Unverhofftes Wiedersehen

Starke Veränderung zwischen Haku und Chihiro

2. Kapitel
Am nächsten Tag wurde er vom leckeren Duft von gebratenem Gemüse geweckt. Es war schon längst nicht mehr morgen. Er folgte dem Duft und gelangte schlussendlich an der Quelle des Duftes an. Chihiro stand mit nur einem T-Shirt und Hotpants da. Sie sah einfach nur hinreißend aus. Er konnte sich noch gut an ihre gut überlegte Antwort erinnern…sie muss es sich noch überlegen, sagte sie. Doch lange durfte sie nicht mehr überlegen, denn er hatte nicht viel Geduld.
Chihiro hatte Ohrhörer in den Ohren und bereitete grad eine Gemüsepfanne vor, als sie von hinten von Yusuke umarmt wurde. Sie zuckte vor Schreck zusammen und drehte sich dann langsam um. Er nahm ihr die Musik aus den Ohren und flüsterte ihr ins Ohr, wie gut es doch roch. Sie nahm seine Hände von ihrer Hüfte und wendete sich wieder der Gemüsepfanne zu. Sie hatte wirklich keine Lust sich von ihrem Freund anfassen zu lassen. Jedoch konnte sie nicht verleugnen, dass sie mehr als nur Freundschaft für ihn empfindet. Ihr Herz fing an schneller zu schlagen. Und seine Frage gestern hat sie mehr oder weniger ahnen können. Langsam drehte sie sich wieder zu dem etwas verwirrten Yusuke um. Sie wollte ihm gerade eine Antwort auf seine gestrige Frage geben, als es draußen plötzlich auffällig windig wurde. Es donnerte und blitzte, dabei schien vorhin noch die Sonne. Dann landete etwas bzw. jemand, den Chihiro seit Jahren nicht mehr gesehen hatte. Es war Haku!
Ihr Herz raste noch wilder als es schon tat. Da stand er. Elegant und größer denn je. Wie Blätter flogen seine silbern glänzenden Schuppen um ihn herum und zum Vorschein kam seine menschliche Gestalt. Nun kam Yusuke langsam zu Chihiro heran und fasste sie am Arm an. Er schien Angst zu haben. Doch sie löste sich schnell aus seinem Griff, rann zur Hintertür hinaus in den Garten, wo sie nun Haku gegenüberstand.
Dieser lächelte erfreut.
„San? Bist du das?“, fragte er noch vorsichtig.
„Natürlich bin ich das, du Dummkopf!“, antwortete sie ihm und fiel ihm somit um den Hals. Sie konnte ihre Tränen des Glücks nicht mehr zurückhalten. Er ist wieder da! Er ist endlich wieder da! So lange hatte sie auf ihn gewartet und sich gewünscht ihn wieder zu sehen. Und jetzt stand er vor ihr, umschlungen von ihren Armen.
Er sah anders aus. Hat kurze Haare und ist mindestens genauso groß wie Hikkai fiel Chihiro auf. Nach einer Weile befreite sich Haku von ihrer Umarmung und sah ihr ins Gesicht. Er bemerkt ihre Freudentränen und wischte sie sanft weg.
„ Es freut mich sehr…sehr, dass du mich nicht vergessen hast.“
„Nein, natürlich nicht. Weißt du wie lange ich auf dich gewartet habe? Du hast gesagt, dass du bald nachkommen würdest!“
„Ja ich weiß. Sechs lange Jahre sind vergangen. Ich bin überglücklich dich zu sehen! Und wie es aussieht geht es dir sehr gut.“
„ Sechs lange Jahre. Jetzt bin ich 16 Jahre alt. Und ja, mir geht es prima!“ Sie umarmte ihn noch einmal. Beide mussten lachen.
„ Aber ich habe einen Grund weshalb ich hergekommen bin!“
„ Was? Du bist gar nicht zu mir gekommen, weil du gekündigt hast?!“
„ Doch, ich habe schon gekündigt, weil ich ja meinen Namen wieder wusste….dank dir. Aber wir haben Probleme in der Welt der Geister und Götter. Und wir brauchen deine Hilfe.“
„ Aber…“
„ Du musst unbedingt mitkommen! Ich möchte dir meine Freundin vorstellen und du musst die Tochter von Lin sehen und…“
Plötzlich unterbrach Chihiro ihn: „Ämmh….habe ich mich verhört? Lin hat eine Tochter….und du hast eine Freundin?!“
„ Chihiro, hör zu...“
Yusuke schien seine Fassung zurückerlangt zu haben, denn er folgte Chihiro in den Garten. Und als er dort ankam, sah er wie Chihiro vor einem fremden Jungen mit verschränkten Armen stand, welcher seiner Meinung seltsam aussah. Zwar hatte er nichts an ihn selbst auszusetzen, jedoch fand er seine Kleidung gewöhnungsbedürftig. Der Fremde trug eine lange schwarze Leinhose und ein Arbeitshemd, das an der Hüfte mit einer schwarzen Schnur zusammengebunden war.
Er selbst hatte noch dieselbe Kleidung von gestern an. Unsicher rief er Chihiros Namen, welche sich augenblicklich umdrehte.
„ Wer ist das?“, fragte Haku sichtlich verwirrt.
„Das ist mein Freund.“, antwortete Chihiro und ging zu Yusuke, der demonstrativ seine Hand um ihre Hüfte legte und anstatt, dass sie seine Hand von ihrer Hüfte nahm, wie sie es bereits vorhin tat, legte sie ihre auf seine rauf.
„ Kaum hörbar sagte sie zu Yusuke: „Meine Antwort ist ja.“ Sein Blick weitete sich. Halb vor Freude, halb vor Überraschung.
Haku setzte wieder seinen gefühlslosen Gesichtsausdruck auf. Er kam den Zweien näher. „Ich bitte dich, Chihiro. Unsere persönlichen Probleme müssen jetzt außer Acht gelassen werden! Du musst mit ins Zauberland kommen.“
„Haku, ich kann die Notwendigkeit dieser Bitte einschätzen. Und ich komme mit, vorausgesetzt….Yusuke darf mitkommen“
Haku seufzte leise, schloss die Augen und ging in sich hinein. ‚Wie kann ein Mensch sich nur so verändern?’ fragte er sich. „Na gut. Er darf mitkommen. Aber er ist der Einzige und das ist eine absolute Ausnahme! Verstanden?!“, sagte er in einem Tonfall, den Chihiro nur von ihm zuhören bekam, wenn er mit unterstehenden Bediensteten des Badehauses sprach. Es war wie ein Dolchstich ins Herz für sie.
„Und wann reisen wir ab?“
„Jetzt sofort!“
„Und wie?“
„Ihr werdet auf mir reiten.“
Kaum wurden diese Worte ausgesprochen schon wirbelten silbern glänzende Schuppen wie Blätter um Haku herum und er stand in seiner Drachengestalt vor ihnen. Er deutete auf seinen Rücken, auf dem sich jetzt nun zwei Sattel befanden. ‚Er hat Fortschritte gemacht.’, dachte Chihiro.
Also stiegen beide auf die Sattel hinauf und das Abenteuer fing an!
Suche
Profil
Gast
Style