Erinnern und Finden
geschlossen, verschwand die Wärme und es wurde einige Grad kühler…
Tief einatmend öffnete er die Augen und fand sich auf den Dach des Schulgebäudes wieder. Der Lärm der Schüler hatte zugenommen, was wohl bedeutete des die letzte Stunde aus war und die reguläre Mittagspause begonnen hatte. Auf der Treppe waren die Stimmen seiner Freunde zu hören, die ihn aus seinem Traum endgültig zurückholten.
„Atemu!“, brüllte Joey schon zu ihm hoch, während Atemu aufstand und dabei ein ganzes Kartendeck verlor, das auf seinem Schoß gelegen hatte.
„Was?!“, verwirrt kniete er sich auf das Dach und sammelte eine Karte nach der Anderen wieder ein. Elfenschwertkämpfer, Gaia, Schwarzes Magiermädchen, Schwarzer Magier, Ritter des Königs, Königin und Buden, Watapon, Obelisk, Slifer, Riesenschild Gardner und seine andren Zauber und Fallenkarten die er in der letzten Zeit immer wieder benutz hatte, es fehlte Ra… diese Karte war weg und alle andren Karten war da… 40 Karten noch Platz für 10 Andere die er nach frei dünken zufügen konnte, wobei das Deck, so wie es war, durchaus seine eigene Handschrift trug. Da… die Letzte lag an der Brüstung und als Atemu sie aufheben wollte stürmte ihn Joey von hinten an. „Hey Alter!“,
„Hi…!“, Atemu hatte die Karte nicht erwischt, aber er sah sie, - Koriboh… bevor der Wind auflaute und die Karte an die Brüstung drückte.
„Tut uns leid, wir sind etwas spät. Tea ist gleich unten geblieben und sucht ihre Austauschschülerin“, entschuldigte sich Yugi der die Karte von der Brüstung pickte und sie Atemu hinhielt. „Hier, bitte.“
„Du hast Karten?!“ Joey lies ihn los. „Wo hast du dir denn her?!“, er schnappte sich den Koriboh bevor Atemu ihn in die Hand nahm: „Du hast den immer noch? Wieso denn?“
„Die Karten waren plötzlich da, als ich wach wurde. Ich bin eingenickt, als ich gewartet habe und als ich dann wach wurde, waren sie da…“ ohne zu Warten versuchte er die Karte zu bekommen. Vermutlich wäre es ihm egal wen es eine Andere wäre, aber gerade diese Karte, die sein einziger Anhaltspunkt für seine Suche war, wollte er nun doch am Liebsten wieder in seinem Deck haben. Koriboh war auch immer ein fester Bestandteil seines Decks gewesen, egal wie er das Deck auch zusammenstelle, diese eine Karte war genau wie der schwarze Magier und das Schwarze Magiermädchen schon immer ein Teil seines Decks gewesen.
„Na ja, aber er ist schon recht schwach…“, meinte Joey.
„Sag das nicht! Er mag auf den ersten Blick nicht so erscheinen, aber du solltest mittlerweile wissen, dass der erste Eindruck oft täuscht. Und gerade Koriboh hat mir und dem Pharao schon oft auf der Klemme geholfen“, wandte Yugi ein.
„Hm?!“, Joey sah auf die Karte und hatte plötzlich das Gefühl das sie ihm aus der Hand gezogen wurde. Schneller als es reagieren konnte ergriff sie ein Windstoß, trug sie über die Brüstung, wo sie in der Luft umhersegelte.
„Nein…“ Atemu riss die Augen auf und kniff sie dann zusammen.
„Joey!“, Yugi sah ihn vorwurfsvoll an.
„Hm… ey das war ich nicht, die hat sich selbstständig gemacht!“, widersprach der Blonde lautstark: „Ich würde doch niemals eine Karte einfach so wegwerfen. Erst recht Keine von einem guten Freund. Was denkst du denn von mir?!“ Zwar war er sich nicht sicher wie er die Karte aus der Hand verloren hatte, aber es war ein komisches Gefühl gewesen. So als hätte das braune Knäuel selber die Karte in den Wind entlassen. „Ich kauf dir auch eine Neue…“
Atemu hörte ihm nicht zu, sondern machte auf dem Absatz kehrt und rannte die Treppe hinunter.
„Hey Kumpel! Das ist nur…“, Joey runzelte die Stirn, was war nur ich ihn gefahren…?
„Atemu?!“, Yugi sah der Karte nach, wie ihm Wind tanzte… es erinnerte ihn an seine Exodiakarten von früher… Damals war Joey es gewesen der versucht hatte sie ihm zurückzubringen. „Komm schon Joey! Beeilen wir uns und holen ihm die Karte zurück“, Yugi rannte an Joey vorbei der ihm nachsetzte. „Hey! Jetzt warte doch auf uns!“
„Hmm… wo ist sie nur?!“, Tea stand unschlüssig mit Tristan am Haupteingang des Schulgebäudes und sah sich um. Sie war sich sicher, dass sie hier verabredet war, jedoch sah sie keine Schülerin die sie nicht kannte. Alles waren mehr oder weniger bekannte Gesichter und auch Keine sah so aus, also wäre sie ausländisch.
„Wie wär`s wenn ich hier warte und du gehst über den Hof?“, schlug Tristan vor. „Duke hat sich ja wegen seiner Geschäfte aus dem Staub gemacht und ich pass auch gut auf. Kann sein das sie das Haupttor gemeint hat oder sich auf dem Schulgelände verlaufen.“
„Ja das kann natürlich sein. Vielleicht hat meine Mutter was falsch verstanden als sie mit ihr geredet hat.“ Es ärgerte Tea, dass es nicht so reibungslos klappte wie sie gehofft hatte. Auf dem Campus konnte es ewig dauern, bis sie das Mädchen fand. Vermutlich wäre es das Sinnvollste zu warten bis sie zum Haupttor kam. Immerhin war das der einzige Weg die Schule zu verlassen, wenn sie nicht gerade ein Kletteraffe wäre. Während Tea in ihre Gedanken versunken über den Schulhof lief, sah sie nicht die schwarzhaarige Ausländerin die unter einem Baum stand und in dessen Schatten das Dach beobachtete.
Von ihrem Platz aus, war sie von oben nicht zu sehen und da die drei Jungs dort oben gerade nur der Karte nachsahen die vom Wind herumgetragen wurde, war es noch leichter nicht gesehen zu werden. Hätte Tea sie bemerkt dann hätte sie den sanften Ausdruck auf dem Gesicht der Neuen bemerkt, und wohl auch das Suchen an sich erspart.
Kaum war Tea an ihr vorbei segelte die Karte zielstrebig zu ihr und verwandelte sich auf dem Weg in die braune Pelzkugel, wie sie auf der Karte selbst abgebildet war. „Kurii koriii!“
„Hallo mein Kleiner… lange nicht gesehen“, kaum hatte sie Koriboh gestreichelt und ihn einmal umarmt machte er einen Luftsprung und wurde wieder zur Karte.
„Verdammt…“, Atemu fuhr sich über den Kopf… die Karte war nicht mehr aufzufinden... selbst Tea und Tristan hatten noch geholfen, aber es schien so, als hätte der Wind sie doch weiter weg getragen, oder vielleicht hatte ein Schüler sie mitgenommen.
„Was ist denn so wichtig an dieser Karte?!“, fragte Yugi nach.
„Genau! Eine Koriboh kann man ersetzen, das ist kein Drama!“, winkte Joey ab. „Ich besorg dir heute gleich eine neue, wenn Yugis Opa Keinen auf Lager hat.
Atemu sah zu seinen Freunden... ja sie konnten es nicht wissen… Bis jetzt hatte er noch keine Zeit gehabt ihnen zu sagen warum er wieder hier war…
„Du hast noch was zu tun, oder!?“ Tea sah etwas mulmig auf den Boden.
„Ja hab ich…“, er nickte und begann seinen Freunden zu erklären warum man ihn zurückgeschickt hatte. Erzählte vom Gericht der Götter und von den Vermutungen von Mahado und Mana… Er hatte ihre Karten in der Hand und sah sich dabei an…. Es war als würden sie ihm helfen die Worte zu finden.
„Dann bist du hier um deine Frau zu finden…“, Yugi sah ihn an und lächelte. „Ich würd mich freuen wenn du sie uns vorstellst!“
„Ja, die wo dich aufgerissen hat muss ein echter Hammer sein. Immerhin hattest du als Pharao und Prinz alle Mädchen zur Auswahl!“, grinste Tristan breit.
„Nicht wirklich…“, Atemu sah ihn an. „Es gab für mich als Prinz Pegeln, an die ich mich halten musste. In der Regel heiraten Prinzen ihre Schwestern, da die Frauen das Blut der Götter vererben. Ein Pharao stütz seinen legitimeren Anspruch auf das göttliche Blut in den Adern seiner Frau, das ist fast noch wichtiger als das einige Blut. Dazu kommen die Prinzessinnen und hohen Töchter der Angrenzenden 9 Bogenländer und hohen Beamten um den Frieden zu sichern und sich der Loyalität des Gefolges zu versichern. Je mehr Kinder man hat desto besser ist es. Ich selbst hatte keine Schwestern, daher war es umso wichtiger eine Frau zu finden die vom Rang her hoch genug stand. Mein Vater und meine Mutter haben daher viele Mädchen und junge Frauen kommen lassen, eine hübscher als sie andre und doch habe ich am Ende keine Prinzessin gewählt, sondern die Tochter der zweihöchsten Isispristerin. Die Göttin die mich herbrachte sagte, das ich sie schnell finden werde … Koriboh soll mir dabei helfen. Ohne diese Karte wird es schwer werden. Ich kenne ihren Namen nicht mehr und auch hab ich keine Ahnung warum sie hier ist. Offenbar hat sie einen Grund nicht zurückzukommen daher gehe ich davon aus das etwas nicht stimmt…“
„Dann helfen wir dir!“, Yugi legte ihm die Hand auf die Schulter. „Egal was es ist, du hast uns an deiner Seite. Wir sind ein Team!“
„Ja klar! Währe doch langweilig wenn wir dir den Spaß alleine überlassen würden!“, Tristan stieß Joey an, der Tea angesehen hatte, die ziemlich verunsichert wirkte.
„Lass das… Und sicher stehen wir ihm bei! Wozu sind wir denn sonst da, oder Tea?!“
„Was?! Ja…“, sie war hoch geschreckt, sah aber nicht gerade gut aus.
„Was ist denn Tea?“, fragte Atemu nach.
„Ach… nichts… ich weiß nur nicht was ich davon halten soll…“, räumte sie ein, und verschweig den Hauptgrund. Dass, was sie eben erfahren hatte war ein Schock, aber auf der anderen Seite auch im Grunde realistisch gewesen. Warum hätte er keine Frau haben sollen und warum zurückkommen, wenn er keinen Grund gehabt hätte.
„Ich weiß, dass es merkwürdig ist. Meine Zeit ist schon vorbei und Tote haben in der Regel nichts im Reich der Lebenden verloren. Auch für mich ist es seltsam…“
„Das mein ich nicht!“, Tea sah ihn an: „Aber warum musst du immer etwas tun, wen hier bist. Immer suchst du etwas und dann ist es doch wieder nur gefährlich! Vergiss es doch einfach und bleib einfach hier. Lass und das letzte Schuljahr doch genießen und dann…“
„Tea!“, Tristan schüttelte den Kopf.
„Das kann er nicht…“, Yugi seufzte tief. „Der Pharao kann sich nicht