig anderen Jägern der ASC gegangen, herausgekommen sind nur noch zwölf, drei starben hinterher an ihren Verletzungen.
Vielleicht hätte sie selbst auch noch dran glauben müssen, wenn nicht die Verstärkung eingetroffen wäre.
Ein einzelner Mann, Daniel Kreuzberger.
Aber selbst ein Warrior konnte von einem anderen Warrior getötet werden und das hatte Kreuzberger gemerkt. Der Gejagte hatte ihm die Kehle aufgeschlitzt. Der Schnitt war kaum tief genug um ihn zu töten, aber er verlor viel Blut.
Wenn es Kreuzberger nicht gelungen wäre, den gejagten Warrior am Bein zu verletzen, hätte wahrscheinlich niemand von ihnen überlebt.
Bei dem nächsten Angriff konnte Carolin mit der Geschwindigkeit des Warriors mithalten und verpasste ihm ein dekoratives Loch am Kopf und ein zweites in der Herzgegend.
Als er am Boden lag, nahm sie sein Küchenmesser und schnitt ihm den Kopf ab. Dabei musste sie so zerren und reißen, dass sie sich allen Ernstes fragte, ob Klingen in den Händen von Warriors besser Schnitten als sonst.
Als sie es schließlich geschafft hatte, den Kopf vom Rumpf zu trennen, beruhigte sie sich wieder etwas und ließ zu, dass die angenehme Erschöpfung, die man immer nach einer anstrengenden, aber zufriedenstellenden Arbeit empfand, von ihr Besitz ergriff.
Eine Weile stand sie einfach nur da, starrte in den Himmel und betrachtete den Mond. Dann ließ sie Kreuzbergers Stimme aufhorchen.
“Was ist das?”
Er hatte in den Taschen des Warriors herumgewühlt und hatte dabei vier feinsäuberlich verpackte Gegenstände hervorgeholt. Einen davon hatte er aus seinem Kokon aus Stoff befreit.
“Sieht aus wie ein schwarzes Ei. Gib mal eines der anderen her!”
Carolin interessierte sich eigentlich nicht sehr oft für etwas, was ein Warrior bei sich trug. Meistens sind es ganz gewöhnliche Gegenstände, wenn man mal von den vielseitigen Waffen absah. In den Taschen von Brokern fanden sich meistens interessantere Sachen.
Dieses Mal schienen sie aber einen Warrior erwischt zu haben, der einen seltsamen Tick hatte: Wer bemalte denn schon Eier mit einer schwarzen Farbe?
Als sie jedoch eines der Päckchen von Kreuzberger gereicht bekam und dieses dann öffnete, änderte sie ihre erste Einschätzung.
Es war kein schwarz bemaltes Ei, es war etwas viel simpleres und zugleich etwas sehr verwirrendes:
Es war schlicht und einfach ein schwarzes Ei, nichts gefärbtes. Etwas natürliches.
“Verrückt!”
Carolin konnte es nicht erklären, aber dieses Mal richteten sich die Härchen auf ihrer Haut eindeutig nicht aus krankhafter Freude auf, sondern aus einem Gefühl heraus, das Angst gefährlich nahe kam.
“Leutnant, wir haben noch einen Anormalen!”
Die Stimme des Soldaten schaffte es, das Gefühl zu vertreiben.
“Wo?”
“Hier im Park!”
Jetzt war es wieder Freude, die für die Gänsehaut sorgte.
“Los! Den holen wir uns!”