Brokers and Druids (MMFF)
für was?”
“Der Grund warum du mir geholfen hast. Ich kann irgendwie nicht glauben, dass dies dein Ernst ist.”
Der Warrior begann aus voller Kehle zu lachen. Für James machte ihn das nur noch unsympathischer.
“Natürlich ist das mein Ernst. Ich will die ganze Welt in Flammen sehen, das ist alles. Ist dir das den wirklich so Fremd? Darauf brauchst du nicht zu antworten, denk einfach darüber nach. Denk darüber nach, was du in Flammen untergehen lassen willst. Denk einfach nur darüber nach, vielleicht verstehst du mich dann besser.”
Für eine ganze Weile fiel kein Wort mehr.
Dann, nach einer gefühlten Ewigkeit, begann der Warrior wieder zu sprechen.
“Wann wirst du gehen?”
James blickte den Warrior wieder von der Seite her an.
“Ich glaube, du hast den Brief nicht richtig gelesen. Es war nie die Rede davon, dass ich abgezogen werde.”
Der Warrior zog die Augenbrauen zusammen und starrte auf den Brief, den er vorher auf den niedrigen Tisch in der Mitte des Raumes gelegt hatte.
“Aber es hieß doch, dass die Druiden in diesem Gebiet alle Aktionen abbrechen sollen. Das bedeutet doch, dass ihr gehen sollt.”
James schüttelte den Kopf, es war eine traurige, kraftlose Bewegung.
“Solange kein konkreter Befehl vorliegt, dürfen wir unseren Posten nicht verlassen. Der Zusatz, dass alle Druiden in diesem Gebiet vogelfrei sind, gilt mir und nur mir. Damit wird mir mitgeteilt, dass ich, sollte ich zurückkehren, ebenfalls sterben werde. Sie meinen damit nicht, dass Druiden, die in dieses Gebiet kommen, in Gefahr sind, sondern ganz konkret dass die Druiden, die momentan noch dort sind, sterben sollen!
Ich bin übrigens der einzige Druide in ganz Black Wood.”
Wieder herrschte für einen Moment Stille zwischen den beiden.
“Dann ist dieser Brief eigentlich die Urkunde zu deiner Hinrichtung und dem Clan liegt ebenfalls eine solche Urkunde vor. Ich würde meinen rechten Arm darauf verwetten, dass in dem Exemplar, das dem Clan vorliegt, die ganze Hinrichtungssache deutlicher erklärt ist.”
James nickte.
“Und ich würde mich nicht trauen, dagegen zu wetten!”
Nach einigen Minuten schritt der Warrior zur Bar, nahm sich zwei Gläser und den stärksten Tropfen den er finden konnte.
Die Gläser stellte er auf den Tisch und schenkte in beide Gläser kräftig ein, eines davon reichte er James.
“Auf dich, mein Freund!”
Mit diesen Worten leerte der Warrior sein Glas auf einen Zug.
James hielt noch einmal inne und musterte den Warrior eindringlich.
Dieser bemerkte seinen Blick, doch anstatt darauf zu reagieren schüttete er den Rest der Flasche in sein Glas.
“Und der hier geht auf den verfluchten Rat der Druiden. Solche Feiglinge sind mir noch nie untergekommen!”
Er nahm die Flasche und warf sie gegen die nächste Wand, an der sie klirrend zerschellte.
Nun nahm er den Brief, schüttete den Inhalt seines Glases darauf und zündete ihn mit seinem Feuerzeug an.
Er warf den brennenden Papierfetzen in den Aschenbecher und wandte sich dann erst an James.
“Also? Wofür war dieser Blick gerade?”
James nippte an seinem Drink und brachte danach ein einigermaßen höfliches Lächeln zustande.
“Seit wann sind wir Freunde?”
Statt zu antworten stand der Warrior auf, ging lautlosen Schrittes zur Garderobe und nahm dort seine zwei Schwerter in die Hand.
Das eine der beiden befestigte er an seinem Gürtel, das andere zog er mit einer langsamen Bewegung heraus.
In diesem Moment verwandelte sich die Zimmertür in eine Armee von Splittern und zwei massige Schatten erschienen dort, wo gerade noch die Tür gewesen war.
Die beiden hielten ihren Blick direkt auf James gerichtet und stürmten auf ihn zu. Bevor sie ihn jedoch erreichen konnten lagen beide bereits einen Kopf kürzer am Boden.
James Informant hatte beide mit einem einzigen Schwung seines Schwertes getötet.
“Genau ab jetzt sind wir Freunde.”
Dieses Mal war das Lächeln auf James Gesicht ehrlich.
“Du bist ein Wahnsinniger!”
James war nahe dran, wirklich zu Lachen, aber dann wurde er schlagartig wieder ernst.
“Aber als dein Freund, sollte ich doch wissen wie du heißt, oder?”
Das Lächeln auf dem Gesicht des Warriors wurde breiter und in seine Augen stahl sich ein unheimlicher Glanz.
In diesem Moment wurde James klar, dass er gerade einen Pakt mit dem Teufel schloss.
Die Stadt würde unweigerlich in Flammen aufgehen.
“Mein Name ist Joshua Black und wir zwei sollten jetzt machen, dass wir wegkommen, bevor noch mehr von diesen Schlappschwänzen hier auftauchen!“