Into the Arm's of the Darkness
In die Arme der Dunkelheit
Teil 1
Das leise, fast unhörbare Rascheln der Bäume wirkte auf eine gewisse Art und Weise ohrenbetäubend auf mich. Der dünne Pfad den ich entlanglief war anders als ein normaler Waldweg, er ähnelte eher einer von Blumen überströmten Linie. Als ich zu mir hinunterblickte sah ich regenbogenfarbene Stiefmütterchen die sich sanft um meine Füße schmeichelten. Erst jetzt bemerkte ich das ich die ganze Zeit barfuß durch den Wald lief. Um diese Jahreszeit ziemlich dumm und ungewöhnlich dachte ich mir, als mir einfiel das es dem Wetter zufolge anfing Winter zu werden. Noch ehe ich diesen Gedanken dachte nieselte schon Schnee auf meine geflochtenen roten Haare. Es waren überaus große Flocken und doch sehr weich anzusehen. Als sie langsam auf meiner Haut schmolzen fühlte es sich eher warm als kalt an. Ich war so sehr in Gedanken versunken das ich alles um mich herum vergaß und nur die Details der merkwürdigen Dinge die sich gerade vor meinen Augen abspielten wahrnahm. Ein lautstarkes Knacken ließ mich aufschrecken. Im Unterbewusstsein drehte ich mich ruckartig um, so sehr, dass mein geflochtener Zopf sich löste. Nun wehten meine feuerroten Haare im Wind und umschlungen mein Gesicht. Noch bevor ich das Vorhaben, meine Augen zu öffnen, in die Tat umsetzen konnte, bemerkte ich einen warmen Druck auf meiner Schulter. Jemand legte seine Hand auf meine Schulter, nur wer er, sie oder es war konnte ich noch nicht sagen, zu groß war die Angst die Augen zu öffnen und der Wahrheit ins Gesicht zu schauen. "Guten Tag Leila, wie lang treibst du dich denn schon allein hier herum?" Vor lauter Schrecken darüber das diese Person meinen Namen wusste riss ich ruckartig meine Augen auf. Vor mir stand ein Mann, Mitte 20 in einem braunen Anzug. Er hatte große braune Augen und schmale, weiche Lippen. Seine Haare waren zerzaust und gaben doch etwas Elegantes von sich. "Warum so schüchtern? Ich habe dich doch nicht etwa erschreckt, Leila .. ", hauchte er mir ins Ohr. "Ähm, nein, ich .. war .. n-n-nur .. ", ich begann zu stottern, ".. überrascht das Sie m-m-meinen Namen wissen." "Mh, aber warum stotterst du so sehr, Liebes? Der Schnee ist doch recht warm." Langsam kam ich ins Zittern. Nicht wegen des Schnee's, nein, das war es auf keinen Fall, eher wegen seiner Art, die Art und Weise wie er mit seiner Engelsstimme zu mir sprach. Es hatte Etwas von dem Ziel der meisten Jung's in meinem Alter : Der Beute versuchen zu schmeicheln und sie dann gnadenlos um den Finger wickeln. Doch diese Person war anders, er fror nicht im Schnee. "Ich friere auch nicht.", gab ich gedankenverloren von mir. "Wie bitte?" "Ähm nicht's - a-a-alles in Ordnung." "Dann ist ja gut, es wird Zeit für mich zu gehen, Liebes. Aber keine Angst, bald sehen wir uns wieder. Ich werde dich Tag und Nacht begleiten." Er gab mir einen Kuss auf die Stirn, nahm eine Strähne meiner Haare in die Hand und legte sie über meine Schulter. Ich drehte mich um um ihn zu fragen wer er sei, woher er meinen Namen wusste, aber er war verschwunden. Das Einzige was sie noch bemerkbar machte war der sachte Hauch des Windes der die Schneeflocken um mich herumwirbeln ließ.